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Weitzeritz-Jettung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippolüiswal-e, Schmieöeberg u. U. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM. - i mit Zutragen: einzelne Nr. 10 Npfg- - - :: Gemelnde-Verbands-Glrokonto Nr. 3 - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 40S z Postscheckkonto Dresden 125 48 i Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmkShauptmannschaft, des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite Mmimeterzeile 6 Npfg.: im Tertteli Li» 9S Millimeter breite MMImeterzelle 1t Npfg Anzeigenschluß 10 Uhr vormittags Donnerstag, am 17. Mai 1934 100. Jahrgang Nr. 113 -ertliches und Sächsisches Divvoldiswaldc. Der Temperatur - Tiefstand am acltriaen Morgen hat stellenweise doch mehr Schaden angerichtet, als erst anzunehmen war. Strichweise sind in den Gärten die iunaen Bohnen- und Gurkenpslanzcn erfroren, auch Kirschen Haven liier und da gelitten. Selbst der Maiwuchs der Fichte ist an stark Ewen Stelten erfroren und wird schwarz. Die letzte Nacht war wesentlich warmer. Es sl-ht zu hoffen, daß wir endgültig über Lie Eisheiligen hinweg sind, wenn nicht wieder nächtliche Aufklärung kommt. Farrer j Winfried Lindner, als Sohn des Theologic- professors Bruno Lindner in Leipzig geboren, begeht am 18. Mai den 79. Geburtstag. Er war in Hosicrwitz als Hilssgciftlichcr und in Fürst« na u und Glashütte ais Pfarrer tätig. Am 1. Ok tober 1920 trat er in den Ruhestand. Dippoldiswalde. Eine außerordentliche Hauptver sammlung hielt gestern abend im Frcmdenhof „Roter Hirsch der Grund- und H a u S b c s i tz e r v e r e i n ab. Geleitet wurde sie vom stellvertretenden Bcrcinslcilcr Cchuhmachcr-önnungs-Obcr- meistcr Heinrich, der sie kurz vor V-9 Uhr eröffnete und gleich zu Beginn mitlcilte, Laß der bisherige Vorsitzende Dr. Krasling wegen zu großer Arbeitsüberbürdung mit Einverständnis des Landes verbandes sein Amt niedergelcgt hat. Ein diesbezügliches Schreiben an den stellvertretenden Vorsitzenden wurde bekannt gegeben. Auf dieses Schreiben hin hat letzterer in einem Schreiben an den Landesverband aus gleichem Grunde die Ucbernahme des Vereins- leiler-Amlcs abgelehnl, worauf der Landesverband die Neuwahl gefordert hat. Vor der Wahl wurden einige Eingänge bekannt gegeben, darunter eine Einladung zum Vcrbandslag des Landes verbandes am 26.Mai in Leipzig, der beschickt werden soll, weiter mehrere Stücke des deutschen Einheits-Mietvertrags und einige Rundschreiben. Anschließend berichtete der Kassierer Pönitz über den Stand der Kasse. Darnach haben mit einem Bestand 'von 138.25 M. zu Jahresbeginn die Einnahmen im Vorjahre 974.03 M. betragen. An Ausgaben stehen gegenüber 592.59 M., so daß ein Bestand von 381.44 M. verbleibt. Das Eesamtvcrmögen beläuft sich auf 642.09 Ri. Davon ist ein kleiner Betrag (Rückvergütung für Versicherungsbeträge) auf anderes Konto zu verbuchen. Unter den Ausgaben befinden sich auch 100 M. für die Winterhilfe und 10 M. für slugcndhilfe usw. Die gewährten Versicherungs-Rück- vergütungsbeträge sollen bei der nächsten Einhebung den Versiche rern prozentual gulgebrachl werden. Dio Mitgliedsbciträge wurden um 10 Pf. fürs Vierteljahr auf 50 Pf. herabgesetzt. Das 25 jährige Bestehen des Vereins (gegründet November' 1909) soll besonders gefeiert werden. Aus der Kasse soll dafür — man plant eine Bc- sichtigungsfchr! — ein größerer Betrag bewilligt werden. Zu Rcchnungsvrüsern wurden gewählt die Mitglieder Alfred Kühnel und Priratus Max Schubert. Als VereinSleiter wurde einstimmig Fcbrikbcfitzcr Karl Oppelt gewählt, der das Amt annahm und um tatkräftige Unterstützung der Mitglieder bat. Als stellvertretender Vereinsleiter wurde der bisherige Amtsinhaber Alfred Heinrich wiedergcwähll. Ebenso wurde auch Max Pönltz als Kassierer wiedergewählt, ncugewählt als Schriftführer Kommissar i. R. Karl Burkhardt. KasfcchauSbesiher Arthur Schwarz und Kohlenhändler Alfred Kühnel wurden als Beisitzer ersterer wieder-, letzterer neu- gewählt. MS Vertreter zum Besuch der Landcsrcrbaudstagung in Leipzig wird der ncugewählte Vorsitzende Karl Oppelt ahgeordnel. Nach 10 Uhr erreichte die Versammlung ihr Ende. Kreischa. Angefahren mit dem Fahrrad wurde am Diens tag nachmittag in Lungkwitz der Rentner Will> Dietze aus Kreischa durch «in Schulmädchen. Beide kamen hierbei zu Fall. Diehe muhte in seine Wohnung gefahren werden und liegt darnieder, das Mädchen ist davongefahren, ohne sich um den Mann zu kümmern. Dippoldiswalde. Seit 1877 wird in unserer Landeskirche alljährlich an den beiden Psingstfeiertagen die Kollekte für den Allgemeinen Kirchenfonds gesammelt. Dieser Fonds hat die Aufgabe, überall dort helfend einzugreifen, wo die sonst zur Verfügung sichenden Mittel nicht ausreichen, um die dringendsten Bedürfnisse der Landeskirche und ihrer Gemeinden zu befriedigen. Allein der bauliche Zustand unserer Kirchen und kirchlichen Gebäude, insbesondere der allen, schönen Dorf kirchen, die zum großen Teil wertvolle Kunst- und Geschichis- denkmäler sind, stellt besonders an die kleinen Kirchgemeinden hohe Anforderungen, die sie aus eigenen Mitteln nicht er füllen können. Der Allgemeine Kirchenfonds muh in diesen Fällen helfen. Er dient damit nicht nur der Erhaltung der Kirchen, sondern schafft auch Arbeit und Brot. Wer wäre nicht bereit, durch seine Gabe mit dazu beizutragen, diese hohen Aufgaben zu fördern? Es ergeht deshalb an alle Glieder unserer Landeskirche die herzliche Bitte, an den beiden Psingstfeiertagen dieses Jahres der Kollekte besonders zu ge denken, damit der Allgemeine Kirchenfonds wieder fähig wird, den ärmsten unserer Kirchgemeinden und unserem Volke bei zustehen. Gott der Herr segne Geber und Gaben! Glashütte. Ein besonderes Verdienst, den Arbeitsmarkt ent lastet zu haben, hat sich die Nechenmaschinenfabrik „Archimedes" erworben. Auch in dieser Woche hat sie arbeitsuchende Me chaniker wieder eingestellt und damit nicht nur ihren früheren Bestand an Arbeitskräften erreicht, sondern überschritten. Das selbe ist von den Uhrenrohwerken zu sagen, deren Personal einschließlich der in der Uhrenfabrik A.-G. beschäftigten Uhr macher nahe an 200 reicht. Hlsskülke. 3n der kürzlich stattgcfundenen Jahreshaupt versammlung (Konvent) der hiesigen EchützengefeHschast gab Deutscher Arbeitskongretz Grohes ist geleistet worden j Berlin, 17. Mai. Im Sitzungssaals des ehemaligen Preußischen herren- ! >auses, dem jetzigen Preußenhaus, wurde der 2. Deutsche ' Urbeitskongreß in feierlicher Weise eröffnet. Die Gegen- j vart fast aller führenden Persönlichkeiten des politischen und wirtschaftlichen Lebens bewies eindrucksvoll, welch großer Wandel sich in der Bewertung der Arbeit in Deutschland seit > »er Machtübernahme durch den Nationalsozialismus voll- ,ogen hat. Der Führer. Vizekanzler von Papen, die Reich-smini- I üer Dr. Frick, Dr. Goebbels, Seldte, Rust und von Eltz- ! Rübenach sowie die Staatssekretäre des Reiches und Preu ßens und die Reichsstatthalter waren anwesend. Unter den Anwesenden sah man ferner die Minister der Länder, die Gauleiter der NSDAP, sowie sämtliche Treuhänder der Arbeit. Der Leiter des Führeramtes der Deutschen Arbeitsfront ! und der PO., Pg. Rudolf Schmeer, eröffnete den 2. Deut- l scheu Arbeitskongreß. Er gedachte zunächst, mährend die Versammlung sich von den Plätzen erhob, der verunglückten Bergleute von Buggingen. Weiter teilte er mit, die Deutsche Arbeitsfront habe aus Anlaß dieses bedauernswerten Un glücks eine Stiftung errichtet für die Hinterbliebenen der tödlich verunglückten Arbeitskameraden. Die Arbeitsfront habe weiter am Jahrestag ihres Bestehens dem oberschlesi schen Bergbaugebiet 2 Millionen RM zur Verfügung gestellt. Weiter habe sie die für Siedlungen im Wurmrevier be stimmte Summe von 2 auf 5 Millionen erhöht und zur Beseitigung der augenblicklichen Not im Waldenburger Berg revier eine halbe Million RM zur Verfügung gestellt. Hier auf nahm der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Leg das Wort. Der Führer der Deutschen Arbeitsfront ging in seiner großen Rede davon aus, daß ihn der Führer vor einem Jahr mit der Uebernahme der Gewerkschaften beauftragt habe. Zur Umorganisation der Gewerkschaften hätten drei Wege offengestanden: 1. ein Verbot jeglicher Neubildung von politischen und gewerkschaftlichen Organisationen, 2. die Bildung einer Einheitsgewerkschaft der Arbeiter und Ange stellten, der gegenüber ein Einheitsverband der Unternehmer zu bilden gewesen wäre und 3. die sofortige Inangriffnahme der Durchführung des nationalsozialistischen Hochziels, der Volksgemeinschaft: Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusam menzuführen und die Interessenvertretung des einzelnen auf eine ganz neue Ebene zu stellen, den Gedanken der sozialen Ehre und der Anständigkeit in diese Gemeinschaft einzu bauen und damit das ganze Volk nach dem Vorbild der NSDAP, zu organisieren. Er, Dr. Ley. habe den dritten Weg gewählt, der sicherlich der weitaus gefahrvollere, aber auch der schönste und erfolgversprechendste sei Es sei kn kürzester Zeit gelungen, das Vertrauen der werktätigen Massen zu erobern. Trotz schwerster Erschütte rungen sei die Arbeitsfront von 5 Millionen Mitgliedern in einem Iahr auf 23 Millionen angewachsen. Die Un ordnung und Mißwirtschaft sei nicht nur bei den freien Gewerkschaften sondern auch bei den christlichen und bei dem Deukschnationälen Handlungsgehilfenverband vorhanden gewesen. Trotzdem seien in knapp drei Monaten dank der Tätigkeit eines für alle Verbände gebildeten einheitlichen Schatzamtes die Schulden der verbände abgetragen und neue Bankguthaben angelegt worden. Zur Prüfung, ob die neugebildete Arbeitsfront nicht nur auf dem Papier stehe sondern auch im Lande Vertrauen habe, hätten große Kundgebungen stattgefunden. Er, Dr. Ley, hätte die Betriebe in allen Teilen Deutschlands besich tigt und mehr als 70 000 Menschen an ihren Arbeitsstätten die Hand gegeben. Der Freitag vor dem 12. November, in jener denkwürdigen Stunde in den Siemens-Werken, hätte gezeigt, daß der Arbeiter der treueste Sohn der Nation geblieben sei. Allen Kritikern an der Arbeitsfront sei schlag artig der Wind aus den Segeln genommen worden. An schließend sei das Erziehungswerk am Unternehmer durch geführt worden. Die Interessengegensätze der einzelnen Menschen könnten niemals' im Volk beseitigt werden. Es müsse sein, daß der eine fordere und der andere bewillige oder abschlage. Aber beide Teile sollten offen und ehrlich zueinander sein. Es gehe nicht an, daß man Opfer verlange, während große Dividenden ausgeschüttet würden. Ebenso gehe es nicht an, daß man aus Schwäche und Feigheit den Lohnforderun gen immer wieder nachgebe und schließlich die Existenz des Betriebes gefährde. Keine knechtselige Arbeiterschaft und keine verschüchterte und verängstigte Arbeitgeberschaft, sondern Herrenmenschen, Menschen von Stolz, der auf Lei stung gegründet sei! Die Organisation der Arbeitsfront, die in der neuen Dienstvorschrift niedergelegt sei, entspreche der der NSDAP. Die NSDAP, sei der Kern — der Führer orden. Die Arbeitsfront sei die Gemeinde. Die Reichsbe triebsgemeinschaft würde von der NSBO. bzw. NS.-Hago der Vors. in seinem Jahresbericht bekannt, daß der Gesellschaft I24 Mitglieder angehören (79 uniformierte Schützen). Der Kussenbestand beläuft sich auf l 58 RM., das Vermögen der Gesell schaft auf 7266,44 NM. Das beliebte Glashütter Vogelschießen soll am 2I.bis 24. Juli in althergebrachter Weise abgehalten werden. Dresden. Kurz nach Vollendung seines 70. Lebensjahres ist der bekannte Geigenbauer Hans Lewicki in Dresden einem Herzschlag erlegen. Er war der Sohn von Prosessor Lewicki, der einst an der Dresdner Technischen Hochschule unterrichtete. Der Verstorbene ist vor allem als Spezialist im Vratschenbau bekannt geworden. Dresden, 16. Mai. Gestern erfolgte Ecke Münchner und l Bicnertstraße ein Zusammenstoß zwischen einem Kraftrad und ! einem Personenkraftwagen. Das Kraftrad wurde von dem Wagen l erfaßt, auf die Eehbahn geschoben und gegen di« eiserne Einsriedi- ! gung der Anlagen gedrückt. Sein Fahrer erlitt dabei einen Bein- ; bruch und erhebliche Kopfverletzungen, so daß er dem Stadl- krankenhaus Friedrichstadt zugeführt werden mußt«. Dresden. Der Reichsminister für Volksaufklärung und ' Propaganda hat die Reichsprovagandaflellrn zu Landcspropa- i gandastellen erhoben und die hiesige Rcichspropagandaflcile als Landespropagandastelle 27, Sachsen, Leiter Salzmann, unter die 31 Propagondastellen eingereiht. Pliapandk Für die Studierenden der hiesigen Forstlichen Hochschule wird aller zwei Jahre im Tharandter Wald zu Studienzwecken Holzkohle gebrannt. Auch in diesem Jahre wird ein Kohlenmeiler errichtet, der morgen Freitag von Professoren der Forsthochschule in Brand gesteckt wird. Der Meiler, der im Breiten Grund aufgestellt wird, wird mehrere Wochen lang brennen. Meißen. Mit einem Festakt im „Hamburger Hof" wurden s am Dienstag in feierlicher Weise 67 junge Meißner Hand- i wcrksmeister zu Meistern ihrer Innung erklärt. Den Meister- ? spruch vollzog Ehrenobermeister Birkner. Zuvor hatte auf , dem Markte ein Vorbeimarsch des Meißner Handwerks vor i dem Natskollkgium stattgesundeu. ! Dahlcn. B«i Ausschachtuugsarbcitcn aus dem Grundstück des Bauern Freygang in Dahlen stürzt« am Dienstag vormittag, der Giebel eines benachbarten Grundstückes «in und begrub den Maurer Stamm aus Bucha unter sich. Der Verunglückte, der ein«n Meter tief unter den Schutlmassen lag und sich nicht selbst befreien konnte, wurde nach einer halben Stunde angestrengtester Bergungs arbeit verletzt, aber noch lebend geborgen. Werdau. Am Dienstag wurden eine Frau und ihre vier jährige Tochter in der Reichenbacher Straße von einem Fuhrwerk überfahren, dessen Pferde durchgegangen waren. Die Fran wurde nur leicht, das Kind dagegen tödlich verletzt. Der Fuhrmann selbst war beim Versuch, die Pferde zu zügeln, auf die Deichsel gefallen und hatte hier die Unglückssahrt milgemacht: er kam mit den» Schrecken davon. Planen. Der schwere Verkchrsunfall, der sich am 26. April in Mylau ereignete, wobei ein Kraftwagen von einem Personen wagen bei der Einfahrt in den Bahnhof Göltzschlalbrücke erfaßl und zertrümmert wurde, Hal ein zweites Todesopfer ge fordert. Die beiden Insassen des Kraftwagens wurden seinerzeit schwer verletzt nach dem Krankenhaus gebracht. Bereits am I.Mai ist dort der 54 Iahr« alle Generalvertreter Wilhelm Hertel auS Reichenback) gestorben. In der vergangen«« Nach! ist nun auch der Führer des Kraftwagens, der 42 stahre alte Bezirksdirektor Kurt Hellmich aus Plauen seinen Verletzungen erlegen. Herrnhut. Ein schwerer Aulounfall ereignete sich auf der Staatsstraße Löbau—Zittau auf der Eulbrücke vor Herrnhut. Der Viehl-ändler Schwarz aus Zittau, der auf einem Fahrradc von Zitlau kommend fuhr, glaubte an einem von Herrnhut kommende» Kraftwagen ans der rechten Straßenseite nicht vorüberzukommen. Er fuhr deshalb nach der linken Straßenseite. Hierbei fuhr er direkt aus den Kraftwagen auf und zertrümmerte mit dem Kopf die Windschutzscheibe des Wagens. Mit schweren Kopfverletzungen und doppeltem Bruch des rechten Unterschenkels wurde Schwarz in das hiesige städtische Krankenhaus cingeliefert, wo «r kurz nach Mittag verstorben ist. Die önsasten des Wagens blieben unverletzt. Wetter für morgen: Ziemlich heiter, vorwiegend trocken, nachts kühl, am Tag« mäßig warm bei südlichen Winden.