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dem daß mit Versteigerung. Genau«» Berzeichniß der zu versteigerndeu Gegenstände hängt am hiesigen AmtSbrrt au». Dienstag, de« 1». J««i 1894, «nehm, i» Uhr soll in der Oskar Pechsteiu'sche« Restauration zu Breitenbrunn rtrer rothscherkige Unh meistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Johanngeorgenstadt, am 1b. Juni 1894. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Braune. De« 20. Juni, NaLm. 2 Mr kommt im Gasthofe zum grünen Thal zu Gersdorf eine größer« Parthie Schnittwaaren gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein - Ernstthal. Sekretär Kurth. Gemächer im Berliner BotschaftSpataiS stehen für gewöhn- lich verschlossen und werde« nicht einmal vom Botschafter benutzt. Höchsten» daß bei offiziellen Festlichkeiten einige Paradesäle Berwendung finden. Gurko hat nun auch von der Erlaubniß des Zaren Gebrauch gemacht und befindet sich seit Kurzem im russischen BotschaftspalaiS unter den Linden zu Berlin, wo Professor Leyden ihn sofort in Be handlung genommen hat. Gerbte«. etwas Anderes bedeuten. Der sozialistische Agitator Ar- chimandrit Wassa Pelagic ist von der Polizei dem hiesigen Consistorialgericht zur Aburtbeilung übergeben. China. — In direktem Widerspruch mit den bisherigen Nach richten aus oder über Korea steht eine Mittheilung, welche, dem „W. T. B." zufolge, der koreanischen Gesandtschaft in Washington aus Söul zugrgangen ist. Es herrsche, wird da gesagt, in der koreanischen Hauptstadt volle Ruhe; der Aufstand sei niedergeschlagen worden. Marokko. — Der marokkanische Minister des Auswärtigen hat die Mitglieder des diplomatischen Korps davon in Kennt- niß gesetzt, daß Muley Abdul Aziz zum Sultan prokla- mirt worden sei; die öffentliche Proklamirung werde morgen in Tanger stattfinden. Mobammed, der Bruder Muley Abdul Aziz', hat gegen die Proklamirung Protest erhoben und sich nach dem Süden begeben, um Truppen anzu werben. — Die „Agenzia Stefani" meldet aus Tanger: Sultan Abdul Aziz wurde in Casablanca und Rabat an erkannt. Ueber die Lage in Fez sind verläßliche Nachrich ten nicht eingetroffeu. — Dieselbe Agentur meldet aus London, während Spanien zu sofortiger Anerkennung von Abdul Aziz Hinneige, seien England und Frankreich der Meinung, daß es sich empfehle, für den Augenblick von einer Stellungnahme in dieser Frage Abstand zu nehmen. — Aus Madrid berichtet ferner dieselbe Quelle, Italien habe der spanischen Regierung gerathen, die Anerkennung von Abdul Aziz angesichts der noch zweifelhaften Lage in Marokko zu verzögern. Tanger, 15. Juni. Der französische Kreuzer „La lande" ist hier eingetroffen. Tagesgeschichte. Demtfchlemb. — Aus Berlin wird offiziös berichtet : Alle zum Theil einander widersprechenden Blättermeldungen über die Reichssteuerfrage sind gegenwärtig noch verfrüht und beruhen lediglich auf Bermuthungen, da an den zu ständigen Stellen neue Beschlüsse in dieser Hinsicht noch nicht gefaßt sind. Insbesondere entbehrt die Nachricht von einem «ndgiltigen Verzicht auf die Reichsfinanzreform der Begründung. Richtig ist hierbei nur so viel, daß von ein flußreicher Seite die vorläufige Zurückstellung dieses Planes befürwortet wird, damit die ganze Kraft zunächst für die Erschließung neuer, ergiebiger Reichssteuerquellen eingesetzt werden könne. In allererster Linie kommt nach wie vor der Tabak in Betracht, sodann dürfte eine Umgestaltung der Branntweinsteuer in Erwägung gezogen werden. Die Brausteuerfrage ist dagegen vorläufig ganz in den Hinter grund getreten. Erst wenn diese nächsten Steuerpläne in der einen oder anderen Form durch die Zustimmung des Bundesraths und Reichstags verwirklicht sein werden, dürfte die Reichsfinanzreform, deren Nothwendigkeit nicht nur allen verbündeten Regierungen, sondern auch von verschiedenen Einzellandtagen, allen voran, von dem preußischen Land tage anerkannt worden ist, erneut in Angriff genommen werden. Berlin, 14. Juni. Eine bemerkenswerthe Rede hielt Herzog Ernst Günther, der Schwager des Kaisers, auf dem letzten Adelstage am 9. Juni. Der Herzog bedauerte, daß die Adelsgenossenschaft an den großen Tagesfragen so wenig Theil nehme. Der Grundbesitz solle selber Hand anlegen, das Vertrauen der Landarbeiter lasse sich wieder gewinnen. Aber seine (des Herzogs) darauf bezüglichen Vorschläge seien unbeachtet geblieben. Auf seinen Gütern sei . ein derartiges Zusammenwirken der Kräfte geschaffen, daß er weder der Arbeiterfrage noch der Agrarkrise ängst- «.lich entgegenzusehen brauche. Die jüngeren Sühne des Adels sollten sich mehr kaufmännische und technische Kennt nisse erwerben; der Adel müsse gegen das leider tief ein gewurzelte Vorurtheil ankämpfen, daß solche Leiter indu strieller Etablissements sozial als nicht voll anzusehen und vom Verkehr auszuschließen seien. Die agrarpolitische Ge- setzgebung sei wünschenswerth, aber das Wichtigste bleibe die Privatbethriligung, die Bewegung des Grundbesitzes von innen heraus. Berlin, 15. Juni. Die Besichtigung der aus 221 Köpfen bestehenden, für Südwestafrika bestimmten Schutz truppe kcmd Nachmittag durch Se. Maj. den Kaiser vor vem Reuen Palais in Potsdam statt. Die Kaiserin sah mit den drei ältesten Prinzen dem Schauspiel vom Neuen Palais aus zu. Der Kaiser begrüßte die Truppe und wünschte ihr Glück in fernem Londe, wo sie die deutsche Ehre zu wahren hätte. Hauptmann Estorf brachte ein dreimaliges Hoch auf den Kaiser aus. Hierauf folgte ein Parademarsch. Berlin, 15. Juni. Heute beginnt die Saalsperre für sozialdemokratische Versammlungen in Berlin und Um gegend. Die Brauereien, die davon abweichen, zahlen 5000 M., die Gastwirthe 500 M. Strafe. Pinneberg, 15. Juni. Die Reichstagsstichwahl im Wahlkreise Pinneberg-Segeberg zwischen Mohr (natio- nalltberal) und Elm (Sozialdemokrat) ist auf den 23. d. M. festgesetzt. Stuttgart, 15. Juni. Entgegen den offiziellen Berichten aus Wildbad, wonach das Befinden der Königin von Württemberg ein durchaus gutes sei und die Heilung der immer noch nicht ganz geschlossenen Wunde am linken Bein erwünschte Fortschritte mache, erhalten sich in Wild bad selbst und in Stuttgart Gerüchte in durchaus ge- gentheiligem Sinne, und man betrachtet in Kreisen, die be stimmt gut unterrichtet sein können und müssen, die offizi ellen Berichte über das Befinden der Königin als unange- brachte Schönfärbereien. Auch am andern Bein der hohen Frau sollen sich Schmetten eingestellt haben, was freilich dann zu übertriebenen Befürchtungen Anlaß gegeben haben mag. Oesterreich. — Wie die „Budapester Korrespondenz" berichtet, fand gestern bei dem Grafen Aladar Andrassy, welcher im ungarischen Magnatenhause gegen die Ehegesetzvorlage stimmte, eine Konferenz von Magnaten ohne Unterschied der Partei statt. Der Konferenz wohnten auch der Mi- nisterprästdent Dr. Wekerle und der Justizminister Dr. v. Szilagyi bei. Ein Theil der Oppositionellen beharrte auf streng ablehnenden Standpunkte, ein anderer Theil regte Modifikationen an, welche diesem Theil« d«r Opposition dir Genehmigung der Vorlage ermöglichen würden. Die Minister lehnten sämmtliche Vorschläge, als das Wesen der Vorlage beeinträchtigend, ab und erklärten, die Jnitia- — In verschiedenen, im Sommer mit Vorliebe be suchten Ländern, insbesondere in Italien und in der Schweiz werden nur im inneren Verkehr zulässige Postkarten her gestellt und verkauft, welche auf der Aufschriftsseit« Abbil- düngen von Aussichtspunkten, Hotel's und dergleichen tra gen. Wie nun von zuständiger Seite mitgetheilt wird, werden derartige Postkarten von Reisenden auch vielfach zur Uebermittelung von Nachrichten an Empfänger in Deutschland benutzt und nach der Taxe für Postkarten im Vereinsverkehr frankirt. Hierdurch entstehen aber den Em pfängern Portokosten, weil solche Postkarten nach den Vor schriften des Weltpostvertrags wegen der auf der Border- feite befindlichen Abbildungen u. s. w. im Weltpostvereins verkehr zur Beförderung als Postkarten nicht zulässig sind und infolgedessen mit dem Porto für unzureichend frankirte Briefe belegt werden müssen. Es empfiehlt sich daher, im Wettpostvereinsverkehr ausschließlich die eigens dafür her gestellten, mit dem Frankostempel versehenen Postkarten zu verwenden, deren Vorderseite nur für die Angabe der Adresse des Empfängers bestimmt ist, auf der aber auch noch der Name des Absenders angegeben werden kann. Auf der Rückseite solcher Postkarten können Abbildungen, Reklamen pp. jeder Art enthalten sein. Leipzig, 15. Juni. Das Reichsgericht hat die von Plack, Dewald und Schweinhagen eingelegte Revision gegen das Urtheil des Landgerichts I in Berlin, durch welches wegen Beleidigung des Finanzministers vr. Miquel und des Reichskanzlers Grafen Caprivi Plack zu 1 Jahr 9 Monaten, Dewald zu 3 Monaten und Schweinhage« zu 1 Jahr Gefängniß verurtheilt wurden, verworfen. Grimma, 13. Juni. Die gerichtliche Vorunter suchung gegen den Rittergutsbesitzer Crom« aus Wäldgen, der unter dem Verdacht steht, am Oster sonnabend seinen Stiefsohn, den Fähndrich Lasse, und vor mehreren Jahren auch seine erst« Frau ermordet zu haben, ist, wie die „Leipz. Gerichtsztg." zu melden weiß, abge- «WMWWBWM,, IW.WWMWWH Sammelpunkt: Kraußes Schankwirthschaft, Nutzung. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein' Ernstthal. Sekretär Kurth. Den 1.9. Juni, Nachm. 3 Uhr »Switz verschied,n« Pfandobjekt«, worunttr Ptuui», Gchrätte, Gspha», GtrumPfmascht»««, Uhre« grg«n Baarzahlung zur 2 Dienstag, den 19. Juni 1894, Nachmittags 6 Uhr kommen im Nachtteller zu NeustLdtel anderwärts gepfändete Gegenstände, al»: 1 Tisch, 1 Tas«l, 12 Stühle, 1 Regulator und 1 Clavier meistbietend gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Schneeberg, den 16. Juni 1894. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Mäder. twe zur Aufnahme einer neuen Verfügung in das Gesetz nicht zu beabsichtigen; gleichzeitig forderten sie jedoch die Mitglieder der Opposition, die eS wünschten, auf, konkrete Vorschläge vorzulegen. Belgien. Brüssel, 15. Juni. Die Zeitung „LeSoir" theilt mit, daß vom Ubanghi ungünstige Meldungen eingegangen seien. Die Beziehungen zwischen den Agenten des Con gostaates und Frankreichs seien gespannt. Capitän Marmel sei mit der Errichtung von Befestigungen in Jakoma be- schäftigt. Das Ubanghigebiet sei durch 40 Agenten und 2500 Soldaten des Congostaates besetzt, so daß den Fran zosen die sechsfache Uebermächt gegenüberstehe. Man glaube indessen nicht an Zusammenstöße und halte fest an dem Wunsche, die Verhandlungen gelingen zu sehen. Die Re gierung des Congostaates erklärt, daß keinerlei Meldungen in dieser Sache vorliegen. s ' / Paris, 15. Juni. (Die Friedensliebe der Franzosen.) Der ehemalige Minister Napoleon's HI., Emile Ollivier, ist kürzlich befragt worden, ob er glaube, daß bald ein Krieg ausbrechen werde. Er hat darauf Folgendes erwidert: „Ich antworte nur mittelbar. Wenn ein Volk, wie die Franzosen, zu lange Frieden hat, langweilt eS sich, weil es Bewegung, Aenderung haben nnd zu gewissen Zeiten seinen Geist beschäftigen muß. Wenn sich Frankreich lang- weilt, dann verfällt es bedauerlichem Niedergange. Em Reicher, der von seinem Einkommen lebt, nichts thut, sich an keinem Unternehmen betheiligt, ist nicht glücklich: sein einförmiges, üppiges Leben erdrückt ihn. Einem Lande, das längere Jahre ruhig bleibt, geht es ebenso. Um solchem schädlichen Zustande vorzubeugen, der den Fortschritt und die Geistesarbeit beeinträchtigt, ist der Krieg manchmal nothwendig. Noch besser, es giebt Zeiten, wo er sich auf drängt." Emile Ollivier kennt seine Landsleute. Glück licherweise hat Frankreich in dem Kriegführen „aus Lange weile" seit 1870/71 ein) Haar gefunden. Paris, 15. Juni'. Aäf ein mit zahlreichen Unter- schriften versehenes Gesuch um Schaffung einer Kriegsdenk- münze für 1870 entschied der Kriegsminister, daß die Ver ewigung des Andenkens dieses Abschnittes der vaterlän dischen Geschichte durch ein äußeres Abzeichen zwecklos sei. — Die Zeitung „Libre Parole" hatte unter ihren Lesern eine Probeabstimmung auf den Namen des Nachfolgers des Präsidenten Carnot veranstaltet. Gestern wurde mit der Zählung der eingegangenen Stimmzettel begonnen. Von den ersten 6160 Stimmen erhielten Prinz Viktor Napoleon 3531, General H., d. h. ein neuer Boulanger, 1473, der Graf von Paris 418, Carnot 72 und Constans 19 Stimmen. Italien. Ternie, 15. Juni. Gegen tausend Anarchisten durchzogen mit rothen Fahnen die Stadt und warfen Steine in die Geschäftsläden. Militär und Polizei mußten aufge- botest werden, um die Menge zu vertreiben. Einige Anar chisten wurden verwundet; 39 sind verhaftet worden. Euglaxd. London, 15. Juni. Hier verlautet, Deutsch land habe eine Note an dir übrigen Großmächte gerichtet, die besagt, Deutschland finde keine Ursache für eine Ein mischung seinerseits in die Lösung der Marokkofrage, da es nur kommerzielle Interessen in Marokko habe und ent schlossen sei, eine rein neutrale Politik ein - zuschlagen. Es werde sich jedoch jeder gemeinsamen Aktion der Mächte anschließen, die die deutschen Interessen nicht direkt verletzt Ueberdies wolle es die Entwicklung der Ereignisse in Marokko abwarten, ehe es einem einigen Vorgehen der Mächte gegen Marokko endgültig zustimme. st ). Petersburg, 12. Juni. Ueber den Gesundheits zustand des Generalgouverneurs Gurko von Warschau sind neuerdings wieder beunruhigende Ge rüchte im Umlauf. Thatsache ist jedenfalls, daß di« Krank heit des Generals, welche nach dem Ausspruch des Ge- Heimraths v. Bergmann gelegentlich dessen Warschauer Konsultation — soweit solcher bekannt geworden ist — normal verlaufen und zu baldiger Heilung führen sollte, eine schlimmere Wendung genommen hat. Der Aufenthalt in Baden-Baden hat nicht viel genützt und so hat sich General Gurko augenblicklich nach Berlin begeben, um sich einer Behandlung durch den Professor Leyden unterziehen zu lassen. Der Zar, bei dem Gurko nach wie vor sehr in Gnaden steht, läßt sich genauen Bericht über den Stand des Leidens abstatten. Um dem General di« Möglichkeit zu gewähren, in Berlin der besten Pflege und Bequemlich keit theilhaftig zu sein, welche der leidende Zustand und di« Kur erheischen, ist ihm von s«inem kaiserlichen Herrn gestattet worden, Wohnung in der russischen Botschaft, und zwar speziell in den zarischen Gemächern zu nehmen. Das ist «ine ganz ungewöhnliche Auszeichnung. Die kaiserlichen Belgrad, 15. Juni. Ein königlicher UkaS setzt das von den Radikalen eingeführte Schulgesetz, sowie daS Gesetz über die Kirchenorganisation außer Kraft. Belgrad, 15. Juni. Die Untersuchung in VerschwörungSproceß ist soweit gediehen, gestern die Confrontirung des verhafteten Cebinae Ranko Paisic stattfand. Ein bei Cebinac gefundener Brief des Paisic an Karageorgiewic empfiehlt Cebinac als tücht igen Meister, der das Denkmal Karageorgs zu bester Zufriedenheit ausführen werde. Die Untersuchung ver- muthet, daß die Ausdrücke „Meister" und „Denkmal"