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' Vc der seir Mc ab. env ha lilh me Kei die üb< me Zög die Au ihr nu> krc ger L Ar M ehrliche BerMWM Die Besprechung Mussolini-Simon Zur Zusammenkunft zwischen Mussolini und Simon berichtet der Korrespondent des Neuter-Biiros in Rom, es tzerlaute, daß bei der Zusammenkunft die Abrüstungsfrage eingehend untersucht, daß aber keine Entscheidung getroffen wukde, da die Besprechungen nur der Klarstellung der Auf fassungen beider Länder dienen und keinen festen unabän derlichen Beschluß zeitigen sollen. In Rom besteht der Ein- dxuck, so heißt es in der Reutermeldung weiter, daß in der /Frage der Rüstungsverminderung der britische und der italienische Standpunkt einander sehr nahe seien. Die Auffassung sei, daß es sich nicht darum handele, ob Deutschland ZOO 000 Soldaten haben solle oder nicht, sondern darum, daß die von den Iriedensverträgcn geschas- «nen künstlichen Ungleichheiten beseitigt werden sollen. Nur ! Abrüstung auf Grund ehrlicher Ueberelnstlmmung wird als i der Mühe werk betrachtet. Der Korrespondent des „Daily Telegraph" in Rom weiß zu berichten, Mussolini sei durchaus bereit, Anreaun- / gen, von denen ein Kompromiß zwischen Paris und Berlin erhofft werden könnte, auf halbem Wege entgegenzukom men. Er vermeide aber sorgfältig alles, was als Ultimatum aufgefaßt werden könnte. Französische Muimabungen Der römische Berichterstatter des „Petit Parisien" will mei nen können, daß beide Staatsmänner sich um eine Annähe rung der vier westeuropäischen Hauptmächte bemühten. Da zu könnte der Abrüstungsplan MacDonalds die Verständi gungsgrundlage bilden. Die italienische Regierung würde in dieser Hinsicht keine Einwendungen erheben. Di« Rück kehr Deutschlands in den Völkerbund halte man für uner läßlich, „weil die Lösung des Abrüstungsproblems nicht ohne Mitwirkung der Frankreich befreundeten oder verbündeten Mächte gefunden werden könne". Möglicherweise werde man auf einer Vorkonferenz die zum Teil einander ent gegengesetzten Thesen der früheren Verbündeten und Deutsch lands auszugleichen versuchen. Auch der römiscl-c Berichterstatter des „M a t i n" spricht von einem Wunsche Italiens, eine Zusammenkunft der vier Großmächte zustande zu bringen, auf der Italien und Eng land die Schiedsrichter- und Vermittlerrolle übernehmen könnten. Der Berichterstatter meldet, daß Mussolini dem Der^Tod im Schacht Beileid der Sächsischen Regierung Zu der furchtbaren Grubenkatastrophe im Duxer Koh lenrevier, der so viele brave Bergleute ztm Opfer fielen, hat Ministerpräsident von Killinger dem tschechoslowakischen Ge neralkonsul in Dresden die Teilnahme der Sächsischen Regie- ' rung aussprechen lassen. Mutter geht mit zwei Kinvern in den Tod Als der in Rossen wohnhafte Lokomotivführer Kr. abends vom Dienst nach Hause kam, machte er eine furcht bare Entdeckung. Er fand seine 24jährige Frau und seine beiden Söhne im Alter von drei Jahren und vier Monaten gasvergistet tot auf. Die Frau ist offenbar in einem Anfall von Schwermut aus dem Leben geschieden und nahm ihre beiden Kinder mit in den Tod. ^Wischen Außenminister einen festen Plan zur Re- so km des Völkerbundes unterbreitet habe. Englische Stimme für Böllerbundsreform Das Blatt „Daily Telegraph" betont, daß London in der Frage der Bölkerbundsreform die Loslösung der Frie- densverträge von der Völkerbundssatzung begünstige, weil dadurch der Bund der übertrieben großen Verantwortlich keiten ledig würde. Ferner würde dadurch die Einteilung dstr Völkevbundsmitglieder in ehenzalige Sieger und Be siegte verschwinden. irieosiener rusr oie vcamen, einer schreibt sie aus die Kolz särge. dann schlägt man die Nägel In den Sarg. Dumpf hallen die Hammerschläge durch den hohen Raum, ein Atem zug lang Schweigen. Die Gendarmen und Feuerwehrleute, nehmen den Helm vom Kopf. Der Leiter der Feuerwehr, Stabtrat Trenker, schil derte den Hergang der Katastrophe folgendermaßen: Um 16.^5 Uhr gab es eine Explosion und einen gewaltigen Knall. Ex war, wie ich erfuhr, bis an die 20 Kilometer entfernte sächsische Grenze zu hören. Durch den mit der Explosion verbundenen Feuerschein — ich sah eine Stichflamme, die höher war als der Schlot des Schachtes, also etwa 100 Me ter — wurden die Feuerwehren der gesamten Umgebung alarmiert. Wir waren wenig« Minuten nach der EMosion mit etwa 20 Mann als die ersten an der Stelle. Zuerst galt «'S, das sehr erschütterte Gebäude der Sortierungsanlage ab zustützen. Es brannte an einzelnen Stellen, und eine Hel- sersgruppe versucht« dort zu löschen. Die anderen machten sich zunächst an die Bergung der Verunglückten, die unter dem eingestürzteu Turm lagen. Nach kurzer Zeit trafen die anderen Feuerwehren ein. Drei Stunden später gelang die erste Rettung. Wir befreiten den Werkschmicd Ferdinand Linke. Er hatte einen Oberschenkclbruch erlitten. Link« be richtete uns, daß der Werkmeister Schmidt in seiner Nähe liegen müsse. Tatsächlich war Schmidt gefunden, aber er war völlig unkenntlich. Zentnerschwere eisern« Konstruk tionsteile waren auf ihn herabgestürzt. Daneben stießen mir auf die Leich« einer Frau, die beim Reinigen der Schacht stube beschäftigt gewesen war. Die AnglMMachen Ueber die Ursache der Katastrophe bestehen zur Stunde immer nur noch Vermutungen. Möglicherweise kann es sich um die Explosion des Dynamitlagers handeln, das un weit der Sohle des Aördersckachls im Schacht untcrgebracht war. Es kann sich aber auch um eine Explosion brennbarer Gase handeln. Die Fachleute erklären, daß im Relsonschacht schon seit einigen Tagen ein Grubenbrand wütete, den man mit größter Mühe aber vergeblich einzudämmen versüßt» Diesem Grubenbrand schreibt man die Explosion zu. Deutsches Beileid Bei den auf den Schächten der Brüxer Kohlenberg werksgesellschaft in Ossegg verunglückten Bergleuten handelt es sich im überwiegenden Maße um deutsche Arbeiter. Daher hat der Reichsführer des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland, Dr. Steinacher, über die in Frage kommenden Stellen den Angehörigen der getö teten und verletzten Bergleute im Gefühl der Volksverbun denheit Anteilnahme und tiefstes Mitgefühl übermittelt. Anläßlich des Unglücks aus Grube Nelson III hat Reichsarbeitsminister Franz Seldte dem tschechoslowaki schen Minister für öffentliche Arbeiten, Dr. Dostalek, mit folgendem Telegramm sein Beileid ausgesprochen: „Soeben erhalte ich Kenntnis von der verhängnisvollen Grubenkata strophe. Ich bitte Euer Exzellenz, den Ausdruck tiefgefühl ten Beileids entgegenzunehmen." Zweite llnterredmm MWini-Simon Die zweite Unterredung zwischen Mussolini und Simon begann am Donnerstag 17,50 Uhr. Im Laufe des Abends wurde eine amtliche Mitteilung über den Inhalt der Bespre chungen herausgegeben, die nur in allgemeiner Form die zemeinsamen Gesichtspunkte der italienischen und englischen Regierung herausstellte. Musiolind Anregung, daß di? Artikel 10, 16 und 1? der Bundessahung, di? hie Unverlehlichkeil des Gebietes der Mlaliedstaalen, di? wirtschaftlichen und militärischen Sank- tjonen uyd die V-rlragsrevision betreffen, abgeänderl wer den sollten, werde bestimmt auf britischer Seile günstig aus genommen werden, weil sich diese Artikel „als unpraktisch" er- Wesen hätten. Haß Frankreich und die Kleine Entente aber gegen diese Anregung Widerstand leisten würden, sei sicher. Dir M-ekWM m SM« Großer Aufklärungsseldzug im Januar und Februar Die Pressestelle der Deutschen Arbeitsfront, Bezirk Sach- i sen, teilt mit: Hunderttausende schaffender deutscher Volksgenossen der Stirn und der Faust haben in den letzten Wochen in Sachsen ihren Eintritt in die Deutsche Arbeitsfront vollzogen. Noch liegen endgültige Zahlen nicht vor, aber schon heute kann gesagt werden, daß die Idee der Deutschen Arbeitsfront einen neuen großen Sieg errungen hat. Dieser wunderbare Erfolg ist nicht zuletzt auf den kraftvollen Einsatz der gesamten NSBO zurückzuführen. Die Dienststellen der NSBO, die bekanntlich die Anmeldungen zur DAF angenommen haben, mußten in den letzten Wochen fast Uebermenschliches leisten. Der Opferfreudigkeit und bewährten Tatkraft eines jeden Amtswalters der NSBO ist es zu danken, daß allein in Sachsen einige Hunderttausend, im ganzen Reich aber mehrere Millionen Volksgenossen und Volksge nossinnen den Weg zur Deutschen Arbeitsfront gefunden haben. Die Betriebspioniere der NSBO, die schon so viele Kämpfe siegreich bestehen konnten, haben damit einen neuen Beweis für ihre Leistungsfähigkeit und für ihre Einsatz bereitschaft geliefert. Nachdem nunmehr die Tore zur Deutschen Arbeitsfront wieder geschlossen sind und weitere Anmeldungen nicht angenommen werden, macht es sich notwendig, den Massen neuer Mitglieder restlos klarzumachen, was die Deutsche Arbeitsfront ist und was sie will. Haben sich doch viele dieser neuen Mitglieder noch ohne rechte Ueberzeugung von der Bedeutung dieses Werkes angemeldet. Deshalb ist es eine dringende Notwendigkeit, nunmehr die Aufklärung über die Bedeutung und die Ziele der DAF und besonders über das neue Feierabendwerk „Kraft durch Freude" in alle Betriebe und Kreise bis zum letzten deutschen Volksgenossen zu tragen. Dieser Notwendigkeit tragen die DAF und die NSBO im Gau Sachsen Rechnung, indem sie in den Monaten Januar und Februar einen großen Aufklärungs- und Propaganda feldzug für die DAF durchführen werden. Alle Vorberei tungen hierzu sind bereits getroffen und am 10. Januar be ginnt der Kampf- Rund hundert Redner werden in meh reren tausend Versammlungen zum schaffenden Volk Sach sens sprechen. Darüber hinaus werden in den Betrieben Zehntausende von Betriebs- und Beleaschaftsversammlungen abgehalten und weiteren Hunderttausend Aufklärung über die DAF und die nationalsozialistische Gemeinschaft „Kraft durch Freude" bringen. Auch hierbei werden die Betriebs pioniere der NSBO wieder in vorderster Front ihre Pflicht erfüllen müssen. Das gesamte schaffende Volk in Sachsen, Arbeiter und Arbeiterinnen der Stirn und der Faust, Betriebsführer und Betriebsgefolgschasten, werden aufgefordert, die Versamm lungen der RSBO und der DAF in den nächsten Wochen zahlreich und rege zu besuchen. Ls liegt im Interesse eines zeden einzelne« selbst, wenn er sich Klarheit über das größte Werk verschosst, das jemals in der Geschichte vom deutschen Arbeiterlum und für das deutsche Arbeitertum geschaffen worden ist. Veranstaltungen für „Kraft durch Freude" sind geneh migungspflichtig' Die Pressestelle der Deutschen Arbeitsfront, Bezirk Sachsen, teilt mit: Wie uns bekannt wird, sind in der letzten Zeit in Sach sen mehrere Veranstaltungen unter dem Kennwort „Kraft durch Freude" durchgeführt worden. Der von der Deutschen Arbeitsfront, Bezirksleitung Sachsen, eingesetzte Gauwart für die Nationalsozialistische Gemeinschaft „Kraft durch Freude" macht daraus aufmerksam, daß alle Veranstaltungen im Rahmen der NS-Gemtinschaft „Kraft durch Freude" nur mit seiner Genehmigung angesetzt und durchgeführt wer den dürfen. Sämtliche Ortsgruppen und Kreise der Deutschen Arbeitsfront in Sachsen haben vor der Verbreitung und Durchführung derartiger Veranstaltungen die Genehmigung der Bezirksleitung der DAF, Avteilg. „Kraft durch Freude , Dresden-A. 1, Platz der SA 14/1., einzuholen. Vor miß- bräuchlicher Anwendung der Bezeichnung „Kraft durch Freude" oder auch einer Aenderung und Nachahmung dieser Bezeichnung wird gewarnt. Der Gauwart für die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" . Abteilung Propaganda /gez.) Schladitz. Die Rellungsarbeiten muhten wiederholt unterbrochen werden, da die vergungsmannschaftcn nicht nur mit den starken Verwüstungen unter Tage zu kämpfen hatten, son dern immer wieder auch giftigen Rauchschwaden ausgesetzt waren. Aus der Grube 7 mußte zeitweilig die Bergungs arbeit vollkommen eingestellt werden, da sich aus der Grube schwarzer Rauch wälzte. Im 7. und S. Schacht brach Feuer aus, so daß die Hoffnung aus Rettung der Lingeschlossenen fast auf den Rullpunkt sank. Ans dem wasserhallungs- schacht schlägt eine große Flamme empor. Im Laufe des Donnerstag ist es gelungen, aus Schacht 7 die Förderschale freizubekommen und Rettungsmannschaften, !)ie mit Gasmasken versehen waren, einfahren zu lassen. Es oll der Versuch gemacht werden, eine Verbindung mit dem Inglücksschacht 3 herzustellen. Der erste Direktor der Nel- onschächte, Ingenieur Löcker. hat über den gegenwärtigen Stand der Rettungsarbeitcn erklärt, daß es gelungen sei, durch den Mannschaftsschacht bis zum Füllort vorzudringen. Man hab« aber nicht in den Stollen weiter vorstoßcn kön nen, da bereits der Zugang von Trümmern und Geröll an gefüllt sei. Man sei bestrebt, an den Unfallort selbst aus zwei Wegen zu gelangen. Einmal sei man augenblicklich da bei, alle Trümmer beiseite zu räumen; zum anderen sei eine Rettungsmannschaft beauftragt worden, das verrammelte Gebiet zu umgehen. Sollte das der Rettungsmannschaft gelingen, dann werde sie den Abschnitt des Stollens, der verrammelt sei und aller Wahrscheinlichkeit nach in Flam men stehe, durch Ziehung einer Mauer zu isolieren versuchen. Ueber di« Ursache der Katastrophe könne zur Zeit nichts Kon kretes gesagt werden. So viel steh« jedenfalls fest, daß der Stollen noch am Unglücksmittag vollständig seuerrein gewesen sei. Die Meldungen der Bergingenieur« seien durch aus normal gewesen und hätten zu keinerlei Befürchtungen Anlaß gegeben. Was die Geretteten erzählen Die vier geretteten Arbeiter haben sich soweit erholt, daß sie ihre ersten Eindrücke von der Katastrophe schildern können. Sie hatten plötzlich im Schacht einen dichten Qualm bemerkt und versucht, zum Förderschacht zu gelangen. Als sie aber infolge des Rauches nicht weiter konnten, kehrten sie um. Es gelang ihnen, durch den Notausgang des Schachtes VII auszufahren. Die Gereiteten sind durch di« grausigen Eindrücke see lisch auf das Schwerste erschüttert. Aus ihren Angaben gehl hervor, daß sie überall auf der kurzen Strecke zum Notaus gang tote Arbeitskämeraden sahen An -er MgMrMte Noch immer steigen aus den Oeffnungen des Nelson- schqchts schwarze Rauchwolken hervor, die ganze Gegend in Giftdunst hüllend. Wo der Förderturm einstürzte, türmen sich Steine, Schutt, Geröll, geborstene Eisenstangen. Aus dem Chaos ragen die geschwärzten Reste der Eisenkonstruktion d?s eingestürzten Förderturmes in den Nebel. Vor dem Achentor haben sich schon seit frühmorgens Tausende von Menschen angesammelt. Auf allen Straßen der Umgebung ziehen zahllose Men' 'n der Unglücksgrube zu. In dem Dpi^e Ossegg sind dck .rsten Trauerfahnen aufgezogen. An Men Ecken stehen erregte Menschengruppen,' überall sieht Man weinende und klagende Frauen. In einer kleinen Zechenstube liegen die geborgenen Leichen nebeneinander an der Wand, kohlengeschwärzte Gesichter, die Hände vor dem Körper verkrampft, als wollten sie ihn schützen. Die Haut schalt sich von den Gesichtern. Es werden einfache Ho^särge herbeigeschafft, die Toten hineingelegt. Ein Be- Die Nelson-Schächte in Lssegg, der Schauplatz der furchtbaren Grubenkatastrophe, bei der weit über 100 Bergleute ein geschlossen wurden.