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Ich gratuliere! Es ist kein Witz, sondern ein wirklich wahres Geschicht- chen. Ingenieur L. schlief fest, als es plötzlich um 3 Uhr nachts am Telephon klingelte. Er hob den Hörer. ,Hch gratuliere. Sie haben eben einen kräftigen Sohn bekommen." „Quatsch", murmelte der Herr Ingenieur und legte sich auf die andere Seite. Es vergingen fünf Minuten, da klingelte das Telephon wieder. „Hier ist das Staatskrankerchaus. Ich gratuliere. Sie haben noch einen Sohn bekommen." Jetzt wurde es dem Ingenieur aber zu dumm. Er machte Licht, luchte im Schlafzimmer herum — seine Frau n>ar verschwunden. Und dann klärte sich die Sache auf. Die Frau hatte sich während der Nacht sehr krank gefühlt und war in iveiser Vorahnung nach dem Staatskrankenhaus gefahren. Der liebe Gatte aber hatte so fest geschlafen, daß er es gar nicht merkte und auch nicht ahnte, daß er inzwifchen sogar Vater von kräftigen Zwillingen geworden war. Hitler-Jugend auf dem Lande! . . . Ach, so eine Schweinerei! . . . Zmmer bloß Regen . . . immer nur den Straßcndrcck, der so hoch liegt, daß die Stiesel stecken bleiben. Schon laufe ich eine halbe Stunde so herum. Die Füße sind naß geworden und meinen Mantel kann ich aaswinden. Aber . . . aushalien! Wir sind doch Hillerjungcn! Und immer wieder warten. . . warten . . . warten! Jetzt kommt der Bannführer, der sich heule die Heimabende in meiner Gefolgschaft anfchen will. Trocken ist der auch nicht ge rade. Mit dem Rad 25 Kilometer bei diesem Sauwetter, das soll ihm einer nachmachen. Nun geht die Fahrt zu zweit. Unser Ziel ist der Heimabend in Sadisdorf. Das sind noch 7 Kilometer Weg, davon 3 Kilometer laufen. Das kann ja noch heiter werden. — Der Regen peitscht uns ins Gesicht, der Wind drückt das Vor derrad herum, daß man ab und zu in unmittelbare Nähe des Straßengrabens kommt. Die Straße selbst ist ein einziger See. Uns spritzt das Vorderrad das dreckige, gelbe Straßenwasser ins Gesicht. Ein Auto blendet uns, aus den Lichtern glüht Schaden freude. Ans soll das nicht stören. Es geht trotz Regen, Schmutz und Wind weiter. . . . Naundorfer Brücke . . . Jetzt können wir noch 3 Kilo meter den SadiSdorsrr Berg hinausstrampeln. Die Straße ist glalt und ein Sturm legt los, daß wir das Rad festhallen müssen. Ob die Zungen der Kameradschaft „Norkus" alle da sind? Ob sie den Kampf gegen dieTücken des Wetters ausgenommen haben? Ein Kamerad kommt sogar aus Ammelsdors zum Dienst. Das ist «in Meg von 6 Kilometern. Andere wohnen in Hennersdorf und in Obercarsdorf. Alle müßen sie nach Sadisdorf zum HZ.-Dienst. Aber die Zungen vom Lande haben begriffen^ was es heißt, „Hitler- junge" zu sein. Schwer und mühsam erkämpft der Zunge sein Brot. Der Wille tiefer Kerle ist größer, als der der Städter. Zäher halten sie aus, mehr sehen sie daran, um die begriffene Lehre des Natio nalsozialismus in die Seelen ihrer Mitmenschen cinzupflanzen. So entsteht hier oben eine Zugend, die wertvoll, gesund und kräf tig ist. Der Regen Hal eben etwas ausgesetzt, beginnt nun aber um fo toller. Wir sind am Heim in Sadisdorf angekommen, alles ist still. Mir treten ein. „Ein „Achtung!" und meine Kameraden stehen stramm und besehen recht ängstlich den neuen Gast, unseren Bannsührer. Petroleumlampen sorgen für die nötig« Beleuchtung. Zn der Ecke steht der große, breite Kachelofen. Ein hübsches Feuer haben die Zungen in den Ofen gemacht, der alte, gute Kachelofen tut feine Pflicht. Den Heimabend der Kameradschaft „Norkus" hält der Füh rer der Zungen ab. Zufrieden können wir über die Leistung die ses einfachen Hillcrjungen sein. Aus dem Landvoll, ist er hervor- gegaugen. Elend, Not und Unterdrückung hat er am eigenen Leide er fahren. Za, die gitlerjunaen auf dem Lande nehmen die Sache ernst und Kämpfen mit Leib und Seele. Nun gehl die Fahrt wieder nach Hause. Das Wetter hat sich nicht geändert. Nun sind wir trotz Regen und Schmutz endlich zu Hause, und fchön war es doch. G. S. Sächsisches Dresden, 15. 2. Am Mittwochnachmittag brach ini Post amt 30 ans der Brunnenstraße in Mickten im Dienstraum ein Fußboden und Balkenbrand aus, der anscheinend durch schadhafte Feuerung hervorgerufen worden war. Die alarmierte Feuerwehr löschte die Flammen. Der Ofen mußte abgetragen werden. Kirchberg. Der hier 9.56 Uhr abgehende Personenzug der Linie Wilkau - Carlsfeld fuhr am Dienstag nur bis Bärenwalde. Die Reisenden wurden von dort bis Schön heide mit Kraftwagen weiterbefördert. Der Grund dieser Vorsichtsmaßnahme war der, daß sich auf der Strecke Bärcnwaldc - Obercnnitz nahe am Bahngleis ein 5 Meter tiefes und 6 Meter breites trichterförmiges Loch gebildet hatte. Um 4 Uhr nachmittags war nach Ausfällen der Ver tiefung die Strecke wieder fahrbereit. Die Vertiefung ist vermutlich durch Einstürzen eines alten Stollens eines frühe ren Erzbergwerkes entstanden. Hartha. Dieser Tage kehrte ein Arbcitsdienstfreiwilligcr aus einem Arbeitsdienstlager bei Flensburg in seine Heimat zurück. Zn Flensburg hatte sich eine 14 jährige Schülerin in ihn verliebt. Da sie nicht allein sein wollte, entwendete sie ihren Eltern 95 M. und fuhr ihrem Geliebten nach Hartha nach. Die liebesdurstige Schülerin wurde aufgc- griffen und in ihre Heimat zurücktransportiert. Hartha. Bei dem Riesenbrande des Lagergebäudes der Firma Hermann Müller, bei dem über 20 000 Paar Filz schuhe verbrannten, waren einzelne Mannschaften der Frei willigen Feuerwehr bis zu 32 Stunden ohne jede Ablösung in Tätigkeit. Zwickau. Vor dem Zwickauer Amtsgericht erlaubte sich am Fastnachtsdienstag ein Zimmermann aus Miesen, der Einspruch gegen zwei Strafbefehle in Beleidigungssachen er hoben hatte, einen Fastnachtsscherz. Er erschien, angeblich zufolge einer Wette, mit halbseitig abrasierkem Schnurrbart im Gerichkssaalc. Da die noch vorhandene Barthälfke statt lichen Wuchs hakte, blieb der Scherz dem Richter natürlich nicht verborgen. Wegen Verhöhnung des Gerichts wurde der „Spaßvogel" sofort in eintägige Haftstrafe genommen. Seine Wette, die er bei einem Bockbierfest abgeschlossen haben will, hak der Zimmermann zwar gewonnen — dafür mußte er aber bis zum Aschermittwoch — brummen! Letzte Nachrichten MWeilmgen in Wz Smien. Mehrere Tote. Madrid, 14. Februar. Am Mittwoch kam es in Madrid an mehreren Stellen der Stadt, besonders in den Außenbezirken, zu Ausschreitungen der steckenden Bauarbeiter. Mehrere Läden »nd «ine Markthalle wurden von größeren Gruppen von Arbeitern und Frauen gestürmt und ausgeraubt. Zn einem Dorf in der Pro- vinz Sevilla machten mehrere Kommunisten einen Polizisten nieder, der sie verhaften wollte. Zn einem anderen Dorf in der gleichen Provinz erschoßen die Sozialisten auf der Straße einen Arbeiter, j der sich nicht am Streik beteiligte. Auch in der Provinz Leon kam - es zu Zusammenstößen zwischen verschiedenen politischen Gruppen, wo ebenfalls ein Toter und zahlreiche Verwundete auf dem Platze blieben. Zn Barcelona überfielen mehrere maskierte Syndikalisten einen Strahenbahnzug, den sie in Brand steckten. Zn Oviedo schoß «in Arbeiter der Milikärwaffenfadrik einen Artilleriehauptmann , nieder, da dieser ihn zur Rede gestellt hatte. Der Mm bei Wen ArbelMn. Richtfest in der Reichskanzlei. Berlin, 15.Febnrar. Der Völkische Beobachter meldet: Zn dem Umbau der Wohnung des Führers fand das Richt fest statt. Zn der großen Halle hatten sich etwa 130 Arbeiter und Angestellte der bei dem Bau tätigen Firmen versammelt. Der Führer hatte sic zu einem cinsachcii Zmbiß eingcladcn. Der Saal war mit den Fahnen des Dritten Reiches und mit Grün und Blumenschmuck versehen. Zeder der Teilnehmer erhielt in Aner kennung der geleisteten Arbeit vom Führer ein Geldgeschenk. Adolf Hiller halte es sich nicht nehmen lassen, inmitten der Arbeiter dieses Richtfest zu feiern. Er ergriff während der Feier selbst das Wort und gab seiner besonderen Freude darüber Aus druck, unter den Arbeitern zu sein. Zn seinen weiteren Aus führungen streifte er auch die Lage und Entwickelung in Oester reich. Er verwies darauf, daß sein Ziel nicht die Förderung irgend einer Klasse sei; für ihn gebe eS nicht Bürgertum und Proletariat, sondern nur die gemeinsame Arbeit am Staat. Ein Land müsse sich mit den vorhandenen Faktoren, nämlich der Arbeitskraft und den Fähigkeiten der Bewohner, mit dem vorhandenen Boden und dessen Fruchtbarkeit abfinden. Deutschs hätten zu jeder Zeit bewiesen, daß sie in der Geschichte der Völkev auf all«» Gebieten Großes und Größtes geleistet hätten. — Das höchste Ziel der Regierung des Dritten! Reiches fei, die Wirlschafks- nol in Deutschland durch Schaffung neuer Produklionsmöglich- keitcn, aber auch Absatzmöglichkeiten zu beheben. Sein häufiger Besuch auf dem Bau zeige seine Verbundenheit mit den Arbeitern und mit der Stätte an, wo er vor 25 Zähren selbst unter Arbeitern angefangen habe, zu arbeiten. Dem Arbeiter müsse wieder der Stolz auf sein« Arbeit und das geschaffene Werk unerzogen werden. Arbeit in jeder Form sei Dienst am Volke. Zn engstem Zusammen hang mit dem WirtschaftSproblem steh« die Arbeitsbeschaffung. Dieses größte Problem zu lösen durch Ausnutzung des Bodens lund seiner Bodenschätze sei das Ziel seiner Politik. — Zn diesem Zu sammenhang wies der Führer aus die Schaffung von Autostraßen hin, die ein dringendes Bedürfnis seien. So wie er, der Kanzler, immer wieder in das Volk gehe, um die Verbindung mit dem Volk nicht zu verlieren, so sei es auch notwendig, daß die gesamte Re gierung immer wieder an das Volk appelliere, und sich immer wieder neue Kraft aus dem Volke hole. — Das erste Regierungs jahr des Dritten Reiches habe gezeigt, daß im Gegensatz zu den früheren Regierungen große Erfolge erzielt worden seien. Wider Erwarten gut sei die Verringerung der Zahl der Arbeitslosen ge lungen. Auch die Schaffung von Arbeit durch den Umbau seiner Woh nung wie die Schaffung von Neubauten überhaupt falle in den Rahmen der Arbeitsbeschaffung und diene damit der Verringerung der Arbeitslosigkeit. Am Schluß betonte der Führer noch einmal seine Freude, inmitten der Arbeiter weilen zu können. Das Bou handwerk sei im Gegensatz zu vielen anderen Berufen der schönste, weil der Bauhandwerker und der Bauarbeiter den Erfolg seiner Arbeit in seinem Merk praktisch vorAugen habe, und dieses Werk überdauere ost Jahrzehnte, Zahrhunderte und sogar Jahrtausende. Nu USUSL sta-rkss üräbebsu Lu luäisv. London, 14. Februar. Wie Reuter aus Bombay meldet, wurde auf der dortigen Erdbebenwarte ein außerordentlich starkes Erdbeben registriert, dessen Mittelpunkt im östlichen Indien liegt. ürxlvLiov Lu sivu ULverrM- Hamburg, 14. Februar. Wie aus Brunsbüttelkoog ge meldet wird, explodierte in der Nacht zum Mittwoch in den Mineralöl- und Asphaltwerken im benachbarten Ostermoor unter donnerartigem Krachen einer der riesigen Kessel und setzte einen Teil der Fabrikanlage in Brand. Die Feuerwehr ging mit Schaumlöschern gegen die Flammen vor. Es gelang ihr auch nach angestrengter Tätigkeit, den Brand zu lokalisieren. Handel und Börse Dresdner Börse vom 14. Februar. Zahlreichen Kursbesse rungen standen nur geringe Abschläge gegenüber. Kammgarn Schedewitz 7 und Dittcrsdorser Filz 5 Prozent gebessert. Land kraft Leipzig 3, Elektra 2,5, Hamel 2,75, Kahla 2,25, LheM. Heyden, Vereinigte Zünder uüd Großenhainer Webstuhl je 1,5 Prozent fester. Der Markt der festverzinslichen Werte lag schwächer. Leipziger Börse vom 14. Februar. Heute war nur kleine Geschäftstätigkeit zu beobachten. Schönherr gewannen 2,5, Leip ziger Trikot 2, Stöhr 1,25 Prozent, während Schubert L Salzer 1,75 und Reichsbank 2 Prozent verloren. Der Markt der fest verzinslichen Werte hatte cbcnjalls nur kleines Geschäft. Devisenkurse. Dollar 2,522 «Geld! 2,528 <Bries), engi. Pfund 12,70 12,73, holl Gulden 168 43 168.77. Belga lBelgienl 58.29 58,41, ital. Lira 21,98 22,02, dän, Krone 56.74 56,86 norw, Krone 63,84 63,96, franz. Franken 16.46 16.50. tlchech. Krone 12,44 12,46, schweiz. Franken 80,82 80,98, fpan. Peseta 33,97 34,03, schweb, Krone 65,58 65,72, osterr. Schilling 47,20 47,30, poln. Zloiy (nichtamtlich) 47,07 47 27, Freitag nachmMaa 4 Uhr Berkaus von Rindfleisch Da unsre Mitarbetterz.... -Wer für öle Presse schreibt,Undet slch an alle Volksgenossen, , gebildete und ungebildete. Er hat die Pflicht, seine Beiträge in eine einfache und klare Sprachform zu kleiden, die frei ist von entbehrlichen Fremdwörtern. Auch das ist ein weg zur Volksgemeinschaft! Wir bitten unsere Mitarbeiter, als Kührer voranzugehen - der Leser wird'« danken! fr Lun- unsre MDgentun-schastl Der Werberat der deutschen Wirtschaft hat bestimmt: „Oie »Werbung hat in Gesinnung und Ausdruck deutsch zu sein." l, 7 ' Mit Recht! Anzeigen, öle dem nicht entsprechen, wirken nicht, f Anwirksame Anzeigen sind weggeworfenes Geld, wer Gclö wegwlrst, treibt Volkoverrat! wir bitten öaher unsere Kunden, nursprachlich saubereundgeschmackvolleAnzcigen aufzugcbcn- Oer Erfolg wlrö's lohnen! Verlag UN- S ch r i f t l e i t u n g Geschäfts - Verlegung. Der geehrten Einwohnerschaft von Dippoldiswalde und Umg. gebe lch hiermit bekannt, daß Ich mein Tapezierer- u. Detorationsgeschaft ab 15. d. M. vom Markt 77 nach der Bahnhofstr. 251 (vorher Färberei Zeidler) verlegt habe. Zch bitte, mich auch tn meinen neuen Geschäftsräumen gütigst unterstützen zu wollen. Heinrich Hofmann Tapezierer und Dekorateur Milchversandscheine druckt schnellstens Buchdruckerei Carl Zehne Morgen Freitag u.jede» Dienstag MeWm-ii.Wei- hkkfkiü« Zeben ^leUag spUcken Naploffeikucffen FeinMm Mmm Markt 16 Morgen Freilag Schlachtfest Drucksachen : Carl Irhnr Zwei nimmermüde Hände ruhn für Immer Nach langen, schweren Leiden verschied am Mitt woch früh lm 52, Lebensjahr mein lieber Gatte, unser guter Vater, Bruder, Schwager, Schwieger- und Großvater M Rum SAcker Bauer Reichstädt, 15. 2. 1934 Die trauernde« Hinterbliebenen Die Beerdigung erfolgt Sonnabend nachmittags >/r2 Uhr vom Trauerhause aus