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Weitzeriy-Zeibmg Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieüeberg u. A. - Bezugspreis: Für einen'Monat 2.— AM. - mit Zutragenr einzelne Nr. 10 Rpfg. ? :: Gemelnde-Verbanos-GIrokonko Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Diesel Blatt enkhätt die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShaoptmannschast, del Stadtrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: DI« 4g Millimeter brelle - Millimeterzelle S Rpfg-r im Teilte» -le V3 - Millimeter breite Mlulmeterzelle 18 Npfg. : Anzeigenschluß 10 Uhr norm. Nr. 225 Mittwoch, am 26. September 1934 100. Jahrgang Keine schweizerische Abstimmungspolizei Artliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Heute vormittag wurde, nach einer Löns- Gedenkfeier, anläßlich des 20. Todestages des Dichters (26. 9. 14 bei Loiore) der Unterricht an der Volksschule geschlossen. Die Herbstferien dauern bis mit lZ. Oktobcr. —. W i n l c r h i l f s w e r k 1934/35 der NSV. Alle Hilfs bedürftigen, die Unterstützungen aus dein Winlerhilsswerk in An spruch nehmen wollen, haben einen Antrag zu stellen. Die Vor drucke hierzu werden in dieser Woche für Erwerbslose durch das Arbeitsamt, für Klein- und Sozialrentner und Wohlfahrtsunter- slühungsempfängcr durch die Skadtkasse bei Auszahlung der Ren ten und Unterstützungen ausgcgeben. Alle sonstigen Hilfsbedürf tigen können sich Antragsvordrucke in der Polizeiwache abholen. Alle Anträge sind sorgfältig auszufllllen und spätestens bis zum 2. Oktober 1934 auf der Polizeiwache zurückzugeben. Falls Hilfsbedürftige den Antrag nicht selbst ausfüllcn können, sind die Zellenwarte der NSV.: Max Saupe, Amtsgericht: Erich Da mies, Lco-Schlageter-Strahe 259 O: Eurl Dietzel, Dresdner Straße 144: Gustav Günther, Reichstädter Straße 191., be reit, oei der Ausfüllung zu helfen. Der Termin ist unbedingt ein zuhalten, da unverzüglich eine Auswahl der Hilfsbedürftigen ge troffen werden soll. — Um allen Lehrern die Teilnahme an der Gautagung des NS-Lehrerbundes in Leipzig am 6. und 7. Oktober zu ermöglichen, wird das Sächsische Ministerium für Volksbildung in den nächsten Tagen eine Verordnung erlassen. Darin wird bestimmt werden, daß in den Schulen, in denen der 6. Ok tober nicht ohnehin schon in die Herbstferien fällt, der Unter richt an diesem Tage auszufallen hat, der entweder vorzu verlegen oder später nachzuholen ist. -fff — Zum Kreisgruppensührer der deutschen Jägerschaft ist Rittergutsbesitzer Hans von Schönberg in Reichstädt bestimmt worden. Reichstädt. Auch in unserem Orte wurde in der Feuerschutz woche eine Alarmübung abgehalten, zu der das höchstgelegene Gut von Arno Richter, Nr. 191, als AngrisfSobjekt gewählt worden war. Um 5,40 Uhr erscholl das erste Signal. Nach 9 Minuten traf die Motorspritze ein und gab nach weiteren 7 Minuten Was ser. inzwischen waren um 5,59 Uhr auch zwei Handdruckspritzen eingetroffen, die um 6,01 Uhr Wasser gaben. Sie mußten einan der das Wasser zudrllcken, und auch die Motorspritze mußte eine lange Schlauchleitung auslegen. 5m allgemeinen machte sich ein gewisser Wassermangel bemerkbar. Es waren zwar die Teiche gezogen worden, doch brauchte das Master eine gute Stunde, bis es in die Nähe der Uebungsstelle kam. , Zeilen. In der Obstbaumschule des weit und breit be kannten Gärtnereibesitzers Kurt Schurig, steht eine große Erd beerplantage in voller Blüte und trägt große süße Früchte, so daß in den letzten Tagen bis zu acht Pfund große präch tige Beeren geerntet werden konnten, so wird erzählt, in Wirk- lichkeit waren es aber nur etwa 2/4 Psd. Solange Schurig diese Anlagen besitzt ist dies das erste mal, daß zweimal in einem Jahre von ein und denselben Stöcken Erdbeeren geerntet werden konnten. Die großen weißen Blüten erfreuen das Auge schon au» größerer Entfernung, daneben das farbenreiche Dahlien- feld, welcher noch in voller Blüte steht! S«lfe«0»rf. In der Nähe der Dreßlerschen Grundstückes, geriet gestern Mittag gegen 1 Uhr das Salzersche Bierauto, welches Möbel nach der neuen Siedlung nach Äisersdorf ge bracht hatte, auf. dem Rückwege auf der dort abschüssigen Ee- meindestraße ins Schleudern. Dem Führer riß es das Steuer aus den Händen, weil er, um einigen Rillen auf der Straße auszuweichen, nach der linken Seite gefahren und in hier zusammengespülten Sand geraten war. Das Auto schoß da durch nach rechts und drückte einen ca. 20 cm starken Kirsch- bäum um. Dabei wurde das Auto am Vorderteil schwer be- schädigt. Nachdem die Ortsbehörde den Fall ausgenommen hatte, wurde der Wagen von der Autoreparatur Stübner-^ Dippoldiswalde abgeschleppt. Bei dem Unfall war glücklicher weise die Straße leer, Personen kamen nicht zu Schaden. Oelsa. Ein hiesiger Schüler stürzte aus noch unaufgeklärter Ursache bei seiner Fahrt mit dem Rade nach dem Rabenauer Bahnhof so unglücklich, daß er besinnungslos liegen blieb. Ein vorüberfahrendes Auto rief den Arzt und benachrichtigte die Eltern, die das Kind nach Haufe bringen ließen. Bärenfett. Eine Großbrand-Ilebung wurde während der Feuerschutzwoche hier abgehalten und zwar am Kurhaus „Kaiser- Hof". Es war angenommen, daß im Nebengebäude ein Brand ausgebrochen war. An der Hebung beteiligten sich die Freiw. Feuerwehr Schmiedeberg mit Motorspritze, die Betriebsfeuer wehr Eisenwerk Schmiedeberg mit Motorspritze, Schaumlösch apparat und mechanischer Schiebelelter, die Pflichtfeuerwehr Bä renburg mit Motor pritze und die Ortswehr. Die Leitung lag in -en Händen von Branddirektor Müller, Schmiedeberg. Außer dem waren auch noch Santtätsmannschaften zugegen. Das Was ser mußte aus dem über 200 Meter entfernten Forstamtsteiche herbelgeführt werden, weiter wurde es dem Teiche eines Vlllen- besihers und Hydranten entnommen. Der Schaumlöschapparat wurde gegen den angenommenen Brandherd eingesetzt. Die Mehren arbeiteten rasch und sicher und In gegenseitiger Unter stützung. Am Schlüsse hielt Branddirektor Müller Kritik, teils Eine amtliche Berner Erklärung. Das Politische Departement gibt zur Frage der Saar- polizci folgende amtliche Mitteilung heraus: Der Bundesrat prüfte in seiner Sitzung vom 24. September die Frage, oö den Schweizer Bürgern erlaubt werden könne, sich für die Polizei und die Schutzmannschaft des Saargebiets anwerben zu lassen. Er stellte sest, daß die bestehenden Vorschriften keine Bestimmungen enthalten, die einen solchen Eintritt ver bieten. Nichtsdestoweniger ist er nach gründlicher Prüfung die ser Frage zur Ueberzeugung gelangt, daß allgemeine poli tische Ueberlegung und insbesondere die strikte Einhaltung der schweizerischen Neutralität es als wenig erwünscht er scheinen lassen, wenn Schweizer Bürger in der Zeit des Abstimmungsverfahrens der Polizei oder Schuhmannschaft des Saargebiets angehören. Das politische Departement ist deshalb beauftragt worden, dem Völkerbundssekretariat mil zuteilen, der Bundesrat würde wünschen, daß die Regie- rungskommission des Saargebiels von sich aus daraus ver zichte, in der Schweiz geeignete Kräfte zur Verstärkung der saarländischen Polizei oder Schutzmannschaft zu suchen. Schnüffler am Wett Von der Separatisteilpresse herzlich begrüßt, ist in Saarbrücken eine Kommission des „Weltkomitees für die Opfer des Hitler-Faschismus" eingetroffen mit der Absicht, die Probleme des Saargebiets, insbesondere den sog. stän dig steigenden „Terror der Deutschen Front" zu studieren. Die Mitglieder der Kommission sind Lord Marley, — bekannt durch den Reichstagsbrandstifter-Gegenprozeß — der amerikanische Rechtsanwalt William O. Thompson, der schwedische Senator Branting und der in seiner eigenen Heimat bestgehaßte Emigrant Graf Michael K a r 0 l y i. Die „Untersuchungskommission" hat an die saarländische Emigrantenpresse eine Mitteilung hcrausgegeben, in der sie bekanntgibt, daß sie über vierzig Zeugen — Männer und Frauen in Saarbrücken und an anderen Orten des Saargebiets — gehört habe, und zwar Arbeiter, Gewerk schaftsmitglieder, Mitglieder verschiedener politischer Orga nisationen, Intellektuelle, Beamte und Geistliche. Die Kom mission will auch Gelegenheit gehabt haben, mit Mitglie dern der Regierungs-Kommission, sowie mit dem Präsiden ten und Mitgliedern der Abstimmungs-Kommission des Völ kerbundes zu sprechen. Naturgemäß will die Kommission des „Weltkomitees" Beweise von Terror gegen die Saarbeoölkerung, von Befürchtungen der katholischen Be völkerung. von einer Gefahr der Nichtgeheimhaltung der Abstimmung und schließlich der weitverbreiteten „Forüe- mlt Lob, teils auch tadelnd. Aus dem Munde eines solchen Fach mannes feuert beides an, Lob, nicht nachzulassen, Tadel, es bes ser zu machen. Bürgermeister Liebscher dankte im Namen der Gemeinde für die Wahl des Vebungsobjektes. Iohnsbach. Nachdem an zwei Abenden Propagandamärsche der Freiwilligen Feuerwehr die Feuerschutzwoch« elngeleitet. und am Sonnabend eine Fahrerbesprechung stattgefunden hatte, wurde am Sonntag ein Sturmangriff der Freiwilligen und der Pflichtfeuerwehr durchgeführt., Gegen '/-11 Ahr riefen Hornsig nale beide Wehren und auch die Spritzenmannschaft des Betrie bes Osw. Zimmermann, Bärenhecke, zu einem markierten Brand der Kirche und der Pfarrscheune. In anerkennenswerter Ge schwindigkeit waren die Spritzen, die des Betriebes Zimmermann mit Betriebsaulo, zur Stelle und folgten den Anweisungen des Bürgermeisters Börner als Branddirektor, während die mit alar mierte SA. den Absperrungsdienst übernahm. Da die Motor spritze nicht gleich ansprang, gelang es der Pflichtfeuerwehr, die in einem fast rasendem Tempo vom Oberdorf einaetroffen war und mit oen anderen Mehren wetteiferte, das erste Master zu geben. Zwei kleinere Unfälle von Wehrmännern letzterer Wehr durch Sturz, gingen noch gut ab. Nachdem abgeblasen und die Uebung als beendet erklärt war, rückten die Mannschaften wie der mit Ihren Spritzen ab. Am Nachmittag wurde von der Mo torspritze, In Gemeinschaft mit -er auf dem Lastauto des Betrie bes untergebrachten Handürucksprihe vom Sägewerk Zimmer mann, Bärenhecke, eine Propagandafahrt über Falkenhain, La- denmühle, Bielatal, Bärenstein, Börnchen, Dittersdorf, Glashütte, Bärenhecke nach Iohnsbach und zurück unternommen, um in den Orten, wo noch keine Motorspritzen sich befinden, für die Moto risierung zu werben. lotmsbactz. Ihre Monatsversammlung hielt die Orts gruppe der NSDAP am letzten Frestag im Gasthof Bären hecke ab. Zu Beginn der Versammlung gedachte OG.-Lelter Herzog des vor zvyei Wochen unerwartet verstorbenen Funk- wartes Pg. Lehmann; man ehrte sein Andenken durch Er heben von den Plätzen. Don der Berufung des Pg. Kurt Reichel als Kassenwart nahm man Kenntnis. Dem bisherigen, freiwillig zurückgetretenen Kassierer wurde der Dank für seine bisherige, gewissenhafte Erledigung der Kassengeschäfte zum Ausdruck gebracht. Tine längere Aussprache brachte die Aus gestaltung des am kommenden Sonntag stattfindenden Ernte- rung" nach einer neuen späteren Abstimmung gefunden haben. Demgegenüber stellt die „Saarbrücker Zeitung" die An frage, ob sich unter den von der Kommission befragten Per- lonen auch Anhänger der Deutschen Front befunden Habens und ob die Kommission nichts von dem Terror gegen die Deutschen im Saargebiet gehört habe. Das Blatt fährt dann fort: „Die Kommission will Arbeiter und Gewerkschaftsmit glieder gehört haben. Und die sollen nichts erzählt haben vom Terror der Grubenverwaltung? Nichts von dem roten Terror? Nichts von den Provokationen durch Emigranten und moskowitische Funktionäre? Die Herren haben Beamte gefragt. Auch deutschgesinnte Beamte? Und die sollen nichts erzählt haben von den mannigfachen Maßnahmen, die sie als Zumutung und Bedrückung empfinden? Sie haben sich mit Mitgliedern der Regierungskommission un terhalten. doch wohl über die Bevölkerung. Wenn sie sich auch mit der Bevölkerung über die Regierungskommission unterhalten haben, werden sie ja einiges gehört haben. Haben sie sich auch mit deutschgesinnten Katholiken unter halten? Dann müssen sie erfahren haben, wie man hierzu lande über die Herrschaften denkt, die sich den Sowjetstern aus die Soutane heften." „Die deutsche Bevölkerung des Saargebiets betrachtet es als eine Unverschämtheit, daß eine Kommission, von ihr nicht herbeigerusen, mit den unzulänglichen Methoden und mit nickt zu übcrbietöbder Oberflächlichkeit „Feststellungen macht, die keine andere Wirkung — und auch keinen ande ren Zweck — haben können, als den, die Saarbevölkerung in der Wellmeinung erneut zu verdächtigen, dieser Welt meinung die Verhältnisse im Saargebiet in vollständiger Verzerrung zu unterbreiten. Die deutsche Bevölkerung be trachtet diesen sogenannten Internationalen Ausschuß als ein Organ der internationalen Greuelpropaganda gegen das Saargebiet und gegen Deutschland." > Die Saarpolirei Der Generalsekretär des Völkelvuudes veröffentlicht jetzt die Antworten auf das Rundschreiben des Völkerbunds rates an die Mitgliedstaaten, in dem empfohlen wurde, der Saarregierungskommission ihre Mithilfe zu gewähren, um die Einzelanwerbung für die Abstimmungspolizei im Saar gebiet zu erleichtern. Diebelgische. italienische und litauiscke Regierung antworteten, daß sie in ihren Län dern die Einzelanwerbung nicht verhindern und gegebenen» falls erleichtern werden. festes, daß bereits am Sonnabend abend eingeleitet werden soll, durch Errichtung des Erntebaumes, umrahmt von Ge sängen, auf dem Turnplatz. Ein Festzug am Sostntag durch den Ort und Falkenhain und am Abend ein Erntefesttanz auf den Sälen der beiden Orte werden dem Erntedankfest ein volksverbundenes Gepräge geben. Llathütt«. Die Bautätigkeit ließ, soweit es sich um Woh nungsneubauten handelt, in diesem Jahre zu wünschen übrig. Lediglich die Stadtrandsiedlung ging ihrer Vollendung ent gegen und entlastete den Wohnungsmarkt um 12 Wohnungen. Weiter wird ein Zweifamilienhaus de» Mechanikers El. Lehnert (Frau ist Mitglied der DBG.) bald beziehbar sein. Das ist alles. — Wir berichteten schon mehrmals über die stete Aufwärts» entwlckelung der Uhren-Röhwerke. Das Fabrikgebäude auf der Uferstraße erfährt setzt dadurch eine Erweiterung, daß ein An bau in den Ausmaßen des bestehenden Gebäudes vorgenommen wird. GlaHAks. Der tödliche Sturz des Uhrmacherschülers Kulke vom Rade bei seiner nächtlichen Fahrt von der Rückenhainer Höhe ist noch in aller Erinnerung. Seine Kommilitonen haben jetzt einm Gedenkstein an jener Unglücksstätte setzen lassen. Er trägt Namen, Datum (14. 7. 34) und „Saron'a"-Zeichen. Chemnitz. Mit einer schlichten Feier wurde die von der Akademischen Sängerschaft Concordia in ihrem Heim auf der Dresdner Straße nach Anweisung der Deutschen Studenten schaft errichtete Wohnkameradschaft ihrer Bestimmung über geben. Die Wohnkameradschaft umfaßt zur Zeit 18 Studenten, die im Heim gemeinsam wohnen und arbeiten. Wetter für morgen An"StSrke zunehmende Winde aus Süd bis West. All mähliche Verstärkung der Bewölkung. Oertlich Nebel. Nacht» geringerer Temperaturrückgang, am Tage etwas kühl. Gegen Freitag auskommende Niederschlags-Neigung. ,