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Allerlei Neuigkeiten Starkes Iernbeben ausgezeichnet. Ain Mittwoch, 5.12 Uhr 24 Sekunden, verzeichneten die Instrumente der Rcichs- anstalt für Erdbebenforschung in Jena ein starkes Fernbe ben mit etwa 9400 Kilometer Herdentfernung. Die Boden bewegung in Jena hielt zwei Stunden an. Soweit es sich auf Grund der Aufzeichnungen einer einzelnen Station be urteilen läßt., scheint der Herd im ostasiatischen Randgebiet zu liegen. 2 Tote bei einem 'Auto-Unglück. Ein schweres Verkehrs unglück, das zwei Todesopfer forderte, ereignete sich nachts in Echte im Kreis Osterode. Ein Lastzug einer Braunschwei ger Firma durchfuhr gegen 3 Uhr morgens den Ort Echte. Auf dem Führersitz befanden sich außer dem Wagenführer zwei Personen, die der Wagenführer aus Gefälligkeit un terwegs ausgenommen hatte. In einer Kurve kam der Last zug auf der abschüssigen Straße ins Rutschen und fuhr in das Denecksche Grundstück, wobei er sich überschlug. Der Wagenführer mar auf der Stelle toi, ebenso der eine Mit fahrer, der aus Graz in Oesterreich stammte. Oer zweite Mitfahrer, der aus Westfalen gebürtig ist, kam mit leich teren Verletzungen davon. Von dem Geliebten seiner Frau ermordet. Am 27. Ok tober war der 23jährige Maschinenhcizer Richard Enigk ir einem Graben in der Nähe von Harburg tot aufgefunden worden. Es wurde seinerzeit festgesteltt, daß der Tod durch Ersticken erfolgt ist. Durch die Ermittlungen der Kriminal polizei wurden nach einiger Zeit die 33jährige Ehefrar Enigk und deren Geliebter, der Arbeiter Gustav Weidner der Tat dringend verdächtig fcstgenommcn. Beide Haber jetzt ein Geständnis abgelegt, nach dem Weidner Enigk im Laufe einer Auseinandersetzung ein Taschentuch tief in der Mund steckte, wodurch der Tod eingetreten sei. Die Leicl)e habe man dann gemeinsam auf einem Handwagen fortge schafft. srywcrcs »prcngungltick in Südafrika. Wie Reuter aus Johannesburg meldet, hat sich dort in einem Bergwerk bei -er Vornahme von Sprengungen ein schweres Unglück ereignet. Zwei Europäer und sechs Eingeborene wurden getötet und fünf Eingeborene wurden verlebt. Gerichtssaal Kommunistische Störversuche . Das Sondergericht für das Land Sachsen verurteilte wegen Vertriebs kommunistischer Zeitschriften den Photo- aravh Erich Ullmann zu zwei Jahren, den Zahntechniker Wilhelm Blaschke zu einem Jahr neun Monaten Zuchthaus und den Gärtner Johannes Dankner, sämtlich aus Dresden, zu einem Jahr Gefängnis. Die Ausstellung unwahrer Be hauptungen über die Verhältnisse in Deutschland bezw. Be schimpfung des Führers brachten dem Bauschüler Siegfried Lässig aus Chemnitz ein Jahr zwei Monate und dem Fär- dereiarbeiter Richard Seifert aus Meerane sechs Monate Gefängnis ein. Wegen Verbreitung kommunistischer Flug- blätter und Weiterführung der KPD wurden der Markt- Helfer Hans Egge zu zwei Monaten, der Schlosser Oskar Graak zu zwei Jahren Gefängnis und der Journalist Hege wald, sämtlich aus Leipzig, zu einem Jahr neun Monaten Gefängnis verurteilt. lir. Ferste»«»,.) Er kannte ja diese Leonore Koltau gar nicht. Das kleine Kind, die Leonore. Uebrigcns merkwürdig, daH auch das Mädchen, das er vom Ertrinken gerettet hatten Leonore hieß... ' Ein lauter Ruf unterbrach seine Gedanken. „Hallo, Rudolf, endlich finde ich Sic! Die ganze Zeit .schon laufe ich kreuz und quer im Park herum, Sie zu suchen. Fräulein Gundula sagte mir, Sie seien schon eine Stunde im Park mit dieser kleinen Person. Sie munkelte auch sonst allerlei. Ich mache mir rechte Sorgen um Sie,' Rudolf...I« 1 Baron Koltau hatte sich neben Rudolf gesetzt. Der Graf war reichlich erstaunt, de» Koltauer schon wieder bei sich zu sehen. Erst seine Worte klärten ihn über diese seltsame Tatsache auf. Da war sicher die Gundula im Spiel. Sorglos lachte er auf. ' „Sie brauchen sich meinetwegen keine Sorgen zu imachen, Viktor! Bin ich nicht ein Mann, der weiß, was ,er zu tun hat? Glauben Sie, ein Paar schöne Augen können mich umwerfen?" „Na, das weiß man nie. Schon andere Männer haben solcher Augen wegen die größten Dummheiten gemacht." Sie lachten beide. Dann wurde Koltau wieder ernst. „Ich habe zu meinem Entsetzen gehört, daß Sie die Absicht haben, die kleine Berlinerin bei sich zu behalten, als Ihre Sekretärin. Haben Sie sich das auch reiflich über legt, Rudolf?" „Was gibt es da groß zu überlegen? Es gehörte nur ein wenig menschliches Empfinden dazu. Und ich brauche wirklich eine tüchtige Maschinenschreiberin. Das Schicksal Hat mir dieses Mädchen geradezu ins Haus geschickt." „Und wenn es alt gewesen wäre und häßlich — hätten Sie das Schicksal dann auch so gepriesen, Rudolf?" Jetzt wurde Altenberg ärgerlich. „Es ist wirklich Unsinn, was Sie da reden, Viktor! Sie sind ganz auf dem Holzwege. Nichts ist zu befürchte». jJm übrigen holt die Kleine jetzt gerade das Bild der iGräftn Regina Koltau. Ja, da staunen Sie. Fräulein Siebenhühner kennt die Koltauschen Damen, natürlich nur Pont Sitzen. Und sie besitzt ein Bild der Gräfin Regina, «us einer illustrierten Zeitschrift. Komtesse Lore kommt Ai den Erzählungen der Kleinen nicht so sehr gut weg; iAber von Regina ist sie begeistert." - „Hm!", machte der Koltauer und verzog ein wenig den Mund. Mas war da^ nun wieder, daß diese herein- Die AMMn dee »«»erliche« Seiest- semÄiM Schulungsarbeit auf der sächsischen Vauernlagnng Am Mittwoch wurde der Landcsbauerntag mit einer Reihe wertvoller und aufschlußreicher Vorträge fortgeführt. Zunächst sprach Diplomlandwirt Dr. Bohm-Altona über das Rcichserbhofgesch. Er kennzeichnete die Grundgedanken dieses Gesetzes in folgenden Sätzen: 1) Das Bauerntum ist die Blutquelle des deutschen Volkes; 2) der Bauernhof ist das Erbe der Sippe; er ist prioatrcchtlicher Willkür ent zogen; 3) der Bauer ist Freibauer; er darf nicht wieder in Zinsknechtschaft fallen; 4> eine gesunde Besitzverteilung — größere und kleine Bauernhöfe — bildet die beste Gewähr für ein gesundes Volk. Das deutsche Volk lebe nur aus dem Baueniblut, weil heute tatsächlich nur die Bauernschaft einen, wenn auch nicht mehr großen, Geburtenüberschuß habe, während die Städte bei den jetzigen Geburtenziffern ohne Zuwanderung vom Land her binnen wenigen Jahrzehnten aussterben würden. Der Redner wies weiter darauf hin, daß der Bauernhof durch das Erbhofgesetz ein Siammhof geworden ist, der nicht verkauft und nicht belastet werden kann, der auch samt Zubehör vor der Zwangsvollstreckung geschützt ist. Das Reichserbhofgesctz stellt also die ursprüng liche Grundlaae des deutschen Volkes wieder her. indem cs einen aus eigenem Recht lebensfähigen Bauernstand schasst, der das deutsche Volk nicht nur ernähren, sondern auch in seinem völkischen Bestand erhalten und erneuern kann. Anschließend gaben die Leiter der vier Hauptabteilun gen der Landesbauernschaft Sachsen eingehende Berichte über die Organisation und den Arbeitsbereich ihrer Abtei lungen. Ueber die Hauptabteilung 1, die den bäuerlichen Menschen betreut, sprach S i e b e r-Wiederoda, über die Hauptabteilung 2, die sich mit dem Bauernhof und seiner Bewirtschaftung befaßt, Vizepräsident Bennewitz, wäh rend über die Hauptahteilung 3 (Genossenschaften) deren Leiter Pg. Rößler und über die Hauptabteilung 4 (Land handel und die die landwirtschaftlichen Erzeugnisse verarbei tenden Betriebe) Dr. Bauer sprach. Hierauf behandelte Reichskommifsar Daßler die Ge staltung der Markt, und Absatzregelung für landwirtschaft liche Erzeugnisse durch die nationalsozialistische Regierung, im besonderen die Regelung der Getreidepreise, die Organi sation der Eier- und Milcherzeugung und die mit den Müh len und dem Mehlhandel getroffenen Vereinbarungen. Ueber die Gestaltung der Milchwirtschaft berichtete Mi nisterialrat Dr. de Guehery, der Sachberater für milch wirtschaftliche Fragen im Sächsischen Wirtschaftsministerium. Aus seinen Ausführungen war zu entnehmen, daß sich die Ordnung des Milchmarktes nach Preis, Menge und nach den Wegen, die die Milch vom Erzeuger bis zum letzten Verbraucher zu durchlaufen habe, bereits jetzt sehr vorteil haft auswirke. Die Aufbesserung des Milchpreises um einen oder zwei Reichspfennige habe für die aus den sächsischen Bauernhöfen verkaufte Milch einen Mehrerlös von neun bezw. achtzehn Millionen Reichsmark für die Landwirtschaft gebracht. Die Aufgaben des Landhandels Am Mittwochnachmittag hielten die in der Hauptabtei lung 4 der Landesbauernschaft vereinigten Landkaufleute eine Sondertaauna ab. Abteilungsleiter Dr. Bauer geschneite Hexe die Koltauer Damen kannte? Wenn das alles nur mit rechten Dingen zuging. Ihm jedenfalls ge fiel es keinesfalls. Und Fräulein Gundula hatte schon recht, daß'sie ihn herbeizittert hatte. Man mußte die Augen offen halten. i Jetzt kam die, Kleine angaloppiert. Man merkte ihr die sorgenlose Fröhlichkeit an, als sie dahergesprungen kam. Sie stützte, als sie den Baron Koltausah, blieb eine Sekunde lang stehen. „Kommen Sie rnhig her, Fräulein Sirbenhühner! Oder fürchten Sie sich vor mir?" fragte der Koltauer ironisch. „Aber — weshalb sollte ich mich fürchten, Herr Baron? Ich habe vor nicnmndem Angst — auch nicht vor Jhnen.1 „Die kalte Dusche heute morgen scheint Ihnen ja recht gut bekommen zu sein. Sie..sehen ausgezeichnet aus." i »Ja.,—es hat mir wirklich nichts geschadet! Na, ich kann'allerhand aushatten. Hier, Herr Graf, ist das Bild chen!" Rudolf hielt ein sorgfältig ausgeschnittenes Stückchen Papier in der Hand, das eine Dame im eleganten Gesell schaftskleid zeigte, die vor einem Flügel saß. Die kleine ^Photographie zeigte die vollendet schönen und eben mäßigen Züge der nicht mehr ganz jungen Frau. Ein Ernstes Gesicht, mit großen, träumerischen Augen, glattcsj jim Nacken zu einem großen Knoten verschlungenes Haar. Die schlanken Hände ruhten ans den Tasten, der tiefe Rückenausschmtt des Kleides zeigte einen wundervollen Körper. „Regina, Gräfin Koltau, die gefeierte Pianistin der Berliner Gesellschaft, die neben ihrem seclcnvollen Spiel auch über eine herrliche Altstimme verfügt. Ausgenommen während eines Gcsellschaftsabends im Salon der Fürstin Hohenstein..stand enggedruckt unter dem Bild. „Weshalb haben Sie sich das Bild eigentlich aus geschnitten?" fragte Graf Rudolf. „Gott, ich kannte die Gräfin vom Sehen. Sie gefiel mir sehr gut. Und eine Freundin von mir ist Friseuse und arbeitete eine Zeitlang bei den Gräfinnen Koltau; sic hat mir alles mögliche erzählt..." Leonore freute sich diebisch über ihre Schwindeleien, und sie sah mit Vergnügen, wie neugierig die beiden Männer ihr zuhörtcn. „Die Gräfin Regina soll reichlich arrogant sein?" fragte jetzt Baron Koltau. »Ich glaube, da irren Sie sich, Herr Baron! Man er zählt genau das Gegenteil. Gräfin Regina ist überall beliebt, ihres seinen, ruhigen, gleichmäßigen Wesens wegen. Auch die jüngere Gräfin hat man gern, obwohl man ihre Sportleidenschast nicht so sehr schätzt. Meine Freundin, die Friseuse, konnte jedenfalls die Gräfin ; Regina nicht genug rühmen. Wie schön sic wäre und wie i gescheit. Und wieviel Verehrer sie habe... Kein Wunder brachte zum Ausdruck, daß der Laichwirt Im Landkausmann nicht mehr den Gegner sondern den Kameraden sehe, der gemeinsam mit ihm unter der Führung Walther Darres kämpfe. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag des Neichshaupt- abtcilungsleiters 4. Pg. Ve 1 ter, der über die Aufgaben der Abteilung 4 im Reichsnährstand sprach. Er führte u. a. aus. die NSDAP fordere keine Preispolitik sondern ein bäuer liches Bodenrecht, das die Scholle unantastbar mache für alle Zeiten. Im Interesse der landwirtschaftlichen Betriebe, die nicht unter das Erbhofgesetz fielen, werde eine M a r k t- ordnung und eine Preisregelung geschaffen wer den mit dem Ziel, die unheilvolle weitgeösfnete Preisschere zu schließen. Börsenspekulation werde unmöglich werden, denn die NSDAP verlange, daß der Getreidemarkt aus der kapitalistischen Wirtschaft herausgelöst und auch dem Land kaufmann ein gerechter Preis gezahlt werde. In gemein samen Beratungen mit den Landwirten ,dem Getreidehan- dcl, den Mühlen und Bäckereien würden alle zur Markt ordnung notwendigen Maßnahmen durchgeführt, die Spe kulation unterdrückt und eine neue Außenhandelspolitik ein geleitet werden. Aus dem spekulativ veranlagten Händler solle ein ehrbarer, nationalsozialistischer Kaufmann werden. Landesbauernführer Körner forderte die Anwesen den auf, daß sie sich nicht als Jnteressenvcrtreter gegenüber dem Erzeuger und Verbraucher fühlten sondern als Mittler zwischen ihnen. Früher habe man durch demagogische Ver sprechungen Beifall ernten können, heute müsse aber mehr vom Opfern als vom Verdienen gesprochen werden. In einem an den Neichsbauernführcr gerichteten Telegramm wurde diesem von der Versammlung unverbrüchliche Treue gelobt. In der Verbandsversammlung der Versuchsringe sprach Prof. Dr. Pieper über Qualitätsverbesserung des deut schen Weizens und bezeichnete die durchschnittliche Backfühig- keit der in Deutschland gebauten Weizen als ungenügend; die Umstellung auf backfähigerc Sorten sei aber im Gange. Am Abend fand im Ausstellungspalast der Führer appell der Landesjungbauernschaft Sachsens statt. Aus dem Geschäftsbericht geht hervor, daß im Jahr der nationalsozialistischen Revolution 348 kleine Verbände und Vereine eingegliedert wurden und somit die Mitgliederzahl von 800 Ende 1932 auf 20 000 Ende 1933 gestiegen sei. Die Erziehung der Jugend, der Dienst am Volk von morgen, wurde durch 133 Lehrgänge verschiedener Art. die alle stark besucht waren, gefördert. Landesjungbauernführer Schu mann betonte, daß jeder duch in diesem Jahr auf dem Posten stehen und sich als Soldat Adolf Hitlers fühlen müsse. Landcsbauernführer Körne r-Piskowitz wies auf die wahr haft revolutionäre Arbeit des vergangenen Jahres hin. Jetzt stehe eine geeinte große Front vor großen Zielen und der Bauer von einer besseren Zukunft. Das Bauerntum habe auch Pflichten an Volk und Rasfe und bei dem völkische» Aufbau entscheidenden Einfluß. Die Jugend stehe bereit, für Blut und Boden zu kämpfen und zu arbeiten. Ministerialrat Meyer-Berlin führte u. a. aus: Wir stehen am siegreichen Ende eines mehr als tausendjährige» Bauernkrieges. Alle zukünftig zu treffenden Maßnahmen werden in erster Linie von der völkischen Seite aus gesehen. Der Bauernstand muß stark und gesund sein; denn wer den Brotkorb eines Volkes in der Hand hält, hält auch sein Geschick. Wir müssen wieder Verständnis für einander haben als ein einiges großes^deutsches Volk, »nd der Bauer bei ihrer Schönheit, ihrem Reichtum und ihrer musikali schen Begabung. Meine Freundin hatte sie singen hören; das Herz bliebe einem vor Etzlzückcn stehe», sagte sie ..." Nach Leonores begeisterter Schilderung war es eine ganze Weile still. Der Koltauer hatte das Bildchen in die Hand genommen und betrachtete es nachdenklich. „Hm! Muß sich ja kolossal verändert haben!" murmelte er dann vor sich hin. Dann besann er sich, reichte das Bild' zu Leonore hinüber. „Da, haben Sie Ihren Wisch, wieder!" „Nee! Ich will cs gar nicht mehr haben. Sie können; cs ruhig behalten, Herr Baron. Ist ja Ihr- Kusine, wie' Graf Attenberg mir sagte. Da gehört das Bild mehr zu! Ihnen als zu mir." Baron Koltau machte ei» undefinierbares Gesicht. In, Lores Augen aber blitzte cs triumphierend auf, als sie sah, wie der Koltauer das Blättchen Papier dann in seine! Brieftasche steckte, obwohl er sagte: j „Was soll ich mit dem Wisch? Na, cs ist egal, ob ich! es in den Ösen stecke oder Sie." Graf Rudolf lachte und meinte: „Nehmen Sie sich nur in acht, manchmal können auch Bilder gefährlich werden." . „Unbesorgt, Rudolf. Mir kann keine Frau mehr ge fährlich werden, weder so noch anders." Lore amüsierte sich ausgezeichnet. Wundervoll war dieses Spiel; mal etwas ganz anderes als in Berlin, wo man entweder mit Sport oder mit Vergnügungen die Zeit totschlagen mußte. Hier hielt sie die Fäden in der, Hand, hier stand sic mitten drin — und sie würde schon! dafür sorgen, daß alles so ausging, wie sie es wünschte. „Ich glanbe, cs ist Zeit, ins Haus zurückzukehren. Es sängt schon an, kühler zu werden. Sie bleiben doch zum Tee und über den Abend, Viktor? Oder haben Sie etwas Besseres vor?" „Sie wissen doch, was Besseres gibt es hier nicht als Sie, Rudolf. Und meine Staatskarosse steht vor der Tür) Die L8 warten so lange, bis ich sie in Bewegung setze."! „Oh, Sie haben ein Auto, Herr Varon?" fragte jetzt Leonore neugierig. „Jawohl, mein Fräulein! Wenn wir auch meilenweit von Berlin entfernt sind, verweilen wir doch nicht auf den^ Mond und wissen mit der Zeit Schritt zu hatten." „Eigentlich selbstverständlich. Sie wollen doch nicht' hinter Ihren Berliner Kusinen zuriickstchen. Wo die Komtesse Leonore eine so versierte Sportsdame ist." „Ihnen imponiert wohl das Sportgctue der jungen Gräfin Koltau?" „Klar! Sie ist jung und schmissig und eine interessante Frau. Man munkelt sogar davon, daß sie versuchen will,,! den Aermellanal zu durchschwimmen. Das muß einem doch imponieren." . , . (Fortsetzung folgt.)