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'' ErrgebUolksfreund Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. Amtsölütt fkr die «M-lich« »ud SSdtyche« »«Hörde» i» Äse, »rinhain, -«rtenstetii, J»d«us,e«rge»-L»t. Lößnitz, NeuftLdtel, Gchueeberg, Gchwarzenber- und »iltzenselS. Expedition, Druck und B«lag vo« L. M. GLU«« tu Cchn«b«g. Grünhain, am 5. Decemb« 1S94. 2. r 2 Der Bürgermeister Nestler. »der dessen 1. ««spalt«« Helle ge Aelle amtlicher umige. >.<- Stellvertreter seiner HauSftont entlang oder soweit sonst sein Grundareal innerhalb der Stadt sich erstreckt 1'/, Meter breit den Schnee, sowie bei Thauwetter Schnee und Eis (ohne Schädigung des Trottoirs) zu entfernen, auch dem Thau- Wasser die Richtung zum regelmäßigen Ablaufen zu geben, bei stattfindender Glätte, Sand, Asche oder anderes zur Verhinderung des AuSgleitenS und Fallens geeignetes Material während der Zeit von 7 Uhr Morgen» bis 10 Uhr Abends so ost und so dicht zu streuen, als die Witter- uag es nöthig erscheinen läßt, die an den Dachrändrrn sich bildenden Eiszapfen so oft als nöthig, jedoch vorsichtig zu beseitigen, auch Schnee von den Dächern nur mit der größten Vorsicht herunterzuwerfen und denselben sofort von Fußweg und Straße zu entfernen, Tagesgeschichte Deutschland. — Die 2. Plenarsitzung des Reichstage» fand am Donnerstag Mittag 1 Uhr im neuen Reichstagsgebäude statt. Am Ministertisch waren die Staatsminister Dr. von Boetticher, Freiherr Marschall von Bieberstein, Frhr. v. Miltnacht, Staatssekretär de» Reich» Justizamts Nieb«- ding u. A. anwesend. Präsident v. Levetzow eröffnete die Sitzung mit einer begrüßenden Ansprache. ES sei ein großartiger Augenblick, der seines Gleichen nicht habe. Schon der Anblick der herrlichen Räume des neuen Gebäudes, an dem deutsche Kunst, deutsches Handwerk und Gewerbe ihre ganz« Kraft eingesetzt, erhebe daS Herz, und dankbar gedenke man des genialen Baumeisters. (Bravo!) Möge eS dem Vater- lande zu Nutz und Frommen dienen! ES soll nicht nur «ine Stätte sein für die Gegenwart und für die Zukunft, sondern auch eine solche der Erinnerung für die Männer, die für daS Reich bluteten und die Mittel schufen zum Bau dieses Hauses. E» sei als solches ein Denkmal von hohem vaterländischen Werth; die Aufgabe desselben könne aber nur gelöst werden, wenn Alles, was man darin be- rathe, im Dienste d«S Vaterlandes geschehe. Nur dem Kaiser, dem Reich und de» deutschen Volke wollen wir dienen. DaS sei daS oberste Gesetz de» Reichstages! Herr v. Levetzow schloß mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, in welches der Reichstag dreimal einstimmte. Nur die Sozialdemokraten blieben sitzen, wa» auf verschiedenen Seiten des Hauses leb haften Unwillen und Hinaus- und Pfuiruf hervorrief. Sodann gelangte ein Schreiben des Reichskanzler», Fürsten zu Hohenlohe-SchillingSfürst, zur Vorlesung, in welchem derselbe sein« Ernennung zum Reichskanzler anzeigte. Ferner wurde eine Mittheilung des Reichskanzler» über daS Handelsprovisorium mit Spanien zur Kenntniß de» Hause» gebracht. Abg. Bescher zeigt« an, daß er in Folge seiner Er nennung zum Ob«-Regi«ung»rath in Düsseldorf sein Man bäude wird berichtet: Mittwoch Abend pm 9 Uhr versammel ten sich die Mitglieder des Reichstag?» iy „neuen Reichs tage", um von den „thatsächlicken" Beweisender Theilnahme der Landsleute an der Einweihung des nftien Reichstags gebäudes Notiz zu nehmen. Der Hroße grüne Restaurati- onsraum vereinigte an seinen Tafem Mitglieder all« Frak tionen in buntem und friedlichem Durch,emcmder. In dem anstoßenden gemüthlicheu Raume, der mit, seiner Holztäfel ung uyd weißen Decke allgemein besser gefiel als der grö ßere Saat, hatten sich neben dem Präsidenten und zahl reichen hervorragenden Mitgliedtim ors hohen HauseS die Ehrengäste, u. a. die Herren vom Punhesrath und auch der Schöpf«; des Hauses, Hr. Walwt, niedergelassen. Hi« entwickelte sich bei schäumendem .Löwenbräu und schweren Havanas ein interessantes Treiben. Der neue Mimst« des Innern, Hr. v Köller, kommt Herrn Dr. Meyer einen bedenklichen Schluck. Der Minister des Krieges kneipt mit den Männern des Friedens. Der Staatssekretär des Reich»marineamts Hollmann fühlt sich in dem nassen Ele ment augenscheinlich sehr wohl. Fast scheint es, als ob hier nur dem Gotte Bacchus geopfert werden sollte, und daß nur Reden geführt, nicht gehalten werden soll«. — Da «hebt sich Präsident v. Levetzow. Er theilt mit, welche Liebesgaben eingelaufen sind, — Löwenbräu au» München, Cigarren aus d« Havana, Seft vom, Rhein, „Korn" aus Westfalen rc. — und bringt ein Hoch aus auf die Spend«, die ReichstagSbauvnwaltung und dir Gäste, die Minister und Bundesrath»mitglyd«. Hr. v. Bötticher fühlt sich als Mitglied d« ReichStagtbaukom- mission, als Gast und BundeSrathsmitalied getroffen und entgegnet in warmen Worten. Er hofft, daß d« Bunde-- rath auch im neuen Hause so gut wie bisher behandelt w«de« wird. (Heiterkeit auf alle« Seiten der Säle), und daß die Herren sich im neuen Heim wohl fühlen werden. Er trinkt einen Ganzen auf das Wohl des deutschen Reichstag-. Nach ein« Pause tritt Hr. Wallot auf mit dem Deckelkrug in der Hand. Er dringt in seiner kurzen kernigen Red« seine Freude darüber zum Ausdruck, daß e» g«ad« ihm v«gönnt war, zum ersten Mal ein« Gesammt- Vertretung des deutschen Volkes «in «igtn«» Hetm zu Bekanntmachung. Das Eentrolanlage-Kalast« für Mittweida mit Obermittweida auf das Jahr 1895 liegt zu Jedermanns Einsicht vom 8. bis mit 22. dieses Monats hier aus und sind Reclamationen bei Verlust des Reclamationsrechtes nur innerhalb dies« Frist beim Unterzeichneten anzubringen. Mittweida, am 5. Dezember 1894. Demmler, Gem.--Vorst. dat mederlege. Alsdann wurde m die Tagesordnung ein- getreten. Abg. Graf Hompesch schlug vor, Herrn v. Le- vetzow durch Akklamation als ersten Präsidenten wiednzuwählen. Präsident von Levetzow nahm die Wahl mit Dank an, obwohl man, wie « bemerkte, vielleicht besser gethan hätte, dem neuen Hause einen neuen Präsidenten zu geben. Zu Vizepräsidenten werdrn auf Vorschlag des Frhrn. v. Manteuffel die Abg. Frhr. v. Burl und Dr. Bürklin gewählt, welche die Wahl ebenfalls mit Dank annehmen. Bei d« Wahl der Schriftführer beantragt Abg. Sin ger, den Abg. Fischer (sozialdem.) auf die List« zu setzen, welchem Vorschläge daS Haus entsprach. Es findet in Folge dessen die Wahl der Schriftführer durch Zettelabgabe statt, deren Resultat später verkündet werden wird. Präsident v Levetzow nimmt Veranlassung, auf das Nichterheben der sozialdemokratischen Abgeordneten bei dem Hoch auf Se. Majestät den Kais« zurückzukommen, und bemerkt, es entspreche «in solches Verfahren nicht der Sitte deutscher Männ«, beleidige vielmehr die Gefühle d« Mit glieder diese» Hauses. Er bedauere, daß er keine Mittel habe, solche Vorkommnisse zu verhüten. Unter groß« Erregung des Hauses antwortet Abg Sing« und bemüht sich, das Verhalten seiner Partei zu entschuldigen. Er kam jedoch nicht weit: waS er sagte, war eine so schwere Majestätsbeleidigung, daß er durch den sich in lauten Protesten kundgebenden Unwillen des Hauses am Weitersprechen verhindert wurde. Bess« hätten die Sozialdemokraten die Nothwendigkeit eines Vorgehens ge gen den Umsturz nicht beweisen können als durch ihr Heu- tige» Verhalten im Reichstage, daS in der That bisher unerhört gewesen ist. Aus der Tagesordnung standen noch mehrere schleunige Anträge auf Einstellung von Strafverfahren. Bei dem erste», d« den sozialdemokratischen Abg. Herbert betraf, wurden di« Zwischenfälle am Anfang der Sitzung noch einmal berührt. Die Anträge wurden schließlich ge- mhmigt. Am Dienstag beginnt die «st« Lesung des Etats. Schluß 3'/. Uhr. Oeffentliche Sitzung de» Bezirksausschusses , . Mittwoch, den 19. D^ember 1894, BormittagS halb 10 Uhr im Saale des amtshauptmannschaftlichen DienstgebäudeS. Königliche AmtSHMptmannfchast Zwickau, am 4. Dezember 1894. vr. Schnorr von CarolSfeld. «uf dem den „Begräbnißverein der Stadt Neustädtel und Umgegend" betreffen- den Fol. 5 deS hiesigen GenossenschastSregisterS für juristische Personen ist heute ver- lautbart worden, daß nach Abänderung de» 8 200 der Statuten die Mitglied« nur noch Beschränkt haften. Schneeberg, den 5. Drcember 1894. Königliches Amtsgericht. Müll«. ' R. Das unterzeichn«»« Amtsgericht hat heute in dem hier geführten Handelsregister auf Folium 116 eingetragen, daß der Kaufmann Carl Wilhelm Alexander Cyprian in Johanngeorgenstadt fett 1. Decemb« 1894 Mitinhaber d« Firma SSchs. Whrem industrie, Suu L Str» ist. Johanngeorgenstadt, den 6. Decemb« 1894. Königliches Amtsgericht. Aff. Born, H.-R. Schfr. Mit Winterseintritt wird der hiesigen Einwohnerschaft zur strengen Nachachtung Folgende» ««geschärft: Die Fußwege sind in einem thunlichst sauberen, Wegsamen und eine Gefährdung auSschließende» Anstand« zu «halt«« und e» hat insbesondere j«d« Grundstücksbesitzer 4. Schn«« und Eis, wrnn solches etwa aus dem Gehöft« zu entfnnrn ist, nur außerhalb d« Stadt abzulagern. Fern« ist aus Gründen der Verkehrssicherheit untersagt: DaS Tragen gefüllt« Wasserkannen auf den Fußwegen bei Gefrierzeit, da» Ruscheln und Stuhlschlittenfahren innerhalb d« Stadt und auf öffentlichen Wegen, da» Schlittschuhfahren auf abschüssigen Straßen und insbesondere den Trottoirs, sowie da» Werfen von Schneeballen. Zuwiderhandlungrn gegen diese Anordnungen werden nach 8 366 Nr. 10 de» Reichsstrafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis zu 60 M. od« Haftstrafe bis zu 14 Tagen geahndet. Gleichzeitig wird noch betreffs d« Hauswasserleitungen und deren Behandlung die Bekanntmachung vom 24. November 1893 (Erzgb. volksfr. vom 26 dess. M.) in Er innerung gebracht. . Lößnitz, am 6. Decemb« 1894. Der Nach der «adt. Z"g«r. Brgrm. Bekanntmachung. Nr. 43 des diesjährigen ReichSaesetzblattrS ist erschienen und liegt in d« Spe dition der unterzeichneten Behörden 14 Tage lang zur Einsichtnahme auS: Inhalt: Bekanntmachung, betreffend Ergänzung d« dem internationalen Ueber- etukommen üb« den Elsenbahnfrachtverkehr beigefügten List«. Die Stadträthe ve« Aue, 8S streich, Vtenstädtel, Schneeberg med Schwarzenberg, die Bürgermeister ven Grünhain, Hartenstein, Jshann- gesrgenstadt und Wildenfels, die Gemeindevsrstände de- amtshaustt- «ameschastliche» Bezirks Schwarzenberg. Bekanntmachung. Bei ein« dem Gehöfte Brandkat. Nr. 162 hi« entstammten und geschlachteten Kuh ist Lmegensenche koustatirt und deshalb die Spnrmaßregrl üb« den dort noch Vorhssdem« Rmoviehbestand verfügt worden, waS zur Nachachwng hiermit bekauut ge macht wird.