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WeiheritzZeitung Tageszeiwng un» Anzeiger siir DWEswalSe, SchmieSeber, u. ll. Aelteste Zeitung Ides Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschafk, des Stadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Milllmekerzeile 6 Rpfg.; im Tertteil di« 93 - Millimeter breite Millimekerzeile 18 Rpfg. - Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. D.-A. Xll. 1335 Hauptschristleiter und verantwortlicher Anzeigenleiter: Felix Zehne Druck und Verlag: Carl Zehne in Dippoldiswalde 10 Freitag, am 12. Januar 1934 100. Jahrgang" Artliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Am kommenden Sonntag, 14. Januar, kann Privalus Oswald Lohe, wohnhaft Altenberger Straße 14 6, seinen 80. Geburtstag bei recht guter körper licher und geistiger Rüstigkeit begehen. Als eifriger Ge flügelzüchter und langjähriges Vorstandsmitglied in diesem Verein ist er auch weit über die Grenzen der Stadt bekannt. Schmiedeberg. Duich die Vorsitzende des hiesigen Frauen vereins wurde im Großmütterchenverein Frau Hedwig Tögel hier, die 27 Jahre lang ununterbrochen bei der Firma L. Kästner, Papier- und Buchhandlung, hier, tätig war, als Anerkennung für ihre langjährige Treue eine Anerkennungs urkunde vom Landesverband für christlichen Frauendienst ausgehändigt. Hirschbach. In der Woche zwischen Weihnachten und Neu jahr halte die Ortsgruppe Hirschbach der NSDAP, einen deutschen Weihnachtsabend veranstaltet, zu dem an alle Einwohner von Hirschbach und Hermsdorf Einladungen ergangen waren. Heber 150 Volksgenossen hallen sich hierzu im weihnachtlich geschmückten Saale des Hirschbacher Gasthofes eingefunden. Ortsgruppcnleiler Pg. Edwin Hultsch hieß alle Teilnehmer willkommen. Pg. Schul leiter Glöckner sprach über Germanengeisk und Christengeist zur Weihnachtszeit. Pg. Bürgermeister Klengel berichtete als Gruppen- walter über die NS-Volkswohlfahrl und das Winterhilfswerk. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Bildung einer NS-Frauenschast angeregt. Eine sofort in Umlauf gesetzte Liste brachte zahlreiche Einzeichnungen, so daß eine wesentliche Borarbeit damit schon ge leistet war. Der 8. Januar wurde nunmehr zum Gründungstage der NS-Frauenschast Hirschbach. Wiederum war die Beteiligung der Frauen sehr grosz. Der Ortsgruppenleiter Pg. Hultsch konnte hier bei auch die Kreisleiterin, Frl. Schwenke—Maller, begrüßen. Letztere nahm sogleich das Work, um Wesen und Ziel des Natio nalsozialismus und seine Bedeutung im Leben der Frau in kurzer, aber packender Ausführung zu umreihen. Der Kampf gehl um die Seele des Volkes. Aufgabe der Frau und Mutter ist es mit, die Jugend zu Wahrhaftigkeit, Treue und Glauben zu erziehen. Die feflgegründcte deutsche Familie ist der Garant für das Bestehen Deutschlands. Und hier erwächst der Frau «in weites Feld der Be tätigung und Mitarbeit. Nachdem noch die Richtlinien und die Grundsätze der NS-Frauenschast bekanntgegeben worden waren, konnte zur Gründung geschritten werden. 41 Frauen hakten er freulicherweise inzwischen durch Unterschrift ihren Beitritt erklärt. Aus ihnen berief Frl. Schwenke zur Frauenfchastsleilerin Frau Liesbeth Lohe, zur Stellvertreterin Frau Agnes Paul, zur Kassen wartin Frau Frieda Fuchs, zur Schriflwarkin Frau Martha Schmidt. Zur Leiterin der Arbeitsgruppen 1, 8 und S wurde als Kulturwartin Frau Martha Glöckner und als Leiterin der Gruppe 11, Landfrauenschulung betr, Frau Lydia Hultsch ernannt. Weitere Besetzungen d«r anderen Arbeitsgruppen sollen nach Bedarf er folgen. Als Beraterinnen der NS-Volkswohlfahrt und für das Wmterhilsswerk werden dem Gruppenwaller Frau Liesbeth Lotze, Kirschbach, und Frau Elsa Zlehnert, Hermsdorf, bciaeordnet. Als Verfammlungstag wurde der erste Montag jeden Monats festge setzt. Es sei der Hoffnung Ausdruck aegeben, daß sich noch recht viele Frauen der NS-Frauenschast anschliehen möchten. Mit dem Frauenschaflsliede, gesprochen und dann auch gesungen von Frl. Schwenke, und einem dreifachen Sieg-Heil! auf den obersten Führer onsereS Volkes wurde die überaus anregende Gründungs- Versammlung der NS-Frauenschast Hirschbach geschlossen. Altenberg. Die Wiederaufnahme des Zinn bergbaues durch die ZwitterstockS-AG. steht nunmehr in den nächsten Wochen bevor; im Februar soll der Berg werks- und Hüttenbetrieb wieder ausgenommen werden, und zwar zunächst mit einer Belegschaft von 10—20 Mann, die aber im Laufe des Jahres möglichst auf 50 bis 60 Mann er höht werden soll. So wird unser Zinnbergbau der Arbeits schlacht in unserem Orte zu einem entscheidenden Vorstoß verhelfen. Gegenwärtig werden unter Leitung des neuen technischen Betriebsleiters Dr.-Ang. Sommer in 102 Meter Tiefe die Gleisanlagen zur Wiederaufnahme der Förderung in Ordnung gebracht. Die Nenkabilitätsfrage kann bei der zu erwartenden Zinnausbeuke von 3kA Zinn auf 1000 kg! Erz trotz des niedrigen Zinnpreises von 3,15 AM. pro Kilo gramm als gesichert gelten, und zwar durch zwei besonders günstige Umstände: einmal durch den Schubortabbau, der die Gcröllmassen des Pingenbruches ausnützt, und zum anderen durch ein neuzeitliches, in der Bergakademie Freiberg erst in den letzten Jahren erforschtes, wirtschaftlich tragbares Verfahren zur Klärung der roten Grubenabwässcr. Eine moderne Kugelmühle wird anstelle der alten Pochwerke zur Zerkleinerung des Gesteins benutzt werden. Der abgelagerte rote Schlamm wird Andustriezwccken nutzbar gemacht. Da der Nomerschacht für den Betrieb gebraucht wird, ist von der Direktion des Bergwerks ein Weg gefunden worden, um die Vesichkigungsmöglichkeit des Bergweltwunders der Heinrichsohle auch während des Betriebes aufrecht zu er halten. Von der Ankon-Anger-Skraße aus wird eine Treppe in die Pinge hinuntergeführt, von deren linker Seikenwand aus ein Veroindungsgang nach der Heinrichsohle durchge brochen werden soll. Wir begrüßen jedenfalls auf das freu- Fortgang der 1934 wieder zwei Millionen Erwerbslose wenige:.. Im „Arbeitertum" nimmt der Staatssekretär im Reichs- sinanzministerium Fritz Reinhardt das Wort zu dem Thema: „Ein Jahr Arbeitsschlacht." Nach ausführlicher Be trachtung der bisherigen Entwicklung des Kampfes gegen d>e Arbeitslosigkeit im nationalsozialistischen Staat kmnmt er Hl dem Schluß, daß die Arbeitslojenziffern im Haushaltsjahr 1934 um weitere wahrscheinlich zwei Millionen sinken würden. Der Erfolg der bisherigen Arbeit besiehe darin, daß die Arbeitsloseuziffer bereits zurückgegangen sei. Es stehe außer Frage, daß es gelingen werde, die Arbeitslosigkeit weiter durchgreifend zu senken und in wenigen Jahren so gut wie zu beseitigen. Das Haushaltsjahr 1933 werde wieder das erste sein, in dem das Aufkommen an Steuern nicht mehr um Hunderte von Millionen unter dem Voranschlag Zurück bleiben, sondern den Voranschlag erreichen, wahrscheinlich sogar übersteigen werde. Allein das Aufkommen an Um satzsteuer werde um wahrscheinlich 250 Millionen das Auf kommen des Vorjahres und um 100 Millionen RM den Voranschlag übersteigen. Im Haushaltsjahr 1933 würden in der deutschen Volkswirtschaft 12 bis 14 Milliarden RM mehr umgosetzt als im Haushaltsjahr 1932. Darin leien win ¬ digste, daß unser Zinnbergbau wieder in Betrieb kommt, einmal in wirtschaftlicher Hinsicht, denn die Zahl der Arbeits losen wird vermindert und die Wirtschaftskraft unseres Ortes geklärt, zum anderen aber auch in kultureller Be ziehung, denn mit dem endgültigen Einschlafen unseres Berg werkes wären ungeheure ideelle Werte unserer Heimat der Vernichtung preisgegeben worden. Die Wiederaufnahme des Betriebs wird auch dazu beitragen, die Einfuhr ausländi schen Zinnes fühlbar zu verringern und so unserem Volks vermögen Werte zu erhalten. Freital. Auf einem steilen Felsen oberhalb der Schule Hainsberg ist ein Gefallenenehrenmal errichtet worden. Die Sächsischen Gußstahlwerke Freital-Döhlen haben dazu ein 17 Meter hohes und 50 Zentner schweres Kreuz aus Guß stahl angeferkigk, das dieser Tage an seinem Bestimmungsort aufgerichtek worden ist. Dresden. Aus Anlaß des Amtsantritts des General musikdirektors Dr. Böhm hak der Generalintendant der Sächsischen Staatstheater an die Reichskanzlei in Berlin nachstehendes Telegramm gesandt: „Meinem Führer Adolf Hitler zeige ich hierdurch an, daß Dr. Böhm aus Hamburg als Generalmusikdirektor der Sächsischen Slaatstheakcr sein Amt angetreten hat, danke ihm nochmals für gütige Ver mittlung und bitte weiter um Schutz- und Schirmherrschaft über die Sächsischen Staatstheater. An Treue Sieg Heil Pg. Adolph, Generalintendant." Pirna. Am Montag fand eine Probefahrt mit elek trischen Triebwagen auf der Eisenbahnstrecke nach Schan dau und am Dienstag eine solche auf der Nebenbahnlinie nach Gottleuba stakt. Von dem Ergebnis dieser Versuchs fahrten mit einem neuen Wagentyp, der durch Rohölfeue- rung getrieben wird, hängt es ab, ob die Triebwagen zur dauernden Einführung geeignet sind. Auch die Strecken nach Dürröhrsdorf und Neustadt in Sachsen kommen für die Benutzung elektrischer Triebwagen in Frage. Radeberg. In Walroda kam ein 12 jähriger Knabe beim Rodeln so unglücklich zu Fall, daß er mit gebrochenem Schien- ' dein und Bluterguß ins Radeberger Krankenhaus gebracht werden mußte. 1 ^sdebupg. 2n der Nacht zum Mittwoch brannte das dem Cchuhmachermeister Schönherr gehörige, auf der Psarr- gafse gelegene Wohnhaus, das fünf Wohnungen enthielt, vollständig nieder. Das Feuer war in einem Schuppen aus gebrochen und hatte von dort auf das Wohnhaus über- gegriifen. Die Brandursache bedarf noch der Klärung. Mügeln, Bezirk Oschatz. Vorstand und Ausschuß der Lon-krankenkasje haben in Verfolg des Arbeiisbeschasfnngs- propramms die Errichtung eines eigenen Geschäftshauses be- schlosseu. Der Neubau soll in einfacher und schlichter Form errichtet werden. Chemnitz. Der Beauftragte des Neichsspartführers im Be zirk III, Chemnitz, Diplom-Sportlehrer Keller, macht folgendes amtlich bekannt: Die Industrie- uud Handelskammer Chemnitz verlangt von jetzt ab von auslernenden Lehrlingen als Ab schlußprüfung auch eine körperliche Leistuugsprüfung. In der amtlichen Mitteilung heißt es weiter, daß eine gesetzliche Neu regelung dieser Frage nicht mehr lauge aus sich warten lassen Arbeitsschlacht oepens v Mitliarven RM Volkseinkommen und Kaufkrafter- höhung enthalten. Der Beweis für die Richtigkeit national sozialistischer Finanz- und Steuerpolitik sei erbracht. Es stehe außer Frage, daß die Umsätze in der deutschem Volkswirtschaft im Haushaltsjahr 1934 um weitere 12 bis 14 Milliarden RM und somit das Volkseinkommen um wei tere 6 Milliarden steigen würden. Die Umsätze würden also im Haushaltsjahr 1934 um 24 bis 28 Milliarden und das Volks einkommen um etwa 12 Milliarden größer sein als 1932. Aus dieser voraussichtlichen Entwicklung ergebe sich, daß die Arbeitslosenziffern im Haushaltsjahr 1934 um weitere wahr scheinlich zwei Millionen sinken würden. Der Staatssekretär erklärt u. a. noch, daß die freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit, die bis zum 31. März 1934 läuft, bereits rund 100 Millionen R M ergab. Je größer der Betrag werde, um so größer die Summe, die gegen die saisonbedingte Anschwellung der Ar beitslosigkeit im Winter eingesetzt werden könne. Die bis herige Arbeitsschlacht bedeute nur einen Teilabschnitt inr Rahmen des Gesamtplanes. werde. Die Oberaufsicht über die Leistungsprüfungen hat der Landessportführer Bürgermeister Schmidt—Chemnitz. Die Prü fungen selbst werden von anerkannten Kampfrichtern durch- ' geführt. Inhaber des Reichsjugendsportabzeichens sind von der Prüfung befreit. Ebenso können körperlich Behinderte befreit werden. Die Bedingungen dieser Leistungsprüfungen halten , sich etwas unter den Bedingungen für das Reichsjugendsport abzeichen. Oederan. Einem Wachkmann vom Sicherheitsdienst ge> j lang es, bei einem Skreifengang nachts zwei entwichene j Strafgefangene aus der Korreklionsanstalk in Bräunsdorf s zu stellen und der Polizei zu übergeben. Colditz, an einer Tagung des Unterverbandes Colditz in ! der Kreisbauernschaft Grimma setzte sich der Kreisleiter ! der NSDAP., Reichstagsabgeordneker Otto Naumann, mik den sogenannten „Meckerern" und den Angebern ausein-: ander. Heuke gäbe es gerade auf dem Lande viele „Mecker l rer", aber diese sollken doch einmal berücksichtigen, was die i nationalsozialistische Regierung bereits alles für sie getan habe. 3eder ehrlich denkende Volksgenosse sollte den Mecke- ! rern den wahren Sachverhalt auseinandersehen, aber das ' dürfte wiederum auch nicht zum Angeberlum führen. Menn ! der Kreisleiker z. B. während der nationalsozialistischen Re volution auf die Angeber gehört hätte, so hätte er wahr scheinlich in der Amkshauptmannschaft Grimma allein 30 008 Personen festsetzen lassen müssen. Objektivität sei notwendig. Und Heuke seien wir wieder deutsche Menschen geworden, die für das, was sie tun und sagen, auch voll mit ihrem Namen einstehen können. Regis Breitingen. Der hiesige Turnverein bot während eines Balles turnerische Einlagen. Dabei stürzte ein sonst gewandter Turner bei Hebungen am Reck so unglücklich, daß er bewußtlos liegen blieb. Er mußte dem Krankenhaus zugesührk werden. Penig. Da in Obergräsenhain mehrere Schulkinder an Diphtherie erkrankt sind, ist die dortige Schule auf die Dauer von zehn Tagen geschlossen worden. Sayda. Dem Gendarmerieposten in Sayda gelang es, einen Mann fcskznnehmen, der seit Anfang 1932 bis Ende 1933 öfters die Opferstöcke einer Kirche erbrochen und ihres Anhalts beraubt hat. Ferner hat der Verhaftete seit 1931 in einer Schule Nachschlüsscldiebstähle begangen, wobei ihm Geldbeträge in die Hände gefallen sind. Auch aus den Sammelbüchsen der Hitlerjugend Hal er einen ansehnlichen Betrag gestohlen. Morgenröthe. Die geringen Niederschläge der letzten l Wochen brachten im Verein mik der vorher längere Zeit herrschenden strengen Kälte eine große Masserkalamitäl mit : sich. Auf weite Entfernung muß oft das Trinkwasser aus s einzelnen noch spärlich laufenden Brunnen zusammcngc- j kragen werden, da ganze Ortsteile ohne Wasser j sind. - Wetter Mr morgen Temperaturanstieg und in der Höhe vorübergehend : stürmische Südwcstwinde. Meist bewölkt und Regen; nur iü i höheren Berglagen Neuschnee bei leichtem Frost.