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15. f LEMMWMMWWWWMMMMWMWUWMMLWMMWMIMMMMWMIIMMMIIMI7 O ten. Du zum Beispiel hast die fürchterliche Angewohnheit, deine Hände höchstens vor dem Esten zu waschen. Das muß Der allgemeinsten Beliebtheit erfreute sich jedoch für ge wöhnlich das Schweinefleisch. Man züchtete Schweine in großer Menge und labte sich an der fetten Kost, vornehmlich an Speck, der roh und gekocht genossen wurde. Das Pökeln und Räuchern verstanden die Deutschen so gut, daß römische Feinschmecker gern Rauchfleisch aus Deutschland bezogen. Belgischer und westfälischer Schinken galten in den Zeiten des römischen Kaisers Diokletian, 300 Jahre nach Christus, als große Delikatesse. Freilich, je reger im Laufe der Zeiten die Deutschen mit den Römern verkehrten, desto mehr schwand auch diese alte Einfachheit des Lebens. Römische Kauf leute, die in den Grenzstädten ihre Stapelplätze hatten, brach ten Schmucksachen, allerlei nützliches Hausgerät, aber auch neue, bisher ungekannte Genutzmittel, vor allem Gewürze, zu den verschiedenen deutschen Völkerschaften. Besonders die Franken waren es, die sich am ehesten mit allen Geheimnissen der römischen Kochkunst vertraut machten. Schon zur Zeit der Merooinger gab es unter ihnen Feinschmecker, an welchen selbst M. Apicius, der berühmteste Feinschmecker und Schlemmer unter den Römern, seine Freude gehabt hätte. Gourmands von heute würden diesen Altvordern noch das Wohlbehagen ihres Gaumens nachfühlen, wenn sie wüßten, welche ausgesuchte Bissen auf damaligen Festtafeln zum Vorschein kamen: ein höchst deli kat bereiteter Prachtfisch, der in Oeltunke schwamm und das einstimmige Lob aller Geladenen erntete; Pfirsiche von aus erlesener Güte zum Nachtisch, Milchcreme in den zierlichsten Formen, Prünellen und andere Leckerbissen verschiedener Art. Nach Einführung des Weines durch die Römer fehlte es neben Met, Bier und Most selbstverständlich nicht an einem guten Tropfen des edlen Gewächses. Ein starker,-ungemisch ter Falerner, von Kampaniens Sonne gereift, war eine sehr beliebte Marke. Noch mehr galten die edlen und schweren Sorten, die Palästina erzeugte, die vielbegehrten Weine aus Gaza. Die wenigen einheimischen oder aus Gallien einge führten Weine waren zu jener frühen Zeit noch wenig be liebt. Man trank sie, da sie leicht waren, auch nicht blank, sondern mischte mit Wermut und Honig oder machte sie überhaupt durch allerlei Würzen und Zutaten kräftiger von nun an geändert werden. Es ist deine Pflicht, bei allem, was du mit den Händen tust, dich hinterher sofort zu waschen." „Stell dir doch nur mal vor, Männchen", hier strömten ihr Tränen aus den Augen, „eine einzige winzige Bazille ist imstande, nur so mit 'nem Wuppdich „zehntausend" Nachkommen zu erzeugen. — Nicht wahr, Männe, du ver- sptichst es Mit. Schau, es ist doch unser süßes Kind. Wasch dir lMmLr utid immer wieder deine Hände." Vorsichtig bemerkte ich hierzu, daß ich schließlich außer Händewaschen noch eine andere Nebenbeschäftigung hätte, daß die Tatsache meines Vorhandenseins Mit Maul-, und Klauenseuche nicht das geringste zu tun hätte. Nun ging es los. „Sin «Er, der dies NW begteift, ist kein Vater. Was wird an» diesem unglücklichen Geschöpf bei deinen Artfichten über Hygiene in der Kinderstube? Schäme dich... Oh, ich ungMiches . . ." Drei Stunden lang telefonierte meine Gattin, und eine halbe Stunde später begannen die Umwälzungen unseres Heims. Erforderlich durch die auf die Seele gebundenen Anordnungen des SaNitätSrates EiN SaNiiäksbedürfsge» Grund der ner Frau,, Beschreibung zu den nebenstehenden Babysachen. I.Hemdchen mit Seitenschluß aus seinem Wäschebatist. 2. Erstlings hemdchen aus feinem Wäschestoff mit Rückenschluß. 3. Moltonwickeltuch mit Handstich. 4. Merzerisiertes Unter- ziehjäckchrn mit durchgezoaenem Babybändchen. 5. Winoelhose In Schlüpfersorm aus Batistgummi. 6. Aufknöpfbare Windelbole aus Barchent oder Fr Taufkleid aus Bat! lantartiaen Schulte» kurzen Passe. 8. Zc decke aus Wolle für den Wagen. 9. Ueberlaken mit Hohl saum aus Makobatist. 1v. Kissenbe zug, dazu passend. 11. Spielteppich aus starkem Frotttgewebe mit Tier bild. 12. Pastellsarbenes Kleidchen in ausdrucksvoller tunesischer Häke lei. 13. Wagendecke in Rosa, Weiß oder Hellblau aus Lamfellstoff mit warmem Futter. 14. Die Strampel» . Hose aus Waschsamt ist mit zwei 14. Knöpfen zu schließen. IS. Strampel hose mit bogiger, gestickter Passe. 16. Der Nachtsack aus angerauh tem Köperbarchent Ist mit Sticke» reisplße verziert. 17. Das Lätzchen In Herzform hat eine Flanellunter lage und zeigt Säumchen und gestickte Tupfen. 18. Der rück wärts zu bindende Babylatz aus Barchent ist mit Maschinenhohlnaht durchsteppt und mit einem Häkel-z Zäckchen begrenzt. 19. Babycape aus » baumvollenem Flausch. Die Kapuze wird mit gleichfarbiger Seide gefüt tert. 2V. Die Ueoerziehsacke aus Lam fell wird auf ganz warmes Futter gestellt. Dazu passendes Häubchen, 21. Die Kinderwagengarnitur besteht 10 au» gesticktem Bezug und Kopf kissen mit Volants. M unsere Kleinsten Die Kleidung des Säuglings ist neben der richtigen Er« Nahrung das wichtigste für die Gesundheit und das Gedeihen des kindlichen Körvers. Die Muskeln der Neugeborenen soll ten durch möglichst wenig einengende Hüllen in unbehinder ter Strampelfreiheit zur Entwicklung kommen. NÜr loses EittwiMn laßt den Körper vollkommen entfalten. Bel der Auswahl des Notwendigsten für die ganz Klei nen kommen Mir immer wieder auf leicht waschbare, prak tische Stoffe zurück. Die spitzenoerzierten Hemdchen aus Batist over Wäschestoff sind sehr leicht ohne große Mühe und Ausgaben selbst herzustellen. Sie Kost unserer Vorfahren Die Kost unserer Vorfahren war in den ältesten, wenig bekannte», Zeiten, rund vor zweitausend Jahren überaus einfach und kunstlos, selbst ärmlich, auch beim reichen und vornehmen Manne. Noch zu Tacitus Zeiten am Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus wußten die Deutschen nichts von den Geheimnissen der Küche. Ohne Leckereien und ohne Gewürze stillten sie nichts als den Hunger. Die Beute der Jagd und des Fischfangs wurde in rohem oder halbrohsm Zustande genossen, und was die Viehzucht und der spärliche Ackerbau an Nahrungsstoff lieferten, bot wenig Auswahl. Aus Hafer, Gerste und Einkorn bestand das Brot und der Brei. Neben saurer Milch und Käse war Hafermus der Hauptbestandteil der Nahrung des Volkes. Butter galt mehr als eine Speise der Reichen. Gemüse und edles Obst fehlten sämtlich in Deutschland, nur wilde Baum früchte waren zu finden. Hülsenfrüchte gediehen, wie Boh nen, Erbsen, Linsen, auch etliche Rübensorten. Rettige wur den mit besonderer Sorgfalt gezogen, und mancher erreichte die Größe eines Kindskopfes. Das Fleisch von wildlebenden und zahmen Pferden, von gemästetem Herdenvieh und Ge flügel aß man wohl nur zumeist bei Opferschmäusen und festlichen Gastmählern. Da wurde es gesotten und samt der Brühe und dem darauf schwimmenden Fett genossen. Ein uraltes Lied aus grauer, noch heidnischer Vorzeit schildert das festliche Mahl im Hause eines reichen Edlen und in der Hütte eines unfreien Mannes. Dort nahm die Mutter: „ . . . geblümtes Gebild Von schimmerndem Linnen, sie deckte den Tisch Linde Laib« legte sie dann Von weißen Weizen gewandt auf das Linnen, Setzte silberne Schüsseln auf Mit blaßem Speck und gesottenen Vögeln." Hier brachte die bewirtende Hausfrau dem Gaste: «... einen rauhen Laib Schwer und klebricht, der Kleien voll. Suppe in der Schüssel ward aufgesetzt, Ein gesottenes Kalb war das beste Gericht." dieser »si MM Säuglings heim. Mit einem auf atmenden Jubelgefchrti stürzt« Mirttz Frau dar- üwk hür. Gegen Abend betrat un ser Dienstmädchen, ange zogen wie eine Seuchenpflegerin eines malaiischen Lepra- hÄms, mein Zimmer. Eine Wolk« sämtlicher bisher erfun- denen Desinfektionsgerüche umhüllte sie im Umkreise von vkr Metern. Mit spitzen Worten reichte sie mir mit Fin gern, die in steril« Gummihandschuhe gezwängt waren, einen Brief meiner Frau, den ich erschüttert las: „Da dein bodenloser Leichtsinn eine ständige Gefahr für mein über alles geliebtes Kind bedeutet, beschließe ich » wehen Herzens, daß dein Bett im Nebenzimmer aufgeschla gen wird. — Da du weiter — Gott sei's geklagt! — kein Gefühl für dein Kind zu erübrigen scheint, so tue mir we nigstens den Gefallen und zieh beim Betreten der Wohnung die auf dem Korridor in einer Waschschüssel mit 25prozen- tiger Karbollösung liegenden Gummihandschuhe an Deine traurig« Eva Maria." Gramgebeugt ging ich ins Nebenzimmer. Die Brat kartoffeln mit Soiegelei schmeckten Nach Lysoform, und aus d«m Obstsalat fischte ich leise fluchend zwei Gummisauger. Rach frischer Luft schnappend, raste ich tags darauf aus dem Haufe. Alles ging mir aus dem Weg« wegen des mir anhaftenden Karbolgestankes. Der Omnibusschaffner gab mir mein Fahrgeld wieder und wies mich aus dem Wagen. Äe mir begegnenden Hunde flüchteten mit eingekniffenem Schwanz. Die gesamte menschliche Gemeinschaft begrüßte mich mit der Nase und verließ mich fluchtartig, mitleidigen Blicke». . - , Kochend vor Zorn stürmte ich nach Hause. — Die Woh» mmg war leer. — Ein Zettel leuchtet« mir entgegen: '^^brauc^en^nM zu erschrecken, es ist nicht die rAiafte Gefahr vorhanden. Ihre ein wSNig überängstliche SaMn hat das Klein« gurgeln lassen wollen . . - ich habe deshalb angeordn«t, datz sich Mutter und Kind, beide zur fachgemäßen Behandlung — in ein Säuglingsheim begeben. WM Deine dich liebende E. M. Och hab« mir seit heut« früh nicht di« Hände gewaschen >r»d fahre auch wieder im Omnibus. ' Jonny. Ich bin der glückliche Vater eine» sechs Wochen alten Babys. Die Weraus verzückte Mutter behauptet, es wäre schon jetzt eine Aehnlichkeit mit Greta Garbo festzustellen. Woraus zu entnehmen ist, daß unser Baby ein Mädchen darstellt. Zwei Wochen nach der Geburt kam mein« Gattin mit unftreM Töchterchen aus der Klinik nach Haufe. Mit einem riesigen Rosenstrauß M der Linken eilte ich der mir Wieder geschenkten entgegen, doch an der Wohnungstür bereits be- gann die Katastrophe. Mich traf ein ängstlicher Blick meiner Frau, abweisend winkt« sie mit der Hand, und wie ein Dolchstoß trafen mich die Wort«: „Bitte, komm nicht nähxr, geh nicht an die Süße ran!" Mit einem sicher furchtbar blöden Gesicht sprang ich erschrocken zurück, Mutter und Kind rauschten an mir vor bei und verschwanden im Schlafzimmer. Es dauerte eine geraume Zeit, bis ich meine Frau wiedersah. Sie begrüßte mich oberflächlich, fragte nervös nach diesem und jenem, und plötzlich — ihre Stirn in wich tige Falten legend, begann sie: „Nun, Männchen, setz dich einmal hierher und höre vernünftig zu, ich habe mit dir ernsthaft zu reden. Es dreht sich tatsächlich jetzt um eine ernste Angelegenheit, und es wäre lächerlich, wenn du in diesem Moment etwa deine be rüchtigten, dämlichen Bemerkungen dazwischenmachen würdest." Für die Unterkleidung verwendet man am besten d«! ge sunden, porösen Daumwolltrikyt. Di« merzerisierten Jäck chen werdest über die Batistwäsche gezogen, und das Lauf kind, das keine Einlage mehr braucht, trägt Hemdhasen aus weitmaschigem Trikot. Zeigen sich die ersten zaghaften Ver- süche des Aufstehens, so werden die äußeren Windeln schnell durch die Windelhose ersetzt, und während der Kriechperiode tritt die Spiel- oder Strampelhose in ihr Recht. Die für Buben und Mädchen gleichbeliebte Spielhose hat sich in ihrer vielfältigen Ausführung immer mehr einge bürgert. Man arbeitet sie je nach der Jahreszeit aus Zephir, Leinen, Kretonne oder irgendeinem der hübschen Indan- threnstosfe. „Also", Hub sie an, „wir haben nun ein Kind. Ein goldiges Kind", betonte sie, stolz in sich hineindenkend. — „Und mit diesem Kinde erwachsen uns Pflichten heiligster Natur. Es ist von nun an erforderlich, daß du dich äußer lich einer peinlichen Sauberkeit befleißigst. Vor allen Din gen an den Händen. Der Sanitätsrat band mir noch aus drücklich auf die Seele, daß allen Gegenständen, di« man mit den Händen greift, Ba- zillen und Mikroben von mo- s lekülster Winzigkeit anhaften, ' die auf das Kind übertragen, Entsetzliches anrichten könn-