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Weißeritz-Zeitung : 11.09.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193409116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19340911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19340911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-09
- Tag 1934-09-11
-
Monat
1934-09
-
Jahr
1934
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.09.1934
- Autor
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Sächsisches Pg. Weber seine vortrefflichen Ausfüh- Pg. Querner, gab Aufschluß über die r Ortsgruppe, über Einnahmen und Aus- Drerden. 312000BesucherderJayrevs Mit einem , ' ' - SlarhtM«. Wettkämpfe der Jugend und Senioren unserer Sportvereinigung 04 leiteten am Sonnabend die Feier ihres 30jährigen Bestehens ein. Abends fand im Saale des Gast hofes „zur Sonne" ein Kommers statt, an dem Bürgermeister Gotthardt und die Vertreter anderer Vereine teilnahmen. Die Bortragsfolge diese» Kommerses bestritten Kapelle Brodhuhn, Lauenstein, das Doppelquartett des Männergesangvereins und einige dramatisch Begabte der Sportvereinigung 04. Einge- leitet wurde der Abend mit dem Badenweiler Marsch. Der stellvertretende Vereinsfahrer Felk Faust (der Vereinsführer Scherf, erst kürzlich neu gewählt, war durch Krankheit am Erscheinen verhindert) ging nach erfolgter Begrüßung in län geren Ausführungen auf die Entwicklung der aus dem 1904 gegründeten Schwimmverein hervorgegangenen Sportvereini gung ein, verlas einen Aufruf von damals, der auch heute noch Geltung besitzt, gedachte der Gründer, namentlich der Ge brüder Kohl (daher Bad Kohls Ruhe im Prießnitztal) und streifte Höhepunkte und Zeiten der Stagnation einer 30 jäh- rigen Schwimm, und Fuhballsportentwicklung. 2m Laufe des Abend» wurden die Sportkqmeraden Felix Höhnel («inst bester Tormann), G. Hauswald (Kunstspringer), Helmuth Dlöditzsch und Alfred Mühle für 10 jährige treue Pflichterfüllung mit einem Diplom ausgezeichnet. Ferner überreichte ei« Vereins- Vertreter einen gesammelten Betrag von 64 RM. dem strll- I. 312000 Besucher der Jahr es schau, - großartigen Feuerwerk fand die diesjährige Jahresschau deutscher Arbeit ihr Ende; die Kunstausstellung bliebt noch bis Ende September geöffnet. Etwa 8000 Be- SeiferSdorf. Am vergangenen Freitag fand im Kurhaus die erste Versammlung für die Mitglieder der NS.-Volks wohl f a h r t statt. Der Ortsgruppenamksleiter, Pg. Weber, be tonte, daß es jedem Mitglied« möglich sein soll, Einblicke In das Wirken der NSV. zu tun. Die Ortsgruppe besteht aus 28 ordent lichen Mitgliedern und 1k Mttgliedsanwärtern. Bei der vor kurzem stattgefundenen Werbung konnten nochmals S Anwärter gewonnen werden. Die zu erwartenden 5 Proz. der Einwohner schaft waren erreicht. Der Amksleiter zog Vergleiche mit kleine ren Gemeinden, wo bis zu 50 Proz. der Einwohnerschaft Mit glieder der NSV. sind und bat jedes Einzelmikglied, fleißig zu werben und für das große Hilfswerk einzutreten. Die Namen -er bisherigen Mitglieder wurden bekanntgegeben und ihnen die Mitgliedskarten ausgehändigt. Die bestellten Abzeichen der NSV. sind noch nicht eingetroffen. Pg. Weber erläuterte sodann die Festsetzung der Beiträge für NichHarteimikglieder, ferner für SA., SS., SAR. II usw., sprach weiter über di« Verwendung derselben, über Beiträge an Gau, über Organisation und über die Besetzung der Aemter In unserer Ortsgruppe: Ortsgruppenamts leiter Pg. Weber, Stellvertreter Bürgermeister Pg. Dietrich, Kaffenwalker Pg. Querner, Presse- und Schriftwart Pg. Lieber, Blockwarte Pg. Querner, P. Seckel, K. Neubert. Hinzugezogen wurde die Führerin der örtlichen Frauenschaft, Frl. Schumann, vom Christlichen Frauendienst Frau Tietze, für Mütterberatung die Hebamme Frau Kempe, ferner der Orksgruppenleiter Pg. Scholz und der Orksbauernführer Pg. Hauptmann. Der Orts- gruppenamlsleiker Pg. Weber ist zu bestimmter Zeit für die All gemeinheit zu sprechen, ebenso ist sür Mütterberatung ein« Sprech stunde angeseht. Pg. Weber sprach weiter über Zweck und Ziel der NSV. Sie war und wird wieder das große Winterhilfswerk, das so vielen Volksgenossen zugute kommt. Es folgten Zahlen über die Leistungen desselben im Reiche und auch die Leistnngen der Ortsgruppe im Kleinen, Richtlinien über Unterstützungs bedürftige, das Thema „Mutter und Kind", Verschickung von erbgesunden Müttern. Bedürftige Mütter sind mit SSuglings- wäfthe bedacht, am Muttertag ältere Mütter gespeist, mit Blu men bedacht und beglückwünscht worden. Viel Dank gebühre da bei der Frauenschaft. Der Vortragende sprach weiter über die Pflegeelternstellen. 29 Kinder aus der Merseburger Gegend fan den zuerst freudige Aufnahme, seht befinden sich 3 Kinder aus Danzig bei uns. Mit der Aufforderung an die Mitglieder, wei ter so freudig zu geben und sür die NSV. einzutreken, endete Ortsgruppenamksleiter Pg. Weber seine vortrefflichen Ausfüh rungen. Der Kassierer, Pg. Querner, gab Ausschluß über die Sammeltätigkeit in der Ortsgruppe, über Einnahmen und Aus gaben, und man sah daraus, daß auch in unserer Ortsgruppe der NSV. fleißig gearbeitet wird. Der neue Lehrling. Aufgeregte Dame (im Gemiisegeschäft): „Ich hatte zwölf Apfelsinen bestellt: aber in der Tute, die Sie mir mitgaben, fanden sich nur elf." Lehrling: „Ja, eine war schon schlecht, und da habe ich sie für Sie gleich weggeworfen.' - n.8t. vertretend«« Vereinsführer de» Jubelvrrein«, und Bürgermeister Gotthardt überbrachte die Glückwünsche der Stadtverwaltung. Am Sonntag herrschte den ganzen Tag über Betrieb. Blitz- furniere, Pendelstaffeln, Fußballspiele und sonstige Staffeln lösten einander ab, ein Festzug unter Beteiligung der aus- wärtigen Sportler aus Pirna, Attenberg, Geising und Bären stein führte die Sportler durch die Straßen der Stadt und ein Festball beschloß die Feier de» 30jährigen Bestehens. Dtkertdorf. Ein junger Seelsorger wurde am Sonntag hier in sein Amt «Ingewtesen. Die Einweisung des vom Landeskirchen amt mit der Verwaltung der Pfarrstrlle beauftragten «and. theol. Horst Aechtner nahm Pfarrer Fügner, Poffendorf, vor. Außer dem waren zugegen Pfarrer Beer, Glashütte, als Vakanzverwal- 1er und der gesamte Kirchenvorstand und viele Gemeindeglieder. Das Veleikwort seiner Emweisungsansprache nahm Pfarrer Füg ner auS dem 2. Korintherbriefe und lautete: „Denn wir predigen nicht aus uns selbst, sondern öesum Christum, daß er sei der Herr, wir aber eure Knechte um 3esu willen." Dieses Wort des Apo stels gebe ganz eindeutig Antwort auf die Frage nach dem Ver hältnis zwischen dem Prediger und dem Herren einerseits und zwischen dem Verkünder von Gottes Wort und üer Gemeinde an derseits. Für den Prediger gebe es daher keine Einbildung und keine Zugeständnisse. Richtschnur allen Handelns sei für ihn das Evangelium. Pfarrer Beer verlas sodann den kurzen Lebenslauf Les jungen Amtsbruders, der am S. 3. 1911 als Sohn eines Vio- iinenmachers in Adorf geboren wurde, in Erlangen, Wien und Leipzig studiert und die Theologenprafung erst kürzlich bestanden hat und nun vom Landeskirchenamt an diese Steile berufen wurde. Verpflichtung, Gebet und SegenSerleilung durch beide Pfarrer folgten. Was der neue Seelsorger der Gemeinden Dit tersdorf-Döbra dann in seiner Antrlttspreoigt über die Liebe Got tes und über die Bruderliebe ausführte, zeuKe von einer gewissen haften, wohl vorbereiteten Gedankenarbeit. Seiner Predigt lag der Text der Verse 1S—21 des 4. Kap. des 1. IohanniSbriefes zu grunde. Er folgerte im Verlauf seiner Predigt aus diesem Text vier ausführlich behandelte Unterthemen, nämlich, die Lieb« Got tes Ist der Urquell alles Lebens, sie ist das Verhältnlszwischen Gott und Menschen, die Liebe zu Gott überwindet die Welt und die Liebe zu Gott ist der tragende Grund alles Menschenlebens In der Welt. Hinsichtlich der zweiten großen Forderung deS Christen tums, der Bruderliebe, meinte der Prediger fortfahrend, daß es eine Lüge wäre, wenn einer vorgebe, Gott zu lieben und dennoch seinen Bruder Haffe. Die Antrittspredigt Aechtners hat sicher seinen tiefen Eindruck hinterlassen. Der Kirchenchor verschönte mit einem Gesang die Einweisungsfcier. Chemnitz. Zu einem im hiesigen Soldatenheim abgehattenen DeteranenappeU waren 31 Altveteranen der Chemnitzer Mili tärvereine erschienen, die zusammen ein Atter von 2692 Jahren haben. Der älteste Veteran war 96, der jüngste 85 Jahre alt. Die allen Krieger haben an den Feldzügen von 1866 und 1870/71 teilgenommrn. venclisu. 2« der Donnerschen Grube an dem Wege nach Denkwitz wurden mehrere Urnen im guten Zustande gefunden. Es handelt sich wahrscheinlich, wie schon bei früheren Funden in dieser Gegend festgestellt wurde, um Grabstätten. Eine Urne enthält die Gebeine des Beig»setzten, daneben befand sich eine sogenannte Tränenurne und ein kleines Gefäß. > (aibN«. Eine 85 Jahre alte Frau aus Wermsdorf war am Mittwoch in den Wald gegangen, um Holz zu sammeln. Die alte Frau verirrte sich im Walde und fand sich nicht mehr zurück. Erst am Abend konnte sie durch einen Calbitzer Einwohner in völlig erschöpftem Zustand aufgefunden und in ihre Behausung zurackgebracht werden. Zwickau. Am Adolf-Httler-Ring ereignete sich heute ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Personenkraftwagen und einem Omnibus, der am Vorderteil stark beschädigt wurde und aus dem Betrieb gezogen werden mußte. Der Kraft wagen drehte sich mehrmals um die eigene Achse und wurde vollständig zertrümmert. Der Führer des Personenautos erlitt erhebliche Verletzungen. Stollberg. 2m Bereich der Kreisbauernschast Stollberg sind 622 landwirtschaftliche Anwesen als Erbhöfe anerkannt worden. Llnsiedel. Als eine hiesige Einwohnerin von Besorgungen heimkehrte, fand sie zu ihrem Entsetzen ihr 51/2 Wochen altes Kind im Bett erstickt. Die Mutter hatte bei ihrem Weggange den Säugling mit ihren andern drei Kindern im Alter bl» zu fünf Jahren allein gelassen. Eines der Kinder hatte iir seiner Ahnungslosigkeit ein Kopfkissen auf das schlafende Kind gelegt. Oeisntt» Von den Kohlenschächten des Zwickauer und Oelsnitzer Reviers wiesen die letzteren durchschnittlich eine viel größere und überhaupt eine sehr bedeutende Tiefe auf. Der 931 Meter tiese Frisch-Glück-Schacht zu Oelsnitz, welcher jedoch seiner ungünstigen Kohlenoerhältnisse wegen bald wieder still gelegt wurde, war in den 80er Jahren des vorigen Jahr hunderts der tiefste Kohlenschacht der Welt. Von dem unge fähr 400 Meter über dem Meeresspiegel befindlichen Kohlen ausstriche bei Niederwürschnitz, wo etwa in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Kohlen entdeckt wurden, senken sich die Flötze allmählich bis zu 500 Meter unter den Meeres spiegel hinab. Während die alten Würschnitzer Schächte nur selten eine Tiefe von 100 Meter erreichten, sind diejenigen von Lugau schon über 300 Meter, zum Teil schon über 500 Meter, die von Oelsnitz, Dersdorf und Hohndorf aber sämtlich über 600, 700 und 800 Meter tief. — Einen Vergleich mit dem damaligen Bestand der Schächte in dem Zwickauer und dem Oelsnitzer Revier anzustellen, gestatten die in den Jahres berichten der Handelskammern zu Chemnitz und Plauen ver- öffentlichten Angaben. Danach betrug die Gesamtteufe 18896 Meter, die durchschnittliche Tiefe sämtlicher Schächte 262,45 Meter. Von diesen Schächten hatten 10 eine Tiefe von weniger als 100 Meter, während als der tiefste der Schacht 1 des Brückenbergverein» mit 740 Meter zu verzeichnen ist. 2m hiesigen Revier waren 1883 26 Maschinenschächte mit einer Gesamttiefe von 14 269, im Durchschnitt 548,8, im Betriebe; die Tiefen der einzelnen in Betrieb befindlichen Schächte wechselten von 251 bis 894 Meter. Bautzen. In einer Sandgrube in Radibot stich man auf rin Grab, das aus der mittleren Bronzezeit (1400 bis 1200 v. Chr.) stammen dürfte. Zwei Gesäße, die sich in dem Grab befanden, konnten geborgen wetden. 2n der Sandgrube wurden bereits früher einzelne Gräber freigelrgt. radeiu aufgedräna« ha», wofür diese mit dem Erlö» an» den in den vereinigten Staaten aufgelegten und jetzt völlig entwerteten Anleihebond« zahlten, so daß die Schwerindu strie und Walstreet hohe Gewinne elasteckten, während die amerikanischen Sparer, die aus dies« vond» hineiufieleu, alle» verloren. Ein« bessere Verteidigung gegen die republikanische Kri tik an dem neuen Kurs kann Präsident Roosevelt sich gar nicht wünschen. Gegenüber der innervolitischen Bedeutung der Untersuchung tritt also außenpolitisches Interesse zurück. Die internationalen Gesichtspunkte der Anaelegenheit bil den nur eine interessante Beleuchtung des sonst recht trü ben Bildes und werden daher nicht sehr tragisch genom men. So wirkte beispielsweise die Geschichte von dem an geblichen Eingreifen des Königs von England gegen ameri kanische zu Gunsten britischer Kriegsmateriallieferungen an Polen hauptsächlich belustigend und verstärkte nur, wie ein Mitglied des Untersuchungsausschusses erklärte, den in Amerika bestehenden Eindruck von den englischen Vettern als einer „Nation von Krämern". Wie bereits berichtet, hat das Berhör bisher diplomatische Schritte zweier Mächte zur Folge gehabt, einen Protest Argentiniens wegen ge wisser von einem vernehmenden Senator gebrauchter An deutungen, wonach die argentinische Regierung bestechlich sei, uno das Ersuchen Chiles um Beweise für das unmo ralische Berhalten des chilenischen Marlneattachös. Aber der Senatsausschuß ist, wie gesagt, völlig unabhängig, und das Staatsdepartement wird nicht viel ausrichten können, um diese Beschwerden zu beschwichtigen. Amerikanischer Frachldampser in Brand Der Dampfer „Santa Rita" der Grace Line, der vor? Buena Ventura (Kalifornien) nach Balboa (Panama) unter wegs ist, hat durch Funkspruch gemeldet, daß fein Behälter Nr. 3 in Brand steht. Die „Santa Rita" ist ein Schiff von 4577 Tonnen und hat als Ladung u. a Nitrate an Bord. Das Schiff ist ungefähr 300 Kilometer von Balboa entfernt. Dar Wrack der „Dresden" brennt Auf dem Wrack de» im Zuni vor haugesund gesun- tenen Lloyddampfer» „Dresden" ist wahrend der Ber gungsarbeiten ein Vraüd ««»gebrochen. Wan war dabei, die Phtttea de» Schisse» vom Rumpfe zu lösen, al» da» F«««r entstand. Wa» da» Meer nicht mitgenommen ha», verzehren nunmehr die Flammen. Verschiedenes Cholera in einem rumänischen Regiment. In der Som merfrische Mamala am Schwarzen M««r erkrankten 40 Sol daten des dort stehenden Flieger-Abwehr-Regiment» cu Cholera. Sechs starben nach wenigen Stunden. Zwei lie gen Im Sterben. D«r Ort wurd« sofort von den Sommer frischlern geräumt und streng abgesperrt. polnisch« Schink«« für Vein»». Au» Istanbul komm: die Meldung, daß die polnische Flelschwaren-Jndustri« in dem Bestreben, ihren Export zu steigern, mit Syrien du Verhandlungen ausgenommen habe. Dabei handelt es sic» um das Zustandekommen von Verträgen über die Ausfuhi polnischer Schinken In Büchsen, Fleischkonseroen unt Dauerwürste. Die Waren sollen nach Beirut geliefert werden. Fortdauer der Erdstöße in Algerien. Die Bevölkerung von Nordalgerien befindet sich in einer panikartigen Ber fassung. Nach dem letzten schweren Erdbeben, das die Orb schast Carnet fast vollkommen zerstörte, sind überall neu, leichte Erdstöße verspürt worden. Die Bewohner der ganzer Gegend haben es vollzogen, ihre Häuser zu verlassen unt leben unter freiem Himmel. Die algerische Regierung Hai als erste Hilfe 60 000 Franken für die Opfer des Bebens !vom Freitag zur Verfügung gestellt. In St. Cyprien sink wieder zahlreiche Häuser durch das Beben beschädig! worden. Folgen der Dürre in Kanada. Wie aus Ottawa gemeldel wird, hat die Bundesregierung einem von den Provinzen Manitoba und Saskatschewan gemachten Vorschlag grundsätz lich zugestimmt, wonach 125 000 Stück Vieh in den durch dik Dürre betroffenen Gebieten geschlachtet werden sollen. Er herrscht Einigkeit darüber, daß es unrentabel wäre, das Vieh den Winter hindurch am Leben zu erhalten. Die Pro vinzen und das Dominion werden die Transportkosten nach den Schlachthöfen übernehmen. Die Eisenbahnen gewähren Vorzugstarife. Li« Katastrophe »er „Morro Castle" 171 Tote und Vermißte. New park, 11. September. Der geschwärzte Rumpf oer Dampfers „Morro Castle" ist bei Astbury Part INew Zersen) auf Strand gesetzt worden. Der Sturm aus der See hat sich gelegt. Küstenwachtfahrzeuge suchen noch im mer nach etwaigen Ueberlebenden uno nach Toten. Feuerwehrleute sind immer noch mit dem Löschen be schäftigt. Das Feuer griff erst im Laufe des Sonntags auf die Ladung über. Aus dem Hinteren Schornstein steigt dichter Rauch auf. ' Eine vollständige Liste der Zahl der Geretteten und der Opfer liegt noch immer nicht vor. Die Ward-Linie, der da» Fahrzeug gehört, gab bekannt, daß 560 Personen a« Lord gewesen seien, ZS9 seien gerettet, nämlich 221 Fahrgaste und 16S Mann der Besatzung. Die Zahl der Toten und Vermißten belaufe sich auf 171. 17 tote Fahr gäste seien geborgen. lieber die Ursache des furchtbaren Unglückes laufen die wildesten Gerüchte um. Man spricht sowohl von einem Sa botageakt als auch von einem wüsten Trinkgelage an Bord, währenddessen durch Leichtsinn der Brand entstanden sei. Gerettete, di« schwimmend das Ufer erreicht«», sollen sich bit ter darüber beklagt haben, daß die Besatzungen der Boole gegen die Hilferufe de- im Meer Treibenden taub gewesen seien. Weiterhin ist zum Unterschied von anderen Katastro phen die größte Zahl der Passagiere in Todesangst über Bord gesprungen, während festgestellt worden ist, daß sie auf dem Achterdeck noch verhältnismäßig lange In Sicherheit gewesen wären und Heit gehabt hätten, in die noch vollkom men in Ordnung befindlichen Boote zu gehen. Bezeichnend für den Geist von Mannschaft und Offizieren der „Morro Castle" ist die Tatsache, daß nicht einmal der Versuch gemacht worden ist, sämtliche Rettungsboote zu Wasser zu bringen, und daß die wenigen eingesetzten Boote fast ausschließlich mit Mitgliedern der Schiffsmannschaft besetzt waren. »ravdWung die Ursache Die Untersuchung der Bundesbehörd« über di« Kata strophe der „Morro Castle" hat begonnen. Als erster Zeuge wurde der Stellvertreter des Kapitäns, Warms, vernom» I men. Warms sagte aus, daß er als Brandursache Brandstif tung vermute. Diese Vermutung begründe er auf die Tat sache, daß bereits auf der vorigen Reise ein Brandstiftungs oersuch unternommen worden sei. Von dem Ausbruch des Feuers habe er um 2.45 Uhr früh Nachricht erhalten. Au dieser Zeit meldete die Deckwache da» Austreten von Feuer und Rauch in den Ventilatoren an der Backbordselte mittichlff». kurz daraus habe die im Salon befindliche Nacht wache Feuer in der Bibliothek gemeldet. Der Vrand war hier In einem Schrank ausgekommen, dessen Türen aussvran- gen. Zm Innern wurde Gasolin festgestellt. Lin Blitzschlag komme al, Brandurfache nicht in Frage. Während die ersten drei Offiziere der „Morro-Castle" bei ihrer Vernehmung als Zeugen die Ansicht aussprachen, daß der Brand im Rauchsalon mit Hilfe benzingetränkter Gegen stände angelegt worden sei, glaubt der Pollzeichef von Havanna an einen kommunistischen Anschlag. Ein Detter des am Vor abend des Brandes plötzlich verstorbenen Kapitäns wies auf den bis dahin ausgezeichneten Gesundheitszustand des Kapitäns ! hin und regte eine Untersuchung darüber an, ob nicht Sabo tage von Setten eines verärgerten Besatzungsmitgliedes oor- liege. Von den 100 Mitgliedern des Gesangvereins Concordia, die an der Vergnügungsreise an Bord der „Morro-Lastle" teilgenommrn hatten, sind bisher 23 tot geborgen worden. Fünf Mitglieder werden vermißt.
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