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-7^-^ 1894. Expedition, Druck und B«lag von L. M. Gärtner in Schneeberg. : ' ., Rr. 199. > Dienstag. 28 August 1894 HI Rinder»». 2 SS 1 . 5.)N»> Röder. Localitäten OHV g« geladen. - ria, Wo billiae gänzliches Verkennen der Situation oder ein Hohn auf u die Stimmung de- Volkes? Für Thoren kann mqn di« AuStüfteler des Programms doch nicht halten; da müßten 88^ sie sich vielleicht nur einen schlechten Scherz erlaubt haben, wäre allerdings noch schlimmer. Und warum machten die Herren denn mit ihrem Vor- Ml. 5 Uh, ll- -««-. r Aue über t des Herrn ehrervereinS Illg. Sächs .1 »ren: diegespältensgeile I Miypalttg, Zeil« «Mltch« I — *' «2» Pfennige. j Jahrgaag. „Die Wahlberechtigten haben das Recht, zum Betriebe der den Reichstag betreffenden Wahlangelegenheiten Vereine heisigeliebtett, >hneS, Bru- W Sonn» und -tfttage. drei« vierteljährlich 1 Mart so Pfennige. Freitag, den 31. Augvst l I., von Nachmittags 2 Uhr an, is» Rathhanse z« Schönheide. Schwarzenberg, am 27. August 1894. Königliche AmtShauptmaunschast. Arhr. v. Wirsing. Lagesgeschichte. 7 Schneeberg, am 26. August. Wochenschau. 'N o, e U-b«! _b^ n stark. wissenschaftlichen Formeln zu Bekämpf, ung der gemeinsten Verbrecherwuth, und sobald ein brauch barer Vorschlag auftaucht, so sind theoretische Gegner da, Lie ihn rechthaberisch ins Unrecht zu setzen suchen. So zog bereits die „Freis. Ztg,- gegen die anderweite Regel- ung des Vereins, und VersammlungsrechteS zu Felde, in- dem sie gegenüber dem Vorschläge der Norddeutschen, es solle die Theilnahme an allen politischen Versammlungen, also auch an Wahlversammlungen, nur solchen Leuten ge stattet werden, die das wahlberechtigende Alter hätten, auf Len 8 17 des Reichswahlgesetzes hinwies. Der Paragraph lautet: HnÄteNMI^ Krammarkt am 3. und 4. September 1894, Biehmarkt am 4. September 1894. Der Deutsche muß von der Regierung geleitet werden, damit er seinen richtigen Weg findet; das ist ein alter Satz, der immer wieder seine Bestätigung findet. Der Deutsche kann sich begeistern, er kann sogar in den kuror tsutonious gerathen und freudig für eine gute Sache sein Leben opfern; indessen die schöne Flamme verliert ihre Lebenskraft, sobald sie nicht von einer klugen und kräftigen Regierung genährt und neuer Odem ihr eingeblasen wird. So droht es auch mit der heiligen Entrüstung zu gehen, die sich angesichts der sozialdemokratischen Wühlerei und ihrer fluchwürdigen anarchistischen Frücht« aller ordnungs liebenden Elemente des deutschen Volkes bemächtigt hatte. Hätte die Reichsregierung, ähnlich wie in Frankreich und Italien, dem sofort berufenen Reichstage ein schales Gesetz gegen die Anarchisten vorgelegt, so wäre der Reichstag wohl in der Stimmung gewesrn, die Mittel zur Bekämpfung der unser gesammtes Kulturleben bedrohenden Gefahr, der Regierung zu gewähren. Aberbei der länger dauernden Be- ' urlaubung der höchsten Spitzen des Reiches war Niemand zum Zugreifen da, und man inscenirte statt dessen ein ZeitungS- gespräch, um di« Frage erst einmal gründlich zu ventilirrn. Nun, das kennt man; solches Ventiliren bedeutet immer, nicht nur bei der Börsen-Enquete, den Anfang vom Ende. Die schönste Begeisterung oder Entrüstung verdampft, sobald der gute Deutsche anfängt zu berechnen und zu grübeln; er beruhen. ' ' Schweidnitz, 24. August. Major von Wißmau»» theilte dem Chefredakteur der „Tägl. Rundschau-, Tippel, auf dtsstn Anfrage mit, er werde als Reichtkommiss« auch ferner seine Thätiakeit den deutschen Kolonien widm«. - München, 2b. August. Da gestern 7 ne« TyphuS» fälle unter den Soldaten des 3. Feldregiments zu ver zeichnen wann, rückt« di«seS Rrgimrnt nicht iUS Manöver» gebiet ab. Hm 1, Feldregiment sind b, tm 3. 11, im ». 8 und im 12. 8 Mann an Typhus erkrankt. uns sehr aufgebracht. Auch die „Voss. Ztg.» meint, mit den zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten ge wechselten bekannten ErklärUngeu vertrage es sich nicht, daß Amerika einen Zuschlagszoll auf deutschen Zucker erheben will, weil Deutschland auf seinen Zucker Ausfuhrprämien gewährt. DaS freisinnige Blatt meint dann weiter: „Ge- genüber den Schwierigkeiten, womit unser ReichShauShalt ringt, wäre eS di« beste Abhilfe, diese Ausfuhrprämie, die ohnehin nur noch wenige Jahre läuft, sofort zu beseitigen, und damit wären die juristischen Schwierigkeiten, die zwi- schen uns und Amerika bestehen, von selbst beseitigt.- — Wir sind einer sehr abweichenden Ansicht. Selbst wenn die Aufhebung der deutschen Ausfuhrprämien aus anderen Gründen wünschenswerth wäre, dürfte sie jetzt nicht er folgen, um nicht in Amerika den Glauben zu erwecken, daß wir vor der amerikanischen Rücksichtslosigkeit die Waffen gestreckt hätten. Der Mangel an Rücksichtnahme, über den sich die Deutschen im NuSlande in letzter Zeit immer lauter beklagen, würde nach solchem Vorgänge nur noch zunehmen. Und von Rechtswegen. Mit dem Grund sätze „der Klügere giebt nach- zieht man im politischen Leben ziemlich regelmäßig den Kürzeren. Die Berichterstattung vom ostasiatischen Kriegsschau, platze ist der scharfen Censur wegen, die Japan und China ausüben, andauernd im höchsten Grade mangelhaft, und es ist deshalb eine Unmöglichkeit, sich vom gegenwärtigen Stande der kriegerischen Operationen ein klares Bild, zy machen. Die Recognoscirungen in Wei-hai-wei, welch« wiederholt durch die kecken japanischen Torpedoboot« aus- gesührt s«in sollen, lassen darauf schließen, daß die Ja- panrr einen erneuten Angriff auf diesen großen chimsischea KriegShafen planen; dieser Annahme steht freilich die von der japanischen Regierung dem «nglischen Admiral Fpee- mantle angeblich ertheilte Zusage entgegen, den Angriff auf Wei hai wei nicht wiederholen zu wollen. Sehr wider» sprechend sind auch die Berichte über die Vorgäng Korea; die Angaben über die Trupp«zahl, welche die paner jetzt dort haben sollen, schwanken von H 000 über 100000 Mann, und d«r AuSgang der letzten Gest ist überhaupt noch nicht bekamst. Tine, höchst bedenk Erscheinung, auch für die dortigen Deutsch««, ist Ängst vor Spion«« und d«r FremLenhaß, die m China, jedenfalls infolge heS bisher unglücklichen Ganges der Kriegsereignisse, augenscheinlich in raftbem Wachse« be griffen sind; nur die Anwesenheit emer ausreichenden Zahl von vaterländischen Kriegsschiffen wird die Frem den und ihr Eigenthum in den chinesischen Hafen- Plätzen auf die Dauer vor d«n Ausschreitungen des fanatisirten PübelS sichern können. — Kriegsnachrichten, wie die durch die „Empreß of India- nach Brittsch-Cotum- bien gebrachten, können natürlich auf keinen großen Werth Forberg, BÜrgermstr. Insbesondere hat auch die Behauptung, daß^in japanischer Kreuzer durch den „Eben Aaen- in den Grund gebohrt sei, bisher von keiner awere« Sette Bestätigung erhalten.— Die Beschlagnahme verschiede«» für China bestimmter Kriegs- fahrzeuge, die aus England gemeldet wird, soll auf Antrag der japanischen-Gesandtschaft in London erfolgt s«n. Sie ist gerade kein Anzeichen dafür, daß die britische Regierung ebenso blind chinesenfreundlich ist, wie die meisten Londoner Blätter. — ' : Deutschland. Berlin, 24. August. - Deik- Petersburger Korrespon dent der Kreuzzeitung bezweifelt, daß di«! Entscheidung de» Zqren über den Ausfall der Smolensker Manöver m»f nihilistische Attentatspläne oder auf Zunahme der Cholera in Smolensk zurückzuführen sei; vielmehr dürfte der u«. befriedigende Gesundheitszustand des Zaren allein maßge- bend gewesen sein.- Indessen sollen die Reisepläne de» Zaren nicht geändert werden. Die Möglichkeit einer Be gegnung des Zaren mit dem Deutschen Kaiser, wenn der Erstere in Spala, Letzterer in Rominten weile, gelt« al» nicht ausgeschlossen. Auch werde davon gesprochen, hast der Thronfolger nun doch Ler Einweihung des Kaiserin«, mal» in Königsberg beiwohnen werde, da der für di« Ab- lehuuug angegeben« Grund mit dem Ausfallen der Smo lensker Manöver hinfällig geworden sei. Berlin, 24. August. Der Reichsanzeiger- schreibt: Vom 1. April bis Ende Juli d. I. sind im Deutsche« Reiche von Zolleinnahmen, gemeinschaftlichen Verbrauchs steuern und anderen Einnahmen zur Anschreibung gelangt: Zölle 126 776 372 M., gegen den gleichen Zeitraum d«S Vorjahres mehr 15137 429 M., Tabaksteuer 3124 9öS M., mehr 76 771 M., Zuckersteuer 24561810 M-, mehr 3936152 M., Maischbottich, und Branntweinmaterialsteuer 2 822 512 M., mehr 854536 M., Wechselstempelsteuer 2 741120 M., mehr 17 793 M. — Dem Reichstagsabgeordnrten Ahlwardt ist vor einigen Tagen die: Aufforderung zum Antritt seiner drei monatigen Gefängnißstrafe wegen Beleidigung dts preu ßischen Beamtenthums zugegangen. Ahlwardt hat sich bi» zum 28. d. Mts. im Gefängniß zu Plützensee zu melde«. Kiel, 25. August. Die gesammte HerbstübungSflotte ist heute Abend in den hiesigen Hafen eingelauftn. > Königsberg i. Pr., 25. August. Geheimrath vr. Koch ist hier eingetroffen und hat die zur Abwehr der Cholera getroffenen Anordnungen gebilligt. Essen a. d. R., 26. Aug. Auf dem heutige» Dele- airteniag zux Organisation der christlichen Bergleute de» OberbrrgamtSbezirks Dortmund waren 185 Verein« mit 424 Delrgirten vertreten. Die Versammlung beschloß die gewerkschaftlich« Organisation der christlichen-Bergarbeiter des niederrheinisch.westfälischen Kohlenreviers iSkstimmig. i Jedes Mitglied muß einen Revers gegen die Sozialdemo kraten stnterschreiben. Religiöse, politische und Parteipole» mA ist gänzlich ausgeschlossen. Der Verein bezweckt die « Herbeiführung eines gerechten Lohnes, welcher dem WerHe der geleisteten Arbeit und der durch die Arbeit bedingt« Lebenshaltung entspricht- Posen, 25. Aug. Fürst Bismarck hat sich damit einverstanden erklärt, die Deputation der Deutschen auS der Provinz Posen am Sonntag, den 16. September/ za empfangen. . Myslowitz, 25. August. Die Choleraerkrmck- Mgen und Todesfälle in der Grenzstadt Bendzi« mehr« sich. Die Stadt ist jetzt vollständig abgesperrt. Um die selbe ist «in Milttärkordon von Kosaken gezogen. Auf der Bahnstatton SoSnoviee sind ebenfalls mehrere Cholera» todeSfälle vorgetommen, die auf Einschleppung au» Bvckzi» en wir hier- >rt auch dem gesprochenen durch Spen- zur letzten Halt? Kann es einen anderen Gmnd geb«, al- weil sie fürchteten, daß sie dann in Berlin und anderen radikalen Städten vyn den Sozialdemokraten vollends aus dem Sattel gehoben werden würden ? Ja, wenn man super klug sein will, , dann fällt man am leichtesten hinein. Daß die ungezügelte Preßfreiheit sich bei uns so gut, Vie anderswo, klein« Beschränkung«« g«fallen lassen muß, li«gt wohl auf der Hand; noch mehr aber dürste angezeigt sein, daß die Press« zum allgemeinen Besten sich selbst ge» wisse Beschränkung«, auferlegte und nicht jede neue Nach- richt nachdruckte und breit träte. So ist die Notiz der „Straßb. Post- über eine freundschaftliche Begegnung deutscher und französischer Soldaten an der Grenz« mit einer Wichtigkeit aufgenomm« und mit ein«r Gründlichkeit behandelt worden, daß man mit Sicherheit voraussehen konnte, die chauvinistische französische Press« würde gewal tigen Lärm schlag« gegen die entarteten VaterlandSver- theidiger. DaS ist denn auch genügend geschehen, und die Armee hatte Müh«;, sich gegen die erhobenen Borwürfe zu vertheidigen. Man wird jedenfalls von drüben her an der Grenze vorsichtiger werden. War das etwa der Zweck der Uebung? Wäre es nicht tausendmal besser gewesen, sich stillschweigend der gegenseitigen Annäherung zu freuen, statt dieselbe durch di« leidige Klatschsucht und Weitschweifig keit aufs Spiel zü setz«? Ueber di« amerikanische Zuckerzollerhöhung ist man bei torei pachi «Weis _ . „ „ , Anforde, zu bilden und in geschlossenen Räum« unbewaffnet öffent- onditore»! liche Versammlungen zu veranstalten. Die Bestimmungen di« Theilnahme an solchen Versammlungen. Di« „Nordd. Allg. Ztg.- meint, daß nach jenem Paragraphen solche Versammlungen überhaupt nur auS Wahlberechtigten be- ""tag, d< stehen sollen, und daß die Landesgesetzgebung durchaus auch i „Blau im Sinne des R«ichswahlg«setzes handeln würde, wenn sie solche Beschränkung allgemein gesetzlich festtegte Man muß »S sich in diesem Falle jedenfalls der Interpretation der dß „Nordd. Allg. Ztg. anschließ«. Ob und wie eine solche »ter »»«Einschränkung in großen Städten praktisch durchführbar sein würde, ist eine andere Frage. Wie wenig manche Parteien die Zeichen der Zeit ver- > Pfg. sieh«, dafür legt besonders die freisinnige Volkspartei tznugsb Zeugniß ab. Der für den Bestand der schon sehr klein« Partei sicherlich schädliche neue Programmentwurf, in oerd« zjpem das wenige Gute nicht neu, und das Nru« nicht geladen, gut ist, verlangt z. B. jetzt, gerade jetzt, da daS allge- 'meine, gleich« Wahlrecht in den, Augen aller Vernünftigen Fiasko gemacht hat, dieses Wahlrecht auch für di« parla- mmlarischtn Vertretungen der Einzelländer. Ist das ein rnS auSgl der Landesgesetze über die Anzeige der Versammlungen und Vereine, sowie über die Uebrrwachung derselben bleiben miede», unberührt." Q««»» Die „Freis. Ztg.» folgert offenbar aus dem Wortlaut Lieser Bestimmung, die Veranstaltung von Wahlversamm- " » ! lungen sei auf die Wahlberechtigten beschränkt, nicht aber Lie Theilnahme an solchen Versammlungen. Di« „Nordd. ErisebNolksfrrmüi. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. ßinusdinll für die königlichen nnd städtischen Bthördrn in Ane, Srün-ai», Hartenstein, J»hannge»rge»st»dt, " Lößnitz, Steustädtel, Gchnkrer-, Gtzwar-mverg nnd Wildenfels. ' verschwendet seine Kraft in der Aufsuchung von Palliativ- mittelch« und von wissenschaftlichen Formeln zu B'