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l Genre- eisen. »«eter. v. lezember lu«g. «d». üulein löppsl- pp. iv ; geb. ti er- sei» Gast- tärs 1 Lxprdttto«, Dm« md »«lag vo» L. M. Gäcknote t« Schneeberg. I Dienstag, 4. December 1894. j s Nr: 281. > xZ 2— ErigebNolksfreund Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. AMlsölült für die »Mgliche» »«d städtische«, »«-»r»«» i» Am, »rstdhM«, -»rteastet«, 3»-a««ge»tjt»ftü»t Lößnitz, Skenstädtel, Gchueeßerg, Gchwarzenberg und »ildenfel-. Sonn» «md Festtage. 2 - Tagesgeschichte. Statt- Jahrmarkt in Kirchberg, Montag und Dienstag, den 10 und 1l Dezember 1894. Wegen Reinigung der Geschäftsräume können Sonnabend, den 8. Dezember 1894 vom unterzeichneten Amtsgerichte nur ««aufschiebbare Geschäfte erledigt werden. Wildenfels, am 26. November 1894. Königliche- Amtsgericht. Römisch, Auf dem die Firma Erdma«« Kircheis in Aue betreffenden Folium 33 des Handelsregisters für Neustädtel, Au« und die Dorfschaften ist heute verlautbart worden, daß der bisherige Inhaber, Herr Karl Erdmann Kircheis gestorben und daß Frau Pa«A«e verw. Kircheis geb. Fischer in Zelle Inhaberin der Firma geworden ist. Schneeberg, den 1. Dezember 1894. Königliches Amtsgericht. Müller. R. Die Herren Standesbeamten im amtshauptmannschaftlichen Verwaltungsbezirke werden veranlaßt, den Bedarf der auf Staatskosten zu liefernden StandeSregister und sonstigen Formulare für standesamtliche Angelegenheiten für da- Jahr 1895 bi» zum 15. Dezember 1894 mchrr anzuzeigen. Bet Bestellung gebundener Reg sirr ist die Stärke derselben nach Buch oder Bogen — 25 Bogen 1 Buch — mit anzugeben. Schwarzenberg, am 30. November 1894. Königliche Amtshauptmanuschaft. Frhr. von Wirsing. — Die „Berliner Neuesten Nachrichten" erklären e-für vollständig erfunden, daß Fürst BiSmarck den Tod seiner Ge mahlin dem Kaiserpaare angezxigt habe. Der Kaiser, erfuhr die Nachricht durch Stephan, der vöm Varzmer Postamt von der Wahrscheinlichkeit eines starkm Depeschenverkehr» unterrichtet wurde. Die erste Kondolenz par diejenige Stephan's. Kurz darauf folgte ein Telegramm de« Kaisers. , Straßburg i. Elsaß, 1. Dezember. Der Statt« Halter ist heute Nachmittag hier eingetroffen; auf seine« Wunsch war , jeder größere Empfang unterblieben. Am Bahnhofe waren die Mitglieder des Ministeriums upd de» Statthaltereibureaus, der Bezirkspräsident, sowie einige höhere Beamte anwesend. Frankreich. Paris, 1. December. Die heutigen Blätter ver öffentlichen eine halbamtliche Mittheilung, wonach General Boisdeffrö die Versicherung hierher gebracht hatte, daß unter dem Zaren Nikolaus keinerlei Berän- W»che«sH«^ Schneeberg, am 2. December. Der Mann, der für Deutschland mehr galt, als ein« Arm««, Parteien und Parlament«, der Altreichskanzler Fürst Bismarck mußte am 27. November den größten Schmerz seines Lebens erfahren, er mußte die ihm durch den Tod entrissene treue Gattin beweinen, die geistesstarke Theilnehmerin an allen seinen Sorgen, die feinsinnige, «delmüthige Frau, di« ihm das eigene Hau» zur liebsten Ruhestätte machte nach den vielfachen Kämpfen des Lebens. Wenn die allge meinste und innigste Theilnahme die Trauer um einen schweren Verlust erleichtern kann, so ist es hier der Fall; aber doch richten sich die Blicke aller Deutschen in schwerer Sorge auf den vereinsamten, bald achtzigjährigen Schöpfer des deutschen Reiches mit der bangen Frage: wie wird er das überstehen? Am 29. November fand in aller Stille und im engsten Familienkreis« die vorläufige Beisetzung in Barzin statt; für spätere Zeit ist die Ueberführung der Leiche nach dem Familiengute Schönhausen ins Auge ge- faßt. Der Bundesrath hat mit mehreren anderen Vorlagen den Gesetzentwurf über Aenderungen und Ergänzungen des Strafgesetzbuches de» Militärstrafgesetzbüchrs und des Gesetzes über die Presse angenommen. Es ist zu hoffen, daß oer Entwurf von dem zum 5. December einberusenen Reichstage sofort in Angriff genommen und noch vor dem Weihnachtsfeste erledigt wird. Bon Sachsen aus ist die Frage angeregt worden, ob «s nicht thunlich und gerathen erscheint, die sämmtlichen Versicherungsanstalten, Kranken-, Unfall-, Invaliden und Altersversicherung, in Verwaltung und Beiträgen zu ver einigen und zu bestimmen, daß jeder Deutsche von einem bestimmten Lebensjahre an, ohne Rücksicht auf Stand, Ge- werbe, Vermögen und Geschlecht verstcherungsberechtigt, bis zu einem Einkommen (oder Einkommenstheil) von 2000 Mark aber verstcherungSpflichtig ist. Die jedes feinere Gefühl verletzende übertriebene Art, wie die traurigen! Fuchsmühler Vorgänge von der social- demokratischen und demokratischen Presse bis zum Ueber- druß auSgeschlachtet werden, findet bei allen einsichtigen und rvhig denkenden Leuten die lebhafteste Mißbilligung. Zur Agitation und Verhetzung unter der im Großen und Ganzen ruhigen und zufriedenen Landbevölkerung «ignen sich allerdings diese Vorgänge ganz vorzüglich. Der Streit vom Frankfurter sozialdemokratischen Par teitage wird nun in Berlin und in München durch die Presse und durch di« Redner beider Richtungen immer heftiger weiter fortgeführt. Bor allen Dingen kommt dabei recht klar zu Tage, daß von all den Himmeln, die die Lübrer dm Verführten versprechen, in der soeialdemokra- tischen Partei am allerwenigsten zu finden ist. Wer aber von den Hieben, di« die Herren Bebel und v. Vollmar so wuchtig mit einander austauschen, erwarten wollt«, daß sie zwlschrn B«id«n «ine dauernde Feindschaft und somit «tnm Zerfall der Partei Hervorrufen, der würde sich bitter tWgen sich doch- -u -, -—* / ----- Di« französische Deputirtenkammer hat die Madagas kar-Vorlage mit großer Majorität und unter Ablehnung aller einschränkenden Anträge genehmigt. Es winkt neuer Ruhm, und eitel Freude herrscht darob in Gallien. Da gegen ist man dort jetzt auf den Pabst recht schlecht zu sprechen, weil derselbe die Einigung der orientalischen Kir chen mit Rom mit Aussicht auf Erfolg angebahnt hat. Denn die Franzosen würden nach vollzogener Emigung keine Missionare mehr nach dem Orient zu schicken haben und damit den größten Theil ihres Einflusses einbüßen. Die Krise in Ungam ist insofern beseitigt, als der Monarch den drei ihm vorliegenden kirchenpolitischen Ge- sitzen seine Genehmigung «rthrilen wird, ohne die Erledig ung der beiden anderen Vorlagen durch den Reichstag ab- zuwarten. Der Ministerpräsident Wekerle wurde vom Mo narchen ermächtigt zu erklären, die ungarische Regierung besitze das volle Vertrauen der Krone und werde die noch ausstehenden kirchmpölitischen Vorlagen demnächst im Ober- Hause vyn Neuem verhandeln. Daneben taucht aber die Nachricht auf, die Krone verlange, daß die Regierung die beiden Vorlagen, wenn sie im Oberhaus« fallen, preiSge- ben solle, um den Frieden herzustellen. Ein solches Preis- geben ist jedoch unstreitig eine ernste Niederlage der Re gierung. Ueberhaupt verkündet eine Anzahl ungarischer Blätter, daß keine Lösung erfolgt sei, sondern nur ein Aufschub. Die Kris« wrrde nach Btwilligung des Gesammt budgetS auSbrechen. Für sehr wahrscheinlich wird es auch gehalten, daß die Neubildung des Cabinets gegen Jahres- schluß erfolgt; möglich sei eS auch, daß Wekerle selbst dann mit Szilagyi, mit dem erübrigens persönlich nicht harmo- nirt, an den ihn jedoch principielle Erwägungen gebunden halten, »urücktritt. ES verlautet auch, daß der König demnächst nach Pest kommt, obgleich er sich erst während der Delegation dort aufhielt. Das wäre das sicherste Zeichen, daß «ine Krise vorhanden ist, die di« Anwesenheit des Monarchen erfordert, Alle diese Umstände zusammen machen den Eindruck, daß für den ruhigen Fortgang der Geschäfte bis über die Budgetberathung vorgesorgt, über die Zukunft jedoch noch keine endgiltigen Entscheidungen getroffen sind. Die Trauung des Zaren Nikolaus mit der Prinzessin Alix von Hessen hat am Montag in Petersburg stattge funden, natürlich unter den Beschränkungen, welche die Trauer den Feierlichkeiten auferlegte.. Bei seinem nicht sehr verwöhnten Volke weiß sich Nikolaus II. durch offene, zutrauliche Leutseligkeit beliebt zu machen. Auch für di« liebliche junge Zarin schwärmt man bereits, wie eS in Rußland noch nie einer Kaiserin aus fremdem Blute ge- schehen ist. Die Finländer haben so lange den Treueid verwei- gert, bis das Manifest des Zaren emtraf, durch das ihnen ihre Privilegien bestätigt wurden. Mit vornehmer Kühlheit nimmt di« russisch« Regie- rung das Liebe-werben England» entgegen. Rußland über läßt «» seinem geborenen Rivalen, seine ostastatische Politik derung der Beziehungen zwischen Frankreich und Rußland «intreten würden. — Der Mi nister de» Aeußern Hanoteaux versammelte die Leiter der Pariser Blätter und erklärte ihnen, die Regie rung werde sich genöthigt sehen, weitere Preßan griffe auf die hiesig« deutsche Botschaft strafgertchtlich zu verfolgen. E»Gk««d. — Au» London wüd geschrieben: Nachdem die Donnerstag, den 6 Dezember 1894, BormittaaS 10 Uhr, sollen in Sachsevfeld » Reuuschlitte«, L Rollwagex, L Häckselmaschine, » SHräuke, L Kanapee und L Waschtisch meistbietend gegen sofortige Bezahlung zu,^Versteigerung gelangen. Versammlung im Gasthofe z«m Löwe« in Sachsexfeld. Schwarzenberg, am 3 Dezember 1894. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Sekr. Roth Die bis Ende November d. I. fällig gewesenen Schulgelder fi«d »«gesäumt an unsere Steuer-Einnahme bei Vermeidung zwangsweiser Beitreibung zu bezahlen. Lößnitz, am 1. Dezember 1894. Der R « th der Stadt. Zieger, Brgrm. Das Fahre« mit Naschelschlitte«, sowie Schlitt- schuhlanfex, hauptsächlich auf allen abschüssige» Straßen hiesiger Stadt wird aus sicherheitspolizeilichen Gründen hiermit verdate« imd werden Eltern, welche das Fahren ihrer Kinder nicht verhindert haben, insbesondere aber Erwachsene im Zuwiderhandlungssalle gemäß § 366" de» R. Str. Ges. BS. mit Geld oder Haft bestraft. Srünhain, am 1. December 1894. Der Bürgermeister. Nestler. und daräüf hmausgehen muß, die Übrigen Großmächte Vox jeder Betheiligung am Friedensschluß zwischen Japan und China und an dem ostasiatischen Handel möglichst auSzn- schließen. England vergißt dabei, Rußland wird aber nicht vergessen, daß es hauptsächlich auf die Meinung de» siegreichen Japan ankommen wird; und die dürft« England nicht die erträumte hervorragende Rolle einräumen. Japan wünscht vollkommene Freiheit in Bezug auf äußere Einmischung, und es hat ein Recht zu solchem Verlangen, nachdem eS, der Ver treter abendländischer Kultur inmitten eines mumienhaften Barbarismus, den zehnmal überlegenen Koloß im Sturm- lauf nitdergeworfen hat. Nachdem die erst« japanische Armee nun auch die Pässe von Mothienling genommen hat, steht sie kein Hinderniß mehr vor sich, dq» heilige Mulden zu besetzen. Di« zweite Armee marsDtt auf Peking; eine dritte bedroht Weihaiwei. Was von Chjpa aber jenseits der genannten Orte liegt, ist nicht mehr von Wichtigkeit. Dabei ist der bisher allmächtige .Vicekönig von Petschili Lihungtschang aller seiner Aemter und Würden für ver lustig erklärt; sein Kopf ist in Gefahr , und er Wirtz sich wohl lieber den Japanern, als seinem Kgiser anv.-rtraueu und mit dm Siegern gemeinsame Hache machen. Bei sol cher glänzenden Lage der Sachen werden die Japaner wohl für die Emreden des soldatenarmen Englands nur taube Ohren haben.