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Vertage zur „WM-tz "Leit««-" Sonnabend, am 14. April lW4 100. Jahrgang Nr. 87 Ä d? c, ! L W BW M ^-1 ME t, - k' LL-LÄLZ KM M 7 Don f- h >v«i k Arbeiks-ienli z s, Der Skapellaus der „Königin Luise". Auf den Howaldwer- ksn in Hamburg fand der Stapellauf des neuen Hapag-Seebäder- schiffes „Königin Luise" statt, das bereits zu Pfingsten in den Dienst Hamburg—Cuxhaven— Helgoland—Sylt gestellt werden soll. Von den Vorbereitun gen zur Olympiade. Der Umbau des Deut schen Stadions und der Grunewald-Rennbahn in Berlin zum Sport forum für die Oiym piade 1936 ist im vol len Gange. das Volk. Je stärker die Innere Mission unser deutsches Volk mit den Glaubcnskräften des Christentums erfüllt, um so mehr wird eine gesunde Sittlichkeit im Volksleben herrschen. Hier sind nur drei Streiter der Inneren Mission genannt, aber hinter ihnen marschieren Tausende und aber Tausende für die gleiche Idee. Könnte ich dich, lieber Leser, nur einen Tag lang und eine Nacht im Geiste durch die sämtlichen Werke der Liebestätigkeit führen, du würdest in jeden Win kel unserer deutschen Heimat und weit über die Grenzen hinaus geführt werden, und du würdest eine Opferfreudigkeit erleben und eine Hingabe an unsere im Schatten lebenden Brüder, dast du dich innerlich getrieben fühlen würdest, auch VW an deinem 'Teil ein Stückchen Mot zu lindern. Du würdest Tausende von Schwestern sehen, die in Spitälern den Lei denden ihre Wünsche von den Augen ablesen und den Ster benden letzter Trost sind; und Tausende von Brüdern, die in Herbergen zur Heimat, in Obdachlosenasylen, in Krüp pelheimen und in Anstalten für verwahrloste Jugend ihr' Herzblut für all diese Nöte hingeben. Du würdest aber auch sehen, wie die gesunde Jugend in Jugendheimen, Er holungsheimen, Volkshochschulheimen, Studentenheimen — um nur einiges zu nennen — zu Keimzellen unseres Volkes wird. Und wenn jetzt all diese Werke mit dem unendlichen Zuge der Leidenden und der in das Leben unseres Volkes Hineinschreitenden vor dich hintreten mit der einen Bitte: „Bruder, wir sind in Not, hilf uns, damit wir helfen können." Dann weiß ich, daß du dich dieser Bitte nicht versagen wirst. MM MM Wohl und d u Gebrauch von n gelten auch sür alle son- ober Co. eich langen verkürzt EL «MtUZmmMW» am 15. April. Von Dr. Hans M ü h l e JnMui Mission Uniocrsityt Berlin. Als sich niemand der verwahrlos annahm euni-Mc Wichern (Ivos—Zsoi), der mit seiner eig^enm Familie in ein ärmliches Haus, daher „Rau bes Haus" mit einigen verwahrlosten Hamburger Jungens ?oa und ibn n b er «in Vater wurde. Das war vor 100 Iabren Was trieb ihn dazu? Die Not dieser jungen Men sch n und der Gaube an Jesus Christus, den Gekreuzigten und Auferstandenen. Er selbst spürte von Anfang an, wie das Evangelium im Gemute die er entarte.cn K-nder oglem, eine neue Welt erschloß und ihnen dadurch das Leben in dem neuen Heim von Herzen lieb wurde Hier liegt das Geheimnis des unabsehbaren Erfolges von Wichern. Bald entstand eine Anstalt nach der an deren immer beherrscht von dem Familienprinzip. Und was war die Folge? Jungens, die cs bis auf 92 Diebstähle gebracht hatten, die schon in Ketten gelegen hatten und sich von ihnen zu befreien gemußt hatten, wurden zu tüchtigen, brauchbaren Handwerkern. Denn das Erziehungsprinzip ba sierte insonderheit auch auf dem biblischen Satze: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. Nach Möglichkeit wird noch jetzt alles, was mit den Kräften der Pfleglinge herge stellt werden kann, von diesen selbst hergestellt. So baute Wichern das erste Dorf der Inneren Mission, später Hal dann Vater Bodelschwingh in Bethel die erste Stadt der Inneren Mission gebaut Auch er hat alles aus kleinen Anfängen aufgebaut, mit unendlicher Geduld und Liebe packte er die vielleicht noch schwerere Arbeit an den Epilepti schen. Blöden und Geisteskranken an. Jeder Kranke, den niemand mehr behalten wollte oder konnte, fand in der im mer mehr wachsenden Stadt der Barmherzigkeit Aufnahme. Mehr noch, eine liebevolle Pflege, die versuchte, die zerstörte Gesundheit zu heilen oder doch erträglich zu machen. Wenn man Wichern als den Begründer der Inneren Mission als Mann des Glaubens hinstellen kann und Va ter Bodelschwingh als Mann der tätigen Liebe, dann muß man noch den Propheten des Dritten Reiches als Mann der Hoffnung nennen, das war der Hofprediger Adolf Stöcker. Er kam vom Volke und wurde ein Volksfüh rer, wie wir nur wenige gehabt haben. Ihn trieb auch wieder eine Volksnot in den Kampf. So sagt er von sich: „Mich trieb die Angst um mein Volk in die christlich-soziale Bewegung hinein. Ich sah in der sozialen Frage einen Abgrund, der vor dem deutschen Leben klaffte." Mit al ler Leidenschaft versuchte er, den deutschen Arbeiter aus der Hand des Marxismus zu reißen. Denn er verwarf die So zialdemokratie als unpraktisch, unchristlich und unpatriotisch Und noch weiter, er sah die Verbindungslinien, dis von der marxistischen Führung der deutschen Arbeiter hingingen zu den Juden, er sah. welch ungeheure Macbl die Juden in der Presse, in der Hochfinanz ausübten. Mit unerhör tem Mut nahm er den Kampf gegen das Judentum auf und gegen die Sozialdemokratie. Er bekämpfte als erster den immer weiter in Berlin um sich fressenden Atheismus mit Erfolg und wurde so der Mann der öffentlichen Mission, der Volksmission. Seine Predigten wurden von Hundert tausend Menschen allsonntäglich gelesen, weil er das Volk kannte und daher auch den rechten Volkston traf. So er füllte Stöcker jene Worte Wicherns. wenn er einer der be deutendsten Führer der Politik wurde. „Die Innere Mission wird darauf Hinweisen müssen, daß der Christ sich von der Pflicht des politischen Lebens nicht zurückziehen darf." Dabei lag ihm aber im Grunde keineswegs Pariei politik am Herzen, sondern Stöcker wollte nach seinem eige nem Bekenntnis mit seiner gesamten politischen Wirksam keit nur eins: „Die Lebenskräfte des Evangeliums in den öffentlichen und besonders in den sozialen Dingen wieder zur Geltung bringen." Wem kommen dabei nicht sofort die Worte unserer Reichsregierung vom 1. Februar 1933 an das deutsche Volk in den Sinn: „Die Reicbsregierung wird das Christen tum als Basis unserer gesamten Moral, die Familie als Keimzelle unseres Volks- und Staatskörpers in ihren festen Schutz nehmen." Für den Staat selbst muß die Innere Mis sion eine Bundesgenossin sein in ihrer inneren Sendung an H. Kretzschmann, Arbeitsführer und Fritz Edel, Oberfeld- meister. 26 Einzelbilder, 48 Seiten Text, 8 ganzseitige Photo montagen. Die erste umfassende Veröffentlichung über den heuti- gen Stand des deutschen Arbeitsdienstes mit besonderer Behänd- ümg der Entwicklung, Organisation und Planung des freiwilligen Arbeitsdienstes, sowie der Aufgaben des Frauenarbeitsdienstes, »es Arbeitsdankes und des Siedlungswefens. Der Reichsarbeits- sichrer Staatssekretär Hierl gab ein Geleitwort. Preis (bei gedie gener Ausstattung, 40 Pfg. Zu beziehen durch jede Buchhandluna oder Zentralocrlag GmbH., Berlin SW 68. Pflege -er deutsche» Sprache Ein Erlaß des Reichsinnenministeriums. In einem Erlaß an die Behörden des Reichs und der Länder über die Pflege der deutschen Sprache ersucht Staatssekretär Pfundtner vom Reichsministerium des Innern nochmals, alle amtlichen Aeußerungen in einer schlichten, klaren, allgemeinverständlichen Sprache abzufas- jen und dadurch vorbildlich zu wirken. Die amtlichen Stel len sollten daher auch mit besonderem Eifer das Eindringen von Sprachsünden in die Amtssprache verhindern. Dieser Forderung widerspricht, so heißt es in dem Er lasse, der zunehmend beobachtete Gebrauch von Abkür zungswörtern (Beispiel: Grohag --- Großglockner- Hochalpenstraßen-Aktiengesellschast) und von Buchstaben wörtern (Beispiel: R. M. d. I. -- Reichsminister des In- nerrn) besonders als Namen für Amtsstellen. An sich ver stehe und begrüße ich das Bestreben, die zahlreichen Stellen, die beim einheitlichen Neuaufbau des Reichs neugegründet oder umbenannt werden, so knapp wie möglich zu bezeich nen. Die straffe Neugliederung des deutschen Lebens durch den Nationalsozialismus spricht sich auch in der Wahl kur- . zer Namen aus. Hierbei darf jedoch die lebendige Sprache nicht verdorben werden. Daher wird grundsätzlich dahin zu streben sein, die Namen in der natürlichen Sprache so knapp zu wählen, daß sie stets unverkürzt gebraucht werden kön nen. Abgekürzte Namen oder Zeichen sind nur ein künst licher Notbehelf und vor allem dann eine Gefahr für das Leben einer Sprache, wenn sie als wirkliche Wörter behan delt und in den täglichen Sprachgebrauch überführt werden. Sie sollen daher nur angewandt werden, wenn die Amts stelle mit einem knappen, natürlich gebildeten Namen nicht hinreichend genau bezeichnet werden kann und der längere Name für den Sprachgebrauch ungeeignet ist. Bei der Wahl und beim Gebrauch der verkürzten Na men werden folgende Gesichtspunkte besonders sorgfältig zu beachten sein: 1. In vielen Fällen wird der volle Name in der Weise verkürzt werden können, daß ein oder mehrere seiner Bestandteile in ihrer natürlichen Sprachform als Kurzname verwendet werden. Solche Kurznamen setzen sich in der Regel schnell als genaue und unverwechselbare Be zeichnung der Stelle durch (Beispiel: Austauschdienst --- Deutscher Akademischer Austauschdienst). 2. Nur wenn der Weg zu 1 nicht gangbar und eine Abkürzung nicht zu um gehen ist, können die Anfangsbuchstaben des zu langen Na mens zu einem Bnchstabenzeichen vereinigt werden. Solche Buchstabenzeichen dürfen aber nicht als wirkliche Wörter be- haüdelt werden. Die einzelnen Buchstaben sollten daher nicht zu einem Wort zusammengezogen sondern stets sämtlich großgeschrieben oder durch Punkte voneinander getrennt werden. 3. Die Schaffung von Abkürzungswörtern ist zu verbieten. 4. Kurznamen und Buchstabenzeichen sollten möglichst nur im inneren Dienstbeiricb gebraucht, in der Oeffcntlichkeit jedenfalls nur dann verwendet werden, wenn hierfür ein dringendes Bedürfnis besteht und wenn die Stelle durch den abgckürzleu Namen unmißverständlich be zeichnet ist. verkürzten Nan:: stigcn Fälle, in c