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Weiheritz-Zeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Di-pol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.—RM. - - mit Zutraaen; einzelne Nr. 10 Rpfg. - - :: Gemeinoe-Verbands-Glrokonlo Nr. 3 :: - - ksernlvrecherr Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - I Postscheckkonto Dresden 125 48 !. . ? Netteste Zeitung des Bezirks Diese« Blatt enthält bl« amlllchen Bekanntmachungen der AmlShauptmannschaft, des StadtralS und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter breit« - - Milllmeterzell« 0 Nvfa.; im T«r««Il die 03 - - Millimeter breite Milllmeterzell« 18 7 - Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. 100. Jahrgang Mittwoch, am 22. August 1934 Nr. 195 Sntlilhes SWsches Dippoldiswalde. Bei Ausschachtungsarbeilen an der Alten berger Staße war in etwa 9 Meter Tiefe auch das Mund loch eines Stollens freigelegt worden, der quer unter der Straße in den Felsen führt. Man ist dann auch in dies.n Stollen eingedrungen, doch nur bis etwa Straßenbreite. Weiter hin ist er fast in voller Höhe mit Schlamm ausgefüllt, lieber z diesem Stolten liegt ein zweiter, der vor längerer Zeit bei - Arbeiten im Keydelschen .Grundstück freigelegt wurde. Ganz ; offenbar stammen beide aus der Zeit des Bergbaues. I — Bor 20 Jahren, am 22. August '1914, wurde der ' gediente Landsturm aufgerusen. Die Männer im Alter von 38—45 Jahren eilten zu den Waffen, um das Vaterland gegen die grobe Zahl der Feinde zu schützen. Mit grober - Begeisterung waren olle bereit, ihre Pflicht zu erfüllen. An demselben Tage erhielt auch unser Eeneralfeldmarschall v. Hin denburg die kaiserliche Order, den Oberbefehl über die Armee gegen Ruhland zu übernehmen. Die Landstürmer, die vorerst nur zum inneren Dienst bestimmt waren, mußten gar bald die Schrecknisse des Krieges erleben. Gar mancher sah seine Heimat nicht wieder. Zum 20 jährigen Gedächtnis des Ge fechtes bei Grabnow in Rußland findet am Totensonntag ein Eeneralappell aller Lant stürmer statt. — Das Sächsische Ministerium des Innern gibt im Säch sischen Verwaltungrblatt bekannt, daß sich folgende Ge meinden o e r e i n i g t haben: Mit Wirkung vom 1. April 1934 die Gemeinde Stein mit der Stadt Hartenstein, mit Wirkung vom 1. Juni 1934 die Gemeinden Schweinsburg, Kleinhessen und Cuiten unter dem Namen „Schweinsburg", mit Wirkung vom 1. Juli 1934 die Gemeinde Sahlis mit der Stadt Kohren unter dem Namen „Kohren-Sahlis", die Gemeinden Tautenhain und Ottenhain unter dem Namen „Tautenhain" und 4)ie Gemeinde Neudörfchen mit der Ge meinde Dittersbach (Amtshauptmannschaft Flöha) und mit Wirkling vom 1. August 1934 die Gemeinden Mulda und Randeck unter dem Namen „Mulda-Randeck". Ergänzungsverordnung über das Ehrenkreuz. Der Reichsinnenminister hat eine weitere Durchführungsverord nung zu der Verordnung des Reichspräsidenten über di« Stiftung eines Ehrenkreuzes erlassen. Nach der ursorüng- lichen Verordnung sollte Vie Verleihung des Ehrenkreuzes im Namen des Reichspräsidenten erfolgen. Die neue Ver ordnung bestimmt nun, daß die Verleihung im Namen des Führers und Reichskanzlers erfolgt. Weiter wird angeord net, daß die Besitzzeugnisse, die mit dem Ehrenkreuz verlie hen werden, von dem Leiter der Verleihungsbehörde oder den von ihm bestellten Beamten unter Beidrückung des Dienststempels oder Siegels der Behörden handschriftlich zu unterzeichnen sind. In Ergänzung der Vorschrift, daß das Ehrenkreuz an Personen nicht verliehen werden darf, HI« wegen Landesverrat», Verrats militärischer Geheimnisse, Fahnenflucht oder Feigheit vor dem Feinde bestraft sind, wird bestimmt, daß das Ehrenkreuz ferner Personen, denen die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt sind, während der Dauer des Verlustes der Ehrenrechte nicht verliehen werden darf. «ashLtk«. Die im Prießnitztal gelegene Badranlage der Stadt Glashütte, soll am kommenden Sonntag eingeweiht werden. Der Stadtrat und die Förderer dieser Anlage er warten den Besuch von Ehrengästen und Wassersporlfreunden für diesen Tag, der durch gesangliche und musikalische Dar- bietungen der Glashütter Vereine aüsgestastet wird. In einer Versammlung aller maßgebenden Herren am Montag wurden die nötigen Vorbereitungen durchgesprochen und ein Ausschuß mit der Kleinarbeit betraut. Line Dresdner Mannschaft wird voraussichtlich wassersportliche Darbietungen zeigen. Dresden. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1934 ist der Leiter der medizinischen Klinik am Staatlichen Krankenstift in Zwickau, Professor Dr. Grote, als Leiter des Rudolf-Heß-Krankenhauses nach Dresden berufen worden. Professor Grote ist seit einem Jahr in Zwickau tätig. Dresden. Auf Grund der Reichrgesetze über die Einziehung I Volks- und staatsfeindlichen Vermögt ns vom 2b. Mai und 14. Juli 1933 werden das auf die vormalige Firma Kaden L-To. eingetragene Grundstück in Dresden-A., Jahnstraßc 3, und das für die Leipziger Buchdruckerei A.-G. eingetragene Grundstück in Leipzig-Kleinzschocher, Bahnhofstraße 18, zu gunsten des Landes Sachsen «ingezogrn. Dresden. Am Dienstag haben sich im Dresdner Stadt gebiet wiederum zahlreiche Berkehrsunfälle ereignet. Gegen - Uhr kam auf der Bernhardstraße «ine 16 jährige Radfahrerin dadurch zu Fast, daß ihr ein Hund in» Rad lief. Mit einer M R MW R li« NNW » LM Die Regierunaskommission des Saargebietes hat am 8 Juli 1934 die Vorschriften über die Aufstellung der Stimm, listen für die Volksabstimmung im Saargebiet am.13. Ja nuar 1935 erlassen. Weiterhin hat die Volksabstimmung^ kommission des Völkerbundes am 20. Juli 1934 eine Be kanntmachung veröffentlicht, die nähere Vorschriften über du Abstimmungsberechtigung und über die Anmeldung dei Stimmberechtigten zur Aufnahme in die Stimmlisten enthält Hiernach müssen Stimmberechtigte, die außerhalb de« Saargebieles wohnen, einen besonderen Antrag auf Einkra gung in die Stimmlisten stellen. Wer nicht in die Stimm listen eingetragen ist, kann sein Stimmrecht nicht ausüben Ls liegt daher im eigensten Interesse aller Im Reich wohnen den Stimmberechtigten, diesen Antrag mit tunlichster De schleunigung einzureichen. Die Anlragssrist läuft mit den 31. August 1SZ4 ab. Der Antrags der an den „Gemeindeausschuß" des Be zirts gerichtet ist, in dem der Abstimmungsberechtigte am 28 Juni 1919 die Einwohnereigenschaft hatte, muß folgende An gaben enthalten: 1. Die Namen, Vornamen, das Geburtsdatum, den Ge burtsort und den Beruf des Antragsstellers (im Falle eine: Berufsänderung denjenigen, den er am 28. Juni 1919 aus übte), sowie die Vornamen seines Vaters und ferner, fall! es sich um eine verheiratete Frau handelt, die Namen uni Vornamen ihres Ehemannes (im Falle einer Veränderunc des Familienstandes nach dem 28. Juni 1919 den Familien namen, den sie an diesem Zeitpunkt trug); 2. die Gemeinde, in der er die Einmohnereigenschaft an 28. Juni 1919 hatte; 3. den gewöhnlichen Aufenthalt zur Zeit des Antrags; 4. die Anschrift im Saargebiet, an die Mitteilungen zr richten sind. Die vorhandenen Beweisstücke für die Einwohnereigen- chast im Saargebiet sind dem Antrag beizufügen; befinden ich solche Beweisstücke nicht in den Händen der Antragsteller, o ist in dem Antrag anzugeben, bei welcher Stelle des Saar gebietes diese Unterlagen erhältlich lind Sämtliche Abstimmungsberechtigten im Reich werden hiermit aufgefordert, ihren Antrag auf Eintragung in di« Stimmliste bis svätestens zum 31. August 1934 an den zu ständigen Gemeindeausschuh im Saargebiet gelangen zr Zur Aufklärung über alle, bei der Anmeldung zu be rücksichtigenden Gesichtspunkte stehen den Stimmberechtigten die Saarmeldestellen ihres jetzigen Wohnorts (das Einwoh nermeldeamt, in den Städten die zuständigen Polizeireviere) sowie die Geschäftsstellen des Bundes Ler Saaroereine — in Berlin befindet sich dies« SW 11, Stresemannstraße 42 — zur Verfügung. Es wir- jedem Abstimmungsberechtiqen ortngend empfohlen, vor Absendung seiner Anmeldung die vorgenannten Stellen zum Zwecke der Beratung in An spruch zu nehmen. Jeder mich Helsen! Der Führer des Bundes der Saaroereine, Staatsrat Simon, hat folgenden Aufruf erlassen: Deutscher Volksgenosse! Weiht Du, daß 800 000 Deutsche an der Saar vom deutschen Vaterland durch das Versailler Diktat abgetrennt unter art- und volksfremder Herrschaft stehen? Weiht Du, daß im Saargebiet die aus Deutschland de sertierten marxistischen und jüdischen Volksverräter unte« wohlwollender Duldung der Regierungskommission unsere deutschbewußten Saärbrüder beschimpfen und terrorisieren, das Deutsche Reich, seine Regierung und den Führer Adolf Hitler öffentlich verleumden dürfen, ja in ihren Zeitungen offenen Landesverrat begehen? Weiht Du, daß dort an der Saar täglich deutsche Ar beiter, weil sie ihr Deutschtum nicht verleugnen, auf die Straße fliegen, Hunger und Elend leiden samt ihren Fa milien für Deutschland, für ihr Volk und damit für Dich, deutscher Volksgenosse? Weiht Du, daß trotz aller Bedrückungen, trotz aller Schikanen, allem Terror, trotz Not und Elend das deutsche Volk der Saar und vor allem der deutsche Handarbeiter und Bergkumpel seit 15 Jahren einen heroischen, beispiellosen Kampf um sein Deutschtum führt? Deutscher Volksgenosse, und was tust Du für Deine Brüder an der Saar? Die Saardeutschen erwarten von Dir Verständnis und Rückhalt in ihrem Kampf! Und sie haben durch ihr 15jäh- riges treues Ringen um die Rückgliederung an Deutsch land ein Recht darauf, daß Du und jeder deutsche Volks genosse Schulter an Schulter mit dem Deutschtum im Saar gebiet stehst, daß nicht ihr Kampf und ihre Not bei uns im Reich vergessen wird. Wir wollen das ganze deutsche Volt aufrufen zur An teilnahme und Mitarbeit zum-Beweis deutscher Schicksals gemeinschaft und so den Abstimmungstag 1935 zu einen» gemeinsamen Bekenntnis der großen deutschen Volksgemein schaft werden lasten. Jeder Deutsche kann hierzu Mitarbeiter und Mitkämp fer werden als Mitglied des Bundes der Saaroereine, des sen Ortsgruppen sich in allen Teilen Deutschlands befinden. Anmeldungen sind weiter zu richten an den Führer des Bundes der Saarvereine, Koblenz, Schloßktraße 45, oder an die Geschäftsstelle „Saar-Verein", Berlin SW 41, Stresemannstraße 42. Der Führer des Bundes der Saarvereine (gez.) Gustav Simon, Preußischer Staatsrat. schweren Gehirnerschütterung mußte das Mädchen ins Fried- richstädter Krankenhaus gebracht werden. Bei einem Zusammen stoß zwischen 2 Lastautos, der sich gegen 10 Uhr Ecke Witten berger und Paul-Gerhardt-Straße ereignete, entstand erheb licher Sachschaden. — 3n der 12. Mittagsstunde stießen Ecke Sidonien, und Wiener Straße zwei Kraftwagen zusammen, wobei eine mitfahrende 56 jährige Kaufmannsehefrau erheb liche Kopf- und Halsverletzungen erlitt. — Ein Radfahrer, der in der Mittagsstunde in der Leipziger Straße von einem Personenauto angefahren worden war, und ein Radfahrer, der ans der Bautzener Straße in den Straßenbahnschienen hängen geblieben war, wurden ebenfalls erheblich verletzt. — Schwere Verletzungen erlitt ein 59 Jahre alter Musiker, der gegen 13 Uhr Ecke Lültichaustraße-Bürgerwiese von einem Personen auto umgefahren worden war. Er wurde ins Rudolf-Heß- Krankenhaus gebracht. — Gegen 18 Uhr wurde am Wald schlößchen eine 29 jährige Baumeistersehefrau von einem Last auto überfahren. Der Frau wurden beide Oberschenkel zer quetscht. Es besteht die Befürchtung, daß ihr beide Beine ab genommen werden müssen. — Schließlich ereignete sich am Dienstagabend am Terrassenufer ein Zusammenstoß zwischen einem Kraftdreirad und einem Motorradfahrer. Letzterer mußte mit schweren Verletzungen ins Rudolf-Heß-Krankenhau» ge- bracht werden. .Er soll das Krastdreirad falsch überholt haben. Dresden. Mit Rücksicht auf die durch das Reichs-Jäger- gesetz bedingten erheblichen Abänderungen der jagdlichen Ver hältnisse hat das sächsische Wirtschaft-Ministerium mit Zu stimmung des Reichsjägermeister« auf Grund von 8 66 Abs. 1 des Reichsjagdgesetzes bestimmt, daß die vor dem Inkraft treten des Reichsjagdgesetzes abgeschlossenen, am 1. September 1934 noch laufenden Jagdpachtverträge spätestens bis zum 30. September 1934 vom Pächter oder Verpächter zum 31. März 1935 vorzeitig gekündigt werden können. Chemnitz. In der Sonntagnacht kamen auf der hiesigen Zwickauer Straße mehrere junge Leute, in eine Balgerei, in deren Verlauf ein Arbeiter in die Glasscheibe eines dortftehenden Feuermelders gestoßen wurde. Die Alarmanlage wurde dadurch betätigt, so daß die Feuerwehr ausrückte. Die unruhigen Kampfhähne haben nun noch mit einer Bestrafung wegen des fahrlässigen Feueralarms zu rechnen. Aue. In Gegenwart von Behördenvertretern wurde hier eine Bezirksluftschutzschule eröffnet. Der Geschäftsführer der örtlichen Organisation des Reichsluftschutzbundes, Stadtbank- direktor Wachsmuth, sprach kurz über den Zweck der Schule. Ingenieur Weise umriß die Aufgaben des passiven Luftschutzes. Anschließend begann die erste Unterrichtsstunde. Löbau. Bei Kottmarsdorf kam ein nach Löbau fahrende» Zigarettenreklamefahrzeug, das von hohem Sitze au« gesteuert wurde, in» Schleudern und stürzte um. Die beiden Fahrer, ein Mann und eine Frau, wurden auf die Straße geschleudert und schwer verletzt. Beide mußten dem Bezirkskrankrnhaus Ebersbach zugeführt werden. Wetter Mr morgen Zeitweilig auffrischende Minde aus Richtungen um Südwest. Wechselhafte Bewölkung. Warm. Gewitterneigung; sonst keine beträchtlichen Niederschläge.