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die Madel aus dein Petrisberg. Flammenstoße und L-oyen- scuer nnd ein Feuergruß n» die Saar wurden begeistert von den Lausenden von Zuschauern ausgenommen. Ein riesiger Fackelzug durch die Stadt mit Zapfenstreich bildeten den "wirkungsvollen Abschluss des Pfingstsonntags. Trier, 21. Mai. Der Pfingstmontag wurde mit einer f erhebenden Morgenfeier im Stadion cingeleilet. Das weite, sonncnüberstrahlte Feld war von Zehntausenden mit ihren Fahnen und Wimpeln dicht beseht. Brausend erschall, aus zahllosen Kehlen das Altniederländifche Lied „Wir treten zum Beten vor Gott, den Gerechten", begleitet von den Posaunen klängen einer Schülerkapclle. Bischof D. Heckel —Berlin und Domkapitular Professor Dr. Irsch —Trier hielten zündende Ansprachen. Nach dem gemeinsamen Lied „Großer Gott, wir j loben Dich" hielt j Vizekanzler von Papen eine eindrucksvolle Rede, In der er auch auf den gegenwär- , tigen Stand der Saarfrage zu sprechen kam. In Europa, so t erklärte der Vizekanzler, nimmt unser Volk insofern eine be- sondere Stellung ein, daß es an allen Grenzen des Reiches s und Oesterreichs siedlungsmäßig mit anderem fremden Volkstum verzahnt ist. Es siedelt in nicht weniger als 20 s der 30 europäischen Staaten und fordert für seine Kultur ! und rein ungeschmälertes Dasein Lebensrechte und -geltung. s Deswegen muß sich unser Blick von dem staatsgebundenen s Volkstum — dem Deutschtum im Reich — in der Richtung : des Gesamtvolkes über die Reichsgrenzen hinweg weiten, i Die Frage der überstaatlichen Volks gemein- ; schäft gehört für uns Deutsche, aber nicht nur für uns f allein, sondern für beinahe alle Völker Ost-Mitteleuropas, ' mitten in eine europäische Friedenspolitik hinein, weil sich - Staatsgrenzen und Volksgrenzen nicht decken und sich durch > Grenzveränderungen wohl Besserungen, aber niemals be friedigende Lösungen erzielen lassen würden. In einem Punkt allerdings möchte ich hier in der West- mark des Reiches nicht mißverstanden werden, wenn ich >- sage, daß Staats- und Volksgrenzen in Mitteleuropa sich niemals ganz decken können: Wir haben heute die Herzens freude, viele Tausend unserer Brüder und Schwestern von der Saar als Teilnehmer dieser Volksdeutschen Kundgebung begrüßen zu dürfen. Sie haben als Grenzmarkhüter ein be sonders wichtiges Bewußtsein ihres Volkstums, weil sie seit über 1000 Jahren es immer neu verteidigen mußten. Was der Versailler Vertrag über das Saarland verhängt hat, j halte mit der Sicherung etwa anderer fremdländischer Volks- - tümer oder Minderheiten niemals das geringste zu tun. Ls gibt an der Saar keine fremdländischen Minderheiten. Dieser ' Vertrag dient nur einem höchst materiellen und prosaischen - Kohlengeschäft, zu dessen Sicherung man 800 000 Deutsche für 15 Jahre unter fremde Herrschaft und Willkür setzte. Der Völkerbund setzte über dieses deutsche Land, dessen einheitliches Volkstum auch von ernsthaften Franzosen nie bestritten wurde, eine Treuhänderregierung. Wie diese Treuhänderschaft gerade im letzten Jahre ausgeübt wird, darüber haben wir unsere eigenen Ansichten. Es ist die j Treuhänderregierung dieses Völkerbundes, in dessen Reihen man uns mit Sirenentönen oder leichtem Zwang möglichst schnell zurückführen möchte. Wenn bei uns noch Zweifel über seinen Charakter be standen, so würde die immer erneute Vertagung und Lntschlußlosigkeit in der Saarangelegenheik uns in dem Urteil bekräftigen, daß dieser Völkerbund nur ein Ver ein von Slaalen ist, in dem zwar formell Rechtsgleich heit herrscht, in Wahrheit aber das politische Geschäft. In derSaar handelt es sich nur darum, eingroßes S Unrecht wieder gutzumachen und beschleunigt die Grenzen wieder herzustellen, die seit über einem Jahrtau send deutsches Volkstum umfaßten. Hier ist für den Völker bund eine einzigartige Gelegenheit, europäische Politik im besten Sinne zu dokumentieren. Aufgabe des neuen Deutsch land aber ist es, für die Beziehungen unter den Völkern und Volksgruppen neue und bessere Voraussetzungen zu schaffen, als sie das Versailler System und sein in vielem trügeri scher Minderheitenschutz Europa beschert haben. Dem hem mungslosen Drang anderer Völker, fremde nationale Be standteile ihrer Staaten, darunter auch Millionen unserer Volksgenossen, unter Benachteiligung und Zwang zu assi milieren, hat Reichskanzler Adolf Hitler als Richtlinie für unser aller Arbeit das gegenteilige Prinzip entgegengestellt: die Achtung eines jeden Volkstums und die Ablehnung jeglicher Entnationalisierung. Es soll niemand im Unklaren darüber sein, schloß von Papen seine Rede, daß die Reichspolitik, wie immer sie die Genesung und Befriedung unseres erschütterten Kontinents anstrebt, stets das Schicksal der auslandsdeutschen Volks gruppen aufmerksam verfolgen und in sorgendem Herzen tragen wird. Jeder Staat, der wie wir im Volkstum eme Kraftquelle sieht, die durch keine noch so geniale Verfassung erseht werden kann, wird uns verstehen. Die meisten han deln danach und verlangen Schuh ihres Volkstums, viel fach aber, ohne daraus den einzig möglichen Schluß zu zie hen: daß sie auch dem fremden Volkstum dieselbe Achiüng enkgegenbringen müssen. Eine Dankkundgebung an die deutschen Abstimmungs» gebiete schloß sich der Morgenfeier stimmungsvoll an. Die Leitung lag in den Händen von Rudolf Mirbt —Breslau. Das Schlußwort sprach Dr. Hans Steinacher. Vannerweihe und Vorbeimarsch der Fahnen beendete den feierlichen Akt. Am Nachmittag bewegte sich vier Stunden lang ein gewaltiger Festzug in seiner ganzen Mannigfaltigkeit und Buntheit der Trachten durch die fahnengeschmückten Straßen, die von un geheuren Menschenmassen besetzt waren. Heilrufe und Hände klatschen begrüßte die einzelnen Gruppen. Besonders bewill kommnet wurden die Saarländer mit ihrer schwarzen Fahne, die in stattlicher Zahl erschienen waren. Nicht minder herzlich begrüßt wurden die deutschen Landsleute aus Memel, Danzig, Eupen-Malmedy, Oberschlesien und aus Kärnten. Durch herr liches Wetter begünstigt fanden abends gut besuchte Garten konzerte statt. An dem Festzug haben rund 30 000 VDA.- Schüler und -Schülerinnen, 10000 Mitglieder der HI. und 15 000 Saarländer, davon 5000 Jugendliche, also insgesamt 55 000 Personen teilgenommen. Aus dem ganzen Rheinland waren zahlreiche Zuschauer erschienen, die mit der Trierer Einwohnerschaft zusammen dem Festzuge lebhafte Ovationen Larbrachten. Göring in Alpen Empfang durch den griechischen Staatspräsidenten. Athen, 22. Mai. Der preußische Ministerpräsident und Reichsluftfayrt- Minister Göring legte am Grabe des unbekannten Soldaten einen riesigen Lorbeerkranz nieder. An der Feier nahm auch der preußische Justizminister Kerri teil. Anschließend fand eine Audienz beim Präsidenten der griechischen Republik, Zaimis, statt, bei der die Nationalgarde Ehrenparade stand. Kurz darauf wurden die deutschen Gäste mit den höchsten Orden ausgezeichnet. Am Sonntag waren die deutschen Gäste zu einer Feier des Internationalen Olympia-Kon aresses im Athener Stadion eingeladen, wo ihnen von den 60 000 Zuschauern ein begeisterter Empfang bereitet wurde. Unsicherheit in Wie« Zahlreiche Eisenbahnanschläge im ganzen Land. Wien, 20. Mai. Ein ganz groß angelegter Sabotage-Versuch ist gegen die österreichischen Bahnen durchgesührt worden. An zahl losen Stetten in allen Teilen Oesterreichs wurden durch Sprengung von Gleisen und Teilsprengungen an Brücken Anschläge ausgeführk. Augenblicklich läßt sich der Umfang der ganz zweifellos von radikaler sozialdemokratischer Seite ausgehenden Anschlagsversuche noch nicht übersehen. An der Westbahn wurden in der Nähe von Wien drei Anschläge ausgeführt, und zwar bei Tullnerbach-Prehbaum, bei Amstetten und bei Purkersdorf. Bei Purkersdorf soll die Eisenbahnbrücke schwer beschädigt sein. Abteilungen des Bundesheeres wurden entsandt und halten die ganze Gegend besetzt. Bei der Station Hochzirl in der Nähe von Innsbruck an der Mittenwaldbahn wurde eine Eisenbahnbrücke in die Luft gesprengt und vollkommen zerstört. Die Gleise hängen in der Luft. Weitere Anschläge auf der Westbahn werden aus dem Lande Salzburg gemeldet, und zwar hat der größte in Aigen stattgefunden. In der Nähe der Stadt Salzburg wurden zwei Masten der Ueberland-Starkstromleitung ge sprengt, so daß die Stadt zwei Stunden ohne Licht war. Auf der Südbahn wurde je ein Anschlag bei Baden, bei Mödling und bei Bruck an der Mur ausgeführt. Von der Ostbahn strecke sind bisher 2 Anschläge bekannt geworden, und zwar bei Himberg und bei Ullrichskirchen. Schutzkorpsleute streiken In den letzten Tagen kam es in Linz zu heftigen Kundgebungen von Schutzkorpsleuten. Den Anlaß bildete die jüngst erlassene Verordnung der Bundesregierung, der- zufolge dieBezüge der Schutzkorpsleute herabgesetzt wurden. Einige hundert Schutzkorpsleute wollten zum Lan deshaus ziehen, um gegen die Herabsetzung ihrer Bezüge Verwahrung einzulegen. Das Landeshaus und die umlie genden Zufahrtsstraßen wurden durch starke Aufgebote von Bundespolizei und Militär gesperrt- Es gelang erst nack- langwierigen Verhandlungen, die Schutzkorpsleute zu bewe gen, von weiteren Kundgebungen abzusehen. Die Stim mung in der Schuko ist auch weiterhin gespannt. In den Bezirken Wels, Gmunden, Bad Ischl und Eben see wurde von Gendarmerie mit Unterstützung von Abtei lungen des Bundesheeres eine Aktion gegen ehemalige Mit glieder der NSDAP durchgeführt, als deren Ergebnis einige hundert Verhaftungen vorgenommen wurden. Ein Teil der Festgenommenen wurde den politischen und Gerichtsbehör den übergeben, ein anderer nach Wöllersdorf abgeschoben. Bon Sonnabend bis Montag Staals- und parteifeindliche Umtriebe. Wie der „Lübecker Reichsbote" mitteilt, wurde der Reichsverband der Bücherrevisoren und Wirtschaftsprüfer L. V„ Sitz Lübeck, mit sofortiger Wirkung ausgelöst. Den Mitgliedern wurde es verboten, sich unter anderem Namen wieder zusammenzufchließen. Der Präsident des Bundes, von Lingelsheim, wurde gleichzeitig in Schutzhaft genom men und am Tage darauf in Untersuchungshaft übergeführt, da der dringende Verdacht strafbarer Handlungen vorliegt und Verdunkelungsgefahr besteht. Die Geschäftsräume wur den versiegelt und durch Buchsachverständige des Kriminal amts geprüft. Wie die Reichsfachgruppe Wirtschaftsrechtler des NS.-Juristenbundes durch das Presseamt des BNSDJ. hierzu mitteili, ist neben anderen strafrechtlichen Vergehen, wegen der zur Zeit die Untersuchung durchgeführt wird, hauptsächlich die gegen parteiamtliche Organisationen gerich tete Politik des Wirtschaftsprüferbundes und seines Präsi denten für das Vorgehen des Lübecker Staates maßgebend gewesen. Englischer Marinebcsuch In Swinemünde. Der englische Marineattachs, Kapitän zur See Muir head-Gould, traf in Swincmünde ein und stattete dem Fe stungskommandanten, Kapitän zur See Götting, und dem Führer der Torpedobootsflottille, Fregattenkapitän Fricke, Besuche ab. Der Besuch des englischen Marincattaches steht im Zusammenhang mit dem Besuch englischer Zerstörer in Swinemünde. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, werden die fünf englischen Zerstörer ,.Kempenfeld", „V:- ceron", „Valorous", „Vega" und „Venetia" in der Zeit vom 19. bis 27. Juni im Swinemünder Hafen liegen. Der Heimatschuß beschwert sich. Der Landeshauptmann-Stellvertreter von Niederöstcr- reich, Baar, der Vertreter der Heimwehren in der Landes regierung von Niederösterreich, beschwet sich in einem In terview über die Zurücksetzung der Heimwchr beim ständi schen Ausbau der landwirtsci-aftlichen Genossenschaften. Der christlich-sozial« Landeshauptmann Reicher hatte nämlich kürzlich erklärt, daß in diese Genossenschaften niemand mehr, also auch kein Heimatschützler, ausgenommen werden würde. Di« Genollenfchaften befinden sich völlig in Händen der Christlich-Sozialen. Die Heimwehr sei über diese Zurück- etzung, erklärt Baar, sehr verstimmt. Eine ähnliche Der- timmuna sei übrigens in Heimwehrkreisen auch darüber vor- -anden, daß in die neu« Bürgerschaft von Wien keine pro minenten Heimatschutzmänner gesandt wurden. Neues japanisches Iwergunterseebook. Der Marinekorrespondent d«s Londoner „Daily Tele graph" meldet daß befriedigende Versuche mit einem neuen japanischen Zwergunterseeboot durchgeführt worden seien. Dieses besitze eine Wasserverdrängung von nur 12 Tonnen, sei etwa 9 Meter lang und werde von 50 Akkumulatoren mit einer Unterwassergeschwindigkeit von 3,3 Knoten (6 Kilometer) getrieben. Die Tauchfähigkeit betrage rund 50 Meter. Die Besatzung bestehe aus vier Mann, die Bestiik- kung aus einem Torpedorohr und einem Maschinengewehr. Das Boot ist für die Hafenverteidigung, aber auch für Ueber- raschungsangriffe bestimmt, indem es von großen Kriegs schiffen an Bord genommen und in Gewässern, wo keine Un terseeboote vermutet werden, gegen den Feind losgelafssn werden kann. Der gegen den Prinzen Windischgraetz vom Budapester Ge- richtshos erlassene Haftbefehl ist zurückgezogen worden. Ghandi erklärte im Verlaufe einer cinstündigen Ansprache an len Allindifchcn Kongreß in Patna, daß er durch die Einstellung des passiven Widerstandes diese Waffe lediglich „für zukünftige Verwendung ausfpare, wenn Indien bereit sei". Eine Einigung zwischen Kolumbien und Peru In der Streit frage über die Grenzstadt Leticia soll einer Meldung aus Rio de Janeiro zufolge nunmehr erzielt worden sein. Sie Abordnungen der beiden Styaten werden ein dahingehendes Abkommen unter zeichnen. Allerlei Neuigkeiten Zugzusammenstosz. Abends stieß auf dem Bahnhof Pa- kulent (Kr. Greifenhagen) an der Strecke Stettin-Küstrin ein Güterzug mit dem haltenden Personenzug 644 nach Stettin zusammen. Bei dem Unfall wurden zwei Reisende und der Zugführer des Personenzuges schwer und elf Rei sende sowie der Heizer des Güterzuges leicht verletzt. Der von Stettin telegraphisch angeforderte Hilfszug brachte als bald ärztliche Hilfe. Bei dem Unfall sind weder Wagen ent gleist noch ist erheblicher Sachschaden entstanden. Die Rei senden des Personenzuges wurden mit dem Arztzug weiter befördert. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Heinrich Wilhelm Kienaus letzte Fahrt. Auf der klei nen Fischerinsel Finkenwärder wurde der im 83. Lebens jahre verstorbene Vater der beiden weltbekannten Heimat- dia-ter Rudolf und des unter dem Namen Gorch Fock be kanntgewordenen Johannes Kienau feierlich beiaesetzt. Großfeuer bei Paris. In einer in Montreuil bei Paris gelegenen großen Fabrik zur Verarbeitung von Kaninchen fellen brach Feuer aus. Die Fabrik, die eine Fläche von 2000 Quadratmetern bedeckt, wurde ein Raub der Flam men. Die Ursache des Brandes ist nicht bekannt. Die Orts feuerwehr und mehrere Löschzüge aus Paris konnten unter Einsatz von 10 großen und acht kleinen Spritzen nur mit Mühe ein Uebergreifen auf eine benachbarte, ebenfalls felleverarbeitende Fabrik verhindern. Zur Bekämpfung des Brandes muhten im ganzen 3,5 Kilometer Schlauch leitungen gelegt werden. Rohrkrepierer bei Artillerie-Schießübung. Bei Artil lerieschießübungen in Redesdale in Northumberland explo dierte eine Granate in einer 9-Zentimeter-Haubitze. 'Das Geschützrohr brach in Stücke. Sieben Soldaten wurden ver wundet, einer davon schwer. Zum Eisenbahnunglück in Langwedel. Die Staats anwaltschaft des Landgerichts Verden hat in Sachen des Eisenbahnunglücks in Langwedel ein Verfahren zur Ermitt lung der Ursachen eingeleitet. Es haben bereits Verneh mungen stattgefunden Die Leichen des Lokomotivführers Meinhard, des Heizers Brozosk und der Dienstfrau Som merwall sind auf Kosten der Reichsbahn in ihre Heimat übergeführt worden. Die im Verdener Krankenhaus einge- liescrten Verletzten befinden sich auf dem Wege rascher Besse rung. Auch der Zustand des schwerverletzten Reisenden Pa- luczinski aus Berlin-Zehlendorf, der in Lebensgefahr schwebte, beffert sich. 78 Verunglückte in Pforzheim. Wie jetzt feststeht, be trägt die Zahl der bei dem Pforzheimer Eisenbahnunglück Verwundeten 78. Dazu kommen noch die sieben Todesopfer. Der Präsident der Reichsbahndirektion Karlsruhe, Dr. Ro ser, besuchte die Verletzten, die im städtischen Krankenhaus sowie in den Krankenhäusern Siloah und St. Trudbert in Pforzheim untergebracht sind. Er konnte sie versichern, daß seitens der Reichsbahn alles geschehen werde, um ihnen die Folgen des beklagenswerten Unglücks zu erleichtern. Einen qualvollen Tod hatte die 45jährige Frau des Eisenbahnbeamten Wagner in Comar (Elsaß), die seit zwei Jahren an einer Nervenkrankheit leidet, sich selbst zugesügt. Sie begab sich während der Dienstzeit ihres Mannes in den Garten in der Vorstadt, entkleidete sich dort bis auf die Unterwäsche und begoß sich mit Benzin, das sie dann selbst anzündete. Die Unglückliche stand im Nu in Hellen Flam men. Auf ihre Hilferufe eilten Nachbarn herbei, denen es gelang, die vor Schmerzen im Garten umherirrende Frau zu Boden zu werfen und die Flammen mit Erde zu ersticken. Eine Rettung war jedoch nicht mehr möglich, da die unglück liche Frau am ganzen Körper fürchterlich« Brandwunden erlitten hat, an deren Folgen sie nach zweistündigen, qual vollen Leiden verstarb. Die Unglückliche hinterläßt außer dem Gatten noch zumeist unmündige Kinder. Eine neue Betrugsaffäre in Frankreich. Auf Anwei sung des Untersuchungsrichters sind der frühere Bürger meister von Cabourg, Chipot, dessen Name auch im Zu sammenhang mit der Stavisky-Afäre genannt worden war, sowie ein Pariser Industrieller verhaftet worden. Sie hat ten Tratten im Werte von mehreren Millionen Mark hoch versichert, die mit erfundenen Ramensunterschriften ver sehen morden waren. Gegen ist Anklage wegen Fäl schung und Benutzung gefällter Dokumente erhoben worden. Ehrung -er toten Ballonfahrer Ankunft der sterblichen Ueberreste in Berlin. Berlin, 22. Mas. Die Leichen der tödlich verunglückten deutschen Ballon fahrer Dr. Schrenk und Masuch sind am Pfingstsonntag vormittag aus dem Schlesischen Bahnhos in Berlin eingerrof- fen. Aus dem Balmsteia waren die Berliner Ballonstürme