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eiheritz-Zettung Tageszeitung uns Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. Bezugspreis: Für einen Monat 2 — NM. mit Zukragen: einzelne Nr. 10 Rpfg. :: Temeinde-Verbanos-Girokonto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafl, des SladlralS und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter -rett« MIllimekerzeile 6 Rpfg.; im TertteU di» SS Millimeter breite Mtllimeterzell« 1t Npfp Anzeigenschluß 10 Ahr v. D.-A. lll. »4 1335 Sonnabend, am 28. April 1934 Nr. 99 100. Jahrgang Hauptschriftleiter: Felix Zehne, Dippoldiswalde; Stellvertreier: Werner Kuntzsch, Altenberg; verantwortlich für den gesamten Textteil: Felix Zehne, Dippoldiswalde; verantwortlicher Anzeigenleiter: Felix Zehne, Dippoldiswalde; Druck u. Verlag: Carl Zehne, Dippoldiswalde Sertliches und SWsches BerstSndigungsbereit Dippoldiswalde. Gestern nachmittag durchfuhr auf einer Probefahrt ein neuer Autobus der Aeichspost mehrere Straßen der Stadt. Der Wagen, der einen außerordentlich starken Motor hat, fiel besonders durch seine Länge auf, die wesentlich größer als bei sonstigen dreiachsigen Auto bussen der Post und KVG. ist und die den Wagenführer zwang, in engen Straßen außerordentlich vorsichtig zu fah ren. Dippoldiswalde. Volkshochschule: Donnerstag, 3. Mai Pg. Lehrer Grunicke—Seifersdorf: Kolonialgedenkfeier, Volks schule, Zimmer 6, Erdgeschoß rechts, 20 Uhr. Hk Disziplin und Verantwortungsgefühl im kauf männischen Zahlungswesen. Unter diesem Kennwort sind bei der Industrie- und Handelskammer Dresden Handzettel erhältlich, die sich bannt befassen, welche Grundsätze ein an ständiger Kaufmann beim Abzug von Kassaskonten, bei der Tragung von Verzugszinsen bei Zahlungsverzug und bei der Hergabe von Handelswechseln zu beachten hat. Diese Hand zettel können dem Schriftwechsel beigefügt werden und sollen dazu dienen, das Gewissen derjenigen aufzurülteln, die noch nicht erkannt haben, was der Nationalsozialismus vom an ständigen Kaufmann im Zahlungsverkehr erwartet. Die Ab gabe dieser Zettel erfolgt kostenlos, lediglich größere Mengen müssen zum Selbstkostenpreis, der aber sehr niedrig ist, be rechnet werden. Mppoldtswalde. Ein sehr umfangreiches Programm bieten in dieser Spielfolge die „Ar-Ni"-Lichtspiele. Der Haupt film „Der Stern von Valencia", der im ersten Teil eine ziemlich lustige und amüsante Angelegenheit ist, wird im zweiten Teil zum Kriminalfilm von Spannung und zeigt das ver werflichste Tun der Zivilisation: Den Mädchenhandel nach Uebersee mit dem harmlosesten Deckmantel. Man nimmt u. a. teil an der aufregenden Verfolgung eines für Mädchenhandel eingerichteten Schiffes durch ein Polizeiboot und einem Kampf mit diesem... — Ein Wildwest-Film im wahrsten Sinne des Wortes ist der Film „Die Rache des Grenzjägers" der den noch heute in U.S.A. oft genug vorkommenden schweren Kampf der Polizei mit den gut bewaffneten und in sicheren Schlupfwinkeln sitzenden Räuberbanden zeigt. — Ein schöner Naturfilm: „Die Natur als Schützerin im Kampf ums Dasein", zeigt in anschaulicher Weise, wie vorsorglich Lie Natur für jedes-Tier Kasse und Eegenwaffe geschaffen hat. — Von der tönenden Wochenschau die wie immer, sehr in- !teressant ist, seien besonders erwähnt: Die Einweihung des i größten Schissshebewerkes der Welt in Niederfinow zwischen '' Berlin und Stettin, die denkwürdige Rede des Reichskanzlers am 21. März bei der Eröffnung der großen Autostraße bei München und ein Ausschnitt von den englischen Flottenmanövern im Mittelmeer, bei dem wir Feuersalven aus Geschützen des größten englischen Schlachtschiffes „Königin Elisabeth" sehen, deren Kaliber nur für uns „zu groß" sind!! — Fabrikant Walter Kaphahn, Inhaber der Firma Ludwig L Kaphahn, Schlottwih, ist seit 19. März 1934 zum ordent- lichen Kammermikglied der Industrie- und Handelskammer Dres den berufen worden. Hirschbach. Am 26. April erfolgte auch hier die Gründung einer Ortsgruppe des Bundes Deutscher Mädel. Die Frauen- fchastsleiterin Liesbeth Lotze hieß hierzu die Untergauführerin des BDM., Annemarie Völlig, Dippoldiswalde, willkommen. Letztere sprach in schlichten Worten über Zweck, Ziel und Bedeutung des BDM. Nach Klärung verschiedener Anfragen von Müttern der Iungmädel schritt sie zur Gründung und berief die Führerinnen. Unter Leitung von Charlotte Hofmann werden die Mädel des BDM. ihren Heimabend Dienstags halten. Die Iungmädelschar wird Mittwochs unter der Leitung von Lieselotte Steinigen Zu sammenkommen. Edwin Hultsch, der Ortsgruppenleiter der NSDAP., begrüßte die Gründung als eine Notwendigkeit. Die Iungmädel sind die Träger des neuen Staates: sie sind berufen, durch eiserne Zucht und festen Willen das deutsche Mädel, die deutsche Frau im In- und Auslande zu neuem Ansehen zu brin gen. Der allgemeine Gesang des Deutschlandliedes und ein von den Iungmädeln ausgebrachtes, begeistertes Sieg geil auf den obersten Führer Adolf Hitler beendete den Gründungsabend. Glashütte. In den Vormittagsstunden am Freitag fand in der Deutschen Uhrmacherschule die Abschlußfeier statt, verbunden mit einer Ausstellung von Zeichnungen und praktischen Arbeiten. Ihr gingen die bekannten Unlerrichtsproben voran, bei denen der anwesende Gast einen Einblick in den ganzen Unterrichtsbclricb und einen Begriff von der Vielseitigkeit des Stoffes bekam. Auch diesmal waren eine Anzahl auswärtige Freunde und För derer der Anstalt, sowie ehemalige Schüler anwesend, die vom Schulleiter, Obcrstudiendireklor Dr. Giebel, herzlich willkommen geheißen wurden. Dr. Giebel führte weiter aus, daß mit Ab- Aber die Zeit der Dittale ist endgültig vorde' Reichsaußenminister Freiherr von Neurath hielt m Berlin vor einem Kreis von Vertretern der deutschen Presse eine Rede, in der er u. a. folgendes aussührte: Die seit mehr als sechs Monaten geführten Verhand lungen zwischen den hauptsächlich beteiligten Großmächten § sind von Frankreich brüsk abgebrochen worden, und zwar s mit einer Begründung, die die schwersten Beschuldigungen gegen Deutschland in sich schließt. Die in der französischen Note gegen Deutschland ge richteten Angriffe und Vorwürfe sachlich im einzelnen zu entkräften, scheint mir allerdings kaum erforderlich zu sein. Es ist ja leicht zu sehen und ist sicherlich nicht nur in Deutschland erkannt worden, daß die wahren Gründe für den schwerwiegenden Entschluß der französischen Regierung in anderen Dingen liegen als den von ihr jetzt beanstande ten Zahlen unseres letzten Wehretats. Man braucht nur das von der englischen Negierung veröffentlichte State ment vom 16. April d. I., das die letzte deutsche Stellung nahme kurz zusammenfaßt, der gleich darauf veröffentlich ten französischen Note an England gegenllberzustellen, um zu erkennen, daß das Verhalten Deutschlands nicht den ge ringsten stichhaltigen Grund für die plötzliche Flucht aus den Verhandlungen darbot. Die französische Regierung will den entscheidenden Gesichtspunkt für die Beurteilung des seutschen Wehretats allein aus der Tatsache entnehmen, daß die Versailler Vertragsrcgelung noch durch keinen anderen Vertrag ersetzt sei. schloß des Ilnterrichlsjahres auch das erste deS drillen Reiches vorüber sei, welches mit seinen Ereignissen ganz gewaltig auf den deutschen Menschen cingewirkt, diesen umgcformt und ergriffen hätte. Wie sich der Einzelne zu dem Hochziel des Nationalsozia lismus auch stelle, eins trete ganz augenfällig in Erscheinung: das ungeheuere Vertrauen -es Volkes zur Führung, das am sinn fälligsten am 12. November des Vorjahres in Erscheinung getre ten wäre. Der Schulleiter besprach dann noch weiter eine ganze Neihe Erscheinungen als Folge nat.-soz. Regierungsmaßnahmen, welche als Ansätze zur Besserung der Gesamtlage betrachtet wer den könnten. Bezüglich der wehrsportlichen Ausbildung der Schüler werde gegenwärtig nach einer Lösung dieser Frage ge sucht, die deshalb schwierig sei, weil eine Vermehrung der Stun den eine Ueberlastung für den gewissenhaft arbeitenden Schüler bedeute. Das nat.-soz. Gedankengut finde bei jeder dankbaren Gelegenheit Verwertung, grundsätzlich halte aber die Schule als Fachschule für Uhrmacherei und Feinmechanik an der Fachaus bildung fest. Er erinnerte dann weiter an verschiedene Ereignisse, die die Schule im vergangenen Jahre berührt haben und verteilte anschließend eine Reihe von Auszeichnungen an fleißige Schüler. Die höchste Auszeichnung, welche die Schule zu vergeben hat, die Anerkennungsurkunde aus der Großmannstistung, erhielten die Schüler H. Fuhse, H. Oestreich und H. Schöneck. Danach richtete Dr. Giebel noch ermahnende Worte an die Abgehenden. Als Vertreter des Zentralverbandes führte Fachgenosse Firl, Berlin, aus, daß das von jedem Einzelnen an der Anstalt erworbene Können zum vollen Erfolg für die Gesamtheit des Volkes führen möge. Im folgenden richtete noch Uhrmachermeister Schmidt, Dresden, als ehemaliger Schüler herzliche Worte an seine jungen Kollegen und forderte sie auf, die Zeit zu nützen, damit sie dann hinausziehen und die Arbeitsschlacht mit schlagen helfen könnten. Vor der Schule fand dann gegen Mittag der Schlußakt, das Ab singen je eines Verses des Horst-Wessel- und des Deutschland liedes und das Einstimmen in den von Dr. Giebel ausgebrachken Heilruf auf Führer und Vaterland statt. — Die im Laufe des Schuljahres angefertigten Schülerarbeikcn, die zum Teil ungemein wertvoll sind, sind im großen Zeichensaal der Schule am Sonn abend und am Sonntag ausgestellt. Hausdorf. Die verkehrsgefährdcnde Enge der Hauptstraße am Aufgange zum Berghaus wird durch eine entsprechende Ver breiterung beseitigt werden. Als Ausführcnder ist das Ticfbau- geschäft Karl Weisbach, Dippoldiswalde, bestimmt wor den. Lungkwitz. Als Administrator für die Bencmannsche Stif tung ist — wie wir hören — Ministerialdirektor von Burgsdorfs Ministerium des Innern) ernannt worden. Dresden. Am Freitag morgen wurde in der Hofeinfahrk eines Grundstücks aus der Bautzener Straße ein Paket aufgcfun- den, in dem sich die Leiche eines neugeborenen Mädchens befand. Die Kindesmutter ist unbekannt. Dresden. Der Direktor der Dresdner Bank, I)r. Viktor von Klemperer, wird demnächst in den Ruhestand treten. Er hat dem Institut nahezu 40 Jahre angehört. Dresden. Oberbürgermeister Zörner hat veranlaßt, daß die Musikkapelle der Dresdner Straßenbahn A.G. künftig all wöchentlich in den Dresdner Stadtkronkenhäusern Konzerte veranstaltet. Freiberg. Am Mittwoch ist der bei der sächsischen Knapp schaft bisher mit der Leitung der Verwaltung beauftragte Berg- Jch verzichte daraus, diesen Standpunkt durch den Hin weis daraus zu widerlegen, daß die militärischen Klauseln des Versailler Vertrages überhaupt nichts über die höhe des deutschen Wehrekats enthalten und daß die elatsmäßige Bereitstellung von Mitteln noch nicht mit ihrer tatsächlichen Verausgabung gleichbedeuend ist. Denn weit wichtiger ist es, sich klar zu machen, was der französische Standpunkt im Prinzip besagt. Er läuft dar auf hinaus, daß die Behandlung der Abrüstungsfrage im freien Belieben der hochgerüsteten Staaten steht, daß Deutschland dagegen geduldig abzuwarten hat, was sie be schließen, und daß es selbst dann kein Recht hätte, etwas zu fordern und zu tun, wenn die anderen Mächte nach den bisherigen acht Jahren noch weitere zwei oder fünf oder zehn Jahre ergebnislos verhandeln und dabei ihre eigenen Rüstungen fortgesetzt steigern. Ich gestehe offen, ich habe es nicht für möglich gehalten, daß eine Regierung bei dem jetzigen Stande der Dinge und angesichts der ganzen Art, in der wir die Verhandlungen mit ihr geführt haben, heute noch ernsthaft mit einer solchen These bervortreten könnte. Sie stellt das ganze Fundament der Abrüstungsfrage nicht nur in rechtlicher sondern auch in politischer und historischer Beziehung einfach aus den kovf. Die Signatarmächle sind leit langem nicht mehr frei, in der Abrüstungsfrage nach be liebigem Ermessen und Gutdünken zu handeln. Sie hoben in den Verträgen von 1919 dem Problem seine konkrete Form dadurch gegeben, daß sie einerseits die Zentralmächte zur restlosen Entwaffnung gezwungen, daß sie andererseits aber diese außerordentliche Maßnahme ver- asscssor Slaule durch den Kommissar der sächsischen Knappschaft, Oberbergamtsral Sarfert, in Gegenwart der Abteilungsvorsteher und Abteilungsleiter als Knappschaftsdirektor in sein Amt eingc- wicsen worden. Die Beamten und Angestellten der Knappschaft überreichten ihrem neuen Führer eine Blumenspende als Will- Kommensgruß und gelobten weiterhin treue Gefolgschaft. Augustusburg. Mit Ablauf des Monats April tritt der Lei ter der hiesigen Bürgerschule, Schuldirektor Paul Heinicke, auf eigenen Wunsch in den wohlverdienten Ruhestand. Der Schei dende, der über 39 Jahre im Schuldienst stand, kam im Jahre 1913 nach hier und hat sich durch die Schaffung der Erzgebirgsschau auf der Augustusburg in den Kreisen aller Erzaebirgsfreunoe und Heimattreuen einen guten Namen gemacht. Lange Jahre betä tigte er sich auch im Dienste der Allgemeinheit als erster bzw. zweiter Skadtrak von Augustusburg. Kamenz. Montag, 30. April, wird der NSLB., Tau Sach sen, hier eine Kulturkagung abhalten, in deren Mittelpunkt die Aufführung eines Festspieles steht. Auf dem Hutberg, wo zur Zeit der Thingplah im Entstehen begriffen ist, wird ein Walpur- gisfeuer bei Eintritt der Dunkelheit seinen Hellen Schein verbrei ten. Der Reichsbevollmächkigte und Gauobmann des NSLB.» Pg. Arthur Göpfert, M. d. R., wird die Feuerrede halten. Panschwitz. Das Wahrzeichen von Panschwitz, die rund 200 Jahre alte Hauschsche Schmiede, ist jetzt abgerissen worden, um einem Neubau Platz zu machen. Die Schmiede war seit fünf Generationen im Besitze der Familie Hausch. Wittgensdorf. Kürzlich hatte, wie gemeldet, die in den 70er Jahren stehende Frau verw. Kühn Spiritus in das Herdfeuer gegossen, um dieses anzufachen. Die Frau hatte durch den explodierenden Spiritus schwere Verbrennungen er litten, denen sie nunmehr im Krankenhaus erlegen ist. Leipzig. Der Reichsgcrichtsdienst des DNB. meldet: Der Graveur Paul Riedel aus Schwarzenberg ist vom 6. Strafsenat des Reichsgerichts am Freitag von der Anklage des versuchten Hochverrats sreigesprochen worden. Man hatte im März v. Is. bei Riedel ein Schriftstück gefunden, dessen Inhalt der Förderung der verbotenen KPD. dienen sollte. Da R. sich aber niemals für die KPD. betätigt hatte und der Besitz eines solchen Schriftstückes allein nicht strafbar ist, mußte seine Freisprechung erfolgen. Chemnitz. Ende April scheidet der Chemnitzer Polizeipräsi dent Schwamkrug aus dem Amte. Er steht im 65. Lebensjahr, wurde 1919 zum städtischen Polizeidirekkor und 1932 nach der Verstaatlichung der Polizei zum Polizeipräsidenten ernannt. Memrd ist WM Themnih. Am Sonnabend früh hat eine in Pleißa bei Limbach wohnhafte Drehers-Ehefrau ihr 4>/2 Jahre altes Töchterchen ermordet. Die Tat soll infolge Nervenzerrüttung geschehen sein. Die Frau ist seitdem flüchtig. Wetter für morgen Oertlich Eewitterbildungen, sonst keine wesentliche Aenderung.