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Garantien «nd Gewaltandrohung Aeuerkreuzler und Saarabstimmung. «urze Zeit bevor die Abstimmungskommission für das Taaraebiet m «Saarbrücken ihr Amt aufnahm, erklärte der Führer der französischen FrontkäMvferoereinigung „Croix de feu" („yeuerkreuz"), in einer Versammlung der Asso- jclatlon de la Sarre: „2m Saargebiet gib« es einige Bezirke, die zu Frank reich wollen. Zn diesen Bezirken wird sich die Bevölke rung nach der Abstimmung gegen die Nationalsozialisten !zu wehren haben. Man wird dieser Bevölkerung helfen müssen. Vie Aeuerkreuzler stehen zum Eingreifen bereit." Die Meldung wurde von der kommunistischen „Huma- initö" verbreitet und ist weder von der Association Fran- jcaise de la Sarre noch von der Leitung der Feuerkreuzler dementiert worden. An Ihrer Richtigkeit besteht demnach kein Zweifel. Hierzu ist zunächst erneut mit allem Nachdruck zu er klären, daß die längst durch die Tatsachen ad absurdum ge führte Behauptung, es gäbe im Saargebiet einige Bezirke, „die zu Frankreich wollen", dadurch nicht glaubhafter wird, daß man sie wiederholt. Seitdem Clemenceau das Wort von den 1S0 000 Saarfranzosen mit bewußter Fälscher- iabslcht in die Welt setzte, haben die angeblich „französi- ischen" Bezirke des Saargebiets dazu herhalten müssen, um die wahren Ziele derjenigen Kreise, die nach dem Besitz der reichen Kohlenschätze streben, zu verschleiern. Der Trick !ist zu alt, er zieht nicht mehr. Das Land an der Saar !ist deutsch. Das weiß alle Welt. Nun könnte man geneigt sein, dem Geschwätz der fran zösischen Chauvinisten ebensoviel oder ebensowenig Wert beizumessen als allen ähnlichen Aeukerunaen der lebten Zelt, die ihren Ausgangspunkt ln Kressen der gleichen Gei steshaltung haben, wenn diese unverhüllte Drohung der tzeuerkremler zu einem bewaffneten Einfall In das Saar gebiet nicht in einer Versammlung der Association de la Darre ausgesprochen worden wäre. Man darf auf keinen Fall in dieser Vereinigung etwa einen privaten Verein er blicken. Sie ist vielmehr ein« Art halbamtlicher Organisa tion, die von französischen Regierungsstellen und, was in diesem Zusammenhang stark zu beachten ist, der französi- slhen Grubenverwaltung im Saargebiet finanziell unter stützt wird. In den Versammlungen dieser Vereinigung ergreifen führende französische Politiker das Wort, Staats männer, die in Regierung und Parlament eine große Rolle spielen, und auch Generäle, wie erst vor einiger Zeit der General Andlauer, der ehemalige Kommandant der früher im Saargebiet liegenden französischen Truppe. Durch diese Tatsachen erhält die Drohung der französischen Feuerkreuz ler erst die schwerwiegende Bedeutung. Stellt sie doch nichts anderes dar als eine Vorwegnahme der schwersten Ver letzung aller Garantien; es muß als sehr bezeichnend an- asmerkt werden, daß die hohen Schirmherren der Associa- tion Francaise diese Drohung hingenommen haben. Herr Barthou ist erst von seiner Reise nach London zurückgekehrt, auf der bei mehr als einer Gelegenheit sehr viel von Ga rantien die Reoe war. Und es muß auch an seine An sprache in Genf vor der Annahme der Garantieformel durch den Völkerbundsrat erinnert werden, in der er der Hoff nung Ausdruck gab, daß „durch die Garantien die Ruhe und Ordnung im Saargebiet vollständig wiederhergestellr werde". Wir sind der Ansicht, daß Herr Barthou in die sem Falle die beste Gelegenheit hätte, dies zu beweisen und die Drohung der Feuerkreuzler als schwerste Verletzung der Garantien zu brandmarken. Die Gage des Filmstars Vor dem Landesarbeitsgericht Berlin wurde ein Pro zeß verhandelt, den der bekannte Filmschauspieler Hans Albers gegen die Ufa auf Zahlung von 68 000 Mark an gestrengt hatte. Hans Albers war von der Ufa am 8. April vorigen Jahres für drei Filme verpflichtet worden. Für jeden dieser Filme erhielt er 70 000 Mark zugesichert, lieber die Zeitdauer der Filmaufnahmen war im Vertrag nichts vereinbart worden. Die Herstellung des Films „Ein ge wisser Herr Gran" dauerte zwei und die des Films „Flücht linge" 2'/- Monate, während die Fertigstellung des Films „Gold" fünf Monate in Anspruch nahm. Hans Albers stellte sich auf den Standpunkt, daß die Fertigstellung eines Großsilms in der Regel höchstens drei Monate dauere, und machte geltend, daß seine Arbeitskraft durch die Länge der Aufnahmen für den Film „Gold" übermäßig in Anspruch genommen worden sei. Er hätte Anfang 1034 für andere künstlerische Zwecke zur Verfügung stehen können, wenn er nicht so lange Zeit für den Film „Gold" hätte arbeiten müs sen. Aus diesem Grunde verlangte er die Zahlung von 68 000 Mark. Der Vertreter der Ufa erklärte dagegen, man müsse beim Film immer mit Zwischenfällen rechnen, und gerade bei dem Film „Gold" hätte sich eine Reihe von tech nischen Schwierigkeiten ergeben, die die Herstellung ver längert hätten. Das Arbeitsgericht stellte sich auf den Stand punkt der Ufa und wies die Klage des bekannten Film- schauspielers ab. M UMM SM! Es gibt kaum einen gefährlicheren Grundsatz als diesen: „Ich kaufe nur das Nötigste.^ Denn in der Praxis wird seine Befol gung meist darauf hinaÜSlaufrn, daß man nicht einmal das Rö- i tigste kauft. Was ist denn, bitte, „das Nötigste"? Die Schuh sohlen haben ein großes Loch, so daß man fast schon auf den Strümpfen läuft. Neue Sohlen — ja, die gehören zum Nötig- § sten. Aber wenn die Tapete im Schlafzimmer schadhaft wurde oder wenn in der Lampe über dem Eßtisch von drei Birnen nur ! noch eine brennt — da stutzt man schon: ist diese Reparatur wirk- i lich notwendig? Es ging doch so lange auch so! Und so steckt man ! einen Pflock nach dem anderen zurück: was bleibt schließlich noch ! übrig? Es ist gut,-aßnichk alle so denken. Denn wäre das der I Fall, dann käme die Wirtschaft niemals wieder auf die Beine. ! Doch es bleibt schlimm genug, daß immer noch so viele sich von : dem Gespenst „das Nötigste" ins Bockshorn jagen lasten. „DaS Nötigste^: das besteht heute einfach darin, daß jeder nach Kräften ' dabei mithilft, Arbeit zu schaffen! Wo kein Geld da ist, dort i freilich kann man auch die Markstücke nicht in die Wirtschaft rollen lassen. Wo aber auch nur ein Taler übrig Ist, dort heißt eS ! jetzt: „Mit dem wird dazu beigetragen, daß die neue Ärbeits- f schlacht, die Arbeitsschlachl aus eigener Kraft, siegreich beendet ; werden kann." Heute ist jede einzelne Mark ein Soldat in der > großen Arbeitsschlacht und gehört an die Front. Sie muß dafür ! sorgen, daß die Wirtschaft wieder blüht, daß Krise und Not und j Arbeitslosigkeit zur Erinnerung werden. Unterstützt das Hand- werk! Ihr helft nicht nur dem Meister Schuhmacher und Schnei- ! der und Tischler, wenn ihr ihm einen Auftrag gebt, sondern der , ganzen deutschen Wirtschaft — und damit wieder Euch selbst. Und der kleinste Auftrag zählt dabei so viel, wie der größte. Letzte Nachrichten Wmiig SM WMM LchedMii Pilsen, 12. Juli. In dem knapp neben dem Bahnhof Neuhof bei Pilsen gelegenen Wald Ist ein Brand ausgebrochen, der sich so rasch fortsetzte, daß eine Gaststätte von Sen Flammen ergriffen und eingeäfchert wurde. Der fahrplanmäßige Bäderschnellzug nach Marienbad mußte vor dem Bahnhof Neuhof anhalten und konnte bisher nicht wieder abgelasten werden. Hundert Eisen bahner sind zu Löscharbeilen entsandt worden, auch Militär betei ligt sich daran. Dresdner Brief MMe MM i» MM Wer die Schönheiten Dresdens recht erkennen und genießen will, bemühe sich, mit den Augen deS Malers durch Straßen und Gasten, über die Plätze und am Elbufer entlang zu spazieren. Dabei darf er aber nicht nur Kirchen und Prunkbauten be trachten. Es gibt soviel« malerisch« Winkel, wenig beachtet und doch so voll Reiz, schüchtern versteckt und doch so köstlich. -va ist der Blick von der Arabischen Terrasse aus in die sanft , ansteigende Münzgasse und nach dem Neumarkk mit der mastig ' ragenden Frauenkirche. Biele Künstler haben diesen malerischen ! Winkel Im Bild« festgehalten. Und wieder zeigt er sich noch ' immer überraschend neu Im Wechsel der Stimmung, sei es, daß Sommerhitze die Giebel der alten Häuser in zitternden Dust löst, ! sei es, daß am milden Abend das Mondlicht alle Konturen ver schleiert und das herrlich« Bauwerk der Frauenkirche als ge- wattige Silhouette in den Hintergrund malt. Ueberraschend und immer wieder neu In feiner Harmonie der Linien zeigen sich die drei Schloßhöfe. Der erste ist der größte; mit seinen vier Ecktürmen, den schräg gestellten Fenstern und den malerischen Toren, durch die man die Spindel deS Treppenauf gangs sehen kann, gehört er zu den schönsten, leider viel zu wenig bekannten Plätzen der Welt. An ihn schließt sich der zweite Hof mit feinem schön geschweiften Giebel, dem Seltenturm und der malerischen Pforte. Ein Durchgang mit Kreuzgewölbe führt dann zürn letzten kleinsten Hofe. Das Gesicht Dresdens wird bestimmt durch den Zwinger, die Hofkirche, das Schloß, den in letzter Zelt wiederhergestelllen Stallhof, den reizvollen Iägerhof und so manches andere Gebäude aus glanzvoller Bergangenheit. Doch findet man auch in abge legenen Straßen, in Gasten und Höfen malerische Winkel, die , Auge und Herz erfreuen. i Bom Neustädter Markt aus steigt das Blockhausgäßchen ab- I wärks zur Elbe, unscheinbar und ohne Reiz. Kommt man aber I vom Flußufer und läßt den Blick aufwärts schweifen, wo hinter , dem Dunkel ragender Diebel der Markt, das Rathaus und das : Reiterstandbild Augusts de- Starken sichtbar werden, so ergibt sich ein Bild, das man mit seiner stillen Schönheit nicht so leicht vergißt. I - durch den dunklen Rahmen der Brückenbogen be- bieten sich Stadt, Fluß und Heide in besonders schönem »ar, wie denn überhaupt der Torbogen als Abschluß immer wirksam ist. Das sieht man auch am ovalen Durchgang des Rangierberges In Lotta, hinter dem ein alter Zaun, Baumgruppen und vorüber der Turm des Cottaer Rathauses wie ein Bild von Meisterhand mit starkem Stimmungsgehalt erscheinen. Ein NMlerischer Winkel, vom Reiz des Mittelalters um haucht, findet sich beim Durchschreiten der sich eigenwillig biegen den Fischhofgaste, die von der Palmstrahe aus zum Fischhofplah führt. Dort schaut man in einen freundlichen Hof gegen die Rückfront eines langgestreckten alten Fachwerkbaues, dessen Treppen sich In einem reizenden Türmchen hochwinden, das mit seinen kleinen schrägen Fenstern und dem steilen Dach darüber eine einfache Nachbildung der Ecktürme am Iägerhof zu sein scheint. Das Haus mit Hohem Ziegeldach ist mit dem nächsten Gebäude durch einen ausgebauten Gang verbunden, der einen malerischen Bogen bildet und mit seinen zwei weiß verhangenen Fensterchen direkt in ein Märchen hineinzuführen scheint. Am Fischhofplah aber erhebt sich ein altes, weit vortretendes-Haus, bas, zum Abbruch reif, mit leeren Fenstern und verschlossenen Türen düster und drohend daskeht. Die Zinzendorfstraße, früher lange Gaste genannt, birgt in ihren Höfen und Anbauten noch manchen malerischen Winkel. Da ist das kleine Haus mit den abwärts führenden Stufen, dessen Rückfront nach der Johann - Georgen - Straße an den kleinen Fenstern einen blühenden Garten aufweist. Auch der winklige Hof an der Ziegelstraße, Ecke Gerichtsstraße, der zwischen alten Dächern und winzigen Fenstern eine Art Galerie aufweist, zeigt den ganzen Sommer hindurch die schönsten Blumen: rote Gladio len, Kresse mit feurigen Blüten und kreisrunden Blättern, Fuchsien und Betunien. Ein anderes Haus der Ztegelgasse, klein und unscheinbar, mit zwei ausgetretenen Stufen, zeigt im Treppenaufgang «Ine malerische Holzgalerie. Aehnliches findet man auch In der^Aäusern der Bretteslraß«, In den Winkeln der Rähnlhgaffe, an der Frauenstraße, der Kleinen Brüdergäste. Dort befindet sich an einem der feuchtfröhlichen Weinhäuser ein aller Schlußstein, einen lustigen Küfer mit der Weinflasche Im Arm darstellend. Alte originelle Gitter schließen die Fenster des unteren Stockwerkes ab. Ein malerischer Winkel ist aber auch die alte Pechhütte In der Könneritzstraße. Mitten In einem begrünten Dreieck steht daS langgestreckte schwärzliche Gebäude, unbewohnt, wohl nur als Niederlage benutzt. Nur an einet Schmalseite Überwuchert Grün die verwitterten Stein«, dort hat ein Schuster feine Werkstatt ausgemacht, ein Idyll mitten Im modernen Großstadtleben. Biele solcher malerischer Winkel sind noch In Dresden und seinen Bororten zu finden, und wer sie sucht, wird seine Freude daran haben. R.B. ' MM lorMüdovte jMMdUkv Kopenhagen, 12. Zull. Am Freilag früh treffen in Kopen hagen deutsche Torpedoboote zu einem vlertägigen Besuch ein. Es handelt sich um die In Wilhelmshaven stationierte Torpedobooks- halbflotkille mit den Booten „Falke", „Greis", „Möwe" und „Kondor". Die Schiffe, die eine Besatzung von etwa 450 Mann haben, unterstehen dem Kommando des Korvettenkapitäns Heye. Vie MiiiM MM bestellt 288 MAG Tokio, 12. Juli. Wie das Marineministerium mitteilt, sind Im Rahmen des Dreljahresplanes zur Verstärkung der Luftstreit kräfte der japanischen Marine Aufträge zum Bau von 288 Flug zeugen erteilt worden, die bis 1937 fertiggestellk sein sollen. Die Kredite für den Bau dieses Luftgeschwaders sind bereits zur Bei fügung gestellt worden. Vie AW lkMÖMdeo Möm abAG Paris, 12. Juli. Das französische Kriegsministerium gibt bekannt, daß die diesjährigen großen Manöver aus Er sparnisgründen nicht stattfinden werden. Die verschiedenen Divisionen werden auf den Truppenübungsplätzen ihre Hebungen abhalten. Die 'größte dieser Uebungen wird vom ll. bis 13. September auf dem Truppenübungsplatz von Valdahon stattfinden, zu der die ausländischen Militäratta- chees geladen sind. Diese Uebung wird die einzige sein, zu der auch die Presse zugelassen ist. LLväZrLvLtsünurk in Wien, 13. Juli. In Wolfsberg (Kärnten) wurde in die Wohnung des Heimatschutzkommandanten Leeb durch das osfene Fenster von einem Unbekannten eine Handgranle ge schleudert. Die Wohnungseinrichtung wurde vollständig zer trümmert. Die Familie blieb- unverletzt. Leeb selbst erlitt nur leichte Verletzungen. 52 LommuviskrMLrsr rv LulALrisv verkost, Sofia, 12. Juli. Die politische Staatspolizei verhaftete Donnerstag früh im Zusammenhang mit der Aufdeckung einer neuen kommunistischen Verschwöreraktion 52 Funktionäre der verbotenen kommunistischen Partei. Unter den Verhafteten be finden sich auch mehrere Rechtsanwälte. Der Lssuek voUkuss' düMssolLri bereits Mts vLebstsr ^oebs Wien, 12. Juli. Der Besuch Dollfuß' bei Mussolini in Riccione findet, wie nunmehr von unterrichteter Seite ver lautet, bereits Mitte nächster Woche patt. Der Bundeskanzler werde abreifen, sobald die Urbernahme der Ministerposten durch die neuen Mitglieder der Regierung stattgefunden habe. Der Staatssekretär des Aeußeren, Tauschih, hat bereits am Donnerstag seinen Posten angetreten. Frau Dollfuß mit ihren Kindern begibt sich bereits Ende dieser oder Anfang nächster Woche nach Riccione. Von amtlicher Seite werden Meldungen über einen an den Besuch in Riccione sich anschließenden Besuch des Bundes kanzlers in Paris dementiert. Ein derartiger Plan bestehe zurzeit nicht. ^Vettere ULSSHLbmea sirr Lrärossöluvx äss msmeHLlläisebsv Dsu^Mums Kowno, 12. Juli. Das litauische Gesetz über den Staatsschatz (Gesetz über den Kriegszustand, der in Litauen schon seit Beginn der Unabhängigkeit und im Memelgebiet seit 1926 ununter brochen besteht) ist in Bezug auf das passive Wahlrecht und die Zugehörigkeit zu öffentlichen Körperschaften, außerordentlich ver schärft worden. Eine jetzt erlassene Ergänzung zum Paragraphen 10 dieses Gesetzes sieht folgendes vor: Personen, die' Mer die Staatssicherheit gefährdenden und deshalb verbotenen oder sus- - pendierten Organisation angehörlen, und sechs Monate vor dem Berbot der Organisation nicht ausgeschieben waren, verlieren das Recht, in den litauischen und mcmelländischen Landtag, ln die Or ganisationen der Selbstverwaltung und sonstige Körperschaften, die Landwirtschafts- und Handelskammern, die Genossenschaften usw. gewählt zu werden. Darüber hinaus dürfen solche Personen auch keiner öffentlichen Körperschaft, Genostenschast usw. als Mitglieder angehören. , Damit soll anscheinend erreicht werden, daß die gesamten memelländischen Organisationen, Insbesondere auch die wirtschaft lichen, durch litauisch« «setzt werden, zugleich aber soll auch für die kommenden Neuwahlen eine ganz andere Basis geschaffen werden. Denn es gibt kaum einen Mann lm Memelland, Ser nicht den verbotenen Parteien angehört hat, außer vielleicht eini gen von der, Bevölkerung als rückständig abgelchnken Mitglie dern der alten memelländischen Bolkspartei oder auch der Land- wirtschafiSpartei. Die Litauer würden damit nach der Entlassung der Beamten das Uebergewicht der deutschstämmigen Bevölkerung vollkommen erdrosseln. AvgUseLs SelsLrts Aegev äis Verlsumäuvx äss neuen DentseblLvä London, 12. Juli. Die bekannten englischen Historiker Ray mond Beazley und William Hakbutt Dawson wenden sich in einer Zuschrift an den „Manchester Guardian" energisch gegen die Ber- leumdung des neuen Deutschlands durch manche englische Kreise. Sie verurteilen besonders die heutigen ungerechtfertigten Anwürfe durch die Propagandaorganisation „Freunde Europas'', der u. a. Sir Austen Chamberlain anaehört. Die beiden Professoren schrei ben u. a.: „Es wäre die größte Pslichtvergessenheit vtzn unserer Seite, wenn wir als Reisende, Beobachter und Historiker nicht ausdrücklich unsere Ueberzeugung niederlegen würden, daß das neue Deutschland nicht nur mit glühender Energie für die Ber- besterung der nationalen Lage In vieler Hinsicht arbeitet, sondern daß eS auch nicht für den Krieg arbeitet." — Gegenüber den Be hauptungen, daß der Nationalsozialismus einer heidnischen Reli gion huldige, weisen die Schreiber auf den Punkt 24 des national sozialistischen Programms hin, der bestimmt nichts mit Heidentum