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— . „ , Die japanisch« Armee unter Armagata ü-erschritt die Pässe von Mothienling und nah« Langau. Man glaubt, sie be finde sich Gegenwärtig im Besitze von Liau jang am Süd- ufer des Tal-tshe-ho, wmiger als 40 Meilen von Mulden. — Nach englischen Telegramme^ aus Tschisu er- halten sich die Gerücht«, Li-Hung-Tschang ziehe eine Armee zu persönlichen Zwecken zu- s a mmen. 2 der französischen M'litärdeputation entzückt seien von der Liebenswürdigkeit de» Prinzen Hein- rich, der di« französischen Mar neoffiziere wiederholt au«, zeichnete. (Deutscherseits ist man allerdings zur Zeit we niger entzückt von der französischen Liebenswürdigkeit, die seit einigen Tagen in der Pariser Presse durch uaverschä nte Verdächtigungen der deutschen Botschaft in charakteristischer Weift zum Ausdruck kommt) N«ßla«b. — Au» Petersburg, SO. Nev. bringt da-Wölfi sche Telegraphenbureau folgende Erklärung: Die in Umlauf ge setzten schlimmen Gerüchte über da- Befinden des Thron folger- find unbegründet. (Nach Telegrammen, die in Wien und Pari- eintraftn, wie Hirsch'» Telegr.-Bureau meldete, wäre der Zarewitsch Georg, welcher bekanntlich wegen eine» schweren Lungenleidens in Abba» Tuman im Kau kasus sich zur Kur aufhielt, an Biutsturz gestorben. Der Tod soll sogar schon vor einigen Tagen erfolgt, jedoch verheimlicht worden sein, damit eine Störung der Ber- mählungsfeierlichkeittn in Petersburg vermieden werde.) Afie». — Aus Yokohama ist dem „Reuterschen Bureau unter heutigem Datum nachfolgende Depesche z«gegangen: Da der Ministerpräsident Graf Ito beschlossen hatte, den chinesischen Friedensunterhändler Deking auf keinen Fall zu empfangen, ist dieser von Li-Hung-Tschang zurück berufen worden, jedoch hatte Detring vor seiner Abreise eine kurze Unterredung mit dem ersten KabinetSsekretär Grasen JtoS. Die Entsendung eines Ausländers zuFrie- densverhandlungen wird in der japanischen Presse lebhaft und mit Entrüstung kommentirt. Die letztere Bemerkung in dem Bericht des Londoner Bureaus dürfte mit Vorsicht auszunehmen sein, besonders in Anbettacht des Umstandes, daß eS sich um einen Deutschen handelt. Die Bemühungen der englischen Presse, die öffentliche Meinung in Europa von der Äothwendigkeit eines Eingreifens in die ostasiatischen Händel, und zwar in einem den Japanern unfreundlichen Sinne zu überzeu gen, liegen so klar am Tage, daß jede Nachricht aus eng lischer Quelle, welche eine derartige Absicht zu verrathrn scheint, erst einer genaueren Nachprüfung bedarf. Ein direkter Widerspruch gegen die bezüglich des Ver haltens der Japaner in Port Arthur ausgesprochene Be schuldigung der Grausamkeit liegt in einer aus Tschifu datirten Depesche vor, welche besagt: Die Japaner haben alle bei der Einnahme von Port Arthur gefallenen Chinesen innerhalb dreier Tage beerdigt. Die japanischen Aerzte thun ihr Bestes für die chinesischen Verwundeten. Es ist nicht wahr, daß die Japaner wehr lose chinesische Soldaten niedergemrtzelt haben. Dagegen ist es Thatsache, daß die Chinesen einige japanische Gr- fangene gefoltert und enthauptet haben. Das hat in der japanischen Armee viel büseS Blut gemacht und den Rachedurst angrfacht. Sonst übermittelt das „W. T. B." noch nachfolgende Drahtbericht«: Aus Kiulien-tsLeng vom 26. d. M. wird gemeldet: g«bäud« versammeln« in welcher der Präsident v. Levetzo» eine Abschieds rede Lallen dürft«. In den RestaueationS- ränm«n drS »tuen RiichStogSgebäudeS find«t dann abend« 8 Uhr «in Banket statt, zu welchem mancherlei Festgaben gespendet und bereits «tugettoffen stad. — Heute mittag fand ein« Konferenz im neue« ReichStagSgebäude statt, um di« Einzelheiten für di« Schlußsteinleauna ftstzustrlltn. — Di« Aufgaben, welch« d«m nächst«« Reichstag« zur Erftdiaung Vorbehalten sind, lasten sich jetzt annähernd übersehen. Neben dem Haushaltsvoranschlag, der gegen den vorjährigen keine wesentlich«« Abweichungen enthalten soll, undtstmGefttztntwurf« zur Bekämpfung der Umsturz- Parteien dürft« in den Vordergrund d*r Berathung«« treten die Novelle, betreffend die Aenderung d«S GerichtSver- faflvngSgrsetze» und der Sttafprozeßordnung und betreffend die Entschädigung unschuldig Verfolgter. Diese Novelle ist bereit» vor Monaten veröffentlicht und vom BundeSrathe angenommen. Die ReichStagSabgeordneten Haden also ge nugsam Gelegenheit gehabt, sich auf dies« für unser« Recht, sprechung überaus wichtige und dringliche Materie gründ lich vorzuberetten Aach die Gesetzentwürfe, betreffend die Regelung der Privat«chtSverhältnisse der Binnenschiffahrt und der Flößerei, sind soweit fertiggestellt, daß sie schon alsbald dem Reichstage zugrhrn könnten. Ferner werden die Gefttzentwürfe zur Bekämpfung des unlauteren Wett- bewerb-, sowie zur Reform der Börsenordnungen noch in dieser Tagung zur Erledigung kommen müssen. Doch sind diese Entwürfe, soweit bisher bekannt geworden, noch nicht einmal vom preußischen StaatSministerium genehmigt wor den, sodaß wohl noch mehrere Monat« vergehen werden, «he sie dem Reichstag« unt«rbr«ittt werd«» könnt». Auch die Sttuergtfttz« sind bish«r noch nicht dem BundeSrathe zugegangen, ihre Einbringung in den Reichstag wird also schwerlich vor Weihnacht«» zu erwart«» ftin. Berlin, 30. November. Fürst Hohenlohe wollte der Beisetzung in Varzi» beiwohnen, Fürst Bismarck lehnte indeß dankend ab, weil die Feier nur eine vorläufige sei und die Zeit nicht mehr ausreiche. — Aus Varzi», 30. Novbk-, geht den B. N. N. folgender Drahtbericht zu: Der Fürst hatte eine gute Nacht und befindet sich verhältnißmäßig wohl. Gleich dem preußischen Staats- Ministerium hat auch der Bundesrath in oorpors kon- dolnt. Die Zahl der eingelaufenen Telegramme beträgt bereits über elfhundert. Gleichzeitig b«ginnen auch die brieflichen Kondolenzen von Städten, deren Ehrenbürger der Fürst ist, von Korporationen, Vereinen und Privaten in größtem Umfang« einzulaufen. Kiel, 30. Nov. Prinz und Prinzessin Heinrich sind heute früh hierher zurückgekehrt. Kiel, 30. Nov. Prinzessin Luise von Schleswig. Holstein-Sondnburg. Glücksburg, Aebtissin des adeligen Konvents zu Itzehoe, Schwester des Königs von Däne- mark, ist heute früh gestorben. Frankreich. Paris, 30. November. Der „GauloiS- konstatirt, daß die auS Petersburg hierher zurückgekehrten Mitglieder Leipzig, SO. Novbr. Da- Reich-gericht verwarf die Revision de- Schriftsteller- Schippel, der am S Okto ber wegen Beleidigung durch die Presse zu S Monate» Gefängniß verurtheilt worden ist, sowie die Revision d«S früheren Hauptmann-Odann-, welchem am 21. Juli wegen Urkundenfälschung 6 Mon. Gelängmß zuerkannt worden sind. — Das groß« LooS der königlich sächsischen Landes- lotterie fiel bekanntlich in die Kollckkion des Herrn Rein hardt in Bautze» Unter den glücklichen Gwinnern be finden sich auch ein Markthelfer, ein Arbeiter und einig« Arbeiterinnen. Wohl keinem aber kam der Gewinn so sehr als rettender Bote, als einem um seine Existenz ring-nden Handwerksmeister m N. bei B. Als ihn die Nachricht von seinem Gewinn ('/„ LooS) erreicht«, weinte er vor Freuden wie ei» Kind unv konnte eS kaum fassen. Um an diesem Tage für sich, seine Frau und ftin« 6 Kinder etwas Fleisch zu kaufen, lieh ihm ein Nachbar das Geld dazu. Jetzt ist er vermögend, aber er arbeitet ruhig weiter, nicht etwa ohne Geld, wohl aber ohne Sorgen. Oertliche A«gelege»heite». Aue. Bei den jetzt zur Ausführung gelangenden Schieferdeckerarbeiten an unserem Rathhaus hätte gestern ein Schieferdeckergehilfe leicht das Leben einbüß«» können. Derselbe fiel von dem Dache zu Boden und wurde be wußtlos dem hiesigen Krankenhaus übergeben. Glücklicher weise scheint er durch den Sturz keinen ernstlichen Schaden erlitten zu haben, da er schon nach einigen Stunden sich bereit erklärte, seine Arbeit wieder aufzunehmm. Schwarzenberg, 1. D-cember. Bei der großen Veränderung, welches zum Jahreswechsel beim Gendar- meriecorpS stattfivdet, wird auch der hiesige Gendarm Ber ger mit betroffen, indem er zum.Bedauern hiesiger Einwoh nerschaft von hier weg und als Commandoführer nach Großburk bei Dresden versetzt wird. Vermischtes — Allen denen welche zu schlechten „Scherzen" Neig ur g fühlen, zur Nachricht, daß in Hannover ein Gast Wirth vom Gericht zu vier Monaten Gefängniß verurtheilt worden ist, weil er eine erdichtete Berlobungsanze ig« veröffentlicht hatte. Privattelegramme des Grzgeb. BolkSfreundeS * Varzi», L Deebr. Das Befinde« deS Fürste« Bismarck ist befriedigend Professor Schwe»i»ger reist heute «o« hier wieder ab Dank. Für äis vielsoitiKsn Ls^siss äsr lüsds rioä sl'üsünablLS dsim LsAräbnisss uussrs M v r k v r 1 KLAS» vur lüsräuroü von Hsrrisn Dank. UsusiLütsI, ä. 30. Novdr. 1894. Lürxsrsoünllsürör u. In einer industtiereichen Fabrikstadt ist ein mit Laden und Garten mschünster Geschäftslage veränderungshalber sofort preiswerth zu verkaufen. Gef. Anfragen u. 868 postl. Aue erbeten. L»»»t Wegen Aufgabe stehen zum Verkauf ein leichter Geseüschaftswageu, mit abnehmbarem Verdeck, 10—12 Personen Essend, noch wie neu, Preis 550 Mark, ei« Selbstkutschirer, (Oppenheimer), wenig g«. braucht, 1- und 2spännig zu fahren, 450 Mark, ei« leichter LspS««. Jagd Schlitte«, neu vorgerichtet, 150 Mark, ein sehr gutes, 2- Spanner. e«gl. Kummet Geschirr, stark silberplattirt, selten gut gearbeitet und gut erhalten, 150 Mark. äuß. Leipzigerstr. 18. Zwickau i. S. Umzugshalber bin ich gesonnen, sämmtliche am Lager befindlichen Artikel zu bedeutend herabgesetzten Preisen zu verkaufen, namrntlich Kleiderstoffe, Wollwaaren u. Putzartikel Schneeberg, Zwickauerstr. EmilBöhm. Lieben Verwandten, Freunden und Bekannten hierdurch die trau- rige Nachricht, daß heute Nacht halb 12 Uhr unser guter, treusor gender Gatte, Vater, Schwieger- Vater, Bruder und Schwager, Karl Wilhelm Heinrich Deukert, in seinem 54. Lebensjahre nach langem schweren Leiden sanft in dem Herrn verschieden ist. Dies zeigt tiefbetrübt an Schneeberg, Aue, Niederschlema und Hartenstein, den 1. Dezember 1894. die trauernde Wittwe nebst Kindem. Die Beerdigung findet Montag Nachmittag 3 Uhr statt. Ein sreundl. Logis ist per sofort oder später zu ver- mieihen bei Herman« Ludwig Schneeberg, Zwickauersttaße. Zur Stadtverordnetenwahl in Neustädtel werden vorgeschlagen: Gutsbesitzer Heinrich Dittrich, Kaufmann Osw. Bochmann, Schuhmachermstr. Ernst Eisenreich, Bäckermeister Rich. Georgi, Fabrikant Ernst Hergert als ansässig. Straßrnmeister W. Rothe, Lehrer A. Hommel als unansäsiig. Ein Schlitten, Einspänner, fast wie neu, ist billig zu verkaufen im Bad Ottenstein, Schwarzenberg. k'tzuor^okr, Neustädtel. Nächsten Montag, den 3. De zember 1894, Abends halb 9 Uhr Bersammlu«g bei Kamerad Gerber. Das Kommando. Tanzumsik heute Sonntag, wozu ergebenst ein ladet Karl Müller, Lindenau. Grünes Thal, Niederlößnitz. Heute Sonntag von Nachmittag 4 Uhr an öffentliche Tanz- mnfik, wozu ergebenst einladet H. Laudrock. WM" llLtdsktzUtzr NtmMätol. Louts Lonntag von Unoüm. 4 Ilbr NN stLk^bssstrts musUr, vorn krsuuck Hobst süttnäst I,. Llolckbtttm Zum bevorstehenden Weihnachttzfeste empfiehlt sein reichhaltiges Lager in silbernen und goldenen Herren- und Damenuhren, Regulateuren, Wand- und Weckeruhren, Musikwerken, ChristbaumstLndern und optischen Sachen, sowie Ketten und Medaillons in großer Auswahl. Bei Bedarf bitte um gütige Berücksichtigung unter Zusicherung der billigsten Preise. Hochachtungsvoll Max Klemm, Uhrmacher, 2 Schwarzenberg, Vorstadt. des Auerthales Dienstag, d. 4. Dez. Monatsvers. mit wissensch. Vortrag u. darauff. gemüthl. Beisammens. — Allseit. Ersch. sehr erw. Gasthof z. kühlen Abend Alberoda. Heute Sonntag von Nachm. 4 Uhr an Ta«zm«fit, wozu freund- lichst einladet C. Mothes. Hausverkauf. Beränderungshalber bin ich ge sonnen, mein an der OrtSstraße zu Langenbach gelegenes neues, ma- stveS Wohnhaus aus freier Hand zu verkaufen. Kauflustige wollen sich gefälligst an di« Unterzeichnet« wenden. Frau Hebamme Meier 2 in Langenbach. ktwtoKr. LtoUsr, R. Ronneberger, Schneeberg Täglich geöffnet. nur Sonntags. A«f«ahme in nur bester Aus führung. Auf Wunsch Probebilder. rurrjvV »,q »»mH 'ö»,g»ruh,D »-heatHA K yoqsbunihwtzoH ruh»»? qun uryom n? urümMun MyS u»mh»u»mn m,m »M -u,MS,-m rSvmoM) Li qun 09'91 'N r«8 :u,j,,ihrj»,rtzoE »yj rt,q»A »,u,S,jqrö riruoivA um« c» j n uujjgihZ 'umihrj 'vmhM qun -pisZ uv urrnMvä .,U n? ,Moj MsjzsjHjmyagj mn? h)si yhiMu» rrr-uHl,kr,mll v « « Itz - tetmA Ei « e Etage ist zu vermiethen und am 1. April 1895 zu beziehen in Zelle, Bahn- Hofstraße 15^. Ehre«erklärn«g. Die von mir gegen Herrn Müh- lenbes. Osear Weck und Frau A««a verw. Wagner in Zschor lau geäußerten beleidigenden Worte beruhen auf Unwahrheit und danke ich beiden Klägern, daß sie keinen Strafantrag gestellt haben. He«»iette »erw. Werner, geb. Schwotzer in Zschorlau. Wartburg Schneeberg Heute Sonnabend und Sonntag Schweisknocheu mit Klöße» u. Meerrettig, wozu «intavet L. verw. Kreutel.