Volltext Seite (XML)
Ein Plan Mussolinis? Zur Abrüftungs- mir AMeOrmSssriM Der Berichterstatter der „Daily Mail" in Rom alaub' berichten zu können, Mussolinis Plan gehe dahin, in drei verschiedenen Etappen oorzugehen. Der erste Schritt solle darin bestehen, eine Vereinba rung über die Abrüstung zu erreichen, zu der die Zustim mung Frankreichs und Deutschlands erlangt werde« könne. Mussolini würde mit jedem noch so bescheidenen od-r zeit weiligem Einvernehmen zufrieden sein, wenn es nur die Entspannung in Europa erleichtere. Der zweite Schritt würde fein, den Völkerbund zu reformieren, hieraus würde der dritte Schritt folgen: Organisation des inter nationalen Friedens aus einer dauernden Grundlage durch einen reformierten Völkerbund. Dann würde nach Musso linis Ansicht die geeignete Zeit gekommen fein, um die Ab rüstungsfrage endgültig zu lösen. Auch die anderen Fra gen, die in Europa Unzufriedenheit verursachten, könnten dann in ähnlicher Weise besprochen werden. BorvtrhandlMM» nicht Melchlosseii Sir John Simon erstattet dem Ministr,Präsidenten Bericht. Ministerpräsident MacDonald istöaus Schottland nach London zurückgekehrl. Er hatte eine lange Besprechung mit Sir John Simon über den gegenwärtigen Stand der Ab- Hermsdorf i. E. Zn einem Anfall von Schwermut, weil sie den Tod des Gatten nicht verwinden konnte, hat die Witwe des vor kurzem verstorbenen Geschäftsinhabers und Gemeinde ältesten F. in Rehefeld in Pillnitz Selbstmord begangen. Dresden. Dieser Tage verstarb in Zschachwitz nach län gerem Leiden der Generaldirektor Karl August Postler. Der Verstorbene war der Gründer und Leiter der Postlerit-Werke A.G., Chemische Werke in Zschachwitz. ! Dresden. Dieser Tage fand hier auf Anordnung des Landes bauernführers Körner—Piskowitz die Eingliederung des Jung landbundes und seiner Unterorganisationen in die Landes bauernschaft Sachsen s att. Die Jungbauernschaft ist nunmehr ein Teil der Landesbauernschaft. Sämtliche Mitglieder des ehemaligen Junglandbundes gehören jetzt der Jungbauern schaft an. Freiberg. Die Ehefrau des Arbeiters K. in Loßnitz hatte einen Topf kochendes Wasser vom Ofen auf den Fußboden gestellt. In einem unbewachten Augenblick fiel ihr 3 jähriges Töchterchen rücklings in den Topf hinein. Das Kind wurde ; sofort dem Bezirkskrankenhaus Freiberg zugesührt, doch erlag ! es bald den erlittenen schweren Berbühungen. ! Freiberg. Auch die zweite am Hohneujahrstag vom Frei berger Stadttheater zugunsten der Winterhilfe veranstaltete - Sonderausführung hatte einen vollen Erfolg. Es sind wiederum nahezu drei Zentner Lebensmittel eingegangen. Freiberg. Ein i 2 jähriger Junge verunglückte in Mulda beim Rodeln, als er auf einen hart gefrorenen Acker fuhr. Er erlitt einen doppelten Beinbruch und mußte dem Freiberger Bezilkskrankenhaus zugesührt werden. — Ein Schulmädchen fuhr mit einem Schlitten gegen einen Wagen und brach da bei eine Rippe. Brand-Erbisdorf. Ein Einwohner aus Mulda, der in einer Gastwirtschaft geäußert hatte, daß der Führer wohl gut sei, dir anderen Führer aber nichts taugten, erhielt vom hiesigen Amtsgericht drei Monate Gefängnis mit Tragung der Kosten als Strafe. Leipzig. In der Nähe von Oetzsch bei Kötzschau ist seit einiger Zeit ein Drchblinklicht ausgestellt, dessen Schein bei Eintritt der Dunkelheit und bei nebeligem Wetter den ganzen Horizont erleuchtet. Das Licht dient als Richtungsanzeiger für die Flugstrecke Berlin—Schkeuditz—München. Wetter für morgen: Vorwiegend schwache Winde, zumeist aus westlichen Rich, lungcn. Wechselhafte Bewölkung mit höchstens geringen Nieder schlägen. Temperaturen wenig verändert, aber vei klarer Nacht starke Abkühlung. Kenntnis, das, die neue Einteilung des Deutschen Schützenbundes die hiesige Schützengcsellscha - fasern berühre, als sie nunmehr veranlasst werde, in den „Ls. .ebirgischen Echützenkreis" einzu- trclcn. Eine diesbezüglich "Aufforderung des Kreisführers Schwind, Dippoldiswalde, s Greils vor. Diese Anmeldung soll jedoch erst nach der.offi : , , »Bestätigung des hiesigen Führers erfolgen, ebenso auch , >Aufslcllung der neuen Gcsellschafts- satzungen, die bereits - - einem früheren Ecscllschaflsbeschlusse rorzunchmen war und „.m unter Zugrundelegung der Muster- sahung gemnächsl erfolgen wird. Weiter wurde den Mitgliedern bckanntgcgeben, daß der vom gegenwärtigen Schützenkönig auszu richlende Königsball im Februar staltfinden wird und Schützen- kassensührer Alfred Zahn wies auf die bestehende Begräbniskasse des Sachs. Meltinfchühcnbundcs hin. Glashütte. Am Montag wurden vom Wohlfahrtsamt Bcdarksdcckungsscheine an alle Unterstützungsempfänger in an sehnlicher Höhe ausgcgeben. Zn manchen Geschäften herrschte den ganzen Tag über reger Betrieb, da diese Scheine fast alle am Aus gabetag noch umgefetzl worden find. Johnsbach. Ein Tag von besonderer Bedeutung war für die hiesige Freiwillige Feuerwehr als auch für die ganze Gemeinde der vorige Sonnabend. War es doch an diesem Tage möglich, die schon in den letzten Jahren immer vorgesehene und im vorigen Herbst angefchaffene Motorspritze nebst dazu gehörigem Mann schaftswagen einzubolen und der Feuerwehr zu übergeben. Damit war auch die Einweihung des neuerbauten Spritzenhauses verbun den. Gegen '/-3 Uhr nachm. wurde mit der neuen Spritze eine Propagandafahrt nach Orlsteil Bärenhecke, Glashütte und zurück nach Johnsbach unternommen. Am niederen Ortseingang wurde di« Motorspritzenmannschas! vom Eignalislenkorps der Wehr abge löst und mit fröhlichen Marschweisen ging es durch das Dorf nach Falkenhain und -urück bis zum Erbgericht, wo die ganze Wehr in zwischen Ausstellung genommen hatte; auch eine stattliche Zahl Ein wohner hatte sich trotz der Külte eingefunden und die Handdruck- sprihe war bespannt zur Stell«. Unter Voranirill des Hornisten- korps ging es bis zum neuen Heim der beiden Spritzen, welches durch sein« gefällige Bauweise und schönen Lage einen recht guten Eindruck macht. Hauptmann der Wehr, Gutsbesitzer Max Schwenke, gab seiner Freude Ausdruck, daß nunmehr der Tag erschienen sei, wo die Mehr in dem Besitz der schon lang ersehnten Motorspritze komme, worauf Bürgermeister Börner besonderen Dank den Gemeindeverordneten aussprach für Bewilligung der Mittel zur Anschaffung der Spritze als auch zum Bau des Spritzen hauses. Besonderer Dank gebühre aber auch der Sächsischen Brandrersicherunaskammer und dem Verband Sächsischer Feuer wehren, an der Spitze W. Müller, Schmiedeberg, und der Amls- hauplmannschast, die in der weilgehendslcn Weise unterstützten. Dank gebühre aber auch der Kirchgemeinde für die Bewilligung des Erundslücklauschcs und dem früheren Gemcindevorsland Klotz, der in seiner Amtszeit cs schon verstanden habe, so zu wirtschaften, das, es der Gemeinde möglich geworden sei, heute Gelder für diese beiden Projekte zu bewilligen, ferner den Pferdebesitzern für die kostenlosen Fuhren zum Bau und allen denen, die selbst mit Hand anlcglen durch freiwilligen Arbeitsdienst. Möge cs der Frei willigen Feuerwehr vergönnt sein, mit ihrer neuen Spritze jcdcr- zcil rascheste Hilfe zu bringen, wenn Hab und Gut eines Volksge nossen in Gefahr ist. Redner übergab hierauf Spritze und Spritzen haus in treue Obhut der Freiwilligen Feuerwehr mit dem Wahl spruch: „Einer für alle, alle für einen! Hauptmann Schwenke übernahm beides und versprach, jederzeit mit der Wehr für die Leistungsfähigkeit der neuen Spritze besorgt zu sein und dankte der Gemeinde für die grosse Unterstützung durch die Anschaffung der Motorspritze. Seine Wort« klangen aus in ein „Sicg Heil" ans Reichskanzler und Reichspräsident, in das alle Anwesenden mit einslimmtcn. Nunmehr zeigte die Motorsvritzenmannschast eine Probe ihres Könnens in der Handhabung der Spritze. Im Anschluß hieran versammelte sich die Wchr und Gemeindelcilung im Erbgerichtsgasthof bei einem Freitrunk, bei welcher Bürger- meister Börner, dessen Stellvertreter, Gutsbesitzer Klotz, als auch der Erbauer des Spritzenhauses, Baumeister Oette, Schmiedeberg, Ansprachen hielten. Ein Tänzchen am Abend vereinigte noch ein mal Mehr und Einwohner, zu dem sich auch in vorgerückter Stunde noch in aller Kameradschaft die Motorfpritzenmannschask mit ihrem Führer Herklotz von der Wehr Schmiedeberg einsanden und die Glückwünsche der dortigen Wehr überbrachten. rüstungsfrage. Der britische Außenminister hat MaeDonalv ausführlich über seine Besprechungen in Rom und Pari- Bericht erstattet. Entgegen den bisherigen Erwartungen ist, wie Reuter meldet, für die nächsten Tage weder mit einer Kabinettssißung noch mit einer Sitzung des Abrüstungsaus schusses des Kabinetts zu rechnen, die speziell die Abrüstungs frage zu beraten hätten. Diese Verschiebung sei nicht etwa so aufzufassen, als ob man die Abrüstungsfrage weniger tatkräftig weiter behan dele, sondern well man der Ansicht sei, daß die Zeit der Verhandlungen zur gegenseitigen Unterrichtung der Regie rungen noch nicht abgeschlossen sei. Diese Verhandlungen wären aber noch nicht soweit gediehen, daß die geplanten Sitzungen des Kabinetts und des kabinellsausschusses nütz liche Ergebnisse bringen könnten. Abrüstung und politische Entspannung blieben Endziel der britischen Politik. Ein politischer Mitarbeiter schreibt in der „Daily Mail", im In- und Ausland herrsche die Ansicht, daß eine Aeußerung der britischen Regierung über die Abrüstungs frage die Lage klären würde. Das sei jedoch zweifelhaft, solange nicht der Eindruck bestehe, daß die diplomatischen Besprechungen den höchstmöglichen Ertrag ergeben haben. Großbritannien hoffe, wie verlaute, noch immer, daß es durch diplomatischen Meinungsaustausch möglich sein werde, die Grundlage einer Verständigung zu erreichen, die die Er örterung unter deutscher Teilnahme nach Genf zurückbrin- aen würde. Seitliches und Sächsisches Dippoldiswald«. Auch gestern waren die Vorführungen -cs bedeutenden Filmes „Der Sieg des Glaubens" außerordent lich gut besucht. In den beiden NachmitlagSvorsührungen, denen viele Schulklassen geschlossen beiwohnten, mußten viele stehen, da alle Plätze beseht waren, und zur zweiten Abendvorführung herrschle so großer Andrang, daß noch «ine Nachlvorführung, ^11 Ahr beginnend, anaescht werden mußte. Fast aus dem ganzen Be zirk waren Besucher hcrbeigckommcn, das große Filmwerk zu schauen. Dippoldiswalde. Gestern vorm. in der Zeit von '/-1l bis 12 Uhr wurde an einem im Hofe des Finanzamtes stehenden Fahrrade ein fast neuer stark vernickelter Licht-Dynamo, Marke Bosch, abmontiert und gestohlen. Innerhalb weniger Wochen ist das der zweite Fall. Sachdienliche Mitteilungen erbittet dcrGcn- darmerieposten. An alle ergeht di« Bille, auf vorübergehend ab- gestellke Fahrräder zu achten und Personen, die sich unberechtigter Meise daran zu schaffen machen, anzuzeigen. — In einer kürzlich staltgefundenen Aufsichtsratssitzung der Versicherungsanstalt der sächsischen Gewerbekammern a. G., an der erstmalig der sächsische Wirlschaftsminister Lenk teilnahm, konnte wieder eine erfreuliche Entwicklung im Ge schäftsjahr 1933 berichtet werden. Das Ncugeschäft ist im Ein klang mit der allgemeinen Wi tschaslsbelebung gestiegen. In der Lebensversicherung können die gleichen Mstglieder-Dioidende wie im Vorjahre auf Grund der günstigen Ergebnisse in Aus sicht gestellt werden. Der ausgezeichnete Liquiditäts- und Ver mögensstand derAnslalt wirddurch die Beschlüsse des Aussichtsrats gekennzeichnet. Es wurden über l 00 neue Hypothekenausleihun gen aus der Abteilung Lebensversicherung an Mitglieder im Ge samtbeträge von über 900000 RM. bewilligt und beschlossen, zur Belebung der Handwerkswirtschaft darlehnsweise dein Lande Sachsen 1000000 RM. und dem Lande Thürigen «inhalb Millionen RM. zur Verfügung zu stellen. Weitere Erleichterung der Autohaltung. Erfahrungs gemäß werden im Frühjahr in erheblichem Umfang Kraft fahrzeuge wieder in Betrieb genommen, die hauptsächlich aus Ersparnisgründen zeitweilig nicht verwendet und bei der Zulassungsstellc abgemeldet worden sind. Bisher war die erneute Inbetriebnahme dann verhältnismäßig einfach, wenn das Fahrzeug nicht mehr als acht Monate stillgelegen hatte War dieser Zeitraum überschritten, so bedurfte es einer Wiederholung des Zulassungsverfahrens mit all seinen Umständlichkeiten und Kosten; ja sogar über die Kosten der ersten Zulassung hinaus war in der Regel das Gutachten eines Sachverständigen über die Vorschriftsmäßigkeit des Fahrzeuges erforderlich, während bei der ersten Zulassung eine entsprechende Bescheinigung der Fabrik genügte. Das soll nun geändert werden, und zwar so rechtzeitig, daß die demnächst wieder in Betrieb kommenden Fahrzeuge schon ohne Rücklicht auf den Zeitraum ihrer zurückliegenden Ruhe im vereinfachten Verfahren wieder benutzt werden können. Ulberndorf. Am Sonnabend gegen 17,15 Uhr wurde auf der Staatsstraße Dippoldiswalde—Altenberg in hiesiger Flur eine auf der rechten SIrahenscit« gehende Frau aus Obercarsdorf, die ihr Fahrrad schob, von einem hinter ihr herkommenden Dresdner Kraftwagen angefahrcn und an einen Straßenbaum geschleudert. Dabei hat sie Hautabschürfungen und Schwellungen im Gesicht und «inen Bluterguß am linken Bein erlitten. Der Kraftwagensührer will von den Scheinwerfern eines ihm entgegenkommenden Kraft wagens geblendet worden sein, Malter. Wie überall in hiesiger Gegend, ist auch hier di« Straße jetzt stark vereist, und da sie überdies starke Steigung hat, ist ein Passieren mit Fahrzeugen nicht leicht. Besonders Krast- fahrzeug« müssen sehr vorsichtig fahren. Gestern gerieten zwei Kraftwagen bei etwas scharfem Bremsen ins Schleudern und drehten sich quer zur Straß«. Es kostete einige Mühe, bevor sle^ weitersahren konnten. ch Höckendorf. Die erste Amtschallersitzung dieses Jahres» der NSDAP, fand Mille voriger Woche in der Geschäslsstell« statt. Ortsgruppenleiter Kirchner dankte allen Amtswaltern füM ihre aufopferungSreiche Tätigkeit im letzten Jahre und bat sie, au Ml im kommenden Jahre ihr ganze Kraft der Bewegung zur VersüW gung zu stellen und für di« Idee der NSDAP, elnzustehen. AnÄ schließend verlas er di« Dankschreiben der Gau- und KreislcilunA der PO., worauf der Arbeitsplan für den Monat Februar ausgM arbeitet und an die Veranstaltungen im laufenden Monat erinneM wurde. Orksgruppenleiter Kirchner gab noch bekannt, daß PM Schubert von fernen vier Parleiämicrn zwei wegen ArbcilsübeM lastung zur Verfügung gestellt habe. Für das Blockwartamt sD Ersatz vorhanden, das Amt eines Schulungsleitcrs werde er m?» "«chst selbst ausüben. * . . ndors. Die am letztcn Sonntag durchgesührtc E!n- AAlammlung ergab insgesamt 101M.RM.; davon entfallen auf Höckendorf und 12,70 RM. auf den zur Ortsgruppe gehörigen nichtselbständigen Stützpunkt Obercunners- Sammlungsergebnis entspricht ungefähr dem des Vor- " Nlir >U Obercunnersdorf ist etwas weniger gezeichnet worden; dort kamen im Dezember rund 20 RM. auf. . In der 1. diesjährigen Hauptversammlung der prw. Cchutzengesettfchaft brachte Vorsitzender Paul Leupold zur Aelteste Zeitung des Bezirks Hauptschristleiter und verantwortlicher Anzeigenleiter: Felix Zehne Druck und Verlag: Carl Zehne in Dippoldiswalde Dienstag, am 9. Januar 1934 100. Jahrgang Nr. 7 Dieses Blalk enkhäll die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaft, des Sladtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde WeiheritzZeilung Tageszeitung und Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg u. A. o Postscheckkonto Dresden 125 48 Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite Mllllmekerzelle 6 Rpfg.; Im Tertlell dl» 93 Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. D.-A. XII. 1335