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WecheritzZeilung Taseszeilung und Anzeiger für Dippolütswawe, Schmieöederg u. ll. Bezuaspreis: Für einen Monat 2^— RM mit Zutragen; einzelne Nr. 10 Rpfg. m 'cs»m»inKe-Berbands-GIrokonko Nr. 3 .. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 PMcheckkonto Dresden 12S48 Netteste Zeitung des Bezirks Diese« Mall enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauptmannschast, der Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 43 Millimeter breit« - Milllmeterzeile 3 Rpfa.; Im Terlteli die S3 - Millimeter breite Millimeterzelle 18 Rpfg. ' Anzeigenschloh 10 Uhr vorm. Dienstag, am 25. September 1934 Nr. 224 100. Jahrgang gertliches un- Sülhfiflhes Dippoldiswalde. Auf deut Schießstand der prio. Schützen- Gesellschaft auf der Aue fand gestern ein Schietzen der Gendarmeriebeanitendes Bezirks statt. Es wurde stehend freihändig auf I2er Brustringscheibe geschossen und zwar 5 Schuh Einzelfeuer und 5 Schuh Schnellfeuer auf 30 bez. 25 Meter. Die Schiehresultate waren gut. Die besten Schutzen waren Eendarmerie-Hauptwachtmeister Weber—Moldau, 10^ Ringe, Gendarmerie-Oberkommissar Sack—Dippoldiswalde, yy Ringe, Gendarmerie-Inspektor Hußmannn-Dippoldiswalde, Y8 Ringe, Eendarmerie-Hauptwachtmeister Höhne kl—-Schmiede berg, 47 Ringe und Gendarmerie-Hauptwachtmeister Leon hardt IV-Geising, 96 Ringe. _ . .. Dippoldiswalde. Aufgeboten: Der Schlosser Heinrich Armin Kraft aus Freital mit der Hausangestellten Martha Frida Konrad aus Dippoldiswalde. Der Mechaniker Paul Rudolf Zieger aus Glashütte mit Frida Ilse Langbein aus Dippoldiswalde. Der Bauklempner und Installateur Georg Walther Hornusf aus Malter mit der Schneiderin Linda Elsa Langer aus Dippoldiswalde. Der Architekt Rudolf Hermann Hick aus Dippoldiswalde mit Amalie Frida Lisbeth Gönnert aus Dresden. Der Telegrafenarbeiter Alwin Kurt Gietzelt aus Dippoldiswalde mit der Lageristin Ida Hilma Büttner aus Höckendorf. Der Musiker Mar Alfred Thalheim aus Possen dorf mit der Stütze Mariha Liesbeth Burkhardt aus Dippol diswalde. — Eheschließungen: Der Gartenmeister Walter Udo Unger aus Militsch in Schlesien mit Gertrud Wally Langer aus Dippoldiswalde. Der Bergmann Otto Willy Graf aus Freital mit der Wirtschaftsgehilsin Emma Elsa Schmidt aus Reichstädt. — Am Donnerstag findet in Dippoldiswalde im Rathaus, Sitzungszimmer, in der Zeit von 9 bis 161/2 Uhr ein Sprechtag der Industrie- und Handelskammer Dresden statt. — Erzeuger- und Verbraucherpreise für Kar toffeln. Die Landesbauernschast Sachsen teilt mit: Nachdem vom Reichsbeaustragten für die Regelung des Absatzes von Kartoffeln die Erzeugermindestpreise festgesetzt worden sind, sollte es dem Handel möglich sein, die Einkellerung oder den sonstigen zentnerweisen Verkauf von gelben Spe'sekartosfeln zu einem Preise frei Empfänger je nach Lage von etwa 3.70 bis 3.90 M. zu ermöglichen. Hierin inbegriffen müssen alle Unkosten und Spesen liegen. Da der Erzeugermindestpreis unter Voraussetzung normaler Verhältnisse bis zum Ende der Kartoffelernte bestehen bleiben wird, unterliegt auch der Verbraucherpreis keiner Veränderung. Schmiedeberg. Die Aussichten auf gutes Zahrmarktswetker schienen am Sonntag ganz zu Nichte werden zu wollen. Ein- setzende Regenschauer vertrieben zeitweilig die Besucher gänzlich. Die meisten flüchteten in die Geschäfte, die dadurch umsomehr Zu spruch hatten. Zn den Abendstunden, nachdem der Regen ausge hört hatte, belebte sich der Markt aufs neue. Biele hier durch fahrende AutoS hielten an und deren Insassen durchzogen die Budenrehen. Die besten Geschäfte machten die Verkaussstände, wo es Ehwaren und Zuckerwerk gab. Zm übrigen machte sich die allgemeine Geldknappheit bemerkbar. Dem Sonntag folgte ein herrlicher, sonnenklarer Zahrmarktsmontag. Aber der Berkehr lieh trotzdem zu wünschen übrig. Es fehlte die Landkundschast. - Die Jahrmärkte haben M Heuke überlebt, wo man jederzeit alles zu kaufen bekommt. Früher war dies anders Gerade un ser Herbstmarkt wurde dazu benützt, um warme Sachen für den Winker einzukaufen. Da waren es die Siebenlehner Schuhmacher und Roßweiner Filzschuhhändler, die unsern Markt reicht be schickten. Schmiedeberg. Eine merkwürdige Erscheinung konnte man dieser Tage auf unserem Kichturme beobachten. Indem dort Schwärme von Millionen Mücken herumschwlrrten. ES war nicht möglich, dah sich jemand dort oben aufhalten konnte. Borgenom mene Spritzungen mit Flit bewirkten die Tötung dieser Znsekten die dann in dicken Schichten Balkenwerk, Fußboden und Trep penstufen bedeckten. Oelsa. Zm Berlause der Feuerschutzwoche wurden auch in der 2. Hälfte der Woche noch verschiedene Veranstaltungen ge- " troffen. Am Donnerstag abend hatte sich die SA. und am Freitagabend die Hitlerjugend in den Dienst der Feuerschutzwoche gestellt. Zn Propagandamärschen zogen sie durch den Ort, dabei Sprechchöre vorkragend. Am Donnerstagabend versammelten sich SA. und Zuschauer auf dem Feuerweyrplah, wo OG.-Leiter Schubert einige Worte an die Versammelten richtete. Auch die Schule war In den Plan der Feuerschutzwoche mit einbezogen worden. Am Freitag früh, kurz vor 9 Uhr, wurde die Schule durch kurze Klingelzeichen der Pausenklingelanlage alarmiert und «Schaler nach den, nächsten Feuermelder geschickt. Innerhalb Kunden hatte sich die gesamte Schülerschaft auf dem Hofe versammelt. Die Entleerung der 6 Klaffenzimmer ging vollkom- ""d ruhig vonstatten, was zum Hauptteil der übersicht- ^^Euanlage mit den breiten Hellen Treppen zu verdan- Säsm^^ude mehrfachen Anbau ^^u ist, ist das Ttepoenhaus durch eine weitstch- boke übersichtlich, geblieben. Auf demSchul- fp ach Schulleiter Preßler einige Worte an die versammelte Nationalsozialistische Agrarpolitik Rede des Reichsministers Darre § Im Rundfunk sprach der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, R. Walther DarrL, über das Thema „Ein Jahr nationalsozialistische Agrarpolitik". Der Minister führte u. a. aus: Wir können heute das erste Jahr national sozialistischer Agrarpolitik übersehen und ihre Erfolge nüch- , lern und ohne Romantik abschätzen. Die Aufgabe, die mir , der Führer gestellt hat, war nicht allein die Besserung der ; Landwirtschaft, — denn das wär« liberalistische Interessen- Politik gewesen — sondern war die Rettung des deutschen . Bauern, ohne dem Verbraucher, besonders dem deutschen Ar- ; heiter nennenswerte neue Lasten aufzuerlegen. Das Ver- s antwortungsgefühl vor der Gemeinschaft, das die national- ! sozialistische Agrarpolitik leiten mußte, war um so höher ! zu veranschlagen, als wir vor einem Jahr tatsächlich vor einem Trümmerhaufen standen. Die Zerstörung des deut schen Bauerntums war schon so weit gegangen, daß wir nicht mehr flicken oder reparieren konnten sondern an einen völligen Neubau von Grund auf Herangehen mußten. Die beiden Grundpfeiler dieses Neubaues sind das Reichserbhofgeseh und das Relchsnährstandsgeseh. Durch diese beiden Grundgesetze wurden zwei ganz neue Gedanken in die Landwirtschaft, und damit in die Wirtschaft überhaupt hineingetragen: die Sicherheit und die Ordnung. Die Sicherung oder Stetigkeit war nur zu erreichen durch eine Ordnung, und zwar zunächst durch eine Ordnung der Menschen selbst, wie sie in der ständischen Gliederung im Reichsnährstandsgesetz eingeschlossen ist; vor allem aber durch eine Ordnung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und ihres Weges zum Verbraucher. So entstand auf den beiden Grundgesetzen di« Marktordnung als eine notwendige Folge, genau so wie andererseits die Marktordnung nur möglich war auf den Grundvoraussetzungen der im Erbhof- und Nährstandsgesetz enthaltenen Gedanken der Sicherheit und Stetigkeit. s Mit der Marktordnung war es aber erst möglich, die vielen und zum Teil bisher unlösbar scheinenden Aufgaben zu meistern, die einer nationalsozialistischen Agrarpolitik ge stellt waren. Es wurde nämlich möglich, die Preiskatastrophe in der Landwirtschaft aufzuhalten und eine entscheidende Bes serung der Erlöse herbeizusühren, ohne den Verbrauch fühl bar zu belasten. Der Preis regierte nicht mehr uns und unsere Handlungen, sondern mir bestimmten den Preis. Und schließlich wurde es durch die Marktordnung möglich, die Stellung der Landwirtschaft im neuen Reich zu heben und zu stärken, ohne dabei, wie früher mit unseren außenwirt schaftlichen Beziehungen und Interessen in Konflikt zu kom men; im Gegenteil: Die Marktordnung ermöglichte sogar eine Ausgestaltung bestimmter Handelsbeziehungen auf ganz neuer Grundlage. Erste Aufgabe war die Rettung des Rauern vor dem Zugriff der Gläubiger und Rettung aus der weltwirtschaft lichen Preiskatastrophe. Die Zahl der durchgeführten Zwangsversteigerungen landwirtschaftlicher Grundstücke ist von dem Höchststände im Jahre 1932 von 7060 bereits im vergangenen Jahr aus 1662 zurückgegangen; der Fläche nach ist sogar ein Rückgang von 15Z 770 Hektar aus 27 451 Hektar zu verzeichnen. Ver Vollstreckungsschuh gewährt also eine Stetigkeit der landwirtschaftlichen Erzeugung. Die gesamten Lebenshaltungskosten in Deutschland sind >m August 1934 gegenüber dem August 1SZZ nur um 4,1 «. h. gestiegen, die kosten für Ernährung allein um 7)4 v. h. Diese Steigerung ist nicht größer als etwa die für die mei sten Textilerzeugnisse, und außerdem wurde damit nur ein vorangcgangener ungewöhnlicher Rückgang der Lrnährungs- kosten wieder ausgeglichen. Denn will man di« tatsächlich eingetretenen Preiserhö- hungen verstehen, so muß man bedenken, daß die Kennziffer für Ernährungskosten von ihrem Höchststand im März 1929 von 159,3 bis auf 106,2 im März 1933 zurückgegangen war. also ganz erheblich mehr als etwa die Lohne, und daß sie bis August 1934 erst auf 118,5 gestiegen war, also erst 23 0. H. des früheren gewaltigen Sturzes wieder aufgeholt hatte. Und schließlich bewegte sich diese Steigerung der Erlöse der Land wirtschaft durchaus im Rahmen der Erhöhung des Volks einkommens. Allein das gesamte Arbeitseinkommen betrug noch im vorigen Jahr 26)4 Milliarden RM; im ersten Halb jahr 1934 war es auf fast 15 Milliarden RM gestiegen; das bedeutet aufs Jahr umgerechnet eine Erhöhung um 13 0. H. Gleichzeitig ist das landwirtschaftliche Einkommen von 6,5 auf 7,3 Milliarden RM gestiegen, also eine Erhöhung um 12,3 v. H. Diesen Gleichklang mit der allgemeinen Wirtschaftsent»^ Wicklung wird man der Landwirtschaft auch dann zubilligen können, wenn man bei der Beurteilung die überwirtschaft lichen oder Irrationalen Gesichtspunkte ganz ausschaltet. Wenn beispielsweise die Landwirtschaft in der Arbeits- schlachl ungefähr 260 000 Erwerbslose ausgenommen hat, so ist zu berücksichtigen, dah diese Aufnahme dauernd sein! dürfte, und daß es jetzt praktisch keine Arbeitslosigkeit in der Landwirtschaft mehr gibt. Neben, dieser unmittelbaren Mitwirkung an vir Ar- bsitsschlacht, die noch erheblich verstärkt werden kann, sind vor allem aber auch die mittelbaren Auswirkungen zu be rücksichtigen. Zunächst prägt sich eine Besserung der land» Schülerschaft. Er wies auf die Verhaltungsmaßregeln bei Brän-. den in der Schule und zu Hause und vor allem aus Vorbeugungs maßnahmen hin und gab Verhaltungsmaßregeln beim Umgang mit feuergefährlichen Stoffen. Am Sonnabend nachmittag wurde von Vertretern der Feuerwehr und verschiedener Organisationen der Betrieb der Firma Carl Schneider, Stuhlfabrik, besichtigt. Zn den vielen Stuhlfabriken unseres Ortes, wo Holz, Späne, Polster- i stosse und vor allem die feuergefährlichen Polituren lagern und dauernd damit umgegangen wird, muh ganz besonders auf den Feuerschutz geachtet werden. Zn allen Stockwerken fand man hier die Feuermelder für die Betriebsfeuerwehr und die verschiedenen i tzandlöscher. Ueber allen Maschinen sind Saugrohre angebracht, die den entstehenden Holzstaub in den Exhauster ziehen und da mit, abgesehen vom gesundheitlichen Nutzen für die Belegschaft des Werkes, die Gefahr einer Staubexplosion bannen. Zuletzt wurde noch ein Schaumlöschgerät in seiner Wirkung aus einen brennenden Holzstoß gezeigt. Die Hauplübung der Feuerschuh woche fand am Sonntagmorgen statt. Durch Klingelanlage, Glok- kenschtag und Hornsignale wurden die Feuerwehren alarmiert und innerhalb von 4 Minuten konnte das erste Wasser gegeben werden. Wenn auch ein Alarm einem Ernstfälle nicht gleichzu sehen ist, so ist doch aus dieser schnellen Bereitschaft zu ersehen, daß sowohl die Freiwillige, als auch die Pflichtfeuerwehr auf dem Posten sind. Als Brandobjekt war ein Haus im mittleren Orts teil ausersehen worden. Zm Anschluß an die Löschung dieses an genommenen Brandes wurden auf dem Feuerwehrplatz noch ei nige Vorführungen mit Thermitbrandbomben gezeigt. Leider brannten die Bomben zu schnell aus, so daß ihre Wirkung nicht deutlich genug zu sehen war. Dann wurde ein Haus, das vorher ! aus eicht brennbaren Stossen errichtet und mit Stroh, Teer u. ä. > gefüllt worden war, angebrannt und gelöscht. Zuerst wurde eln Minimax zum Löschen verwendet und dann ein Schaumlöscher, der sofort zeigte, daß er allen anderen Löscharten überlegen ist. Dresden. Am Sonntag hielt der Sächsische Hauptmissions- verein in der Kreuzkirche in Dresden sein l 15. Jahresfest ab. Dieses begann mit einem Festgotiesdienst, bei dem Superin tendent B öhmen Meißen Kragte- Nach begrüßenden Worten von Missionsinsvektor Handmann sprach Missionar Lehmann aus Shiyali-Jndien über „Die Kirche im Tamulenlande". MissionarzFritze machte interessante Ausführungen Über das Werden und Wachsen einer Volkskirche im schwarzen Erdteil. Die Festversammlung war außerordentlich stark besucht. — Am Montag hielt die Sächsische Missionskonferenz eine Arbeits tagung ab, die durch Oberkirchenrat Michael—Dresden er öffnet wurde. In packender Weise berichtete sodann Missionar Lehmann über „Die Zukunft der indischen Kirche in der Schau indischer Christen". Dresden. Am Sonnabendnachmittag explodierte in einem auf den Wiesen bei Niederpoyritz aufgestellten Zelt ein Spiritus kocher. Der Zeltbesitzer erlitt am ganzen Körper erhebliche Brandwunden und mußte sich zu einem Arzt begeben. Dar Zelt verbrannte vollständig. Chemnitz. In den frühen Morgenstunden des Montags entstand in einem Haus am Brühl durch die Erplosion einer Spiritusflasche ein kleinerer Brand, der noch vor Eintreffen der Feuerwehr von Hausbewohnern gelöscht werden konnte. Die Wohnungsinhaberin flüchtete in ihrer Angst durch das Bodenkammerfenster auf das Dach und mußte durch die Feuer- wehr mit Hilfe der Motordrehleiter in Sicherheit gebracht werden. Zittau. Die Stadtverordneten beschlossen die Wiederelnfüh- rung einer Müllabfuhrgebühr, die schon früher bestanden hatte, Im letzten Zahr aber abgeschafft worden war, weil -le kostenlose Lei stung der Stadl auf diesem Gebiete durch eine Erhöhung teS Wafferzinses ausgeglichen worden war. Da jedoch der Haushalt- plan immer größere Zuschüsse erfordert, gestattet die Kreishaupt mannschaft weitere kostenlose Leistungen nicht mehr, so -aß mit dem 1. Oktober die neue Gebührenordnung in Kraft tritt. Wei ter bewilligten die Stadtverordneten Mittel für Beschleusungen, Erweiterung des Gasrohrnetzes usw. Wetter für morgen Vorübergehend Hester und trocken bei meist leichten süd lichen Winden. Nachts sehr kühl, am Ton* mäßig warm.