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«MW« Nachdruck verboten. Sj Hauenstein. Vor aut den Liich Hund ü- -ü U r und so fragte er diese mitleidlosen d< M! le der seinem sein mußte Er- wie danke, daß sie es ebenso mache wie früher Gerda; daß deren Hände viel feiner gewesen waren. Dieser danke führte ihm wieder das Drückende seiner Lage, über die Ent- das Drängen leih nur Ge- das g Maf weid troff« Krar Beur L Jur die l went aber ja, vielleicht — aber nicht Hauenstein, messen nach mindestens doppelt so alt diese. Fritz GroveNstahl kannte Alexander andere etwas auf dem Herzen hatte, forschend: „Gibt's etwas?" „Ja, zu wenig Arbeit", war die nichts Neues kommt, können wir in schließen." Fritz Grovenstahl fühlte, wie sich nahm diesem einige Zeichnungen, die er ausbrcitcte. „Das wären meine Vorschläge." Lange beugten sich die beiden Männer würfe. In Fritz Grovenstahl kam wieder nach Großem, das sich so leicht in ihm entflammte, und diesmal auch den bedächtigen Ingenieur anstccktc. Dann gingen sie hinüber zu Arnstedt, dem Konstruk teur. Auch er versprach sich etwas von oem Vorschlag Weiblingers, dem er ohne weiteres züstimmte. Als die drei endlich ihre Beratungen abbrachen, war die Zeil weit über die Mittagsstunde vorgerückt er für kurze Zeit vergessen hatte, vor Augen. Er war ja gar nicht dazu geschaffen, unter frohen Menschen zu weilen und mit ihnen fröhlich zu sein. Nein, das war nichts für ihn. Sicher fiel er den anderen mit seiner herben Art zur Last. Er verfiel wieder in sein Schweigen und Grübeln, das immer kam, wenn er für kurze Zeit müßig saß. Ja, Arbeit, Arbeit — das war die Parole, mit der er diesem Teufet zu Leibe gehen mußte. Arbeit bis zur Gedanken losigkeit! Das blieb für ihn das einzig Nichtige. Kurl war viel zuviel mit sich selbst beschäftigt, als daß ihm die Einsilbigkeit des Freundes aufgefallen wäre. Hin gegen merkte.es Lisa bald und versuchte, ein Gespräch in Gang zu bringen. Bald darauf wurde der Doktor telephonisch nach dem Hospital gerufen. Fritz Grovenstahl mußte ihm ver sprechen zu bleiben, bis er wiederkam. So waren Lisa Roschwitz und Fritz Grovenstahl allein. Im Laufe ihres Gesprächs kamen sie auch auf Gerda zu reden. Fritz erfuhr von Lisa, daß diese sich auf das Lehre- rinnen-Eramen vorbereiten wolle. Er war davon über rascht. Er hätte nie daran gedacht, daß Gerda einen Beruf ergreifen würde, und er sah ein. daß sie doch nicht so oberflächlich sein tonnte, wie er es nach ihrem Weggange geglaubt hatte. Sicher wollte sie frei sein und unabhängig von anderen; auf eigenen Füßen stehen. Dieser Gedanke bereitete ihm Freude, und er war ein aufmerksamer Zuhörer, als Lisa von ihrer Freundschaft mit Gerda sprach. , Als der Doktor dann wiederkam, wurde es noch ein vergnügter Abend. Es war spät, als sie sich trennten. Auf dem Heimwege ließ Fritz seinen Gedanken freien Lauf. Und sie wandten sich zu Gerda, die er jetzt ganz anders beurteilte. Eine tiefe Wehmut packte ihn, da er fein einsames Haus betrat, und zum ersten Male regte sich der Wunfch in ihm, Gerda möchte zurückkehren. Worte des getreuen Helfers in sein Inneres fraßen; aber er wußte nur zu gut, wie wahr sie waren. „Ich glaube, es geht zu Ende, Weiblinger", sagte er leiser. Der Ingenieur sah ihm treuherzig in die Augen. „Das sollten Sie nicht sagen, Herr Grovenstahl. Sie nicht! Man soll sich nicht eher verloren geben, als man es wirklich ist!" Fritz fühlte den Vorwurf aus diesen Worten, aber er tat ihm wohl; er richtete sich daran auf. „Was müßte man tun?" fragte er; denn er sah ein, daß Weiblinger ihm einen Vorschlag machen wollte. Antwort. „Wenn Kürze die Bude Seine Augen suchten in des Freundes Gesicht, doch darin war nichts anderes zu lesen als eine große Ueber- raschung. Einige Minnien verstrichen langsam. Fritz sagte noch immer nichts. Da mahnte der Doktor leise: „Sprich!" Und jetzt kam Leben in Fritz Grovenstahl. Mit der flachen Hand schlug er dem Freunde auf den Schenkel, daß dieser ganz erschreckt auffuhr und rief: „Zum Invaliden brauchst du mich deswegen nicht zu schlagen, Fritz. Das ist nicht unbedingt notwendig." Doch Fritz ging darauf nicht ein. Er hatte des Doktors Hand ergriffen und schüttelte sie nun kräftig. „Kurt", sprach er, „Kurt, wie mich das freut! Du und Sanna!" Run mußte Kurt seinerseits staunen. So weich hatte er den Freund noch nie gesehen. Dem stand ja die Helle Freude ins Gesicht geschrieben. Und wie seine Augen glänzten! „So hast du nichts dagegen?" Fritz sah jünger aus als sonst, und seine Züge waren weicher. Der Blick, mit dem er den Freund umfaßte, sagte diesem alles. Der hatte zwar keine andere Antwort erwartet als die, die ihm jetzt wurde, aber er atmete doch erleichtert aus. „Kurt", sagte Fritz, „wie sehr ich mich über deine Worte freue, wird dir nicht entgangen sein. Du bist mein Freund. Wem sollte ich meine Schwester lieber geben als vir? Darüber gibt es gar nichts mehr zu reden." Er machte eine kleine Pause, gleichsam als erwarte er irgend einen Einwurf. Da Kurt schwieg, sprach er weiter: „Wie ist es aber mit Sanna? Hast du schon mit ihr gesprochen?" „Nein!" gab der Doktor zur Antwort. „Gesprochen habe ich mit Sanna noch nicht. Aber ich kann es nichi glauben, daß mir daraus irgendwelche Schwierigkeiten kommen könnten. Daß ich ihr nicht gleichgültig geblieben bin, varf ich wohl ohne weiteres behaupten." Fritz nickte dem Freunde zu. „Du kennst die Frauen besser als ich, Kurt, und so wird es wohl stimmen." Ein wenig ernster fügte er noch hinzu: „Einen Einfluß kann ich ja auf Sanna in dieser Beziehung nicht ausüben." Kurt wehrte ab. „Nein, das sollst du nie. Aber ich habe keine Bange. Wenn ich mit Sanna bisher noch nicht gesprochen habe, liegt das daran, daß ich sie noch für zu jung hielt." Dann dankte er dem Freunde. Doch davpn wollte Fritz nicht viel hören, und da in diesem Augenblick Lisa Roschwitz kam und zu Tisch bat, bot er ihr schnell den Arm. Einfach, aber anheimelnd war der Tisch gedeckt. Frische Blumen ließen vergessen, daß draußen, trotz der vor gerückten Jahreszeit, noch bittere Kälte herrschte. Lisa bediente die beiden Herren in der ihr eigenen flinken, ein wenig hausmütterlichen Art. Einmal kam Fritz der Ge die fche mel listi noä «e! „Deine Einwilligung voraussetzend, habe ich also die meine zu der Verlobung Susannas gegeben. Sie selbst ist sehr glücklich als Braut, und Herr Hauenstein über schüttet sie mit Aufmerksamkeiten." Fritz begriff nicht, wie Susanna sich so schnell hatte verloben können. Er war überrascht von diesem so Plötz- lichen Geschehen und noch mehr von der Person des Bräutigams. Wie kam Susanna zu Hauenstein, und wie kam dieser Großindustrielle zu 'Susanna? Diese Frage zu beantworten, fiel ihm schwer. Keineswegs glaubte er an die Worte der Stiefmutter, die die beiden als verliebte Kinder hinstellte. Verliebte Kinder! Unsinn! Susanna, Reici -erki Star nen mach sicher teilig wün nähr etwa bene des ! Zum nover Wass der < A veran abend Brust schwir hier < nisten Sie t Feriis Not Reicht Cchwi K Straß fagenr nach > schade, dem <: s- dem 6 löchsist letzten Nachg Techni ,0 B Leiche, Lie L< sollen Dre sicher ind in che A eine L Dr< scheu H b v »4 Am Nachmittag bat Fritz Kurt Nosck,Witz zu sich. Leich, wurde- es ihm nicht, mi» dem Freunde zu sprechen. Aber Ichließlich hatte dieser ein Anrech, auf Ge wißheit, die ihm doch einmal werden mußte. Geschah eS bald, so brauchte er sich nicht weiter trügerischen Hoff nungen hinzugeben. „Was ist geschehen, Fritz? Ich sehe cs deinem Gesicht an, daß nichts Gewöhnliches mich zu dir rufen ließ!" Das waren die ersten Worte Kuri Roschwitz' nach der Begrüßung. Fritz reichte ihm ohne jegliche Einleitung den Brief seiner Stiefmutter. „Da - lies!" Ueber Kurts Gesicht ging ein freudiges Not. Er hatte die ausländische Marke erkannt und wußte, daß es eine Nachricht von Susanna war. Ein wenig zu eilig riß er das Schreiben aus dem Umschlag, und las, Fritz Grovenstahl sah mit finsteren Blicken seinem Freunde zu, dessen Antlitz sich von Zeile zu Zeile immer mehr verfärbte. Kun Roschwitz las lange, und als er endlich den Brief weglegte, schien sein Gesicht grau, aber ohne jede Erregung zu sein. Schweigend starrte er vor sich hin. Fritz Grovenstahl, der sich auf einen wortreichen Ge- fühlsausbruch vorbereitet hatte, fiel daS Schweigen auf die Nerven. Saß es so tief, daß er keine Worte mehr über diesen Verlust fand? „Nun?" fragte er leise. Geistesabwesend richtete Kurt Roschwitz die Augew auf ihn, und Fritz sah, daß darin alles Lebendige erloschen war. Die Lippen schienen ihm blutleer, und ehe sie sich zur Antwort öffneten, ging ein Zycken um sie. „Es gibt kein .Nun!', Fritz.. Es war ein Irrtum, und den muß ich tragen." Seine Stimme war von eigentümlicher Heiserkeit. Fritz hörte die mühsam zurückgehaltene Erregung aus ihr. Er fühlte sich aber nicht imstande, dem Freund ein Trostwort zu sagen. Alles, was er hatte sagen wollen, kam ihm jetzt so banal vor. So blieb ihm nichts anderes übrig als zu schweigen. (Fortsetzung folgt.) r r« Zehntes Kapitel. Susanna Grovenstahl hatte sich verlobte Fritz hielt den Brief Frau Sibylles, der ihm dieses mitteilte, noch immer in der Hand, und seine Augen hasteten an einer Stelle. Orkederrecdtsseäutr: käst Därme-Verlag, llalle (Zsale) - Indessen waren sie beim Betriebsbüro angelangt. Der / Ingenieur stieß die Tür auf und bat Fritz, einzutreten. Dann lehnte er sich diesem gegenüber yn einet» Tisch und sagte langsam» mit Betonung die Wörter „Wir müssen uns in einem Lett des Werkes umstellen." Fritz Grodenstahl sah einigermaßen überrascht auf und rief: „ES wäre das Schlechteste nicht! Aber was sollen wir bauen? Man ist auf Neues heute Glicht mehr so erpicht» wie ich anfangs glaubte. Sie selbst haben gesehen, welches Fiasko ich mit der Neukonstruktion der Dteselmaschine er lebte. Ich habe gedacht, man würde sich darum reißen; denn der Brennstoffverbrauch steht weit unter dem Nor malen; aber trotzdem — kein Teufel begehrt sie> Weiblinger grub die Hände in die Taschen seiner Joppe. „In diesem Falle müssen Sie den Erfolg der Zeit über lassen, und das könnten Sie gut, wenn Sie neben dem Großdiesclmaschinenbau noch einen anderen Fabrikations zweig ins Leben riefen." Fritz überlegte eine Weile, dann sagte er kopfschüttelnd: -Ich glaube Ihnen das, Weiblinger, aber — jetzt kommt die Hauptsache: Eine wenn auch nur teilweise Um stellung des Betriebes kostet eine Masse Geld, und das fehlt mir im Augenblick vollkommen." Weiblinger lächelte ein wenig, und Fritz Grovenstahl mußte sich über das gutmütige Gesicht seines Ingenieurs freuen. Das war auch einer, der treu zu ihm hielt. Das . zu wissen, tat ihm wohl und ließ das Schwere leichter tragen. > „Sehen Sie, Herr Grovenstahl", fing Weiblinger an. „Mit der Umstellung, die ich meine, ist es etwas anderes. Erhebliche Unkosten würden durch sie nicht entstehen, da wir nur unserer bisherigen Fabrikation verwandte Maschinen bauen würden." Er griff sich eine halbe Zigarre aus seinem Aschenbecher und zündete sie an. „Ich meine, wir müßten mit kleinen Schwerölmotoren, die den verschiedensten Zwecken dienen können, in der Landwirtschaft ein gutes Absatzgebiet finden. Auch den Bau eines guten Motorpflugcs möchte ich empfehlen. Wir könnten bei allen diesen Maschinen Ihre Konstruktion ver wenden und wir hätten so, in dem geringen Brennstoff verbrauch, einen wichtigen Verkaufsfaltor. Zudem wäre es ein Versuch,'bei dem nicht viel zu verlieren ist." Weiblinger hatte bei diesen Worten, an Fritz Groven stahl vorbei, zum Fenster binausgesehen, und als dieser jetzt zu ihm trat und seinen Dank für die guten An regungen aussprach, wehrte er verlegen ab. „Das ist doch nichts, Herr Grovenstahl. Man hängt doch auch am Werk, und damit hat man ganz einfach Vie Pflicht zu helfen." „Und ich was habe ich?" fragte Fritz. „Oho!" rief Weiblinger. „Sie tun mehr als wir. Sie haben neben der Pflicht noch die Verantwortung, und die ist schwer!" Kopfschüttelnd trat er zu einem Wandschrank und ent Jahren hatte er ihn einmal im Hause seines Paters ge sehen. Nur flüchtig war die Begegnung gewesen, aber der Eindruck, den Hauenstein auf ihn gemacht hatte, war bisher nicht verblaßt. Damals mochte der Industrielle wohl Milte der Dreißig gewesen sein, ein Mann mit kühl-abwägendem Blick und einem kühnen Gesicht, das Fritz im geheimen bewunderte. Und mit diesem Manne, der im In- und Auslande über viele Tausende von Arbeitern gebot, dem Kohlen- und Erzgruben, Stahlwerke und Schiffswerften, Maschinen- und Automobilfabriken gehörten, mit dessen wirtschaftlicher Macht in vielen Ländern gerechnet wurde — mit diesem Manne hatte sich Susanna verlobt! Fritz erhob sich vom Tische und trat an das Fenster. Vor ihm lag der große Fabrikhof. Aber sein Auge weitete sich nicht wie sonst; denn der Hof war still und leer, und nur ganz wenige Geräusche der Arbeit klangen aus den Werkstätten. Fast der größte Teil der Arbeiter war vor wenigen Tagen wegen Arbeitsmangels entlassen worden, und die wenigen, die noch geblieben, würden wohl bald das gleiche Los teilen. Dann lag das Werk still... Fritz Grovenstahl wandte sich um. Er konnte diesen Anblick nicht länger ertragen. Tas war nun der Erfolg! Sein Blick fiel auf Frau Sibylles Brief. Ach so! Er sollte sich ja freuen über diese Botschaft, wie es einem guten Bruder geziemte. Automatisch nahm er den Brief auf und las ihn noch einmal. Das war schon richtig. Susanna machte eine gute Partie. Er wußte selbst gut genug, wie reich Hauenstein war. Dazu hätte es gar nicht der Anpreisungen seiner Stiefmutter bedurft. Ob diese wohl einen Anteil an der Verlobung Susannas hatte? Kaum. Bei der Art Alexander Hauensteins schien ihm dies ausgeschlossen. Blieb also nur die Annahme, daß Hauenstein aus irgend einem Grunde ein Interesse an der Verbindung mit Susanna hatte. Daß Liebe Vie beiden zusammengcsührt habe, konnte Fritz nicht glauben. Trotzdem: sollte Susanna auf dieser Verbindung bestehen, so wollte er sic nicht daran hindern. So telegraphierte Fritz an Frau Sibylle, daß er sich seine Einwilligung zur Verlobung Susannas bis zu ihrer beider Rückkehr Vorbehalte. Erst wollte er sich überzeugen, ob Susanna bei diesem Schritt ohne äußeren Einfluß ge blieben war. War es ihr eigener Wille, diesen Weg zu gehen, so wollte er nichts einwenden. Und Kurt Noschwitz? Unter dieser Frage fühlte Fritz Grovenstahl sein Inneres beengt. Wie würde der Freund die Nachricht aus nehmen? Würde er stark genug sein, diese Niederlage zu ertragen? Vor oer Stunde, da er ihm diese Botschaft bringen mußte, war ihm bange. Daran, daß mit diesem Schritt Susannas auch ihm ein lieber Plan zuschanden wurde, dachte er jetzt nicht. Nur Mitleid mit dem Freunde war in ihm. Bis er schließlich die Weichheit verwarf. Brachte das Schicksal schwere Schläge, so sollte man sich dagegen wehren — oder sie ertragen! Und in diesem Falle mußte eben das letztere geschehen... Als Fritz Grovenstahl später über den Hof nach den wenigen Werkstätten schritt, in denen noch gearbeitet wurde, traf er mit Weiblinger, dem Betriebsingenieur, zusammen. Der schloß sich ihm an, und schweigend gingen sie eine Weile nebeneinander. Fritz merkte aber, daß der