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Beilage Mr „Weißerch-Leitung" Nr. 248 Dienstag, am 23. Oktober 1834 100. Jahrgang Achtung, SaarMimmnngsdertchWe! Die nicht in die Abstimmungslisten aufgenommenen Personen haben, soweit die Ablehnung durch den zuständigen Gemeindeausschub des Saargebiets ihrer Meinung nach zu Unrecht erfolgt ist, sofort Einspruch gegen die Nichtaufnahme einzulegen. Die Frist hierzu läuft am 25. Oktober 1934 ab. Die vorschriftsmäßigen (weihen) Formulare für das Einspruchsverfahren sind kostenlos durch die Ortsgruppen des Bundes der Saarvereine und durch deren Beauftragte erhältlich, die auch jede weitere Auskunft erteilen. Personen, die zwar in die Abstimmungslisten eingetra gen sind, deren Eintragung aber Fehler aufweist (z. D- un richtige» Geburtsdatum, Verstümmelung des Vor- und Zu namens u. ä.) haben ebenfalls bis zum 25. Oktober 1934 im Wege des Einspruchs Berichtigung zu beantragen. Die hier für in Frage kommenden (grünen) Formulare sind ebenfalls bei den obengenannten Stellen kostenlos zu haben. Kurze Notizen Nach Meldung des Reichsschatzmeisters der NSDAP Schwarz spendet die Reichsleitung der NSDAP, für da Winterhilsswerk des deutschen Volkes 1934/35 den Betra von 500 000 Mark. * Im Festsaal der Tonhalle in München verteilte Ober bürgcrmeister Fiehler an 533 Veteranen des Arbeit golden und silberne Medaillen. -r- Der Ausschuss zur Unterstützung der polnischen Schu ! len im Auslande hat vom.Oktober 1933 bis Oktober 193< ! durch öffentliche Sammlungen fast 446 000 Zloty aufge ! bracht, wovon 428 000 Zloty Reingewinn sind. * Nach Mitteilung der japanischen Regierung machen di ! Ostbahn-Verhandlungen weitere Fortschritte. Strittig sei di 1 Frage der Geländezuteilung für das sowjetrussische General konsulat. * » Lie Ausgaben des am 1. Juli begonnenen Nechnungs jahres der Vereinigten Staaten überschritten am 22. Okto der 2 Milliarden Dollar. Nach einem Bericht des Schatz amtes betrugen die Gesamtausgaben 2 010 860 000 Dollar Dieser Betrag übersteigt die Einnahmen um 860 868 00t ! Dollar. Weltwirtschaftliche Raumaufteilung Durch den Zusammenschluß des britischen Empire in Vertragswerk von Ottawa ist innerhalb der Weltwirtschaf zum erstenmal ein weltweiter, einheitlicher und nacl außen hin abgeschlossener Wirtschaftsraum geschaffen wor den.' Inmitten des protektionistischen Kampfes aller geger alle hat England, gestützt aus seine Dominions upd Kolo nien, ein großes Stück der Welt nach außen abgeschlossen und im Innern soweit wie möglich freihandelsmäßig aus gestaltet. Hier begegnet uns zum ersten Male der Gedank- der Aufteilung* der Welt in große, mehrere Staaten um fassende Wirtschaftsräume. Bevor andere Länder dem in zwischen glücklich ausgelaufenen Experiment Englands fol gen konnten, hat England seinen Empire-Wirtschaftsraun sogar noch erweitert, indem es zu den skandinavischen Staa ten durch den Abschluß von für beide Teile günstigen Han delsverträgen noch festere Brücken schlug, als sie ohnehu schon durch die Angleichung der skandinavischen Währung an die englische bestanden. Mehrfach ist in den letzten zwe Jahren in den verschiedensten Ländern von einer Nach ahmung dieses grandiosen englischen Beispiels gesprochei worden; so in Südamerika von einer südamerikanischer Wirtfchaftsunion und auch in Frankreich, das unter Ein beziehung des ihm politisch nahestehenden Belgien au der Grundlage seines ausgedehnten Kolonialbesitzes Ottanx einen zweiten Wirtschaftsraum gegenüberstellen wollte Alle diese Pläne scheiterten, weil die Basis nicht ausreichd und ein allen Teilen gerecht werdender, harmonischer Aus gleich nicht zu schaffen war. Im Falle Südamerikas hat ten fast alle Länder dieselben Rohstoffe zu vergeben, sl daß eine Ergänzung nicht möglich war. Im Falle Frank reichs fehlten Absatzmöglichkeiten für die Kolonialprodukte soweit außer Frankreich nur Belgien den Wirtschaftsraun bildete. Es zeigte sich, daß es durchaus nicht so einfach ist die Welt in große Wirtschaftsräume aufzuteilen, in dener ein neuer Freihandel ausblühen kann. Nun ist inzwischen ein neues Projekt »ufgetaucht. Dei belgische Außenhandelsminister Iaspar hat angeregt, das die Währungsgemeinschaft der sogenannten Goldblockläw. der zu einer handelspolitischen Interessengemeinschaft aus gebaut wird. Dabei beabsichtigt Iaspar, innerhalb diese- Raumes Lenau wie im britischen Wirtschaftsraum sowei wie möglich wieder das Prinzip des Freihandels zun Durchbruch kommen zu lassen. Da sich unter den Gold blockländern gleichermaßen agrar- wie industriestarke Staa-' ten befinden, so ist eine Verwirklichung dieses Planes nich unmöglich, zumal — und zwar wiederum wie im Falle Englands — die Währungen der beteiligten Länder ein ander angepaßt sind. Problematisch bleibt allerdings, ob Frankreich seine Pforten der belgischen Industrie öfsnen kann, ^>hne seiner eigenen Industrie Schaden zuzufügen. Diese Schwierigkeit ließe sich wohl nur durch einen irgend wie organisierten Ringaustausch mit den anderen zum Goldblock gehörenden Ländern und insbesondere den über- Das Winterhilfswerk in Sachfen Aeber 1^ Millionen Betreute im Gau Im Festsaal des Deutschen Hygiene-Museums in Dres den wurde das Winterhilfswerk 1934/35 im Gau Sachsen eröffnet. An der Eröffnungsfeier nahmen außer Reichsstatthalter Gauleiter Mutschmann und der gesamten Sächsischen Staats regierung die Vertreter der Wehrmacht mit Generalleutnant List an der Spitze, der SA, an ihrer Spitze Gruppenführer Schepmann, Vertreter der SS, der PO, der staatlichen und städtischen Behörden sowie' die Vertreter der Träger des Winterhilfswerks teil. Reichsstatthalter Mutschmann führte in seiner An sprache u. a. aus: Unser Führer Adolf Hitler hat das große deutsche Win terhilfswerk 1934/35 in Berlin eröffnet und hat uns in den Gauen die Aufgaben gestellt, die für diese große Notstands- f arbeit zu erfüllen sind. Die Arbeiten sind bereits herausge- ! geben und auch ün Gau Sachsen ist mit ihnen begonnen s worden. Wir wissen, daß das erste Hilsswerk des deutschen ' Volkes eine gigantische Tat war. Den wenigsten wird die ; Fülle der bevorstehenden Arbeiten klar werden. Aber man j braucht sich nur einmal die Zahl der Bedürftige» vor < Augen zu führen, die durch das Winterhilfswerk betreut ! werden müssen. Wir brauchen nur unser enges Gaugebiet ' zu betrachten. ' j Wenn wir auch bisher in Sachsen über 400 000 Volks- f genossen wieder in Brot und Arbeit gebracht baden, so sind immer noch über 300 000 nnierzubringen. Diese sind es ' ober nicht allein, die durch de- WHW unterstützt werden müssen. In unserem Gau sind über 1 399 003 Menschen zu - s betreuen, die noch nicht im Genuß 6er Arbeit sind oder durch ihre Bezüge nicht in der Lag: sind, sich ', überhaupt zu erhalten. Um die Aufgaben bewältige» zu köuue», müsse» Menschen kommen, die sich mit Lust und Liebe für ei» solches Notwerk einsetze». Der Gnu Kurmark lzat unserem sächsischen Gau auch in diesem Jahre wieder 300 OHO Zent ner Kartoffeln zur Verfügung gestellt. Aber auch wir müssen alles daran setzen, aus eigener Kraft über diesen Winter hinwegzukommen. Es ist unsere Aufgabe, alle Volksgenossen durch diesen Winter hindurchzubringen. Das Winterhilfswerk soll nicht als Almosen betrachtet werden sondern als Unterstützung derer, die durch ihr Schicksal nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt selbst aufzubringen. Wir haben den Kampf ausgenommen und wir werden ihn nicht eher aufgeben, bevor wir den Sieg nicht endgültig errungen haben. Alle Volksgenossen haben die Verpflichtung, die große Aufgabe des Führers mit bestem können zu unterstützen. Wir dürfen nicht hinter den anderen Gauen zurückstehen und ich hoffe, daß der heutige Appell seine Früchte tragen wird? f Landespropagandaleiter Salzmann erklärte u. a.: i Die heutige Kundgebung soll zum Ausdruck bringen, daß ! Regierung und Volk zusammenstehen in dem Gedanken, auch in diesem Winter unseren notleidenden Volksgenossen , zu helfen. Die Zeit liege noch nicht allzu fern, in der volksfremde Apostel die internationale Solidarität predigten, die eine Hilfsquelle für alle Notleidenden sein sollte. Der deutsche Arbeiter habe sich in diesen Versprechungen schwer getäuscht gesehen, denn die internationale Solidatrität sei nur ein Trugbild gewesen. Aber auch im eigenen Lande hätten sich die Herzen verhärtet gegen die Not so vieler Volksgenossen. Wenn die nationalsozialistische Regierung heute unter dem Zeichen der nationalen Solidarität Opfer verlange, so fordere sie nur das, was die Nationalsozialistische Bewegung in all den vergangenen Jahren für das deutsche Volk ge an habe. Weil die Regierung die Not des Volkes kenne, wisse sie auch, daß mit dem ersten Arbeitslohn nach langjähriger Arbeitslosigkeit nicht alle Not gebannt sei. Die Regierung misse auch von der Lage der kleinen Geschäftsleute. Die Bedarfsdeckung werde in diesem Winter vor allem bei dem Einzelhändler erfolgen. Var unserem geistigen Auge steht die Schicksalsgemein schaft der Front auf, der Front, aus deren Geist der Natio nalsozialismus erwachsen ist, der Front, deren Waffen und Opfer vier Jahre lang Not und Elend von unserem Vater land fcrnhielten. Auf den Waffen und den Opfern ruht der Staat. Die Waffen hat man uns genommen, so ruht der Staat jetzt aus den Opfern, die das deutsche Volk zu bringen bereit ist. Der Gaubeaustragte für die Durchführung des Winter- hilfswerks in Sachsen, Büttner, gab noch einmal da» gewaltige Ergebnis des vorjährigen Winterhilfswerks im ächsiichcn Gau bekannt. Im bevorstehenden Winter müsse -s das Ziel der sächsischen Bevölkerung sein, dieses Ergebnis noch zu übertreffen, dies umso mehr, als Sachsen noch mmer das größte Notstandsgebiet im Reich lei. Die Zahl' der in Sachsen vom Winterhilfswerk 1934/35 zu betreuenden Volksgenossen betrage etwa 1 300 000. Die Hauptfrage sei die Versorgung der notleidenden Bevölkerung mit Kartoffeln. Sachsen benötige sür diesen Zweck rund 1 100 000 Zentner. 400 000 Zentner würden wm Gau Kurmark und durch Spenden der Landesbauern schaft Sachsen aufgebracht. Die Sartoffeloersorgung müsse )is Ansang November beendet sein, von dem gewaltigen ltmsang allein dieser Organisation könne man sich einen Begriff machen, wenn man bedenke, daß 1300 Ortsgruppen in Sachsen versorgt werden müssen. Es gelte 4 Millionen Zentner Kohlen aufzubringen. Die Sohlenversorgung werde io durchgejührt, daß für den haushalt und Monat je ein Zentner kohlen geliefert werden. Größere Familien erhielten weitere Vergünstigungen. Oie Verteilung erfolge wieder durch Einschaltung der ört- iichen Kohlenhändler. Selbstverständlich würden die Hilfs- hedürstigen auch mit Lebensmitteln, Kleidungsstücken usw. oersorgt werden. Pg. Büttner richtete an die gesamte Bevölkerung Sach sens die dringende Aussorderung, sich einzugliedern in diesen gewaltigen Kamps gegen hunger und Kälte, sei es dun tatkräftige Mitarbeit oder lurch Opfer. Wir wollen unsere notleidenden Volksgenossen und der well den Beweis ist fern, daß das wor» Volksgemeinschafl nicht ein leerer Bearb st. wir wollen auch in diesem Winter arbeiten für Deutsck land und unser deutsches Volk! verdoppeltes Sammelergebnis des Einkopfsonnlags Der Kreis Dresden gibt das vorläufige Ergebnis de Sammlung am ersten diesjährigen Eintopfsonntag mi 68 852 bekannt. Im Jahre 1933 waren am ersten Ein topfsonntag nur 37 733 eingegangen. In Kamenz wurden 1060, in Freital 1944, in Pirw 2300, in Kötzschenbroda 1646, in Bautzen 3260, in Annabep 1722, in Glauchau 1613, in Limbach 1426, in Meerane 198t und im Kreis Aue 9805 gesammelt. — > U wiegend agrarisch eingestellten Staaten überbrücken. Die belgisch-luxemburgische Zoll-Union samt den belgischen Ko lonien ist im übrigen seit Jahren der weitaus beste Kunde Frankreichs. Diese Gebiete nehmen nahezu 20 Prozent des Gesamtexportes Frankreichs auf. Umgekehrt ist für Belgien der französische Markt von größter Bedeutung. Es läßt sich also ein intensiverer Wirtschaftsaustaüsch zwischen Frankreich und Belgien sehr wohl organisieren, aber eben nur „orga nisieren". Von einer Verwirklichung des Freihandelsprin zips, von dem Herr Iaspar gesprochen hat, kann kaum die Rede sein. ' . - Damit aber kommen wir zu der Problematik der Auf teilung der Welt in autarke Wirtschaftsräum« überhaupt. Es zeigt sich, daß ohne weitgehende Abhängigkeit voneinan der auch noch so große Weltwirtschaftsräume nicht bestehen können. Man braucht, um dieses zu beweisen, nicht einmal auf Rußland hinzuweisen oder auf die Vereinigten Staaten, die beide als außerordentlich große und wirtschaftlich starke Wjrtfchaftsräume anzusehen sind. Nicht einmal diesen na türlichen und von der Natur so reich begüterten Räumen ist eine Autarkiewirtschaft unter den gegebenen Verhältnissen möglich. Wieviel schwerer ist es dann aber erst für andere Länder, und es zeiZt sich ja auch, daß schon die Zusammen fassung mehrerer Staaten zu einem Wirtschaftsraum unge heure Schwierigkeiten bereitet nicht nur aus politischen sondern gerade aus wirtschaftlichen Gründen. Es läßt sich die Weltwirtschaft eben nicht organisieren, ganz abgesehen davon, daß die überstaatliche Macht fehlt, um eine solche Organisation, selbst wenn sie gelänge, aufrechtzuerhalten. Die weltwirtschaftliche Raumaufteilung hat daher auch nur dann einen Sinn, wenn sie lediglich die Zusammenfassung und Ordnung aller Kräfte mit dem Endziel eines freieren Welthandels bezweckt. Fortschreitende Erfolge im Kamps gegen den deutschfeindlichen Boykott Der Erste Natlonalkongreß des zur Bekämpfung des deutschfeindlichen Boykotts in den Vereinigten Staaten ae- aründeten Deutsch - amerikanischen Wirtschaftsausschusses (DAWA) wurde in Chikago unter Teilnahme von etwa 120 Vertretern aus 18 Bundesstaaten und 27 Städten der Ver einigten Staaten und Kanadas eröffnet. Unter den Anwe senden bemerkte man den deutschen Vizekonful Tannenberg, einen Vertreter der Leipziger Messe sowie Vertreter der deutsch-amerikanischen Handelskammern. i Aus den Ausführungen der DAWA-Verlreter und der j Aussprache ging deutlich hervor, daß die Tätigkeit der DAWA fortschreitende Erfolge auszuweisen hat, so daß die Hoffnung besteht, daß der von kurzsichtigen jüdisch-marxi stischen Kreisen zum Schaden de» eigenen Landes ins Leben gerufene Boykott gegen deutsche Waren in absehbarer Zeit endgültig zum Scheitern verurteilt wird. SWalm« heravgeietz» Beweglichere Gestaltung der Einfuhr. Mit Wirkung vom 22. d. M. ist der Schmalizoll von seiner bisherigen höhe (100 RM je Doppelzentner) aus 40 RM je Doppelzentner herabgesetzt worden. Diese Aende- rung ist eine natürliche Folgerung aus der Neuregelung der Einfuhr von Schmalz über die Reichsstelle füx Oele und Fette, die bereit» seit dem Frühjahr d. I. zur Anwen dung gebracht wird. Für die Einfuhr von Schmalz bedarf es seither grund sätzlich eines Uebernahmelcheines der genannten Reichsstelle, die durch die Erhebung von Ausgleichsabgaben hierbei in der Lage ist, die Einfuhr von ausländischem Schmalz lowohl nach dem Preis als auch nach der Menge stets genau der inländischen Versorgungslage und den für inländisches Schmalz gewünschten Preisen anzugleichen. Der Schmalz zoll in der erheblichen Höhe von 100 RM je Doppelzentner ' stammle dagegen noch aus der Zeit bor Einführung des ! Uebernahmescheinoerfahrens für Schmalz. Damals gab es i tatsächlich keine andere Möglichkeit, die ausländische Einfuhr ! zu beinflussen, als die Einführung eines hohen Zolles, der in jedem Falle einen Ausgleich zwischen niedrigen Auslands- I und höheren Inlandpreisen sicherstellen wollte ' Nach Einführung des Uebernahmescheinoerfahrens , mußte sich aber dieses Ueberbleibsel aus der Vergangenheit naturaemäk als Hindernis auswirken do es die Bewealich-