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wuroe altervintzg verneint, aber zugleich meinte der franzö- nsch« Fachmann, es werde eine solel>e Konstruktiv» gerade zei dem Kanonenflugzeug von Hanriot keine Schwierigkei- «n machen, da das ganze Steuerwerk hinten angebracht sei. Zs handle sich nur um den Bau einer luftdichten Kabine nir dies Flugzeug. Der Franzose glaubte, wie ^ie Zeit schrift „L'Auto" berichtet, sogar sagen zu können, daß las Problem des Stratosphärensluges bald aelöst werden würde. LE MM tM... Mitten in Streiks, NRÄ. Kämpfen, Skandalen und Intrigucn erzählt man sich einen „wahren Scherz", der einem weltreisenden Amerikaner in diesen Tagen widerfah ren sein soll: Er gondelte da irgendwo im mexikanischen Meer umher. Ein paar Neger hatten sich ein Gewerbe daraus gemacht, nach Münzen zu tauche», die die Weißen ins Wasser warfen. Der Amerikaner stand neben dem englischen oder französischen oder deutschen Kapitän, schüt telte schließlich den Kopf, warf wieder eine Münze hinein, beobachtete und schüttelte wieder den Kopf: „Toll, einfach toll, die Burschen tauchen und scheinen gar keine Angst vor den Haien zu haben. Und die Haie tun ihneß auch nichts!" „Wunder?" murmelte der Kapitän, „sehen Sie sich die Burschen genauer an. Die haben eine Badehose mit dein Sternenbanner darauf und der Aufschrift: „Wir haben den Krieg gewonnen!" Und das wollen auch die gefräßigsten Haie nicht schlucken!" Der Amerikaner aber schwieg. Daheim erzählte er die Anekdote und setzte an seine Stelle einen Engländer. Ein Engländer, der sie hörte, erzählte sie schmunzelnd einem Franzosen und machte einen Franzosen daraus. So macht sie denn die Runde bei den „Siegern". Kinder tanzen Mer Ser „Tremse" Eine eigenartige Frühlingsfeier, die vermutlich noch auf »eidnische Bräuche zurückgeht, hat sich in dem westfälischen ^reisstädtchen Borken erhalten: Die Maifeier unter der bremse. Schon wochenlang vor dem 1. Mai kommen in Korken die Kinder straßenweise zusammen, um die alte .Tremse", ein glockenartiges Gerüst aus Reifen, die mit )raht oder Bindfaden verbunden sind, neu aufzuputzen mit üuntpapier, aneinandergereihten Eierschalen, kettenförmig ,«klebten Papierschlangen u. a. m. Im Innern der Tremse längt „de Duwe" (Taube), ein aus Holz geschnitzter oder auch ms Torf oder anderem Material geformter Vogel, — ws unter christlichem Einfluß hinzugesügte Symbol des heiligen Geistes. Früher wurden die Tremsen am 1. Mai in einem quer über die Straße gespannten Seil aufgehängt, vo sie während des ganzen Monats hängen blieben. Jn- alge des gewachsenen Verkehrs sieht man sie heute nur noch n stillen Gassen und in Hausgärten oder auf anderen freien Plätzen. Nachmittags stellen sich dann die Kinder mit Stich en und Kaffeetassen ein, und an den Tischen, die ihnen die .Basen", die älteren Mädchen bereits gedeckt haben, beginnt One fröhliche Gesellschaft. Dann holen die Mädchen Blu- nen von den Wiesen, die unter die Tremse gestreut werden, nährend die Knaben aus dem nahen Busch eine Kiefer, den .Maiboom", holen, der mitten unter der Tremse aufger-ch- et und mit bunten Papierfackeln behängt wird. Nach Schluß )«r kirchlichen Maiandacht umtanzt die Kinderschar !m maai- chen Lichte der Fackeln singend den Baum. Den ganzen Nonat hindurch bleiben die Tremsen hängen, und im allge- neinen wird während dieser Zeit allabendlich der Maibaum weichtet und umtanzt. Wenn aus den Hellen Kinderkehlsn üe altvertrautcn Lieder erklingen, erinnert sich manch einer )er alten Borkener an seine Äugend, und nicht selten sieht »an die Alten sich den Neigen der Kinder anschließen und üe Lieder mitsingcn. Wo ist der Frühling am Mönsten? Es ist unbestritten: am schönsten ist der Frühling zur Zeit der Baumblüte. Und in dieser Zeit leben wir jetzt. In illen Gärten, in allen Ecken hat das große Blühen unserer Jbstbäume begonnen, vielfach ist die Blüte sogar schon vor über oder im Abklingen. Wo ist die Baumblüte wohl am ichönsten? Man behauptet am Rhein, in Thüringen, am podensee, in Werder bei Berlin, im Spreewalü, in der Sächsischen Schweiz oder wo sonst noch. Aber warum ist üe dort besonders schön? Ist Blüte nicht Blüte? Ich !enne ein Gärtchen, drinnen steht nur ein Pfirsich-, ein Kirsch- und ein Apfelbäumchen, Und wenn die Zeit der kaumblüte herangekommen ist, dann ist der Besitzer dieses Närtchens nicht von seinen Bäumen wegzukriegcn. Er be hauptet, so etwas an Schönheit gebe es auf der ganzen Welt richt wieder. Hat der Mann denn nicht recht? Er hat sich üeses Gärtlein durch Sparsamkeit und Fleiß erworben, es >st sein Eigentum. Seine ganze freie Zeit widmet er seinem gärtlein. Hier ist sein Reich. Und er ist ein sozialer, gerech- er Herrscher. Jeder Pflanze widmet er seine ganze Sorg- ialt und Liebe. Sein besonderer Stolz sind seine drei Bäum- hen. Jetzt stehen sie in schönster Blüte; es ist ihr Dank für. üe Pflege, di« sie bisher fanden. Und das ganze Gärtlein limmt an diesem Glanz teil. Immer wieder steht der Mann »or dieser Blütenpracht, betrachtet sie in stiller Freude wie -in Heiligtum, wie ein Wunder. Erlebt dieser Mann nicht ien schönsten Frühling? Und solche Idylle finden sich im wutschen Vaterland tausendfach. Man muß den Frühling md seine Schönheitswunder nur richtig zu sehen verstehen. Hb es das kleine Gärtlein oder die Vielheit großer Obst- järten ist, ja ganze Landstriche von diesem Blütenzauber rfaßt werden — der deutsche Frühling ist überall schön, sein Slütenwunder hüllt die deutsche Heimat, wo immer sie auch ein mag, in das Geheimnis des Waltens der Natur, offen bart dir, daß der Frühling zu deiner Heimat gehört und daß »eshalb deine Heimat so schön ist. Wir müssen diese Schön heit nur sehen wollen wie jener zufriedene Gartenbesitzer. )ann brauchen wir uns den Kopf nicht zu zerbrechen, w" er Frühling am schönsten ist. Schön ist es überall, das glaubt mir auf mein Wort, In der Heimat aber ist der schönste Ort. MUMWM-EMMMAMezr Von Dipl.-Ing. Eberhard Hundt. Seelenruhig liest man zum Frühstück in der Zeitung, daß der deutsche P-Rennwagen den Stundenweltrekord auf der Avus gebrochen habe. Oie durchschnittliche Geschindig- keit habe rund 217 Kilometer betragen, während der Wa gen auf den geraden Strecken der Avus etwa 240 Kilome ter erreicht habe. Eine andere Zeitung berichtet dagegen von einer Höchstgeschwindigkeit von 275 Kilometern, die auf der Geraden erreicht worden sei. Der Leser nimmt das zur Kenntnis. Ein angenehmes Erschauern läuft über seinen Nücken, denn gestern ist er mit dem Wagen des Chefs ge- sahren, der stellenweise über 90 fuhr. Da muß der offene Nennmagen doch noch ganz erheblich schneller gefahren sein, denkt er und überlegt, wie schnell eigentlich? Er hat >eider keine Vergleichsmöglichkeit, denn die höchste Ge schwindigkeit, mit welcher er jemals in seinem Leben gefah ren ist, waren etwa 100 Kilometer im D-Zug auf der Strecke von L-dorf nach B-berg. Wie schnell sind 250, 260 und noch mehr Kilometer Geschwindigkeit? Rechnen wir es mal aus. Vielleicht ist es dann leichter zu begreifen. Mit 60 Kilometer Geschwin digkeit sind mir alle schon gefahren, im Auto oder im Omni bus oder im Personenzug. Die Fahrzeuge legten bei die ser Geschwindigkeit 60 Kilometer in einer Stunde, also in 50 Minuten zurück, das heißt also in jeder Minute 1 Kilo meter. Die Minute ist aber noch eine zu große Zeitein heit, um sich die gefahrene Strecke überlegen zu können. Lie Minute hat 60 Sekunden. Teilen wir also 1000 Meter, die in einer Minute zurllckgelegte Strecke, durch 60, dann sehen wir, daß wir in einer Sekunde bei 60 Kilo meter Geschwindigkeit rund 17 Meter zurück- Icgten. Eine Sekunde? Das läßt sich schon ganz gut schützen. Sie dauert etwa gerade so lange, wie wir zum Aussprechcn des Wortes „einundzwanzig" brauchen. Wenn wir im fahrenden D-Zug am Fenster stehen und dieses Wort aussprechen, dann wurden bei 100 Kilometer Fahr geschwindigkeit rund 28 Meter zurückgelegt, bis wir den Mund wieder zugemacht haben. Wie weit sind 28 Meter? Nun, einen guten Steinwurf weit. Ein Stein braucht zum Durchfliegen dieser Strecke, von Hand geworfen, auch ungefähr eine'Sekunde. Wir sind also im D-Zug so schnell gefahren, wie ein geworfener Stein durch die Luft fliegt. Gegen die Geschwindigkeit des deutschen P-Rennrva- gens ist das aber noch gar nichts. Wie schnell fuhr er? 250 Kilometer in der Stunde! In einer Sekunde ergibt das rund 70 Meter! Zweieinhalbmal so schnell wie ein flie gender Stein raste also der P-Rennwagen über die Renn straße. 70 Meter in einer Sekunde, 70 Meter in der kur zen Zeit, die wir zum Aussprechen des Wörtchens „ein undzwanzig" brauchen. Bei dieser Geschwindigkeit stellt sich die Luft dem an stürmenden Wagen wie eine Mauer entgegen. Wer schon einmal im Schnellzug bei hoher Geschwindigkeit die Hand hinausgehalten hat, weiß, wie stark der Luftstrom sie nach hinten zog. Die Luft ist dann richtig fühlbar. Man möchte jagen, sie läßt sich greifen wie Wasser, so stark drückt sie auf die Handfläche. Würden wir versuchen, ein mittelgro ßes Brett aus dem Fenster des D-Zuges zu halten, so wä ren wir gleich am Ende unserer Kraft. Der Druck der Luft, ihr Widerstand, wächst nämlich mit der Fläche, die wir da gegen stemmen, stark an. Bei gleicher Fahrgeschwindig keit ist der Luftwiderstand eines Brettes von zwei Qua dratmeter Fläche doppelt so groß, wie der eines Brettes von einem Quadratmeter. Anders ist es dagegen, wenn wir das kleinere Brett mit doppelter Geschwindigkeit durch die Luft bewegen. Dann ist sein Widerstand nicht doppelt so groß, sondern viermal (I) so groß, weil der Luftwider stand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit wächst. Die Motorleistung, die ein Rennwagen zur Ueberwindung die ses Luftwiderstandes braucht, wächst aber sogar mit der dritten Potenz, der Geschwindigkeit. Das bedeutet, daß ein Der Tod im Schacht. Ein furchtbares Unglück hat die Arbeiterschaft der Kohlengrube Jenitze bei Sarajewo hcimgesucht. Durch die Explosion von Methangas im Schacht kamen zahlreiche Knap pen ums Leben. Bisher wurden bereits weit über 100 Leichen gebor gen. Unser Originalbild zeigt den Abtransport eines geborgenen Opfers. Nennwagen, der mit einem 50-PS-Motor 100 Kilometer Geschwindigkeit erreicht, einen Motor von 400 PS brau chen würde, damit er nur 200 Kilometer Geschwindigkeit l erzielen könnte. Damit die Rennwagen aber keine so gro ßen Motoren brauchen, baut man sie mindschnittig, um ei nen kleineren Luftwiderstand zu haben. Unsere neuen deut schen Rennwagen sind deshalb auch in Stromlinienform gebaut morden. Der „Stoinige Ma" am Augsburg In der Fuggerstadt Augsburg steht an der Ecke des Pulvergäßchens und des Mittleren Grabens seit Jahrhun derten ein steinerner Mann mit einem Brot in der Hand, der „Stoinige Ma", den der Volksmund mit der Belage rung Augsburgs durch die Schweden im Jahre 1634 in Zusammenhang bringt. Als nämlich die Stadt von den Feinden eingeschlossen war und ein empfindlicher Mangel an Lebensmitteln eintrat, soll — so berichtet die Legend« — ein beherzter Bäckermeister mit dem letzten Laib Brot, der in der ganzen Stadt noch vorhanden war, aus die Stadtmauer gestiegen sein. Er zeigte ihn dem Feinde draußen und rief hinüber, daß man noch Brot genug hätte. Da die Belagerer selbst unter schlechter Verprovian tierung litten, forderten sie ihn auf, das Brot herüberzu werfen, was der Bäckermeister schnell entschlossen tat. An gesichts dieser Großmütigkeit nahmen die selbst hungernden Feinde an, daß die Stadt noch für lange Zeit mit Lebens mitteln versorgt sein müsse, und gaben die Belagerung auf. Doch der wackere Bäckermeister soll seine kühne Tat mit dem Leben bezahlt haben. Denn bevor er von der Mauer herabsteigen konnte, zerschmetterte ihm ein Schuß das Bein und an dieser Verletzung soll er gestorben sein. Obwohl der Name des Bäckermeisters, Konrad Hack- Her, überliefert ist, läßt sich diese Begebenheit nicht Nach weisen. Einzig die Tatsache steht fest, daß Augsburg 1634 eine schwere Belagerung überstand. Auch der „Stöinerne Ma" steht kaum mit dieser Begebenheit in Verbindung; denn seine Kleidung, eine Ritterrüstung, weist auf eine frühere Zeit als den Dreißigjährigen Krieg hin. Die Rü stung, einer der sogenannten Maximiliansharnische aus dem 15. Jahrhundert, läßt darauf schließen, daß die Figur da mals schon längst stand. Gleichwohl ist anzunehmen, daß ihr eine Episode, wie sie die Legende berichtet, zu Grunde liegt; man muß sie jedoch in die Fehden Augsburgs mit den bayerischen Herzögen während des 15. Jahrhunderts verlegen. In die Kriegsführung jener Zeit würde sie auch eher passen als in die erbitterten, mit ihren Grabenkriegen und Minen fast schon modern anmutenden Kämpfe des Dreißigjährigen Krieges. Zur ZugeMerbergMA. Diese Woche, vom 21.—28. April, ist als Reichswcrbe- und Opfcrwoche für das äugendherbergswerk festgesetzt worden. Am 21. und 22. April wird von der Hitlerjugend eine offizielle Werbe schrift des Rcichsvcrbandes für Jugendherbergen vertrieben wer den, die in Bildern die bisherigen Erfolge des äugendherbergs- werkes zeigen, die Freuden des Wanderns, des gesündesten, schönsten und billigsten Sports, und den Sinn der Werbe- und Opferlagc, nämlich mit zu helfen an dem Aufbau eines groß zügigen Netzes von äugcndherbergen über das gesamte Reichs gebiet. än den Schulen wird schon seit längerer Zeit ein Werbe- pfcnnig erhoben, den die Kinder monatlich freiwillig spenden, kommt doch auf diese Weise auch etwas Geld zusammen und viele Wenig ergeben doch ein Biel. Und die Kinder wissen selbst, daß sie das Geld eigentlich ia für sich selbst opfern. Und nun ergeht die Bitte zu opfern auch an alle Volksgenossen im Reiche. Zwar werden sich manche gegen die Jugendherbergen aussprcchen, aber das sind nur die, die noch nie das Glück hatten, in einer äugend- hcrbergc übernachten zu dürfen, oder die, die sich nicht bewußt sind, däß die Jugendherbergen ja eigentlich nur Mittel zum Zweck find; denn sie sollen das Wandern ermöglichen, und zwar das Wandern für die äugend. Daß das wegen der für die Geldbeutel der Jugendlichen unerschwinglichen Uebernachtunaskosten recht schwierig sein kann, liegt auf der Hand. Durch billige, saubere und wohnliche Jugendherbergen soll aber nun allen, auch den ar men äugendlichen, das Wandern, besser Erwandern der deutschen Heimat mit seinem unerschöpflichen Born von Schönheiten der Natur und der Sitten möglich werden. Welchen Wert daS Wan dern hat, haben schon unfere Borfahren gekannt; denn warum hätten die Zünfte sonst von ihren Meistern und Gesellen ver langt, daß sic eine bestimmte Zeit auf die Wanderschaft zu gehen hatten? Sic wußten ganz genau, daß die jungen Leute auf der Wanderschaft lernten, daß ihr Blickfeld erweitert wurde und daß durch das Angewiescnsein auf sich selbst, der Charakter gefestigt wurde, äa schon unseren Ahnen lag der Wandertrieb im Blute, man denke nur an die verschiedenen Wanderzüqe der deutschen Völker zur Zeit der Völkerwanderung, die Äachkommen der Normannen sitzen zum Teil heute in Nordsrankrcich, die Goten in Spanien, die Vandalen in Nordafrika, die Burgunder in Süd- srankrcich u. v. a. Und noch heute ist der Deutsche ein Wellcn- wandercr, den man in allen Erdteilen antrifjt. Daß das Wan dern zudem noch ganz besonders gesund ist, muß jeder Arzt be stätigen. Die Menschen find in frischer Lust, der Körper wird durch diese natürlichste aller Sportarten gut durchblutet, Blutar mut verschwindet, richtiger Bärenhunger stellt sich ein, der Kör per wird abgehärtet und ist nicht so leicht anfällig gegen Erkäl tungskrankheiten — in unserem deutschen wechselvollen Klima für die Volksgesundheit in seinem ungeheuren Nutzen gar nicht zu übersehen — der Geist lebt aus, weil einmal andere Eindrücke anstelle der Tretmühle des Alltags auftreten und der Mensch kommt in nahe Berührung mit der Natur und dadurch werden seine ethischen Grundlagen vertieft und erweitert. Ein Mensch, der gern und oft im Walde und auf Bergen weilt, dem es fast zum Wohlbefinden gehört, einmal in der Woche wenigstens der Enge des HäusermeereS zu entfliehen, wird stets ein gereifter Mensch und verträglicher sein ais soche, die ihre Freizeit nur im Gasthaus und in Ballsälen verbringen. Und dieses Wandern, einst von fremden Völkern belächelt, jetzt aber in verschiedenen Kulkurstaatcn, besonders in England schon stark nachacahmt, kann nur ermöglicht werden, wenn für alle, besonders für Minder bemittelte und vor allem slir äugcndliche, billige, aber dabei ein- wandsreic und gute Uebernachtungsmöglichkeitcn geschaffen wer den. Und diese Ausgabe hat sich der Reichsverband für äugend- herbcrgen gestellt und zu einem gewissen Teile — besonders in Sachsen und dem Rheinland — schon gelöst. Wir haben in Sach sen jetzt außer vielen kleineren äugendherbergcn zwei äugend- vurgcn, die Burg Hohnstein, die dem äugcndhcrbcrgswerk wieder freigcgcben ist, und die RochSburg. äetzt, wo durch die Hitlcr- jugendbewegung wieder viel, viel mehr Wert auf Sport und Wandern gelegt worden ist — was ja symbolisch schon dadurch zum Ausdruck kommt, daß die Reichswerbc- und Opfcrwoche un ter dem Protektorat des äugendführers Baldur von Schirach steht — möchten noch viel mehr äugendhcrbergen erstehen. Schon in den Schulen wird von verschiedenen fortschrittlichen Lehrern viel miss Wandern gehalten und gar manche Schulklasse Hal schon mehrtägige Schul- oder Ferienwanderungen erlebt, die sür immer