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Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmiedeberg u. U. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM - - mit Zutragen; einzelne Nr. 10 Rpfg. - - :: Gemelnde-Verbands-GIrokonko Nr. 3 :: - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - I Postscheckkonto Dresden 125 48 Aetteste Zeitung des Bezirks Diese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauplmannschaft, de« SladlralS und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter breit« - MIllimekerzelle S Rpfg.; im Tertkeil die S3 - Millimeter breite MillimeterzeUe 18 Rpfg. ! Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. Dienstag, am H..September 1934 100. Jahrgang Nr. 212 Artliches miki S iich fisch es Dippoldiswalde. Bom 17. bis 23. September wird im ganzen Reiche eine Feuerschutzwoche staitfinden, in der in geeigneter Weise durch Vorführungen, Wort und Schrift auf die wertevernichtenden Brandgefahren hingewiesen werden soll. 2n vorliegender Nummer veröffentlicht der Stadtrat einen Tagesplan über die Uebungen und sonstigen Veran staltungen der beiden hiesigen Feuerwehren. Wir weisen an dieser Stelle darauf hin und ganz besonders, daß Befreiungen einzelner Wehrleute von den Uebungen nicht erfolgen können. Dippoldiswalde. Die Teilnehmer der PO.-Marschstaffel nach Nürnberg sind heute d l 7 Uhr in Dresden-eingetrosfen. Nach einem Marsch vom Hauptbahnhof nach dem Adolf-Hitler- Platz erfolgte dort die Auflösung. Anschließend kehrten die Teilnehmer nach hier zurück. — Aus Anlaß des Kreischaer Jahrmarktes am Mittwoch und Donnerstag wird der Fahrplan der staatlichen Kraftwagenlinie Dippoldiswalde—Kreischa—Possendorf erwei tert. Außer den fahrplanmäßigen Fahrten verkehrt ein Wagen ab Dippoldiswalde 14.00, an Kreischa 14.42 Uhr, ab Kreischa 20.45 an Dippoldiswalde 21.25 Uhr. Zwischen Reinhardtsgrimma und Kreischa fährt außerdem ein Wagen ab Reinhardtsgrimma 15.05 und 18.50 Uhr an Kreischa 15.21 und 19.06 Uhr und ab Kreischa 14.45 und 18.30 Uhr, an Reinhardtsgrimma 15.01 und 18.46 Uhr. Zwischen Kreischa und Possendorf findet Pendelverkehr statt. Dippoldiswalde. Aufgeboten: Der^Landarbeiter Jo hannes Siegfried Nobis aus Dippoldiswalde mit Elli Marga rete Aurel aus Niederpöbel bei Schmiedeberg. Der Straßen- bahnschaffner Hermann Alfred Franz mit der Hausangestellten Margarete Gertraud Kirschner, beide aus Dresden. Der Kunst bau- und Möbeltischler Hans Horst Schubert aus Dippoldis walde mit der Lackiererin Frida Elisabeth Strauß aus Wils druff. Der Geschäftsinhaber Robert Willi Göhler mit der Stütze Johanna Elli Meusel, beide aus Dippoldiswalde. Der Mctall- former Albert Kurt Werner aus Dippoldiswalde mit der Wirt schaftsgehilfin Hertha Erika Baldauf aus Reichstädt. Ehe schließungen: Der Wirtschastsgehilfe Alfred Kurt Lohse mit der Wirtschaftsgehilsin Hilma Dora Heß, beide aus Reichstädt. Dippoldiswalde. Tischlermeister Rüdiger in der Großen Mühlstraße kann heute seinen 80. Geburtstag feiern. Er ist noch außerordentlich rüstig. Vom frühen Morgen bis zum Abend steht er noch in der Werkstatt und schasst, wenn er nicht anderweit abgehalten Ist und dann schnellen festen Schrittes durch die Straßen geht. Zum Lesen braucht er noch keine Brille. Er ist rüstig, wie viele in weit jüngeren Jahren nicht. Wir wünschen dem Geburtstagskinde noch recht viele Lebens- jahre in solch jugendlicher Frische. — Am 8. 9. fand die satzungsgemäße Jahreshauptver sammlung der Landsmannschaft Dippoldiswalde u. U. in Dresden statt. Zu ihr hatte sich auch der Eauvorsitzende A. Hoffmann eingefunden. Nach Entgegennahme des Geschäfts- und des Kassenberichtes, und nach Berichterstattung der Rech nungsprüfer wurde dem Kassierer Entlastung erteilt und ihm sowohl als auch dem Schriftführer der Dank der Versammlung erstattet. Die Neuwahl des I. Vorsitzenden wurde auf Anraten des Gauvorsitzenden abgesetzt, da künftig die Geschäftsjahre der Landsmannschaften mit dem Kalenderjahr enden müssen. Die Versammlung beschloß darauf, das laufende Halb jahr als Anhang zum Geschäftsjahr 1933/34 zu behandeln, am Jahresschluß eine neue Hauptversammlung einzuberufen, dort Neuwahlen vorzunehmen und die Vorstandsmitglieder bis dahin in ihren Aemtern zu belassen. Nach Erledigung der Vereinsangelegenheiten erfreute Gauvorsitzender Hoffmann mit einem interessanten, humorvoll gewürzten Vortrag über seine Reife mit „Kraft durch Freude" nach Ostpreußen. Nachdem dann noch über die Eisenacher Kundgebung Bericht erstattet worden war, wurde des Ablebens unseres allverehrten Reichs- Präsidenten v. Hindenburg feierlichst gedacht und nach Ab singen der 1. Verse des Deutschland- und des Horst-Wessel- Liedes die Versammlung geschlossen. — -Das Heeresverordnungsblatt Nr. 23 vom 21. August 1034 enthält eine Vereinbarung zwischen dem Organisationsamt der Deutschen Arbeitsfront und dem Führer des Reichstreubundes ehemaliger Berufssoldaten,, die besagt, daß der Reichstreubund für alle, aus der neuen Wehrmacht entlassenen Berufssoldaten, soweit diese VersoraungSanwärter sind, die allein zuständige be ruflich« Vertretung darstellk, gleichgültig, ob und in welchen Be trieben sie beschäftigt werden. Dasselbe gilt für diejenigen abge fundenen VersoraungSanwärter, die noch keine Beschäftigung ge- I sunden Haden. Diejenigen abgefundenen Versorgungsanwärter, - Abschluß des Parteikongresses Der Führer an die Bewegung Der Nürnberger Parteikongreß ist am Montagabend mit einer großen Rede des Führers beendet worden. Wie der bot die große Kongreßhalle das festliche Bild, und wieder jubelten die Anwesenden dem Führer begeistert zu, als er erschien. Dann erfolgte der Einmarsch der Standarten. Die Nienzi-Ouvertüre erklang und nach einigen Begrüßungs- worten an die anwesenden Diplomaten erteilte Rudolf Heß dein Führer das Wort. Adolf Hitler führte u. a. aus: Der 6. Parteitag der Bewegung geht zu Ende! Was für Millionen Deutsche, die außerhalb unserer Reihen stehen, und für die meisten Fremden vielleicht nur als imposantestes Schauspiel politischer Machtentsaltung ge wertet wird, war für die Hunderttausende der Kämpfer un endlich mehr: das große persönliche und geistige Treffen der alten Streiter und Kampfgenossen, die Wiedersehensfeier all jener, die schon in den Zeiten der Unterdrückung und Verfol gung Glaubensträgcr einer Idee gewesen sind, deren sieg hafte Verwirklichung sie. nun in tief innerer Bewegtheit noch miterleben dürfen. Was sind die Parteitage der frü heren politischen Organisationen in Deutschland gewesen? Eine mehr oder weniger vereinsgesetzlich vorgeschriebene Zu sammenkunft zur Wahl der Vorstände, die Abgabe eines Rechenschaftsberichtes zur Entlastung der einzelnen Partei instanzen und eine nicht immer höfliche Auseinandersetzung zwischen Angriff und Verteidigung, taktischer Auffassungen und Maßnahmen. ' Das alte Parteigebilde Durch keine Manifestation kann sich der Unterschied zwi lchen diesen alten Parteien und dem Nationalsozialismus schärfer ausprägen als in diesen Tagungen. Wenn der Na tionalsozialismus schon in den Zeiten der Opposition seinen Generalappell abhielt als die große Heerschau von Partei leitung und Parteigenossen, von Führung und Volk, dann die marxistischen und bürgerlichen Parteien als eine Zusam menkunft von Vertrauensmännern, die alles mehr haben konnten als das Vertrauen ihrer eigenen Wähler. Dies war aber nicht verwunderlich sondern lag in der Natur des Wesens und der Art des Aufbaues der Organisation dieser früheren Parteien! Als die nationalsozialistische Partei gegründet wurde, gab es in Deutschland genau so wie in den meisten anderen Staaten zwei Gruppen von Parteigebilden: a) Weltanschauungsparteien, L. h. solche, die glaubten oder vorgaben, es zu «ein. und b) Wirtschaftspaiteien. Wenn es unserer Bewegung möglich wurde, in der ge schichtlich knappen Zeit von 15 Jahren diese Erscheinungen aus dem politischen Leben Deutschlands zu beseitigen, dann ist dies noch nachträglich ein Beweis dafür, wie wenig sie in Wahrheit auf dem Boden einer tragfähigen Weltanschau ung standen. Die weltanschauliche Fundierung leblte Nein, mit geschichtlichen Maßstäben können die tläg- lichen Gebilde unseres parlamentarisch-demokratischen Zeit alters in Deutschland weder gemessen noch gewürdigt wer den. Das vielleicht am deutlichsten in die Augen springende Kennzeichen einer tragfähigen Weltanschauung muß in der Uebereinstimmung liegen, die sie zwischen den inneren gei stigen und seelischen Bedürfnissen d. h. den inneren Hoff nungen und Sehnsüchten, und den äußeren Lebensnotwen digkeiten eines Volkes herstellt. Schon ein Blick auf und in die damaligen Parteien zeigt, wie wenig sie dieser An forderung troA aller vermeintlichen oder behaupteten welt anschaulichen Fundierung gewachsen waren. Zu allererst war die Herkunft ihrer weltanschaulichen Erkenntnisse und Grundlagen überhaupt nicht im Innern des eigenen Volkes zu suchen. 3m Gegenteil: die entschei dendsten Gedanken der demokratisch-liberal-marxistischen Parteiwelt waren als formale Vorstellungen von außen her in unser Volk hineingetragen worden. Die französische Re volution lieferte phrasenhafte Theorien und Bekenntnisse, die der jüdische Intellektualismus des vergangenen Jahr hunderts mit rabulistischer Systematik zu einem internatio nal-revolutionären Dogma heiligte. Die innere volkliche Wurzellosigkeit und damit Wert losigkeit dieser Erscheinungen erhellt aber besonders daraus, daß eine konsequente ausschließliche Beschränkung auf ihre ur eigenste Ideenwelt und auf das dadurch bestimmte und be grenzte Wirkungsgebiet von vornherein jede hundertprozen- ,tige Eroberung der Nation ausschloß. Dies gilt sogar für jene Parteien, die — wenigstens äußerlich — sich zu einem mehr kühn als aufrichtig zurechtaemachten, scheinoar reli giösen Programm bekannten. Selbst bei erfolgreichster Tä- tigkeit konnte das Zentrum z. B. nie erhoffen, mehr An hänger gewinnen zu können, als der katholische Volksteil in Deutschland ziffernmäßig überhaupt beträgt (Beifall); d. h. die Partei einer bestimmten konfessionellen Verpflichtung war nach menschlichem Ermessen für alle Zeiten unfähig, ihre besonderen Wünsche und Ziele innerhalb des Rahmens der parlamentarischen Mehrheitsdemokratie durchzusetzen, außer auf dem Wege von Mehrheitsbildungen, also von Kompro missen mit anderen politischen Erscheinungen, deren Pro gramme und Ziele aber zwangsläufig nur den eigenen ent gegengesetzt sein konnten, und es ja auch zum Teil sicherlich waren. Die Sozialdemokratie wieder verfocht ein Programm, das in seiner marxistisch-sozialistischen Substantiierung eben falls von oonherein nur einen Teil der Nation — das so genannte Proletariat — zum Objekt ihrer angeblichen Für sorge bestimmte und damit genau so als Vertretung einer Minderheit festgenagelt war. Auch hier konnte nach aller menschlichen Voraussicht eine politische Führung nur unter der Annahme kompromißhaster Verständigung mit den an deren — in dem Falle bürgerlichen — Parteigebilden er folgen. Die Firmen der liberalen und demokratischen Politik aber wandten sich an ein so kleines Forum einer schwind süchtigen Geistigkeit (Heiterkeit und Beifall), daß ihnen der Glaube an ein souveränes und ausschließliches Regiment ihrer Parteien von vornherein fehlte. Sie waren ihrem ganzen Wesen nach abhängig von Bundesgenossen und be reit, auf dem Kompromißweg« deren Hilke, wie immer, durch Abstriche an dem eigenen Ideal zu entlohnen. (Lebhafte Zu stimmung.) Der politWe Kuhhandel Diese drei Weltanschauungsgruppen befanden sich zuein ander behauptungswerse in einem unüberbrückbaren welt anschaulichen Gegensatz. Allem diesen Rissen in der Nation die Inzwischen eine Beschäftigung im öffentlichen oder privaten Dienst gesunden haben, finden ihre berufliche Vertretung in den ihren Berufen entsprechenden Organisationen der Deutschen Ar beitsfront. Für diese im Arbeitsverhältnis stehenden abgefunde nen Versorgungsanwärter ist der Reichstreubund ebenso wie kür alle übrigen ehemaligen Berufssoldaten die vom Herrn Reichs wehrminister allein zugelassene kameradschaftliche Organisation ehemaliger Angehöriger der neuen Wehrmacht, der die Aufgabe gestellt ist, Wehrwillen, Soldatenkameradschaft und Truppenteil- Überlieferung zu pflegen. Glashütte. Der Lichtsplelbeflher und jüngste Sohn der Gast- wlrtswltwe H. Rieger, HanS Rieger, hat sich In Ler Sonn- tag-Montaa-Nacht mit Gas vergiftet. Sofort aufgenommene Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. ÜÄnIclien. Am Freitag vormittag wurde der 64 Jahre alte Einwohner Georg Weinickel, der auf seinem Fahrrad fuhr, von einem Kraftwagen in Brockwitz angrsahren. Der Kraft wagen fuhr zunächst weiter, ohne sich um den Schwerverletzten zu kümmern, b's ein entgegenkommendes Auto den Kraft wagen auf den Unfall aufmerksam machte. Weinickel erlitt bei dem Unfall einen Schädelbruch, sowie einen Kiefer- und einen Unterschenkelbruch und wurde dem Landkrankenhaus Meißen zugesührt, wo er kurz nach seiner Einlieferung verschied. Dresden. Dank der Aufmerksamkeit des Aufsichtspersonal« des Städtischen Schlachthofes konnte mehreren Dieben das Handwerk gelegt werden. Angestellte einer Lohnschlächterek hatten seit längerer Zeit unbemerkt einen schwunghaften Handel mit gestohlenem Talg getrieben. Der Abnehmer wurde vor einigen Tagen in dem Augenblick festgenommen, als er mit seiner Ware den Schlachthof verlassen wollte. Bei den krimi- nalpolizeilichen Ermittelungen ergab sich, daß die Diebstähle schon seit Monaten verübt worden waren. Insgesamt haben sich sechs Personen des Diebstahls oder der Hehlerei schuldig gemacht. Sie wurden sämtlich festgenommen und der Staats anwaltschaft zugeführt. Dresden. An einer Fleischerei auf der Gottfried-Keller- Straße verunglückte am Montag nachmittag ein Fleischerlehr ling schwer. Durch eigene Unvorsichtigkeit zog er sich durch ein Sä lächtermesser schwere Bauchverletzungen zu, die seine Ueberführung ins Krankenhaus nötig machten. Wetter für morgen: Schwache Winde au» östlichen Richtungen. Heiter. Oertlich Nebel. Nach kühler Nacht tagsüber ziemlich warm. Keine Niederschläge.