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rum. Lei 2,48'8 2,492, jchwed. Krone 64,89 6SM, Schweiz. Fran ken 81,67 81,83, span. Peseta 34,32 34,38. tschech. Krone 10,44 10,46, Dollar 2.47? 2,481. Amtlicher Grohmark« für Getreide und Futtermittel zu Vertin. Bei reichlichem Angebot an Brotgetreide gestaltete sich am Berliner Getreidegroßmarkt oom Donnerstag der Absatz in Rog gen wiederum leichter als in Weizen Am Mehlmarkt wurden Käufe nur sür den laufenden Bedarf getätigt. Das Geschäft in Fultergetreide ist ruhiger geworden. Für mittlere und leichtere Qualitäten von Hafer war Nachfrage vorhanden. Industriegerste hatte nur kleines Angebot, feinste Brauqualitäten waren schwie riger abzusetzen. Turnen und Sport Alls dkl SeMmdlWMe LlllW-Mllilllrl Boni 10. August 1934 bis zum 2. September veranstaltet die Flicgerlandesgruppe XIII auf der mitteldeutschen Segelflugübungs- stellc Laucha-Dorndorf einen Hochlcistungswettbewerb für Hoch- leistunassegclflugzeuge. Zu diesem Wettbewerb sind Bewerber der Fliegerortsgruppcn der Fliegerlandesgruvpcn XI, XII und XIII des Deutschen Luftsporkvcrbandes zugelassen. Bon Sachsen werden die vom Rhön-Segelslugwettbewerb her bekannten Segel flieger Bräutigam, Steup, Kanzler, sowie auch Leipziger Segel flieger, die alten Pioniere von Laucha, mit 5 ihrer besten Segel flugzeuge als Bewerber teilnehmen. Je nach der Wetterlage er folgt der Start der Segelflugzeuge mittels Gummiseil oder Flug- Zeugschlcpp. Bei letzterem beträgt die Maximalhöhe für das Ausklinken 800 Meter über dem Gelände. Als Gesamtpreis summe stehen nutzer den Ehrenpreisen allerhand zur Beifügung. Als Segclflugpreis für Flugzeuge, die während des Wettbewer bes von Laucha aus nach ununterbrochenem Flug im Flughafen folgender Städte landen, sind ausgesetzt der Preis der Stadt Berlin, Preis der Stadt Magdeburg, Preis Ler Stadt Halle, Preis der Stadt Erfurt. Dieser Segelflugwettbewerb wird wieder ein Ereignis für unsere sportbegeisterte Jugend werden. Auch dieser Wettbewerb dient der fliegerischen, wissenschaftlichen und technischen Förde rung des Segelfluges, der Förderung des Gemeinschaftsgeistes, der Kameradschaft und der Erforschung der Segelflugmöglich- kcitcn. MFliM-LWdWktMXii ins dn Dresdner MmW» M Der NS. Großslugtag ist vorüber. Noch ist allen Besuchern erinnerlich, was ernster Wille und deutscher Sporlgcist auf dem Gebiet der Fliegerei geschaffen haben. In den Ohren gellt noch das Gebrause des Riesenflugzeuges „Gcneralseldmarschall von Hindenburg" und des Heinkcl-Schncllvcrkchrsflugzeugcs. Ein herrlicher Anblick war der einwandfreie Formalionsflug der drei Segelflugzeuge, die sogar gemeinsame Kunstflügc zeigten. Wer von den vielen Besuchern des Flugtages hülle aber nicht auch gern einmal Einblick getan in die Kunst und Technik der Fliegerei! Sehr einfack! Die Flicgcr-Landcsgruppc XII Sachsen hat auf der Iahrcsschau im Ausstellungspalast (geöffnet bis 9. September) in einer eigenen Halle eine wundervolle und wertvolle Ausstellung von Flugmodellen verschiedener Art zu- wegegebracht, so datz jeder Volksgenosse in Ruhe und Muhe die Fliegerei betrachten kann. Führer, die gern über alles Auskunft geben, stehen zur Beifügung. Ai. N»rtz e tz»ng. Da setzte er sich wieder ans Steuer, das Boot folgte den Windungen des Kanals, bis sie zu einer Stelle kamen, wo eine sandige Bucht war. „Der Deichs" hob der Kolles die breite Prunke. „An legen?" .Ja!" „Geht die Frau mit?. .Ja!" „Ist gefährlich — Wasser ist hoch/ „Tölpel, das sehe ich selbst!" „Sehr gefährlich!" wiederholte er eigensinnig. „Halt s Maul! Komm, Liebchen, steh' auf!" Er half »hr hoch. „Wohin führen Sic mich?" fragte sie bebend. .Zur Holstenmühlel Von dort geht's weiter. Hab' alle Brücken hinter mir abgebrochen — und du kannst mir nicht in den Rücken fallen. Gibt gutes Lösegeld. Der Herr Senator hat's ja. Liebste, alles, was recht ist! Hab' Feuer gefangen, und du liebst mich ja auch. Im Dorfe ist ein gemütliches Gasthaus, mit einem Fremdenzimmer. Nun, du wirst sehen. Eins sage ich dir im voraus: die franzö sischen Offiziere sind viel galanter als die deutschen, nur darfst du dich nicht mit Spionage befassen — das heißt, nicht gegen uns!" höhnte er. Rote Funken tanzten vor den Augen des Kolles, doch beherrschte sich der wilde Naturbursche mit bewunderns, wertem Willen. Noch war sein Eingreisen nicht nötig. Sie mußten ja vorwärts. Dabei mußte er schlau einen anderen Weg als den rechten gehen, um Zeit zu gewinnen; denn er war sicher, daß Antje ihnen die Verfolger hinterher schicken würde. Es war kein richtiger Weg, den sic gingen - Kolles mit seinem wiegenden, breiten Gang voran. Fy-n ,rügte Amalie, van der Meulen machte den Schluß. Es war ein mühsames Vorwärtskommen. In dem feuchten, weichen Boden sanken sie tief ein — plötzlich standen sie vor einer ungeheuren Wasserfläche. „Der Weg ist unterspült!" versicherte der Kolles „Sind wir denn auf dem richtigen Wege?" fragte van der Meulen unruhig. Kolles nickte. „Bei Flut ist's so!" „Wo ist denn ver Weg?" Kolles oeutete auf das Wasser, wo der andere nichts «ls Master sab. Die Fliegerausstellung bestebt aus zwei Abteilungen: Auf der einen Seile Modell- und Segeulug, die andere Seite zeigt den Motorflug. Es wird der Herstellungsgang vom einfachsten, klein sten Modell bis zum hochwertigsten, modernsten Segelflugzeug ge zeigt. Schnittige, kleine Modellsegelflugzeuge sind zu sehen, die in mühevoller Arbeit hergestellt und zum Teil schon prämiiert worden sind. Es gibt nicht nur Modelle, die nett ausseyen, son dern auch solche, die bis zu einer Stunde fliegen Können und auch schon geflogen sind. 3n der Mitte der Halle liegt ein Segelflug zeug, unbespannt, um den Besuchern das ungeheure Maß an Klein- und Feinheiten vor Augen zu führen, das der Bau eines Segelflugzeuges erfordert. Daneben ist der Fallschirm des Fall- lchirmpiloten Kohnke ausgebreilet, mit dem er am Flugtag abge- sprunaen ist. Auf der anderen Seite reiht sich Modell an Modell — eine Mokorflugzeugschau Im kleinen. Diese Modelle sind zum Teil bis ins kleinste ausgearbettet, so daß man auch einen Einblick in den Motor und die Steuerung haben kann. Ein Flugplatz und ein Teil der Rhön „hinter Glas" sind äußerst geschickt und na turgetreu aufaebaut. Die Modelle werden von Zeit zu Zeit aus getauscht, so Latz für eine gewisse Abwechslung gesorgt ist. Ja — die Flieger-Landesgruppe XII Sachsen hak fleißig ge arbeitet und zähe geschafft. Das war nicht immer leicht; denn in der Anlaufzeit ist alles knapp, besonders das Geld, zumal da das Schanddiktat von Bersailles eine staatliche Beihilfe zum Flug sport verbietet. Allen Bolksgenossen ist der Besuch dieser Flugausstelluna sehr zu empfehlen, besonders aber sollte keine Schule den Besuch dieser Flugzeugschau übersehen. Der Segelflugmodellbau ist den meisten Jungen einer der beliebtesten Werkunterrichtsstundcn. Der Deutsche Luftsport-Berband steht vor einem Gebirge von Aufgaben. In der Ausstellungshalle kann jeder seinen Beitritt erklären und mithclfen, die großen Ausgaben zu bewältigen. Raimund Deiters, der deutsche Meister und Rekordmann im Kraulschwimmen, litt in letzter Zeit an einer Blinddarmreizung, die ihn an der vollen Enisaltung seines Könnens schwer behin derte. Er hat sich jetzt in ein Magdeburger Krankenhaus begeben, um sich einer Operation zu unterziehen. Einen neuen Irauen-Wellrekord stellten die Prager Leicht athletinnen Pekarowa, Krausova, Skalova und Koubkova in der 4-mal-75-Meter-Stafsel mit 37,4 Sekunden aus. In der gleichen Besetzung liefen die tüchtigen Sportmädels über 4-mal-100-Meter in 49,8 Sek. einen neuen tschechoslowakischen Rekord heraus. Deutschland führt mit dreieinolertel Stunden Die erste Etappe Berlin—Warschau. Am Mittwoch erfolgte in Berlin oom Ehrenmal Unter den Linden aus der Start sür die erste Straßenfernfahrt Berlin— Warschau über 783,7 Kilometer. Polen und Deutschland stellten je eine Mannschast von 16 Fahrern, die die ganze Strecke in fünf Etappen: Berlin—Schneidemühl—Posen—Kalisch—Lodz—Warschau ohne Ruhetag zurückzulegcn haben. Die erste Etappe, die längste der ganzen Fahrt, führte von Ber tin Uber 249 Kilometer nach Schneidemühl. Wohl hatte man mst einem deutschen Siege gerechnet, aber daß unsere Fahrer in det Länderwertung gleich fast 3»^ Stunden Vorsprung herausholen würden, dürfte niemand erwartet haben. 12 deutsche Fahrer trafen in kurzen Abständen am Etappenziel ein, und erst dann iolgte als erster Pole Olecki. Im Endspurt sicherte sich der Bieleselder Scheller in 7:35:40 den Steg vor Krückl- München, Weiß-Berlin, Hauswald-Siegmar, Fuhrmann-Breslau, die alle zur Spitzengruppe gehörten. In der Länderwertung sührt Deutschland mit 45:34:27 vor Polen mit 48:47:42,6 Stunden, also ein Unterschied non aenau 3:13:15,6. Amalie blieb stchcn — sie versank beim ersten Tritt bis zu den Knöcheln. „Ich trag' Sie!" erklärte ver Kolles und nahm sie ohne weitere Worte auf den Arm, suchte sehr vorsichtig einen Durchgang und ließ van der Meulen allein. - Als sie in genügendem Abstand von ihm waren, sagte der Riese, so behutsam er vermochte: „Keine Angst, Fräulein! Der tut Ihnen nichts. Ich bin da." Nur wenige ungeschickte Worte, und doch dünkten sie Amalie die köstlichste Botschaft. Im Vorwärtsstapfen fuhr der Riese mit derselben ge- dämpften, vorsichtigen Stimme fort: „Antje wird uns retten." „Antje?" fragte sie verwundert, denn nichts war ihr ferner als der Gedanke an das Mädchen. „Sie weiß, wohin wir gehen." „He — Kerl! Mir scheint, dein Weg ist falsch, das ist kein Weg, sondern ein Schlammbad!" fluchte van der Meulen. „Hab's vorher gesagt", knurrte der Riese gleichmütig. „Hier", ließ er Amalie zu Boden gleiten, „fester Boden." Eine Zeitlang ging es ohne Ueberschwemmung weiter, dann standen sie wieder eingezwängt von Wasser da. Un heimlich gurgelten die Fluten, dumpf, geheimnisvoll. Kolles blieb stehen, schüttelte traurig den dicken Kopf. „Wir gehen falsch", stellte er kurz fest und blieb stehen. Unwillkürlich hob van der Meulen die Pistole. „Ich schieße dich nieder, Lumpenhund! Du wagst mich zu betrügen." Ruhig stand der Kolles da, keine Miene veränderte sich. „Was nützt's Euch?! Ohne mich seid Ihr verloren!" Der Spion knirschte mit den Zähnen, denn er wußte, jener hatte recht. „Nehmen Sie die Fesseln ab, sie sind hier zwecklos!" bat Amalie mit zitternder Stimme. Ohne zu fragen, gehorchte der Kolles mit finsterem Gesicht und scheinbar widerwillig. Nebel stiegen, brodelten, wallten, machten jeden Schritt zu einer Gefahr. So unversehens waren sie aufgestiegen, daß sie, von ihren Schleiern umfangen, nicht weiter konnten. Das heißt, der Kolles witterte wie ein Spür hund, Vann g^ng es ein paar Schritte vorwärts, Pause — und wieder ein paar Schritte. Van der Meulen begriff die Gefahr, in der sie waren, doch vermochte er nichts zu tun. Er würde sich in dem Gewirr der Wasser nicht allein zurechtfinden. Zu lange war er von ver Heimat entfernt, um mit den Wasser- und Deichverhältnissen bei solchem Wetter vertraut zu sein. Eine bedrückende Atmosphäre war um sie. Kein Wort fiel. Amalies Kräfte versagten mehr und mehr. Ihr Atem ging kurz und schwer. Als sie sich einmal umsach, bemerkte sie auf van der Meulens Gesicht einen furchtbaren, grau- 25. August Sonnengufgang 4.58 Sonnenuntergang 19.06 Monduntergang 5.41 Mondaufgang 19.04 1744: Der Dichter Johann Gottfried v. Herder in Mohrun- gen geb. (gest. 1803). —.1758: Sieg Friedrichs des Großen über die Russen bei Zorndorf. — 1800: Der Kirchenhistori ker Karl August v. Hase in Niedersteinbach bei Penig geb. (gest.' 1890). — 1845: König Ludwig II. von Bayern in Nymphenburg geb. (gest. 1886). — 1900: Der Philosoph Friedrich Nietzsche in Weimar gest. (geb. 1844). — 1921: Frisdensoertrag von Berlin zwischen Deutschland und Amerika. — 1925: Der österreichische Feldmarschall Gras Conrad v. Hötzendorf in Bad Mergentheim gest. (geb. 1852). Namenstag: Prot. und kath.: Ludwig. 26. August. Sonnenaufgang 4.59 Sonnenuntergang 19.04 Monduntergang 7.11 Mondaufgang 19.18 1802: Der Bildhauer Ludwig v. Schwanthaler in München geb. (gest. 1848). — 1806: Der Buchhändler Joh. Philipp Palm zu Braunau am Inn auf Befehl Napoleons I. er schossen. — 1813: Sieg Blüchers über die Franzosen an der Katzbach; Theodor Körner fällt bei Gadebusch (geb. 1791). — 1857: Der Forschungsreisende Adolf v. Schlagintweit in Kaschaar ermordet (geb. 1829). — 1882: Der Physiker Ja mes Franck in Hamburg geb. — 1915: Die Deutschen er obern Brest-Litowsk. — 1921: Matthias Erzberger auf dem Kniebis ermordet (geb. 1875). — 1921: Der Dichter Ludwig Thoma in Rottach gest. (geb. 1867). Namenstag: prot.: Samuel; kath.: Zephyrinus. Rundsunl-Programm Neichsjender Leipzig: Sonnabend. 25. August 12,00 Mittngskonzert; 14.20 Mütter großer Deutjcher: Die Mutter Nietzsches; 14.40 Bom Zusallsbild zum Kunstwerk; >5.06 Nordische Märchen; 15.30 Wochenübersicht; 16.00 Nachmittags- konzerr; 17.00 Waldbranvverhütung; 17.20 Funkbericht vom Reit- und Fahriurnier des Kreuzgeftüts in Halle; 17.40 Gegen- wartslerikon; 17.55 Moderne Tänze; 18.30 Friedrich Nietzsche Igest 25. August 19001. 19.00 Ostpreußische Volkslieder zur Laute; 19.35 Wachstumsstofse der Pflanzen; 19.55 Kulturpropaganda; 20.00 Nachrichten; 20.10 Ehrentasel der Arbeilsschlacht; 20,15 Bunter Abend aus Köln. 22.20 Nachrichten und Sportsunk; 22,50 Das Laternenfest in Halle; anschließend Nachtmusik. »0.10: Kindersunkspiele: Gänsehirtin am Brunnen. — 10.55: Fröhlicher Kindergarten. — 11.30: „Peter Klüts glücklicher Traum." — 11.45: Erdkunde im neuen Reich. — 15.05: Wirt- schastswochenschau. — 15.20: Kindergarten tomnit zur Funkaus- stellung. — 17.50: Start der Saartreuestaffei am Luftschiff „Traf Zeppelin" in Friedrichshafen. — 18.00: Sporlwochenschau. — 18.20: Arbeitskamerad, du bist gemeint! — 18.40: Der deutsche Rundfunk bringt ... — 18.50: Laßt Blumen sprechen. — 20.10r Abend des Reichsverbandes Deutscher Rundfunkteilnehmer. „Je länger — je lieber." — 22.25: Das neue München. — 23.00 bis 0.55: Tanz im Mondenschein. samcn Ausdruck. So sah einer aus, der Böses plante. Sie erschrak bis in die tiefste Seele, blieb stchcn. Als wisse er, daß sie seine Hilfe brauche, blickte sich der; Kolles um. Eine Wildheit war in seinen Zügen, Triumph, als er über Amalie hinüber den Spion ansah. Er freute« sich, denn er wußte jetzt, er, der Kolles war der Mächtigere, und jener konnte ihm nicht mehr entwischen, denn er hatte! den Verfolgern Zeit gelassen, die Spur zu finden. * M * In der Holstenmühle war eine ungewohnte Geschäftig keit. Mancherlei Menschen kamen und gingen. Einigt Male schloß sich der Holstenmüllcr mit einem Besucher« ein. Es gab scheinbar wichtige Verhandlungen. Keiner ahnte, daß in der Decke des Raumes, wo solchem Verhandlungen stattfanden, ein kleines Loch war, mitl einem Schallrohr,»das durch die Decke gelegt war. Fast immer gelang es Antje bei solchen Anlässen, in; ihr Zimmer zn schlüpfen. Dann horchte sie aufmerksam: und schrieb jedes Wort, soweit es wichtig war, auf. v In den letzten Tagen handelte es sich um Pläne derl Generale Tettenborn und Wallmoden, des Führers der' Elbarmee, wobei die genaue Stärke der Streitkräfte, die Bestückung, ferner die etwaige Hilfsaussicht der Schweden« verhandelt wurde, worin der Platz der Kanonen, die Ver schanzungen angegeben, sogar etwaige Rückzugswege fest-; gestellt wurden. Die Dänen hatten ihre Hilfsmannschaften wiederzurück-! gezogen, die Hanseatische Legion, durch Mecklenburger unt> Preußen verstärkt, schien nicht ausreichend, die Davoustsche; Armee, unter Vandamme, aufzuhalten. Vergeblich hatte Wallmoden sich für Hamburg ein«! gesetzt. Er hatte Befehl erhalten, die mittlere Elbe und« Magdeburg zu sichern. Damit war Hamburg aufs äußerste! gefährdet. Ununterbrochen wurden Verhandlungen gepflogen. Die Kuriere kamen als harmlose Händler in die Mühle, dank der chiffrierten Signale war ein zuverlässiger Nach richtendienst dauernd in Betrieb. Keiner ahnte, daß eine! Verräterin alle Geheimnisse sogleich den Franzosen! preisgab. Geschützdonner wurde von Zeit zu Zeit laut. Botew, von Bremen und Lübeck brachten Nachricht über die dortigen Znstände. Scheinbar unbekümmert tat Antje, die Magd, ihre Arbeit, versäumte nicht das geringste, und niemand ahnte, welch geschicktes und gefährliches Doppelspiel sie spielte. Trommelwirbel erklang. Franzosen waren auf Schleich wegen eingerückt, drangen in die Mühl- ,-nd besetzten zu gleicher Zeit das Dors. Aus dem Marktplatz wurden die Dorsinsassen zu sammengetrieben. Fünfundzwanzig Männer. Mit harten Gesichtern standen sie da, in verbissener Wut. Ihre Lippen blieben versiegelt, auf keine Frage gaben sie Antwort.