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Vellage zur -Leit««K" Mittwoch, am 25. April 1934 Nr. 96 100. Jahrgang Ler IM Führers Der Fi'chrer gibt bekannt: „<?ür die gutgemeinten Glückwünsche, sie mir zu meinem Geburtstage aus allen Teilen des Reichsund aus dem Aus- laude zugegangen sind, danke ich herzlich- Gern wurde allen denen, die meiner in treuer Anhänglichkeit gedacht haben, im einzelnen antworten, jedoch st es mir be der überaus groszen Zahl der mir übersandten S-g-n-wunsche nicht möglich. Ich bitte daher, aus diesem Wege meinen auf richtigen Dank enlgegcnzunehmen. Hitler." Kurze Notizen Sämtliche Unternehmer und Unternehmungen des Deutschen Kraftfahrgewerbes müssen sich bis zum.15. Ma, 1934 beim Neichsverband des Kraftsahrgewerbes in Mün chen zwecks Aufnahme melden. Oberstleunant Kriebel ist zum deutschen Generalkonsul in Schanghai ernannt worden. * Der sensationelle Spionageprozeß gegen die Spionen- Liga der Frau Schul vor dem Hofgericht in Aba hat ein wandfrei ergeben, das; die finnische kommunistische Partei mit Hilfe einer fremden Macht in Finnland die Diktatur des Proletariats herbeiführen wollte. * Wegen der Durchfahrt der amerikanischen Kriegsflotte war der Panama-Kanal von Montag früh bis zum heutigen Mittwoch für die Handelsschiffahrt gesperrt MM Mrs M Uuie Von F. W. von Oertzen f In einer der vielen endlosen Debatten, die in Genf über die Abrüstungsfrage geführt worden sind, hat der belgische De legierte Senator de Brouquere einmal von der zynischen Grausamkeit gesprochen, die darin zu erblicken sei, daß man einem Volke verbieten wolle, sich gegen die Gefahren von Luftangriffen zu schützen. Und doch hat es Jahre gegeben, in denen einzelne unserer ehemaligen Kriegsgegner über die Bestimmungen des Versailler Diktats hinaus den Stand punkt vertreten haben, daß Deutschland jeder Möglichkeit eines Schutzes gegen Luftangriffe beraubt bleiben müsse. Schon dies hätte eigentlich ausreichen müssen, um wenigstens den zivilen Luftschutz in Deutschland zu einer Sache des all gemeinen Interesses zu machen. Leider ist das lange Zeit hindurch nicht der Fall gewesen, obwohl es stets einsichts volle und energische Männer gegeben hat, die den Luft schutzgedanken vertreten und ihre ganze Arbeitskraft daran gesetzt haben, die Erkenntnis von der Notwendigkeit des zivilen Luftschutzes als der einzigen uns von jeher erlaub ten Schutzmöglichkeit im Volk zu vertiefen. Die Gründe, die damals die Schaffung einer breiten Basis für die Luftschutzarbeit unmöglich gemacht haben, sind uns heute unbegreiflich! Da waren einmal jene Pazifisten. Lie der Meinung waren, daß Luftfchutzarbeit und Luftschutz- oraanisationen geeignet sein könnten, den Geist der Wehr haftigkeit im deutschen Volk wieder zu stärken und zu för dern. Allein das war für diese Menschen ausreichend, um mit aller Energie und all dem Einfluß, der ihnen damals leider zur Verfügung stand, die Luftschutzarbeit zu bekämp fen. Wir alle erinnern uns noch der Mittel, die dazu an gewandt worden sind. Das mindeste war jenes lahme Ar gument, daß ziviler Luftschutz gegenüber den Gefahren mo derner Luftangriffe gänzlich unwirksam sein werde. Die ser Gedankengang steht etwa auf derselben geistigen Höhe wie der. daß man keine Feuerwehr brauche, weil es doch immer wieder Brände geben werde. Aber gerade dieses schwächliche Sich-Ducken vor einer drohenden Gefahr, dieses feige Beiseitegehen mit der Begründung: es nützt ja doch nichts!, hat zeitweise in weiten Kreisen der deutschen Be völkerung eine bedauerlich große Wirkung gehabt. Das war die eine Seite. Auf der anderen standen die einander widersprechenden Länder- und Ressortinteressen. Die deutsche Zerrissenheit feierte ja damals ihre größten und traurigsten Triumphe, und die Lufjchutzarbeit wurde von dieser deutschen Zerrissenheit in beinahe unvorstellbarer Weise behindert. Was das eine Land wollte, das wollte das andere nicht. Was das eine Ministerium für richtig hielt, fand das andere falsch. So lagen die Verhältnisse, unter denen damals gearbeitet > werden mußte, lind trotzdem ist wertvolle Vorarbeit ge- j leistet worden, auf die wir heute zurückgreifcn können. Wir s erinnern uns, daß bereits im Jahre 193t) die ersten grö- > Heren Luftschutzübungen in Ostpreußen abgehalten worden s sind. Die Erfahrungen, die gesammelt wurden, konnten : unter den damaligen Verhältnissen nicht für das Gesamt- j gebiet des Reiches nutzbar gemacht werden. Aber heute ; können alle die die in der Luftschutzarbeit sichen, würdigen, s was damals und in den folgenden Jahren insbesondere aber I im Jahre 1932 gegen alle Widerstände geleistet worden ist. s Jedoch erst die Schaffung des Reichsluftfahrtministe- ! riums unter der Leitung von Hermann Göring im März ! 1933, erst die Vereinheitlichung und Zusammenfassung der j ganzen Staatsgewalt durch die nationalsozialistisch Regie- j rung hat die erforderliche Grundlage für einen wirklichen s umfassenden Aufbau der gesamten Luftfchutzarbeit gegeben, s Wenn m diesen Tagen an vielen Stellen im Reime Lust- j j M MW / NMUmMf M Mil Die Gemeindebehörden werde« ferner veranlaßt, an ge eigneten großen Plätzen Lautsprecher aufzu stellen, um der gesamten Bevölkerung die Teilnahme an de» Feiern des nationalen Feiertages zu ermöglichen. Musikkapellen der Reichswehr und der Polizei werden an den in ihren Standorten stattfindenden Feiern Mitwir ken. In den Orten, in denen solche Kapellen nicht zur Ver fügung stehen, ist anzustreben, eine andere Kapelle zur Mit wirkung zu gewinnen. Im übrigen werden die Gemeinden angewiesen, sich mit der Landesstelle Sachsen des Neichsministeriums für Volks aufklärung und Propaganda in Dresden-A. 1, Augustusstr. (Fernsprechanschluß Dresden Nr. 25 271). in Verbindung zu setzen, die für die Gestaltung und Durchführung des Pro gramms für den nationalen Feiertag in Zusammenarbeit mit den Politischen Leitern verantwortlich ist. Die Ent scheidung über Ort und Zeit der Aufstellung der Lautsprecher und über den Einsatz der Musikkapellen steht grundsätzlich der Landesstelle und den Leitern der Reichspropaganda' stellen bezw. deren Beauftragten zu. j Das Sächsische Gesamlministerium hat im Sächsischen I Verwaliungsblakl eine Verordnung über die Durchführung ! der Feier des nationalen Feiertages des deutschen Volkes i am 1. Mai 1934 erlassen. Darnach sind am 1. Mai die üsfent- s lichen Gebäude, deren Beflaggung der Reichsminister des ! Innern angeordnel Hal, mit frischem Birkengrün : oder sonstigem Grün, beim Fehlen von Laubziveigen mit j grünen Radelholzzweigen zu schmücken, und zwar genügt s eine einfache Schmückung, die ohne besonderen kostenauf- s wand zu bewerkstelligen ist. Auch die Straßenbahnen, Omni busse und andere öffentliche Verkehrsmittel sind zu schmücken. , Die Staats- und Gemeindebehörden erhalten nähere f Anweisung über die kostenlose Beschaffung des Grünschmuk- : kes durch die Staatsforstverwaltung, wobei erwartet wird, daß sich auch die Verwaltungen der gemeindlichen Forsten j bereitfinden, entsprechenden Grünschmuck aus den von ihnen f verwalteten Forsten den Behörden kostenlos zur Verfügung s zu stellen. Auch sind die einzelnen Kreisgärtnerschaften be- f reit, für frisches Schmuckgrün, Gewinde, Bindereien usw. ' zu vermitteln. fchutzübungen stattfinden, so ist dies ein erkennbares Zeichen dafür, was im vergangenen Jahre im Luftschutz geleistet worden ist. Aber auch das sind erst Anfänge. All die j Männer, die heute führend im Luftschutz arbeiten, missen genau genug, daß die Aufgabe, Lie ihnen gestellt worden ist, zwar im vergangenen Jahre einen ganz gewaltigen Schritt weitergebracht, daß aber das Ziel noch lange nicht'erreicht ist. Wenn es in noch nicht anderthalb Jahren der unbeug samen Energie unserer Regierung gelungen ist, die Zahl der Arbeitslosen um rund drei Millionen zu vermindern, dann wird es auch möglich sein, im Laufe einiger Jahre einige Millionen Deutscher für die Aufgaben des Luftschutzes zu schulen. Daß diese Aufgabe gewaltig ist, darüber kann kein Zwei fel bestehen. Aber wir haben seit dem 30. Januar 1933 gelernt, daß es unlösbare Aufgaben nicht gibt, wenn der Wille der Volksgemeinschaft zu ihrer Lösung vorhanden ist. Die Zeiten, in denen der einzelne beiseitestehen konnte, wäh rend Aufgaben der Allgemeinheit zu lösen waren, sind gott lob vorüber. Heute greifen wir alle zu, wenn der Dienst an der Gemeinschaftsidee das von uns verlangt. Wir rei hen uns ein, ohne viel zu fragen und zu reden. Das ist der Geist des neuen Deutschland, und dieser Geist wird auch die gewaltige Aufgabe des Luftschutzes einer Lösung entgegen führen. Bon gestern bis heute Hindenburg Ehrenmitglied des Frontkämpfer-Bunde» Vom Nationalsozialistischen Deutschen Frontkämpfer- ' Bund (Stahlhelm) wird mitaeteilt, daß anläßlich der f Ehrung der Alten Garde des Stadtgaues Magdeburg des . Frontkämpfer-Bundes Bundesführer Franz Seldte mitteilte, > daß Reichspräsident von Hindenburg sich bereit erklärt habe, i seine Ehrenmitgliedschaft beim Stahlhelm auch aus den NS- i Deutschen Frontkämpfer-Bund (Stahlhelm) zu übertragen, i Seine oft bewährte Verbundenheit mit dem kämpferisch eingestellten Frontsoldatentum habe der Reichspräsident und Generalfeldmarschall damit aufs neue bekräftigt. Reichsminister Goebbels spricht in Zweibrücken. Auf der am 6. Mai in Zweibrücken stattfindenden Mas- ' senkundgebung der Deutschen Front im Saargebiet wird Reichsminister Dr. Goebbels persönlich das Wort nehmen. ! Seine Ausführungen werden von grundsätzlicher Bedeutung i sein. i Litauischer Richler bestraft den Memelpräsidenten. Der Präsident des memelländischen Landesdirektoriums Dr. Schreiber ist durch einen Beschluß des Untersuchungsrich ters Nezabitauskas mit einer Geldstrafe von 250 Lit (etwa 100 Mark) bestraft worden. Die Bestrafung wird damit be gründet, daß Dr. Schreiber es abgelehnt habe, der Aufforde rung des Untersuchungsrichters, zur Vernehmung als Zeuge zu erscheinen, nachzukommen. Ausbau des Kriegshafens Toulon. Der französische Kriegsminister Pietry besuchte den süd- französischen Kriegshafen Toulon. Pressevertretern erklärte er, er beabsichtige, die Verteidigungsanlagen des Kriegs- Hafens weiter ausbauen zu lassen. Er sei auch von der Not wendigkeit einer Modernisierung der französischen Flotte überzeugt. Beim Wiederzusammentritt der Kammer werde er die notwendigen Kredite anfordern, damit die Kiellegung j des zweiten Panzerkreuzers vom Typ der „Dünkirchen" er- s folgen könne. Die Pläne seien bereits fertig. Dieses zweite l Schiff werde die Antwort auf die Indienststellung der „Deutschland" sein. Kleiner WelWiegel Das Pariser Strasgericht verurteilte dreißig Kundgeber, die i während der Kundgebungen vor dem Pariser Rathaus am ver- > gangenen Freitag verhaftet worden waren, zu Gefängnisstrafen ' bis zu einem Monat. Der französische Abgeordnete Mönot hat dem Ministerpräsi- . ! deuten Doumergue mitgeteilt, daß er als Vertreter Frankreichs in der Abrüstungskonferenz zurllcktrete. Allerlei Neuigkeiten Zwei Knaben tödlich abgestürzt. Zwei Knaben, die bei Ebensee im Salzkammergut auf einen Felsen geklettert wa ren, um Blumen zu pflücken, sind tödlich abgestürzt. Riesenbrand in einem ungarischen Dors. In dem nord- migarischen Dorf Verpelet ist wahrscheinlich infolge eines Kaminfunkens, ein Brand entstanden, durch den bisher etwa 25 Häuser samt Stallungen und sonstigen Nebenge bäuden eingeäschert worden sind. Der Brand war bei seiner Ausbreitung dadurch besonders begünstigt, daß sich der größte Teil der Dorfbewohnerschaft auf einem benachbarten Jahrmarkt befand und nur wenig Hilfskräfte im Dorf an wesend waren. Ermordung der Sanuwellreisenden in Arabien. In der arabischen Stadt Dioaniye am Euphrat, ungefähr 190 Kilo meter südlich von Bagdad, begann die Gerichtsverhandlung gegen vier Araber, die der Ermordung zweier lunger Leute, eines Deutschen und eines Amerikaners, beschuldigt find. Dia beiden jungen Männer, der Deutsche Rudolf May aus Düs seldorf und ein Amerikaner namens Fisher, befanden sich auf einer Kanureise um die Welt und waren Anfang März auf dem Wege vom Irak nach Indien. Als sie am Flußufer zur Rast angelegt hatten, wurden sie von Arabern angegriffen. Der Amerikaner wurde durch einen Schuß sofort getötet, während der Deutsche von einer Kugel in den Unterleib ge troffen wurde und später in einem benachbarten Dorf, wohin ihn vorbeikommende Landleute genommen hatten, seiner Verletzung erlag. Juf Grun- vorgelegter Bescheinigung erhält ! Wenksrle für öle MW Mer I Gültig bis ......— I - Kefe Ehrenkarte gilt nicht für Zudengeschüstt und Warenhaus« und I ! «tr.. . . --wird bet Mißbrauch elngezogen. die Karte ist nicht übertragbar. , Görlitz^ den- 1AZ. stmtalelter» Achtel und ehret die deutsche Muttert Das ist die Parole, un ter der die NS.-Volks- wohlfahrt Görlitz-Stadl die oben abaebildete „Ehrenkarte für die deutsche Mutter" zur Eröffnung des „Hilfs werkes Mutter und Kind" herausgibt. Der Besitzerin der Karte werden eine ganze Reihe von Vorrechten und Vergünstigungen eingeräumt. Sie wird an jede Görlitzer deutsche Mutter mit einem oder mehreren Kindern un- ter zwei Jahren unent geltlich ausgegeben.