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Weiheritz-Zettung Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippolöiswalöe, Schmieöeberg u. A. f Bezugspreis: Für einen Monat r.— RM. - mit Zutragen: einzelne Nr. 10 Npfg. - :: Gemetnde-Verbands-Glrokonto Nr. <> -- - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 40s ; Postscheckkonto Dsesden 125 48 Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft, des Skadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzelgenpreit: Die 4« Millimeter breit« - - Millimekerzell« 8 Npfg.; im Terttr» Li» SS - - Millimeter breite Millimeterzellt 1t Npfg. ; Anzeigenschluß 10 Uhr vormittags - Nr. 118 Donnerstag, am 24. Mai 1934 100. Jahrgang -ertliches und Siichßsches Dippoldiswalde. In einem Garten im Kreuzbachtale konnten gestern die ersten Erdbeeren geerntet werden. Dippoldiswalde. Auf den, hiesigen Bahnhofe sammelten gestern von 18 Ubr ab eine große Schar Kinder aus dem ganzen Bezirke, die zur Erholung nach der Ostsee gebracht werden. 2l2 Kinder waren dazu bestimmt worden, eines da von konnte freilich krankheitshalber die Reise nicht mit an treten. Mit dem 2I-Uhr-Zug, dem Conderwagen angehängt worden waren, fuhren sie nach Hainsberg. Dort nahm sie dann ein von Freiberg kommender Sonderzug auf, der bis Stettin durchgeführt wird. In Stettin werden sie in Famiben- Pflegestellen an der Ostseeküste verteilt. Eine Anzahl Herren und Damen haben die Führung bis zur Verteilungsstelle. Dippoldiswalde. Am Sonnabend wird im Schützenhause eine gcmeindcpolilische Tagung stattfinden, auf der Ministerialrat Kunz und Gauamtsleiter Gruber sprechen werden. — Im letzten Hefte IY3Z (Nr. 10/12 des 12. Bandes) des Landcsvereins Sachs. Heimatschutz veröffentlicht dieser einen umfangreichen, mit Abbildungen und Kartenskizzen ausge statteten Bericht von Rudolf Schumann in Dresden-Plauen „Dichtung und Wahrheit über den Bergbau zwischen Tharandt und Dippoldiswalde", der den Bewohnern unserer Gegend, namentlich auch solchen, die sich für die damit verknüpften Sagen interessieren, reiche Aufklärung gibt. Glashütte. Aufgeboten wurde der Ingenieur Kurt Georg Fritz Heinlein, hier, mit der Haustochter Luise Eugenie Eisenhardt- Schramberg. Glashütte. Mik dem fahrplanmäßigen Autobus der KVG. fuhren am Mittwoch nachm. 20 erholungsbedürftige Schulkinder in Begleitung zweier Wohlfahrtshelferinnen nach Dippoldiswalde, wo sie dann mit anderen Kindern unter Führung von Männern der NSB. nach der Ostsee zu einem 4-wöchentlichen Aufenthalt weitcrgeleitet wurden. Die Kinder sollen am Donnerstag in Swinemünde eintreffcn. Glashütte. In den Giaspalasl-Lichlspielen wurde kürzlich an 4 Abenden der Film „Stoßtrupp 1911"''gezeigt, wobei jedesmal ein guter Besuch festzustellcn war. Der Film führt einem jeden deutlich vor Äugen, was eigentlich unsere Frontkämpfer um die Verteidigung der Heimat haben erdulden müßen, vor allem bei den Durchbruchsversuchen der Gegner an den verschiedensten Stellen der Westfront. Umsomehr mußte es den mit anwesenden Kriegsteilnehmer befremden, daß manche Einzelszenen oder Ge räusche dieses fast vollkommen wiedergegebenen Frontcrlebnisses bei einigen Besuchern Heiterkeitsausbrüche auslösten, die weder am Platze waren noch erfolgen durften, wenn sie sich der Mühe unterzogen hätten, dem Opfergang der Frontereign sse das nölige Verständnis abzugewinnen. Wir erinnern dabei be onders an die auch in diesem Film anschaulich wiedergegebenen Wirkungen seelischer Art, die während einer Materialschlachl eine so uner hörte Nervenprobe für den Einzelnen bedeuteten und wobei der unaufmerksame Betrachter ganz außer acht ließ, daß die Artillerie- Vorbereitung, die er im Film nur wenige Minuten beobachten konnte, an der Front zuweilen 70 und noch mehr Stunden ge dauert hat. Für die meisten bedeutete der Film ein tiefes, nach haltiges Erlebnis und jeder Frontkämpfer wird dem Verfasser und den Darstellern dafür dankbar sein, daß sie jenes stille aber große Heldentum, das sich fast täglich so viel tausendmal nament lich an der Westfront in dem großen Kriege offenbarte, der Ver gangenheit entrißen haben. Docitwlk. Bor der Makkaronifabrik wurde am 1. Pfingst feiertag vormittags i/20 Uhr die Radfahrerin Frau Peschel aus Dresden-Reick von einem Pirnaer Privatomnibus erfaßt und auf der Straße mitgeschleist. Die Radfahrerin und der Autobus fuhren beide in Richtung Kreischa, wobei beim Ueberholen der Radfahrerin der Autobus wohl zu weit rechts geraten war und die Radfahrerin erfaßte. Sie erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und Hautabschürfungen und wurde dem Johannstädter Krankenhaus zugesührt. Freital. Am Pfingstmontag stellte der Inhaber einer hie sigen Sportplatzkantine fest, daß die Räumlichkeiten erbrochen waren. Die Ermittlungen ergaben, daß vier Schuljungen ge waltsam in die Kantine eingedrungen waren und einige Flaschen Limonade mitgenommen hatten. Dresden, 23. Mai. In der heutigen Nachmittagvorstellung im Zirkus Gleich verunglückten drei Luftakrobaten und stürzten aus beträchtlicher Höhe ab. Zwei von ihnen mußten mit er heblichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Dresten. Zum Pfingsttage weilte Ministerpräsident von Killinger m Kiel zum Treffen der Schulschisfskameraden, mit denen er seine seemännische Laufbahn vor 30 Jahren begonnen hatte. Nach einer feierlichen Kranzniederlegung am Ehrenmal der Marine in Laboe folgte ein Empfang auf dem Kreuzer „Königsberg", dem Flaggschiff des Konter-Admirals Kolbe, Befehlshaber der Ausklärungsftreitkräste. MmWkll W Wilsch mckii! BMW des MOMMS / MKMM MM des MltMNls M MM London, 23. Mai. Wie aus Windhuk gemeldet wird, hat die gesetzgebende Versammlung am Mittwoch einstimmig eine Entschließung angenommen, in der die Regierung der südafrikanischen Union ersucht wird, die Verfassung dahin gehend abzuändcrn, daß Südwestafrika in die Verwaltung als fünfte Provinz der Union einbezogen wird. Die deutschen Mitglieder der Versammlung nahmen an der Sitzung nicht teil. Sie hatten das Parla ment bei seiner Eröffnung am letzten Freitag verlassen und dadurch ihre vom Führer des deutschen Bundes, Dr. Schwie- tering, angekündigke Absicht, aus dem Parlament auszutretcn, durchgeführt. Die deutschen Mitglieder hakten vor ihrem Austritt am Freitag der Versammlung eine Denkschrift unterbreitet, in der erklärt wurde, daß eine Regierung nach dem Führergrundsatz die einzige Lösung für die augenblicklichen politischen Schwierigkeiten sei und daß die Einverleibung des Gebietes in die Anion als fünfte Pro vinz nicht annehmbar sei. Der Beschluß der gesetzgebenden Versammlung in Wind-i Huk ist rechtswidrig. Südwestafrika — unser altes Deutsch-Südwestafrika — ist M a n d a t s l a n d, für dessen Verwaltung der Völkerbund verantwortlich ist. Die Ein gliederung in ein anderes Hoheitsgebiet stellt einen Ge-. waltakt dar, auch wenn es einstweilen nur im Wege der Verwaltungsgemeinschaft versucht wird. Noch handelt es sich nur um einen Beschluß des Windhuker Parlamentes, die Durchführung hängt von der Südafrikanischen Union ab, und dabei wird London nicht ganz einflußlos sein. Vielleicht wird man sich an diesen Stellen doch noch über die Gefähr lichkeit solcher Aktionen klar, die eine Verletzung des Mandats st akutes und damit zugleich auch eins erneute Verletzung der Versailler Bestimmungen bedeuten und die zu verantworten selbst dem Völkerbund nicht ge- lingen kann. j Meißen. Noch ein tödlicher Motorradun fall. Außer dem bereits gemeldeten schweren Motorrad unglück, bei dem ein Dresdner Ehepaar den Tod fand, ereig nete sich noch ein zweites tödliches Unglück. Auf der Dresd ner Straße geriet ein Motorrad mit Beiwagen aus der Fahrbahn, streifte einen Baum und stürzte eine Weinberg mauer hinunter. Der Führer des Motorrades, der 33 Jahre alte Steinsetzer H. aus Riesa, kam mit leichteren Verletzun gen davon. Sein im Beiwagen mitfahrender Schwager, der Eisenarbeiter M. aus Oelsitz bei Riesa, wurde durch einen Wirbelsäulenbruch tödlich verletzt. Der Unfall soll aus Uebermüdung des Fahrers zurückzuführen sein. Bad Schandau. Beim Klettern am Rauschenstein stürzte am Pfingstmontag ein Dresdner Tourist ab. Er erlitt schwere Verletzungen an den Beinen und im Gesicht und mußte dem Krankenhaus zugesührt werden. Bischofswerda. Am Nachmittag des Pfingstmontags war ein Einsteigedieb in eine hiesige Wohnung durch das offene Fenster eingestiegen. Da er gestört wurde, konnte er keine Beute machen, sondern mußte flüchten. Er konnte später sest- genommen werden. Es handelt sich um den bereits erheblich vorbestraften Einwohner K. aus Demitz-Thumitz. K. wurde ins Amtsgerichtsgefängnis Bischofswerda eingeliefert. Bautzen. In Siebitz bei Crostwitz wohnt die alteingesessene Familie des Erbhofbauern Spittang. Ihre Vorfahren lassen sich pfarramtlich bis zum Jahre 1603 nachweisen. Doch soll nach Beurkundungen des Sächsischen Staatsarchivs die Fa milie Spittang einem alten wendischen Geschlecht entstammen, das schon zu Zeiten Karls des Großen an dec Elbe existiert haben soll. Die Familie Spittang hat ihr eigenes Wappen, das in der Wappensammlung des Instituts für Genealogie und Heraldik in Dresden eingetragen ist. Bautzen. Bei Busbcsserungsarbeiten am Dache der alten Mühlbastei zwischen Michaeliskirche und Ortenburg mußte der Turmknopf, der sich gelockert hatte, abgenommen werden. Man fand darin wohlerhalten eine runde kupferne Kapsel mit Stadtwappen und darin zwei wohlerhaltene Urkunden. Die erste Urkunde stammt aus dem Jahre 1684 mit Nach trag von 1609, die zweite aus dem Jahre 1790. Beide Ur kunden sankt Kapsel sind dem Vautzner Stadtmuseum über geben worden, wo sie sür die öffentliche Besichtigung auf gestellt wurden. Wermsdorf. Der Insasse Hermann Richter der Landes anstalt hat am Sonntag, als er Ausgang hatte, sich betrunken. Er ist in diesem Zustand mit mehreren Personen in Streit geraten und ist mit dem offenen Messer auf den Klempner- meister Bromme zugegangen, den er recht gefährlich verletzte. Es gelang nur schwer, den geisteskranken Menschen zu be ruhigen und ihn der Landesanstalt zuzusühren. Waldheim. Durch falsche Handhabung beim Anzünden des Badeofens erfolgte in einem Hausgrundstück eine Explosion. Durch das Herausschleudern der Ofenrohr- und Eßendeckel wurden die ' Wohnungen vollständig verrußt. Brunndöbra. Die Kälte in der Nacht vom 15. zum 16. Mai, wo das Quecksilber auf 3 Grad -unter Null sank, hat be deutend größeren Schaden angerichtet, als man ursprünglich glaubte. In den Gärten sind die Dahlien und andere frost empfindliche Blumen trotz der angebrachten Schutzhüllen stark mitgenommen, teils vernichtet worden. Bei den Erdbeeren haben nicht nur die entfalteten, sondern auch die noch ge schlossenen Blüten schwarze Fruchtböden und werden keine Früchte bringen, ebenso fallen die Fruchtansätze der Kirschen und frühen Birnen- und Apfelsorten ab. Die jungen Triebe der Nuß- und Eichbäume sind schwarz geworden, und selbst die Blätter des sonst wetterharten Ahorns sind am Rande eingerollt und erstarrt. Meerane. Zwischen Meerane-Guteborn und Gößnitz un weit dem Dreierhäuschen fuhr ein aus Meerane gebürtiger Radfahrer, der auf der linken Straßenseite fuhr, plötzlich in ein ihm entgegenkommendes Auto. Der Radfahrer wurde auf die Straße geschleudert und blieb schwerverletzt liegen. Die Insassen des Autos brachten den Verunglückten nach der Polizeiwache Gößnitz, von wo aus er sofort dem Meeraner Krankenhaus zugeführt wurde. Die Verletzungen waren so schwerer Natur, daß der Mann an den Folgen starb. WM zum 3. Mal zum WWeuteu h» WA-Wali An MM gM t Prag. Bel der am Donnerstag auf der Prager Burg vor- genommenen Wahl des Präsidenken der tschecho-slowaklschen Re publik wurden von 420 anwesenden Mitgliedern der National versammlung, die 281 Abgeordnete und 139 Senatoren umfaßt, 418 giltige Stimmen abgegeben. Bis jetzt lauteten 327 auf den Namen Masaryk, 38 auf den Kandidaten der Kommunisten. Da bei der Abstimmung -V7, der abgegebenen Stimmen auf den Ge wählten fallen müssen, erscheint Masaryk neuerdings gewählt. Bergrutsch in Asien Hongkong. Bei einem Bergrutsch im Swantung-Gebirgs haben, wie berichtet wird, 250 Menschen ihr Leben eingebüßt. Eine Seite des Kaimanbcrges stürzte plötzlich ein und verschüttete! ein Dutzend Dörfer. Die in den Fluß rollenden Felsmassen ver ursachten eine hohe Flutwelle, die Hunderte von Booten zumi Kentern brachte. ' ' . ' ' - -77'—— s77i 1 , Wetter für morgen: Fortdauer des Kühlen Wetters. Teils heiter, teils wolkig und' höchstens geringfügige Niederschläge bei abslauenden Winden aus veränderlicher Richtung. Nachts örtlich Bodensrostgefahr.