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funken sind. Nach weiteren Nachrichten ist zwischen Nagoya und Kioto ein Arbeitszug beim Einsturz einer Brücke in den Fluten versunken. Mele Arbeiter sind umgrkommen. : Nach den bisherigen Mitteilungen hat Japan durch die Naturkatastrophe insgesamt 33 Flugzeuge verloren. Q Die telegraphischen Vetbindungen zwischen Kobe und Osaka sind notdürftig wiederhergrstellt worden; der Rundfunk in Kobe soll morgen seine Arbeit behelfsmäßig wieder auf- nehmen. Furchtbare Einzelheiten Von dem furchtbaren Taifun-Unglück, das weite Strek- ren Mitteljapans verwüstet hat, werden nach und nach erschütternde Einzelheiten bekannt. Danach sind 47 Schu len eingestürzt. 225 Kinder wurden getötet, während 820 mehr oder weniger schwere Verletzungen erlitten und drei noch vermißt werden. In 188 vollständig zerstörten und 260 stark beschädigten Häusern fand man 96 Tote und 298 Verwundete auf. 20 Häuser wurden durch die Springflut vollständig fortgerissen, überschwemmt wurden insgesamt etwa 160 000 Häuser. Die Irrenanstalt in Osaka wurde durch die Flutwelle vernichtet. Mehr als 60 Geisteskranke werden vermißt. Der amtliche Polizeibericht von Osaka meldet den Tod von 100 Personen und die Ueberschwem- mung von 50 000 Häusern allein in Osaka. Auch die fünf Flugzeugschuppen des Flugplatzes Haneda bei Tokio fielen dem Taifun zum Opfer. 20 Flugzeuge wurden dabei voll ständig vernichtet. Nach dem amtlichen Polizeibericht be trägt die Zahl der Todesopfer des Taifuns in Kioto 103, während 352 Personen ernstlich verletzt wurden. Da; Weitze Moor ia Flamme« Grohe Gefahr für den staatlichen Forst. Gifhorn, 22. September. Der Riesenbrand im Weihen Moor bei Schönewörde (kreis Gifhorn) hat das gesamte Moorgebiet bis zur Weihe Moor-Landstrahe ergriffen. Etwa 6000 Morgen Moor stehen in Flammen. Das gesamte Schönewöroer Moor gilt als vernichtet, ebenso das Gebiet, das der Stadl Wiltingen gehört. Man hofft, dah der ge pflasterte Weg ins Moor dem Vordringen des Feuers Einhalt gebieten wird. Sollte jedoch der wind die Flammen über die Strahe hlnwegtreiben, so schwebt der staatliche Forst in größ- ler Gefahr. Die Forstbeamten weilen Tag und Nacht an den beson ders gefährdeten Stellen. Der Moorbrand trat in das Knese- becker Gebiet über und nahm schnell große Ausdehnung an. Außer dem Arbeitsdienst weilten der größte Teil der Einwoh nerschaft der Moororte und die freiwilligen Feuerwehren an den Brandherden. Man ist jedoch gezwungen, sich auf abrie gelnde Maßnahmen zu beschränken, da ein Betreten des bren nenden Moores unmöglich ist. Folgenschwere BrandWmg vandeshut (Schlesien), 22. September. In Klein-Hen nersdorf (Kreis Landeshut) wütete nachts auf dem Anwesen des Scholtisei-Besitzers Otto Teichmann «in Großfeuer. In folge böswilliger Brandstiftung sind zwei große Scheunen mit fast der gesamten Ernte der über 500 Morgen großen Wirtschaft, viele landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte verbrannt. Eine Spritzenmannschaft aus Görtelsdorf ver unglückte auf der Fahrt zur Brandstätte schwer, da sich kurz vor Klein-Hennersdorf von dem Spritzenwagen auf uner klärliche Weise di« Struerungskrtt« d«s Hanopferdes löst«. Die Deichsel zerbrach. Die Pferd« konnten nicht mehr zum Stehen gebracht werden. Di« Spritz« a«ri«t ins Schleudern nM> stürzt« mit einer Besatzung von fünf Mann über die etwa 2 Meter hohe Böschung in den Zieder-Bach. Drei Feuerwehrleute wurden schwer und zwei leichter verlebt. Allerlei Neuigkeiten Fleischvergiftungen. Nach dem Genuß von gehacktem Rindfleisch sind in Osnabrück bisher 26 Personen an Fleisch vergiftung erkrankt. Die Erkrankten befinden sich sämtlich auf dem Wege der Besserung. Die Ansteckungsquelle ist sofort ermittelt worden, so daß Neuerkrankungen nicht ausi treten können. Schwere» Sraftwagenunglück bei Eisenach. Am Eingang des Ortes Sättelstädt auf der Brücke über die Hörsel ereignete sich ein schwerer Kraftwagenunfall, bei dem vier Personen schwer verletzt wurden. Ein Kraftwagen, der aus München kam, konnte offenbar infolge zu großer Geschwindigkeit die Biegung vor der Brücke nicht mehr nehmen und fuhr gegen das eiserne Brückengeländer, an dem er hängenblieb. Ein Herr, der durch di« zertrümmerte Schutzscheibe des Wagens klettert«, ohne zu ahnen, daß der Wagen in der Luft hing, stürzte in die Tiefe, wo er mit schweren Verletzungen liegen blieb. Die übrigen drei Insassen trugen schwere Gehirner schütterungen davon. Der Unglückswagen befand sich auf der Fahrt nach Bremen, wo eine Dam«, die zur Reisegesellschaft gehörte, einen nach New Jork abgehenden Dampfer be- nutzen wollte. Scharlachepidemie in Magdeburg. Wegen der starken Zunahme von Scharlacherkrankungen wurden In Mägde- bürg sämtliche Schulen geschlossen und die Schüler und Schü- lerinnen nach Hause geschickt. Auf Grund einer Polizei- Verordnung ist ferner, sür Jugendliche unter 18 Jahren der Besuch sämtlicher öffentlichen Veranstaltungen verboten. Zu- Widerhandlungen werden streng bestraft. Weinernte in der Grenzmark Daß auch in der Provinz Grenzmark Posen-Westpreu- ßen eine ausgezeichnete Weinernte erzielt wird, durfte nicht allzu weit bekannt sein. Gegenwärtig ist dort wieder die Weinernte im Gange, obwohl die Zahl der Bauern, die die Tradition des Weinbaues gewahrt haben, geringer gewor den Ist. Die Qualität der geernteten Trauben ist in diesem Jahre besonders gut. Der Ertrag je Morgen hat im Durch schnitt zwei Zentner ergeben, wofür ein Preis von 16 RM I erzielt werden' kann. Die Tafeltrauben erreichen sogar einen s Preis bis zu 25 Rpf. je Pfund. In der Blütezeit des Wein- , baues wurden in den Weingebieten der Grenzmark jährlich I 20V00 Zentner Trauben geerntet. - s Boni ewige« -Mche» Mt;«M Im Bauerntum — das ist eine geschichtlich erwiesene Tatsache — besitzen wir noch die starken Quellen für un seres Volkes Lebensstrom, denn der Bauernhof ist eine karge, aber feste Grundlage für eine Familie und ein Ge schlecht, und er ist die gesündeste und natürlichste „Auf- zuchtstätte" für das Heranwachsende Geschlecht. Für den Bauer sind Kinder ein Segen und ein Glück. Der Liberalismus hat auch hier unermeßlichen Scha den angerichtet; er hat den Boden zur Ware gemacht, die man nur vom Geldstandpunkt aus wertete. Grund und Boden dienten nicht nur der Gewinnsucht, sondern die Bauernhöfe gingen von Hand zu Hand, ein unaufhör liches Wandern setzte ein. Hunderttausende von deutschen Bauerngeschlechtern mußten in wenigen Generationen von ihren Höfen Weichen, ihre Herdfeuer erloschen, an dere traten an ihre Stelle. Vor allem an den Grenzen drang fremdes Blut ein und setzte sich auf den Höfen fest; aber auch im Innern des Landes machte sich die Unter wanderung bemerkbar. DaS Reichserbhosgcsctr gebietet dieser unheilvollen Entwicklung Einhalt und setzt dieser völkischen Gefahr einen Damm entgegen. Dieses neue deutsche Bodenrecht, das auf alter Sitte aufbaut, sichert die kräftigsten und festesten Blutsquellen unseres Volkes, die erwiesenermaßen im Bcnterntum liegen. Die Lebensfrage eines Volkes ist eine Frage seines Bodenrechts. Die Aufgabe des Erbhof- gesetzes liegt aber nicht nur im Schutz dieser Einzelblut quelle sondern auch in der Ausmerzung der schlechten Blutsquellcn. Viele Volksgenossen in Stadt und Land haben diese ungeheuere lebensgesetzliche und bevölkerungspolitische Aufgabe, die das Reichserbhofgesetz zu erfüllen hat. noch nicht erkannt. Ihr Blick ist zu sehr auf die Gegenwarts- ausaaben aericktet: sie sehen oft nur zu einseitiq das Ziel Der Tod -es Heidedichters Von Ingeborg Büttner. Biegende Birken. Beugendes Kraut. Die Nacht ziehet hin. Der Morgen graut. Und das ist In der Heide. Glitzernde Tautröpflein zischeln sich zu. Rotleuchtende Glöcklein läuten ohn' Ruh: Klingeling, klingeling . . . Ueber die Heide schwing Dich, du Melodei der Natur. Gleich feierlichstem Heideschwur der"Bolksgemeinschäft durch sozialen Ausgleich. Sie über- sehen, daß das Reichserbhofgesetz das größte Gesetz ist seit dem Spartanerkönig Lykurg, und daß es durch die Sicherung der Einzelblutquellen dem deutschen Blutstrom die Stetigkeit und Ewigkeit verleiht. Der Führer nannte die Verwirklichung der Synthese von Blut und Boden die tiefstgehende revolutionäre Umgestaltung. Erlebnis WschenmarN Ich schlendere mit Vorliebe über den Wochenmarkt. Schon das Gesamtbild begeistert. Diese riesenhaften grauen Schirme, unter denen die Hökerinnen sitzen. Die Budeki mit hängenden Würsten, Schuhen, Besen und aufgebauten Sei fenwürfeln — und dann das bunte Geschiebe und Gewirbel der Menschen durch die Reihen der Stände hin, hier ein lautes Anpreisen der Ware, dort ein Schimpfen, ein Gekeife, eine fröhliche Begrüßung, ein Zuruf, eine besonders kecke anlockende Stimme — und über dem Ganzen der lachende Sonnenschein eines heiteren Vormittags. Bei Gott, das ist schon etwas. Wenn ich Maler wäre, hier würde ich mir die vielfachen Motive für meine Bilder suchen. Haufen wunder barer orangeroter junger Karotten, lauter lustige Schwänz- chen mit grünen, delikat gefiederten Blätterbuscheln dran. Zu Bergen siehst du sie emporaetürmt, eine Wonne für das Auge. Da liegen Haufen von Aepfeln in allen Schattierun gen von Grün, Geld, Rosa und Karmoisin — die herrlichen dunkelblauen Pflaumen, aus denen mitunter noch wie Reif ein siilbriges Glänzen flimmert, und dann Pfirsiche. Die Pfirsiche sind wohl das farbig Delikateste, was die Natur an Fruchtgebilden hervorgebracht hat. Dieser unendlich zarte Schmelz schimmert in den holdesten, gehauchtesten Farben wie der Abendhimmel nach einem klaren Tage, wie ein zur Frucht gewordenes Pastell. Hellgrüne Kohlrabi in Bündeln hochgetürmt, herrlich! Kaskaden von Tomaten! Blumen stände! Hier lodert plötzlich ein ganzes Meer von Farben empor, eine farbige Orgie wird gefeiert, es ist, als klänge eine Fanfare. Man macht staunend halt und ist hingerissen vor Entzücken. Bauernblumen in üppigen Sträußen, fam- metartige Georginen, dick und altmodisch, leuchtende Daylien in allen Farben: mattrosa, zitronengelb, grünlich überhauch tes Weiß, champagnerfarben . . . Geradezu aufregend sind die Fischstände. Welch ein Gewimmel sonderbar glänzen den, unheimlichen, auf Eis gelagerten Seegetiersl Makrelen, grau, mit breiten Strichen Um den Leib, als ob sich die Rip pen abzeichneten. Goldbarsche, wohlbeleibt, rötlich schim mernd gleich dem Morgenhimmel, schlanke Hechte mit Raub tierköpfen, schleimige Aale. — Ja, auf dem Wochemnarkt kann man Beobachtungen machen. Hei, denkt man, Heutes hast du einen wundervollen Kauf gemacht. Und in einem i wunderbaren Glücksaefühl wandert man nach Hause. Flammende Feuer. Brennendes Gut. Bleibende Nacht. Nur leuchtendes Blut. Und das ist im großen Krieg. Kamerad, erzähl' uns mehr von der Heide, Da, — ja, — seht ihr denn nicht des Kriegs Geschmeide? Stürmt voran, stürmt voran! So spricht der Trommel Wahn Und an der Front liegt leichenblaß Ein Held im blutdurchtränkten Gras Krächzende Krähen. Irrendes Wild Hängende Weiden. Ein Trauerbild. Und das ist in der Heide. Tränengenetzte Blumen im ganzen Rund. Glockenhelles Klagelied durchtönt die Stund'. Terum, terum, terum . . . Und der Tod, er ging um. Nahm den Heidemeister mit fort. Und stille wird's am Heimatort. Schaurige Schlachten. Wetterndes Feld. Kämpfende Völker. Aufbricht die Welt. Und das ist im großen Krieg. Der Geist der Allmacht raunt durch die Herbsteslust, Trennt Leben und Tod durch eine tiefe Kluft Meine Heide liegt weit! So träumt im Kämpferkleid Der Deutschen ein geborsten Herz. Und überschläft den Heimatschmer) Hermann Lön» zum Gedächlnis Ein Bildnis Hermann Löns' aus Familienbesitz mit der rigenhändigen Widmung des Dichters: „Hermann Löns j. l. Schwester Elsbeth. Jena, im Scheiding 1911." Dar unter die germanische Rune (Wolfsangel). Der Dichter fiel am 26. September 1914 vor Reims. VoN^Mottzet WmwMraäV« Eue« Montag«, Mittwochs, Frttta«« von 7 b« S LLr. - Jerkelmarkt Dippoldiswalde am 22. September lS34. Bon den anfgetilebenen SS Ferkeln warben 1? zum Preise von 20 bl« 32 M. da« Paar vetkimft. Sächsisches Glashütte. Nach einer amtlichen Bekanntmachung kommt der Kampier der Holzwaren- und Klosettdeckelfabrtk, die bi« vor einigen Jahren mit Erfolg von Fabrikant Willy Seel- Hammer mit größtem Erfolg geleitet worden ist, zur Zwangs versteigerung. Seelhammer starb vor einigen Jahren, noch im besten Mannesalter. Er war geschätzt als Mensch, Fabritleiter und Stadtverordneter. Nach seinem Tode ging der Betrieb zurück. Wenn auch das Hochwasser 1927 dem Unternehmen ungeheuren Schaden zugesügt hatte, so kann die» al» die eigentliche Ursache des Verfalls nicht angesehen werden, weil die seinerzeit in Mitleidenschaft Gezogenen voll entschädigt worden sind. Glashütte. Neun elegante Mercedes-Automobile durchfuhren am Freitag mittag die Straßen unserer Stadt und hielten dann in wohlgeordneter Reihe aus dem Marktplatz. Sie be fanden sich auf einer^Werbefahrt. Bautzen. In Großdubrau siel am Donnerstag die mit reichen Vorräten gefüllte Scheune des Fleischermeisterr Döcke einem verheerenden Schadenfeuer znm Opfer. Der Brand war durch Heißlaufen der Dreschmaschine entstanden und äscherte in kurzer Zeit die Scheune samt Inhalt, mehrere Wagen, Maschinen und Geräte vollständig ein. Der Schaden ist beträchtlich. 8ols (Erzgeb.), 2 l. September. Al» gestern auf der Schwarzen berger Straße eine Dampfwalze bergwärts fuhr, versagten plötzlich die Bremsen. Der Koloß rollte den etwa 300 m langen Berg hinunter und prallte in der Kurve gegen eine Haus wand. Die vordere Walze wurde zertrümmert und die Haus wand beschädigt. Der Führer des Fahrzeugs (erlitt schwere Verl etzungen. Letzte Nachrichten Liv rednsäiseder üelekrtsr "Uder seins Livärüeks in DsutsoLlLnä Stockholm, 21. September. Professor Pallln, der al« Vertreter Schwedens an> dem Straßenbaukongreß >n München teilnahm, hat in dem Stockholmer Abendblatt „Nya Dagiigt Allehanda" seine Eindrücke über das neue Deutschland, wo er einige Wochen zum Besuche und Studium wellte, daraelegt. Deutschland marschiere an der Spitze der weaebauenden Nationen. Früher sei dies zwar nicht der Fall gewesen, aber seitdem da« neu« Regiment In Deutschland das Strahendauwesen in eigene Hand genommen habe, gehe eS hurtig vorwärts. Der 7. Stranen- daukongreß hab« -ieS mit voller Klarheit gezeigt. Die im Bau befindlichen Autostraßen würden das großartigste Straßensystem ihrer Art sein und könnten nur mit dem Wegebau der Römer