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ErzgebNolKssremrd Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. Amtsblatt für die t-aislichea und städttschm Behürde» i, «ae, »rüllhet«, H«rte»kti», J»h«imit»r,esst,»t, Lößnitz, Nenstädtel, Gchueedesg, GchwakMberg««d Wildenfels. Expedttion, Druck und B«kag vo« L. M. Gärt»« in Gch««b«g. Nt. 283. Som» und Festtage. Peet« vierteljährlich t M»rt SO Pfennig«. oder Haft bestraft. .Grünhain, am 1. December 1894. Schwarzenberg, den S. December 1894. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Secretr. Roth. Bekanntmachung. Bei der heut« erfolgten Stadtverordneten-Ergänzungs Wahl sind Herr Laufmann Ernst Liebold, -SAA —— - und . Weißwaarenfabrikant Gustav Rsfeubaüm als Stadtverordnete gewählt bez. wiedergewählt worden. Wildenfels, am 3. Dezember 1894. Der Bürgermeister. Morgenstern. Das Kahre« mit Ruschelschlitte«, sowie Schlitt- MrUNYMU schuhlaufe«, hauptsächlich auf allen abschüsfige» Straßen hiesiger Stadt wird aus sicherheitspolizeilichen Gründen hiermit verbqte» und werden Eltern, welche das Fohren ihrer Kinder nicht verhindert haben, insbesondere aber Erwachsene im Zuwiderhandlungsfalle gemäß 8 366'° des R. Str. Ges. Bs. mit Geld „Der Eid rst heilig, und heilig ist die Stätte, da ihr ihn schwört. Das zeigt der Altar und das Kruzifix; es be deutet, daß wir Deutschen Christen sind, daß wir allezeit erst Gott die Ehre geben bei jedem Geschäft, das wir treiben, zumal bei dem höchsten, bei Ver Ausbildung zum Schutz des Vaterlandes. Ihr tragt des Kaisers Rock, Ihr seid dadurch den anderen Menschen vorgezogen und gleich gestellt den Kameraden der Armee und Marine; Ihr nehmt «ine besonder« Stelle ein und nehmt Pflichten auf Euch. Bon manchem werdet Ihr um den Rock, den Ihr tragt, beneidet; haltet ihn in Ehren und beschmutzt ihn nicht, und das könnt ihr am besten, wenn Ihr an Euren Eid denkt, Ihr zumal, Ihr Seeleute, die Ihr so oft Ge legenheit habt, die Allmacht Gottes bei den verschiedenst«!, Gelegenheiten auf dem Wasser kennen zü lernen. Worin liegt das Geheimniß, daß wir oft in geringerer Anzahl dem Gegner überlegen sind? In der Disziplin. Was ist die Disziplin? Das einheitliche Zusammenwirken, der ein« heitliche Gehorsam. Daß unsere alten Vorfahren schon darauf hielten, beweist das ein« Beispiel: Wie sie einst gegen di« Rüm«r in den Krieg zogen, stiegen sie über die Berge nnd sahen sich plötzlich den gewaltigen Heeresmassen gegenüber. Da wußten sie, was für ein schwerer Augen blick ihnen bevorstand. Sie gaben Gott die Ehre, indem sie zuerst beteten und dann mit Ketten zusammengeschlossen Mann an Mann sich auf den Feind warfen und ihn be- siegten! Nun, die wirklichen Ketten brauchen wir nicht mehr; wir haben eine kräftige Religion und den Eid. Bleibt dem treu und denkt daran, mögt ihr im Inland« oder AuSlande sein! Haltet Eure Fahne hoch, die hier schwarz-weiß-roth vor Euch steht und denkt an Euren Eid! Denkt an Euren Kaiser!" — Die „Nordd. Allg. Ztg." tritt energisch der seit einiger Zeit in einzelne« Blättern hervortretenden Neigung entgegen, von angeblichen Vergewaltigungen der Reich-tin- gehörigen im AuSlande »u sprechen, damit die Klagen von ungenügender Wahrung deutscher Interessen durch di« B«r- 1r«1er im Ausland« verbindend, während di« eigentlich« Spitze gegen di« derzeitige Leitung de» Auswärtigen Amtes gerichtet sei, die al» die eigentlich« Vertreterin des ange- Tagesgeschichte. Ne«tsckland. Nach langem, unfruchtbarem Hader wird nunmehr von allen Seiten zugestanden, daß es das Beste sei, dem Reichs tage zu überlassen, ob er seine geschäftlichen Verhandlungen mit der Brrathung des Etats oder der sogenannten Um sturzvorlage beginnen wolle. Die Entscheidung hierüber Mird am Schlüsse der ersten Geschäftssitzung, die zur Wahl des Präsidiums wohl auf den Donnerstag dieser Woche anberaumt werden wird, erfolgen können, nachdem schon Vorher die Verständigung unter den Parteien erfolgt ist. Somit wird sich hoffentlich vermeid«« lassen, daß der neue schöne Sitzungssaal durch ein häßliche» Parteigezänk ein- ^eweiht wird. Da es die Absicht der nru»n Regierung ist, die Gründe, die zur Verschärfung einzelner Bestim mungen des Militär- und Civilstrafgesetzbuchs, sowie des PreßgesetzeS Veranlassung gegeben haben, eingehend klar zu legen, so würde sich hieran die allgemeine Besprechung der inneren Lage eben so gut anknüpfen lassen wie an den Etat, und eS ist lediglich eine Zweckmäßigkmts- frage, ob man die eine oder die andere Vorlage in der Berathung vorwegnimmt. Daß es gelinge« wird, die Generaldebatte über beide noch vor dem Weihnachtsfeste zum Abschluß zu bringen, darf auch jetzt noch als sicher angesehen werden, Und mehr war ohnehin nicht zu erwarten. — Bon verschiedenen Seiten war angedeutet, daß an der Schlußsteinlegung de» neuen Reichstagsgebäudes auch einige deutsche -Fürsten Theil nehmen würden. Aus dem officiellen Programm für die Feierlichkeit ist nicht zu ersehen, daß auf einen solchen Besuch gerechnet ist. Auch der Grundsteinlegung am 9. Juni 1884 wohn- ten nur der Kronprinz, unser jetziger Kaiser, Prinz Heinrich und Prinz Friedrich Karl bei. Die einzigen fremden Gäste bei der Feierlichkeit waren damals die Mit glieder der Deputation aus der südafrikanischen Republik, die zufällig in Berlin weilten, als der feierliche Act vor sich ging. — Die Ansprache des Kaisers bei der Vereidigung der Rrkruteu in Kiel lautete der „Kieler Zeitung" zufolge: stwdeten neuen Karses der ersorderlichrn Energie ermangele.^ . Die „Nordd. Allg. Ztg." berichtigt zwei" Fälle. Erstens habe bei der Verwundung des Stationschefs Josef Zitzen i»^ Valencia (Mittelamerika) durch' einen Revolverschuß der^.- deutsche Geschäftsträger in Caracas sofort auf die Einleit, ung einer Untersuchung gedruütziniHZ tzen sei auch nicht todt, sondern wiederhergestellt. Im zweiten Falle habe der deutsche Konsul in Ptätoria nicht fünf Deutschen, die sich an Ler Lynchimg eines Negers betheiltgten, den Schutz verweigert, sondern eS handele sich nur um einen Deut schen und diesem sei sofort der Sch itz zu theil geworden ^ - er sei bereits freigesprochen. s . Berlin, 4. Dezember. Zu den vom Botschafter Grafen Münster bei det französischen Regierung erhobenen ' ernstlichen Vorstellungen bemerkt die „Nordd. Allg. Ztg.*, daß die Aeußerung eine» Hamburger Blatte», 'Gras Münster habe mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen ge droht, selbstverständlich unrichtig sei, denn eS gehöre nicht zu den diplomatischen Gepflogenheiten, Verhandlungen über Beschwerden, zu denen «ine Regierung sich genvlhigt steht, mit einer solchen Drohung zu beginnen. Berlin, 4 Decbr. Dem „Lokalanzeiger" wird äu» Kairo berichtet: Der deutsche Kaiser ließ durch den Gene- ralkonsul Heyking zwei BeduinenscheikS golden« Uhren überreichen, auf deren einer Seite das Bild und ver Namenszug des Kaiser» und auf d«r «Äderen Sette der Namenszug de» Scheils und die Anerkennung für die den deutschen Archäologen geleisteten Dienste sich befinden. Berlin, 4. Dez. Heute begann vor der Straf- kammrr der Prozeß gegen die erste Gruppe der Gelddar- ltther wegeü Wuchers, Mendel, Treuherz und Genoss«. Der zweite Prozeß steht Anfang Januar an. Von dm ursprünglichen sieben Angeklagten sind nur fünf erschienen. Ostertag war nicht erschienen. Die Anklage gegm Wolfs sohn ist abgezweigt. Die Vernehmung der Angeklagte« ist beendet; die Zeugenvernehmung hat begonnen und wird morgen früh fortgesetzt: Potsdam, 4. Dezember. Ihre Maj. die Königin von Sachs« traf heute nachmittag 1*/, Uhr hier ern. Prinz Karl Anton von Hohenzollern, welchtr zum Empfange Bekanntmachung Frau Amalie Ernestine verw. Böhme geb, Dietrich in Dresden hat bei ihrem am b. Februar diesrs Jahres erfolgten Ableben ihr nicht unbeträchtliches Vermögen dem Staatsfiskus im Königreich« Sachsen zum Zwecke der Unterstützung armer hilfsbedürftiger Erzbergleute des Sächsischen Erzgebirges letztwillig hinterlassen. Der Staatsfiskus hat diese Zuwendung angenommen und aus drren Mitteln im Sinne der Erblasserin und im Einverständnisse mit dem nachgenannten Testamentsvollstrecker derselben eine milde Stiftung: „Böhmestiftuug" errichtet. Unter dem wärmsten Dank« für die von der edlen Wohlthäterin bewiesene Hoch herzigkeit bringen wir dies anordnungsgemäß hiermit zur öffentlichen Kenntniß. Die Unterstützungen auS der Böhmestiftung sollen in der Regel jährlich ver geben werden. Hierauf bezügliche Gesuche sind bis Ende November jeden Jahres in d«r Freiberger Revier bei dem unterzeichneten Bergamt«, Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchst« Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt S. 24b flgd. — nach dem Durchschnitte der höchst« Tagespreise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat Oktober dss. J-. festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Ouartierwirthen innerhalb der unterzeichneten Amtshauptmannschaften im MoNat November dss. IS. an Militär- Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt 7 M. 3b Pf. sür bO Ko. Hafer, 3 - 1b - - bO - Heu, 2 - 42 - - bO - Stroh. Schwarzenberg und Zwickau, am 28. Novrmber 1894. Die Königlichen Am t shaup tmannschaft en Frhr. v. Wirstng. vr. Schnorr von CarolSfeld. R. Freitag und Sonnabend, den 7. und 8. Dez. 1894, werden weg« Reinigung der Gerichtslocalüäten nur dringliche Sachen «xpedirt. Schneeberg, den 4. Dezember 1894. Königliche- Amtsgericht. Müller. R. in der Altenberger Revier bei dem RevierauSschub zu Altenberg »hpk bei dem von der Erblasserin ernannten Testamentsvollstrecker, Herm R«chtSanwalt Justizrath vr. Rudolph in Dresden, in den übrig« Revieren btt d« RevierauSschÜss« anzubringen. Freiberg, am 22. November 1894. Königliches Bergamt. Or. Wahle. - Stohwaffer. Freitag, den 7. Dezember 18S4, Vormittag- 10 Uhr soll« in Lößnitz , «in Pferd, ein Hahn und 7 Hühner, circa 100 Cmtner Heu und eine Dreschmaschine gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung gelangen. ,. Versammlungsort der Bieter „Gasthof zum grünen Baum in Lößnitz". Lößnitz, am 3. Dezember 1894. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Akt. Sprenger. "Die auf den 6. dss. Monat» in Sachsenfeld anstehende Versteigerung hat sich erledigt. Aufforderung Der am 24. I. 54 grborene zuletzt in Schneeberg wohnhafte Schlaffer Karl Guido Bleier wird hiermit aufgefordert seine Adresse bis 10. Dezember d. I. anher einzusenden. Schneeberg, den 4. Dezember 1894. Der Kgl. Amlsanwalt. Res. Heinig.