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11 eitzeritz-Jettung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippolöiswalöe, Schmie-eberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2- NM. mit Zutragen; einzelne Nr. 10 Rpfg. :: Gemeinde-BerbanoS-Glrokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 123 48 gelteste Zeitung des Bezirks Dieses Malt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauplmannschaft. des Stadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breit« Milllmelerzeilr 6 Npfa.; lm Terttrli di» gg Millimeter breit« Mlillmrkerzell« 1t Rpfg Anzeigenschluß 10 Uhr v. D.-A. III. 34 1335 Nr. 100 Hauptschristleiter: Felir Jehne, Dippoldiswalde; Stellvertreter: Werner Kuntzsch, Altenberg; verantwortlich für den gesamten TertteN: Felix Jehne, Dippoldiswalde; verantwortlicher Anzeigenleiter: FelirJehne, Dippoldiswalde; Druck ».Verlag: CarlJehne, Dippoldiswalde Montag, am 30. April 1934 100. Jahrgang Feier der l.M«i in RWlMMe Für die Feier am !. Mai ist folgendes Programm aus gestellt worden. (Das Programm für heute Montags abend haben wir bereits am Freitag veröffentlicht. >/27 Uhr morgens Wecken durch den Spielmannszug der SA. 8 Uhr Aufmarsch der Schulen auf dem Marktplatze mit Kundgebung und Uebertragung der Rede des Reichs ministers Dr. Goebbels. 12 Uhr Unterhaltungsmusik durch Lautsprecher puf dem Marktplatze. 14 Uhr Stellen zum Festzuge: I. Adolf-Hitler-Straße, Spitze Finanzamt: Polizei, 1/2 Jung volk mit Trommeln, Mai-Königin (Festwagen), V2 Jung volk, HI., Spielmannszug, SA.-Ehrensturm, PO.-Ehren- sturm, Kyffhäuser-Abordnung, Kapelle mit Spielmanns zug, NSBO.-Fahnenabordnung, DAF. (Betriebe, erwerbs lose Volksgenossen, Landwirtschaft, Behörden und Schulen). ll. Weißeritzstraße, Spitze am Schützenhaus: NS.-Hago mit Festwagen, Nährstand mit Festwagen, „Kraft durch Freude" mit Festwagen. 1/43 Uhr Festzug. I. Adolf- Hitler- Straße — Bahnhof straße — Freiberger Platz (Gegenzug) Weißeritzstraße — (Vorbeimarsch an 2.) Mühlstraße—Brauhofstraße—Ober- torplatz — Altenberger Straße— Freiberger Straße -Bahn hofstraße — Adolf-Hitler-Straße — Mühlstraße—Brauhof- straße — Markt. Aufmarsch und Kundgebung. 16 Uhr Uebertragung der Rede des Führers. Anschließend Abmarsch. Markt—Kirchplatz— Bahnhofstraße—Weißeritz straße. Auflösung. (Leitung: Pg. Winkler, Dippoldiswalde. Ordnungs- und Absperrdienst: SS.-Trupp Dippoldiswalde.) 8 Uhr Konzert und deutscher Maientanz im Schühenhause. Die Bewohnerschaft ist gebeten worden, die Häuser zu be flaggen und mit Grün zu schmücken. Auch soll am Abend eme Illumination der Häuser stattsinden. Es steht wohl außer Frage, daß dieser Bitte gern und freudig nachgekommen wird. I Weltliches und Sächfisches DippoldiSwald«. Der letzte April-Sonntag war ein Sonnen tag von morgens bis abends, ein Tag, der zum „Ausfliegen" lockte und denen, die dem Rufe folgten, die Natur in herr lichster Frühlingspracht zeigte. Auf Straßen und Wegen herrschte viel Leben. Auch der Ausflugsverkehr ins Gebirge nahm schon wieder stärkere Formen an. Mppoldiswalde. Zur Feier des Tages der nationalen Arbeit wird die Einwohnerschaft gebeten nicht nur durch Fahnen- und Grünschmuck sondern auch durch Jllumieren der Häuser am Montag und Dienstag abend ihre Volks verbundenheit zum Ausdruck zu bringen. Dippoldiswalde. In 16 großen Autobussen unternahm die Belegschaft des Kaufhauses Renner in Dresden, das im hiesigen Schwarzbachtal auch das Anwesen des Baumeisters Schreiber gekauft hat und dort am kommenden Sonntag für die Belegschaft eine Erholungsstätte „Kraft durch Freude" er öffnen wird, eine Erenzlandfahrt ins Erzgebirge. Die Wagen, die niit lustigen Inschriften und mit bunten Bildern bedeckt und mit Fähnchen und Grün geschmückt waren, parkten am Abend auch auf dem hiesigen Obertorplatze, und das lustige Völkchen der Wageninsassen hielt hier kurze Rast. Dtypoldtswold«.., Cantate (Singesonnlag). Den Auftakt gab l/2d Uhr unter Kantor Bernaus Leitung der Freiwillige Kirchenchor, der auf dem Marktplatze zum Wohle des Höchsten sang und die Ehre Gottes in der im herrlichsten Frühlings und Blütenschmuck prangenden Natur pries. Beim Klange der Glocken fand sich eine stattliche Zahl von Besuchern im Gotteshause ein. Die Orgel hob an und drang in feierlichen Akkorden zu Herz und Gemüt. In der Bearbeitung von Gustav Schreck brachte der Freiwillige Kirchenchor den „Choral von Leuthen" kräftig, feierlich und klangschön zu Gehör. Die Epistel St. Jakobi handelt im I. Kapitel vom Segen der Trübsal, vom Ursprung der Versündigung, vom Aufnehmen und Tun des Wortes Gottes. Vers 13—18 dieses Jakobus- briefes war als Predigttert verordnet. Pfarrer Müller ver- Aufruf zum 1. Mai Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, veröffentlicht zum Feiertag der nationalen Arbeit folgenden Aufruf: Nationalsozialisten! Nationalsozialistinnen! Zum zweiten Male begehen wir den Ehrentag der deuftchen Arbeit. Der 1. Mai ist der Tag des schaffenden deutschen Menschen überhaupt und somit der höchste natio nale Feiertag des deutschen Volkes. Wir Nationalsozialisten haben — im Vollzug des Wil lens Adolf Hitlers — dem deutschen A<'eiter jeden Schaf fensgebietes und damit Deutschland diesen Taz errungen durch Opfer und Kampf. So wie einst der 1. Mai durch den Streit der Jnteressentcngruppen symbolisch war für die Zerrissenheit des Volkes, so ist er heute als Tag der Ge meinschaft symbolisch für die durch uns geschaffene Einheit dieses Volkes. Im Zeichen der Gemeinschaft wurde dieser Tag Sinn bild des Nationalsozialismus. Die Partei schuf diesen Tag, — die Partei muß wachen, daß er im Lauf der Zeiten nicht in seinem Sinne verfälscht werde. Das Erinnern an die Opfer, denen die Bewegung ihr Werden verdankt, stärke den Willen, diesen Tag rein im Geist der alten Kämpfer zu erhalten! Dieses Wollen umschließt die Gemeinschaft aller Schaf fenden. Stets soll das Bewußtsein aufrechterhalten bleiben, daß der Handarbeiter nichts vermag ohne den Geistesarbeiter, der Geistesarbeiter nichts ohne den Handarbeiter. Dem Schaffen des Eisenarbeiters gibt erst das Wirken des For schers, des Konstrukteurs, des Kaufmanns die Grundlage. Deren Wirken wiederum ist sinnlos, wenn nicht der Eisen arbeiter die Ergebnisse ihres Denkens und Planens Gestalt werden läßt. Wir wallen nicht nach altt-n Vorurteilen wägen, messen Schaffen wertvoller sein könnte für die Gesamtheit, sondern jeden achten, der seine Pflicht tut für die Gemeinschaft. Wir ehren den Grübler, der einsam schafft, wie den Künipfer, der im Getriebe des Tages sichtbar steht. Wir ehren den Bauern, des B^ot wir essen, wir ehren den Künstler, der um das Schöne sich müht. Wir ehren die.Mutter an der Wiege, ehren der Frauen stilles Wirken an der Nation. Ohne Beziehung zum Ganzen ist alles Schaffen frucht los: Daseinsrecht sichert erst die Gemeinschaft. Die sinnvolle Gemeinschaftsarbeit aller ist in ihrem Er gebnis die Leistung der Nation — sie ist zugleich Deutsch lands Beitrag zum Kulturgut der Welt! Der 1. Mai ist der Tag der Ehre für alle, die ihre Pflicht tun an der Ge meinschaft des deutschen Volkes! * Weitere Geleitworte zum 1. Mai liegen vor von Reichsaußenminisler von Neurath, Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk. Reichswirtschaftsmimster Dr. Schmitt, Reichsarbeitsminister Franz Seldte, Reichsjustiz- minister Dr. Gürtner, Reichswehrmmister von Blomberg, Reichsoerkehrsminister Freiherr von Eltz-Rübenach, Reichs ernährungsminister DacrL, Reichspropagandaminister Dr. Goebbels, Reichsluftfahrlminister und preußischer Minister präsident Hermann Göring, Stabschef uno Reichsminister Ernst Röhm, Reichsbankpräsident Dr. Schacht, General direktor der Deutschen Reichsbahn Dr. Dorpmüller,; weiter van dem Präsidenten des Reichsstandes der Deutschen In dustrie, Dr. Krupp von Bahlen und Halbach, dem Präsiden ten des Reichsstandes des Deutschen Handels, Dr. Carl Liier, Reichshandwerksführer Schmidt, dem Reichsobmann der NSBO., Walter Schuhmann, Werner Haverbeck für den Reichsbund Volkstum und Heimat und für die NS.-Gemein- schaft „Kraft durch Freude", vom Führer der Deutschen Ar beitsfront, Dr. Ley, vom Reichsarbeitsdienstführer Konstan tin Hierl und von dem Führer der Deutschen Wirtschaft, Keßler. stand es meisterhaft, seine tiefschürfenden Eedankengänge mit dem Te.rte und dem Cantatesonntag zu verbinden. Jetzt ist die Melodie da: Wieder rauschen die Liedstrophen wie Wasser fluten über dürres Land und lassen neues Leben, neues Gott- vertrauen, neue Siegeszuversicht erblühen, immer aufs neue wieder Kraft, Trost Segen, Frieden spendend. Nach der Predigt verkündigte der Kanzelredner der andächtigen Gemeinde, daß er im Eotteshause einen hohen Gast, den Landesbischof, entdeckt habe. Ihm entbot Pfarrer Müller, ein herzliches Gruß- wort und brachte ihm und seiner mitanwesenden Familie die besten Segenswünsche zum Ausdruck. Die Gemeinde werde diesen ihren Landesbischof auf betenden Händen tragen, für sein yerantwortungsreiches Amt und unsere teuere evangelisch- lutherische Kirche Gottes reichsten Segen erflehen. Der höchste Geistliche unserer sächsischen Landeskirche dürfte mit Befriedi gung diesem Gottesdienst beigewohnt haben. Dennoch fällt ein Wermutstropfen in unsere Zeit, berichten zu müssen, daß es trotz Petitionen nicht gelungen ist, Pfarrer Müller unserer Kirchgemeinde zu erhalten. Das Landeskirchenamt hat bereits eine andere Verwendung in Aussicht genommen. Dippoldiswalde. Dienst, das Wort, dos jetzt wieder rechte Geltung erhalten hat, man kann auch besser noch sagen, Dienst an der Allgemeinheit, dieses Wort hat immer Geltung gehabt, bei den Freiwilligen Feuerwehren. Immer sind sie bereit, einzutreten zur Rettung des Nächsten Hab und Gut, sei es bei Feuers-, sei es bei Wassersnot. Kein Dank wird verlangt, es ist ihnen innere Pflicht. Da ist es wohl auch nur recht und billig, wenn sich eine Wehr einmal zu frohen Stunden zusammenfindet. Deshalb hatte das Kommando der Freiw. Feuerwehr beschlossen, und die Hauptversamm lung dem zugestimmt, dieses Jahr nach einer 4jährigen Pause wieder ein Stiftungsfest zu feiern. Am Sonnabend abend fanden sich die Wehrmänner mit ihren Angehörigen in der Neichskrone dazu ein. Festlich war der Saal geschmückt mit Flaggen des alten und neuen Reiches, von Staat und Stadt. Ein Hakenkreuz auf rotem Grunde, grün umrankt, hing vor der Bühne herab, Emblenie waren überdies angebracht. Fünf große Längs- und eine Ouertafel, mit Blumen geziert, nahmen die srohgejtimmten Festbesucher auf, denen Pächter Windisch ein ganz vorzügliches Essen bot. Dazu erfreute die Musik- i Kapelle Börner mit guter Musik. Den Willkommensgruß ent- bot der Kommandant der Wehr, Branddir. Heinrich. Besonderer Gruß galt dem Dezernenten des städtischen Feuerlöschwesens» Stadtrat Gönner, dem Oberführer der Pflichtfeuerwehr, Jehne» und dem Ehrenkommandant Arthur Reichel. Aus der Ansprache klang heraus, welchen Angriffen die Wehren während der marxistischen Herrschaft ausgesetzt waren, wie aber gerade diese Zeit auch Anlaß gab, sich umso fester zufammenzuschließen. Immer wurde der Feuerwehr-Wahlspruch und echte, treue Kameradschaft gehalten. Wenn in heutiger Zeit auch Vereine versch winden, die Freiw. Feuerwehren werden weiter bestehen bleiben, weil sie immer ihre Aufgabe im nationalsozialistischen Sinne erfüllt haben: Einer für alle — Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Weiter gedachte Hauptmann Hörl der Wehrmanns frauen, die jahraus, jahrein alles getragen, was die Zeit brachte und die nun auch einmal frohe Stunden mit verleben sollten. Landes-Branddir. Müller—Schmiedeberg und Bürger meister Dr. Höhmann ließen, da sie am Erscheinen verhindert waren, ersterer dienstlich, letzterer infolge Ortsabwesenheit, beste Grüße durch den Kommandanten übermitteln und frohes Fest wünschen. Beifällig ausgenommen wurde die Ansprache Hauptmann Karl Heinrichs, des sonst recht strengen Vorge setzten; gab er doch bekannt, daß jeder Wehrmann ein Frei gedeck und zwei Biermarken bekam. Das hörte jeder gern, und man überhörte es da wohl zum Teil auch, wenn er hin- zusügte, was im Dienst dann alles verlangt werden wird und hatte nur ein Schmunzeln, wenn er sagte, daß so ge bimst werden würde, daß überhaupt niemand mehr heim kommen würde vom Dienst. Freudig begrüßt wurde es auch, daß Zeugwart Thümmel nach längerer Krankheit wieder im Kreis der Kameraden weilte. Dem gemeinschaftlichen Essen folgte froher Tanz, der durch einige heitere Szenen, ein Solo tänzer-„Paar" und acht tüchtige Wettesser trockener Franz semmeln angenehme Unterbrechung fand. Bei beiden Dar bietungen blieb vor lachen kein Auge trocken. Die Freiw. Feuerwehrmänner aber werden durch einige Festesstunden gestärkt, ihren Dienst nun wieder umso freudiger aufnehmen und ihre Pslicht umso ernster erfüllen. Wetter für morgen Warm bis schwül bei schwachen Winden aus vorwiegend östlichen Richtungen. Zeitweise leicht bewölkt, im ganzen aber ziemlich heiter. Nachmittags und gegen abend örtliche Wärme gewitter.