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— 58 - Das Geheimnis der Fahl. Als wir bei Günter zum Geburtstag eingeladen waren und alle um den Tisch herum saßen, fragte mich Günters Bruder Horst, der Student ist, wieviel Geschwister wir zu Haus sind. „Vier," gab ich zur Antwort. — „So," sagte er, „dann habt ihr ja einen Chinesen in der Familie." — „Wieso denn einen Chinesen?" Ich muß ein sehr dummes Gesicht gemacht haben, denn alles lachte. „Na, auf der Erde ist doch jeder vierte Mensch ein Chinese," sagte Horst. Das Rechen- exempel ist sehr einfach: A auf der ganzen Welt leben 1864 Millionen Menschen, davon entfallen 4.86 Mil lionen allein auf China." Jebt er kannte auch ich den Scherz in Horsts Bemerkung und lachte mit. „Aber," meinte einer der Jungen, „Ivie kann man denn wissen, wieviel Menschen ans der Erde leben. Gefolgschaftsführer H. Jensch und sagte unter andererk: Es sei das erstemal nach der Machtergreifung unseres Füh rers Adolf Hitler, daß die Hitlerjugend auf so feierliche Weise Nachwuchs aus dem Jungvolk erhalte. Seither wären die Jungens wohl meist ohne jede Vor bildung in die H. I. eingetreten; hier aber handelte es sich um solche, die im Jungvolk bereits die beiden Begriffe: Disziplin und Kameradschaft kennenge lernt hätten. Er schloß mit den Worten: „Ich überreiche jedem von euch hiermit die Armbinde!" Nach Absingen des Horst Wessel-Liedes und des Deutsch landliedes traten wir vier neugebackenen Hitlerjungen mit bei der H. I. an. Ich bin stolz, daß ich dieser großen Jugendbewegung angchore und mit- helsen kann an dem Wiederaufbau meines deutschen Vaterlandes. „Heil Hitler!" Günter Kuhles (14 Jahre alt). Meine Überweisung vom Jungvolk in -ie Hitlerjugenö. (Am 18. November 1933.) Den ganzen Vormittag rutschte ich ungeduldig auf meiner Schulbank herum und wünschte den Augenblick herbei, an dem das Klingelzeichen die Beendigung des Unterrichts ankündigte. Endlich war es soweit! Schnell packte ich meine Mappe und stürmte aus der Klasse hin-' aus. Draußen hätte ich beinahe noch den Schuldiener umgerannt. Zu Hause warf ich meine Schulmappe schnell weg und beeilte mich, meine Uniform an zuziehen. Nach dem Mittagessen rannte ich gleich ins H. J.-Heim. Um drei Uhr sollten wir da sein, und Z42 Uhr war es jetzt. Bald kamen auch die andern drei, die mit mir in die H. I. überwiesen werden sollten, von Unruhe geplagt, ins Heim gelaufen. Wir vertrieben uns die Zeit so gut wir konnten. Um U3 Uhr rückten die H. I. und das Jungvolk an. Zunächst traten wir vier noch einmal bei dem Jungvolk an. Das Kommando „rechts um" wurde ausgeführt, und so standen sich H. I. und Jungvolk gegenüber, bildeten Spa lier. Stammführer W. Meinhold trat vor und forderte diejenigen, die er vor lesen würde, auf, vorzutreten. Wir vier wurden genannt und traten vor. Das beklemmende Gefühl von vorhin war vorbei. Wir bildeten eine Reihe. Der Stammführer hielt als erster eine Ansprache. Er wies darauf hin, daß cs nun gelte, von den Kameraden des Jungvolks Abschied zu nehmen und in die H. I. zu aehen. Er erinnerte uns an die Anf> gaben der H. I. und an den strenge ren Dienst: er legte es uns warm ans Herz, die bisl-erige Kainerad schaft weiter zu pflegen. Nach dem Stamm- kührer sprach uver auSsagcn, der Alt Wernoff damals aus dem Elend I zweifle nicht an Herrn Wernofs heraus.geholt hat."