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WeHeritzZettung Tageszeilung unü Anzeiger für Dippvl-iswal-e, Schmiedeberg u. A Freitag, am 13. Juli 1934 100. Jahrgang Nr. 161 Recht ohne Ausnahme Wetter für morgen: Meist schwache Winde aus westlichen Richtungen. Wechsel hafte Bewölkung. Meist wmm; Gewitter nicht ausgeschlossen. Eönst keine bettüchilichm Niederschläge. Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enHätt die amtlichen Bekanntmachungen der AmtShanptmannschafl, des Stadlrats und des Finanzamts MppoldiSwalde enpeelt: Die 4S Millimeter breite - eterzeile 6 Rpfg.; im Terttetl dl« 93 - eter breit« MIllimeterztil« 18 7 - Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. Dresden. Ein Kulturamt und ein S i p.p e n- a m t. Der Rat der Stadt Dresden beschloß, zur Zusammen fassung der städtischen Kultur- und Kunstpflege ein „Kul- türamt" mit den Abteilungen Theater, Musik und bildende Künste einzurichten. Im Stadtamt 3 (Stadtrechtsamt) wird neben der Abteilung Standesämter ein „Sippenamt" eingc- Pirna. In Friedrichswalde ist etwa die Hälfte aller Schul- linder der beiden ersten Schuljahre an.Masern erkrankt. § (oiditt. Zufolge des ganz außergewöhnlich langen schönen Wetters hat nunmehr auch in hiesiger Gegend der Roggen- schnilt begonnen. Auf den Feldern der näheren und weiteren Umgebung zeigen sich hier und da die ersten Kornpuppen. ' Das ist etwa zwei bis drei Wochen früher als in normalen Fähren. Vor 30 Jahren, 1004, war es allerdings ebenso. Als da am l 6. Juli der große Waldbrand im Glastener Re vier wütete, dem über hundert Acker schöner Fichten- und Kiefernbestand zum -Opfer fielen, war dir gesamte Getreide ernte bereits auch im vollen Gange und sogar am Ende dieses Monats bis auf einige Reste Hafer völlig beendet. In Groß- sermuth zum Beispiel hatten von den 14 Bauern nur die zwei größten am I. August noch etwas Hafer draußen, die übrigen hatten am 1-Juli alles herein. In anderen Dörfern , war es ähnlich. I Vor oen nach Berlin berufenen Generalstaatsanwälten und Oberstaatsanwälten Preußens machte der preußische Ministerpräsident Göring u. a. folgende bedeutsame Aus führungen: Aus der allgemeinen Lage in den letzten Wochen wer den Sie ersehen haben, daß der Führer gewillt war, und es durchgeführt hat, absolute Ordnung im nationalsozialistischen Staat zu schaffen. Der Führer hat ausdrücklich betont, daß er jeden Angriff und jede» Unlerwühlen diese» Staate» al» einen Angriff und eine Unterwühluna auch de» national- sozialismus betrachtet; es ist notwendig, da» einmal ganz eindeutig festzustellen. Aufgabe der Justiz ist es, in veraiA wortungsbewußter, zielsicherer Arbeit ihr Teil zur geschma» ßigen Festigung des Staates beizutragen. Das Recht ist die Grundlage für das Zusammenleben und das Zusammenwirken des Volkes. Deshalb sind wir zwar frei von einer formalistischen Unterschätzung des Nechtsbegriffes, aber das Recht zur Erhaltung de-. Sraates Der Schah von Persien kehrte von seinem Besuch beim tür kischen Staatspräsidenten nach Teheran zurück. Er wurde von der Bevölkerung begeistert begrüßt. Die ganze Stadt war mit Flag gen und Lampions geschmückt. Die amerikanische Flottenleilung hat Transportdampser be reitgestellt, aus denen die 47 Offiziere und S17 Mann zählenden Besatzungstruppen aus Haiti Mitte August in die Heimat zurück- gebracht werden sollen. Streikende Hasenarbcitcr grifsen in Portland (Oregon) einen von Arbeitswilligen geführten Güterzug an. der Ladegüler ins Häsengebiet brachte. Die Polizei machte von der Schußwaffe Ge- brauch. Vier Streikende wurden verwundet, davon zwei schwer. Leipzig. Das Schwurgericht in Leipzig verurteilte den wegen Sitllichkeilsverbrechens bereits vorbestraften Karl Kalbitz aus Leisnig wegen Notzucht, Sittlichkeitsverbrechens und Anstiftung zum Meineid zu sechs Zähren Zuchthaus und fünf Zähren Ehren- rechtsvcrlust. Außerdem wurde die Entmannung des vertierten Verbrechers angeordnet. Kalbitz halte sich an seinen beiden Stief töchtern vergangen und kalte sie nachher zu falschen Aussagen vor Gericht verleitet. Lugau. Diebstahl aus einem Schacht. Von dem in Abbruch befindlichen Hoffnungsschacht wurden meh rere Maschinenteile, die zur Aufstellung einer Maschine dienen sollten, gestohlen, etwa 700 Meter weit weggebracht und dort zerschlagen. Die Täter verkauften die Metallteile an Altwarenhändler. Die Gewerkschaft Gottes Segen ist durch diese Tat sehr geschädigt worden. Die Diebe konnten in drei Einwohnern aus Oelsnitz i. E. ermittelt werden. Leisnig. Entlassung der Schutzhäftlinge. Im Verlaus der nationalsozialistischen Revolution wurden hier am 3. März 1933 insgesamt 73 politisch heroorgetretene, den ehemaligen marxistischen Vereinen angehörende Perso- nen in Schutzhaft genommen. Allein in den Märztagen 1S3S erfolgten 25 Verhaftungen. Sämtliche Schutzhäftlinge wur- den in den Konzentrationslagern Colditz und Sachsenburg untergebracht; sie sind inzwischen bis aus einen wieder ent lassen worden. Rochlitz. Gemein dezusammenschluß. Die Gemeinden Zöllnitz und Seebitzschen werden, nachdem die Gemeindeverordneten beider Gemeinden die Bereinigung beschlossen haben, voraussichtlich mit Wirkung vom 1. Ja nuar 1935 verwaltungsmäßig zusammengelegi werden. Die neue Gemeinde wird den Namen Zöllnitz fuhren. Bautzen. Hochwasferregulierung an der Spree. Nachdem das Sächsische Finanzministerium grund sätzlich der Errichtung von Flußbautrupps für die sächsischen Flußläufe zugestimmt hatte, beschäftigte sich die Unterbot- tunasgenossenschaft der Svree in Klix in einer Genossen schaftsversammlung unter dem Vorsitz des Grafen Wallwitz- Niedergurig mit der Angelegenheit. Amtshauptmann Dr. Sievert erläuterte den Hochwassexregulierungsplan und die Aufgaben der Flußbautrupps, denen als Organe der Stra- ßen- und Wasserbauämter die einschlägigen Arbeiten über tragen werden sollten. Die Genossenschaft beschloß, sich unter bestimmten Voraussetzungen an der Errichtung eines Fluß- bautrupps zu beteiligen. , sonders denen galten, die im Luftschutz eine bedeutungslose An gelegenheit erblicken bzw. in ihm bisher erblickt haben. Kreischa. Dem Ehepaare Otto Hermann Näle, hier sind anläßlich der diamantenen Hochzeit, die es am 14. Juli feiert, die Glückwünsche der Landeskirche vom Eo.-luth Landeskirchenamt Sachsens ausgesprochen, worden. Dresden. Präsident Schröder txitt in den Ruhestand. Der Präsident des Landessinanzamtes Dresden, Schröder, tritt aus Gesundheitsrücksichten auf sei nen Antrag mit Ablauf des Monats August 1934 in den Ruhestand. Der Reichspräsident und der Reichsfinänzmini- ster haben ihm Dank und Anerkennung für seine Dienst leistungen ausgesprochen. Sertlilhes nnd SWslhrs Dippoldiswalde. Es hat geregnet; endlich wieder einmal. Lei ber war es noch recht wenig, gestern Nachmittag nur einige Tropfen und heute Vormittag gerade soviel, daß die Straße naß wurde, unter dem Lanbdach der Bäume aber blieb es noch trok- ken. Und jetzt hat cS schon wieder aufgehört. Nach Dauerregen sieht der Himmel freilich nicht aus, trotzdem die Fluren dringen) einer kräftigen Anfeuchtung bedürfend Auch die Straßen, selbst die gepflasterten und geteerten, sind so staubig, und die Gartenbe sitzer müssen Abend für Abend oder Morgen für Morgen den Garten gießen, daß alle Ncgen ersehnen. Als Einleitung der Ferien, die morgen beginnen, und als Auftakt fürs Schützenfest ist er zwar wenig willkommen, aber auch da würde ein vorüber gehender starker Regcnfall nur gutes wirken und vor ollem, nicht des Einzelnen Nutzen ist maßgebend, sondern das.Wohl der All gemeinheit. Dippoldiswalde. Am Mittwoch konnte das Wohnhaus des Steinsehmeisters Weisbach an der Weißeritzstraße bereits geho ben werden und bei dem Gebäude des Postinspektors Büschel in der Adolf-Hitler-Strahe wird dieser Akt in kurzer Zeil erfolgen. Beide Gebäude werden von Baumeister Nitzsche erbaut. — Wie wir erfuhren, sollen außer Len bereils begonnenen Bauten dieses Zahr noch zwei weitere entstehen. Der Baumarkt ist dieses Zahr bei uns also recht lebhaft. Dippoldiswalde. Die an der hiesigen Städtischen Handels-, Gewerbe- und Landwirtschastsschule in den letzten Tagen durch- geführlen sportlichen Wettkämpfe halten folgende Ergebnisse: Ab teilung Handelsschule, Schüler: Oberklasse: Erich Steglich, Reinhardtsgrimma, 43 Punkte; Erhard Hauptmann, Schmiede berg, 40; Wilfried Wagner, Dippoldiswalde, 40. Mittelklasse: Herbert Engelmann, Glashütte, 46; Johannes Weichelt, Dippoldis walde, 45; Zohanpes Meutzner, Schmiedeberg, 43; Wolfgang Fi scher, Dippoldiswalde, 40. Unterklasse: Reinhardt Stephan, Dip poldiswalde, 45. Desgl. Schülerinnen: Unterklasse: Ursula Do- nalh, Dippoldiswalde, 44; Marianne Reichel, Glashütte, 43; Gerda Richler, Dippoldiswalde, 42; Elfriede Geißler, Seifersdorf, 41; Hildegard Woif, Obercarsdorf, 41. Teilnehmer insgesamt: 35 Schüler und 13 Schülerinnen. Abt. Gewerbeschule: Ober- klasie: Erich Clausnitzer, Seifersdorf, 48; Hans Böttcher, Ober häslich, 47; Hans Höhne, Schmiedeberg, 45; Richard Zimmer mann, Dippoldiswalde, 44; Werner Gäbel, Selfersdors, 42. Mit telklasse: Heinz Hupfer, Dippoldiswalde, 56; Werner Göhler, Hennersdorf, 54; Hans-Werner Bake«, Zohnsbach, 52; Helmut Heinrich, Altenberg, 50; Albert Thümmel, Hennersdorf, 47; Heinz Hegewald, Seifersdorf, 46; Herbert Wolf, Oberhäslich, 40; Heinz Gerber, Dippoldiswalde, 40. Unterklasse: Rudolf Bachmann, Ul berndorf, 63; Heinz Wolf, Reichstädt, 55; Kurt Nitzsche, Schmiede berg, 53; Horst Grahl, Dippoldiswalde, 49; Herbert Greif, Rein hardtsgrimma, 44; Werner Zimmermann, Ruppendorf, 43; Egon Etzold, Reinhardtsgrimma, 42; Gerhard Liebisch, Reinholdshain, 42; Rudolf Neubert, Ruppendorf, 42; Kurt Rabe, Schmiedeberg, 42; Heinz Günther, Börnchen, 41. Teilnehmer insgesamt: 78 Schüler. . Pc. — Don der hiesigen Gendarmerie wurden heute ein Per son aus Börlas und eine Person aus Edle Krone wegen Heiratsschwindel«!«» dem Amtsgericht Dippoldiswalde zugeführt. Beide sind in der Gegend von Pirna, Liebstadt, Börnersdorf, Döbra aufgetreten. In Börnersdorf versuchten sie einem alten Gutsauszügler 200 Mark abzuschwindeln unter dem Borgeben, ihm eine reiche Frau mit 45000 Mark Vermögen zu ver- schassen. Beide sind erwerbslos und verfügen über keine Bar mittel. Höckendorf.§Aml3. Psmgstseiertog war In der Stübemühle ein Einbruch verübt worden, wobei dem Dieb ein größer Geldbetrag und anderes In die Hände gefallen war. Vom Dieb aber war keine Spur zu finden. Wenn man ihn bis her auch noch nicht gefaßt hat, so ist doch jetzt einwandfrei festestem, daß als Täter die Person in Frage kommt, die auch in Frauenstein und anderen Orten emgebrochen uud' im Klingenberger Talsperrengebiet ihre Dtebeslager aufge schlagen hat. In einem solchen Diebeslager wurde jetzt eine Blechschachtel mit ö-Pf.-Marken gesunden, die dem Gastwirt Kröner in der Stübemühle gekört und damals mit gestohlen wurde. Man fand aber auch Rechnungen dabei, aus denen hervorgeht, daß sich der Dieb mit hem gestohlenen Gelbe neu ausstafsiert Hai- Hoffentlich kann er bald feftgenommen werden. Glashütte. In der Echulaula fand am Mittwoch abend ein Schulungsabend für die Haus^ und Blockwarte des Luft- schütz«- statt. Ortsgruppenführcr Mar Leipnitz verteilte dort zunächst die auf den Namen jedes einzelnen Hauswartes aus gestellten Blockkarten. Nachdem der Ortsgruppensührer noch- mals auf die Entrümpelung der Böden hingewiesen hatte, erteilte er dem Pg. Schröder das Wort zu dem Dortrag über die Luftschutzmaßnahmen und über den Stand der aktiven und passiven Luftabwehr der europäischen Staaten. Bevor man in die angesagte Blockcharte-Sitzung eintrat, richtete Pg- -Leipnitz noch aufklärende Worte an die Anwesenden, die be- Vkebsen Am Sonntagnachmittag fuhr auf Flur Rothers- ! darf auH der Staatsstraße ein Personenwagen gegen mehrere , große Granitsteine mit solcher Gewalt, daß einer davon um- I gebrochen wurde. Der Wagen blieb zertrümmert auf der Straße liegen. Die Insassen, zwei Frauen, ein Mann und zwei Kinder, würden nur leicht verletzt mit Ausnahme einer Frau, die besinnungslos und blutüberströmt im Graben lag. Sie wurde ins Wurzener Krankenhaus gebracht. lstopgenköttie Der jugendliche Arbeiter Mar Ouäck aus Morgenröthe stieß während des Badens auf einen am Boden liegenden spitzen Gegenstand, vermutlich einen Glasscherben, wobei er sich erheblich unterhalb des Knies verletzte und eine, stark klaffende Wunde daoontrug, die vom Arzt mehrmals genäht werden mußte. Leipzig. 3000 Leipziger Hitlerjungen zel- ten im Böhmerwald. 3000 Leipziger Hitlerjungen werden ihre Ferien in der wunderbaren Gegend um den Großen Arber, zwischen Zwiesel und dem Arber im Bäh- mermald in fünfzehn Zeltlagern unter Führung des Ober- bannführers Frank verbringen können. Der Sinn dieses Planes isss zü zeigen, daß die Hitlerjugend sich der Verant wortung voll bewußt ist, die sie durch die Schulung der deut- scheu Jugend auf sich geladen hat Gerade diese Großfahrt soll für die von der Hitlerjugend zu erfüllenden Aufgaben praktische Schulung und Ausbildung sein. i und des Volkes muß selbstverständlich Mit allem Nachdruck vertreten werden. Zu diesem «echtsbegriff gehört auch, dH jeder das Recht zu achten Hal, gleichgültig, in welcher lung er sich befindet. . Und dieses Recht, das muß immer wieder herausgestlM werden, ist ja von uns geschaffen, und dort, wo wir e« »M fanden, es unserer Weltanschauung aber nicht entlnrichtz wird es umgeändert. Das Recht uno der Wille Kes Führers sind eins. Das Recht kann daher von niemandem als feindliches angesehen werden. Daraus ergibt sich alft Sie dieses Recht des nationalsozialistischen Staares mit Nachdruck zu vertreten haben. Dag emgeschrittea wirk, gen vergehen, einerlei von wem begangen, ist der nnerWwt ttrliche Wille des Führer». L» darf nicht vorkamu»««, dH irgondeine Persönlichkeil traft ihrer Stellung »Kar H«* Amte» ,u einer Plage für die Bevölkerung «wd. p » - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM. - - mit Znkragen; einzeln« Nr. 10 Rpsg. f 5 :: Demeinde-Verbands-Glrokonto Nr. 3 :: - - csernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - f Postscheckkonto Dresden 125 48