Volltext Seite (XML)
2 kchurei eine Massenbewegung der auf ruffischem vod« leben den Mongolen gegen die dort gleichfalls ansässige« Ehiuesen zur Folge haben dürfte. Der Anfftend t» ver Mandschnrei. AuS Tientsin gelangten vor kurzer Zeit in die englischen und russischen Blätter Bericht« über den Ausbruch und die ersten Erfolg« der in der chinesischen Mandschurei und in den angrenzenden nördlichen Provinzen Koreas immer weiter um sich gretfenden BolkSerhebuna. Man legt in», besonder« m den leitenden Kreisen Rußlands diesen Be richten aus dem fernen Osten Asien- große Bedeutung bet, da der Aufstand in der Mandschurei in seinen nächsten Folgen Rußland in Mitleidenschaft ziehen wüßte, wenn R« gegen die Empörer ausgebotene Truppenmacht d«S Bog- dichanS, waS keineswegs al- wahrscheinlich bezeichnet wird, dir Ruh« und Ordnung in diesem weiten Gebiete des Reiche- der Mitte nicht schon in der nächsten Zeit wieder- Herstellen sollten. Der in der Provinz Kirin (Mandschurei) au-gebrochene Aufstand habe, Viesen Berichten zufolge, be reits beträchtliche Ausdehnung angenommen. Entstanden sei derselbe durch agrarische Streitigkeiten zwischen chinesischen Ansiedlern und den Mandschuren einerseits und den Mon- golenhäuptlingen andererseits. Berittene, mit Repetierge- wehren bewaffnete Banditen, die sich den Aufständischen angeschlossen haben, hätten die Regierungstruppen bisher bei allen Zusammenstößen geschlagen und mehrere wichtige Stellungen, darunter Sarsino, das Arsenal in Kirin, wo gegen 100 000 Gewehre aufbewahrt sind, besetzt. Unge achtet dieser höchst gefahrvollen Sachlage habe der chine sisch, Generalgouverneur Lichungchang bisher nichts gethan, um den Aufstand zu unterdrücken. Die Schilderhebung der Mongolen gleiche der Empörung dieses kriegerischen VolkSstammes im Jahre 1891, nur daß diesmal die Auf ständischen nicht in erster Reihe die christliche Bevölkerung bedrohen und ihre Waffen vorläufig ausschließlich gegen die chinesische Herrschaft richten. Eme unmittelbare Gefahr für die Residenzstadt des BogdichanS, Peking, bestehe in diesem Augenblick noch nicht, da der Schauplatz des Auf. standes noch ungefähr tausend Kilometer von Peking ent- fernt ist, aber dleser weite Zwischenraum biet« für den Sitz der Regierungsgewalt in der Folge keine Sicherheit, wenn die Mongolen auf ihrem Vormarsche nicht durch entschei dende Siege der RegiStungStruppm aufgehalten werden. Ueber die Beschaffenheit der agrarischen Streitigkeiten, die den Aufstand der Mongolen veranlaßt haben sollen, wird nachstehendes berichtet: In der Mandschurei hat die chinesische Kolonisation in den letzten zehn Jahren große Fortschritte gemacht, sie hat zum Theil sogar einen Anlauf dazu genommen, auf das angrenzende russische Gebiet über zugehen. Diese Vorwärtsbewegung der chinesischen An siedler geschah nicht allein mit Waffen, sondern auch mit Hilfe der chinesischen Regierung, die in diesem Falle nicht allein volkswirthschastliche Vortheile, sondern auch gewisse politische Pläne verfolgte, die für die Russen nicht bedeu- tungslos sein konnten. Die eigentlichen Mandschuren, d. h. die eingeborene Bevölkerung der Mandschurei, können sich mit dieser Politik der chinesischen Regierung nie ein verstanden erklären; denn obwohl die Mandschuren eine besondere Nation bilden, die sich von der chinesischen unter scheidet, und sie dieChineseü von öben herab behandeln, so stehen sie doch in einer besonderen Beziehung zu der chinesischen Regierung, da die herrschende Dynastie in China mandschur ischer Abstammung ist. Der mandschurische Bolksstamm, der keineswegs zahlreich ist, ist nichtsdestoweniger der Herr- scherde in China und nimmt sozusagen unter den übrigen eine aristokratische Stellung ein. Wenn daher die chinesische Regierung aus politischen Gründen die Kolonisation der Mandschurei durch chinesische Ansiedler aus den inneren Provinzen des Reiches fördert, so werden die Mandschuren hiergegen nichts einzuwenden haben, um so weniger, als die Ansiedler ihnen ein« billig« Arbeitskraft, woran in der Mandschurei großer Mangel sein soll, verschaffen. Zwischen den Mandschuren und den chinesischen Ansiedlern herrsch!« deshalb bis jetzt volle Eintracht. Dagegen fühlte sich die mongolische Bevölkerung, die in den weitgestreckten Gebieten zwischen der Mandschurei, Tibet, Kaschgar, der russischen Grenze und der chinesischen Mauer ihre Sitze hat oder dort nomadisiert, und auch in der Mandschurei zahlreich vertreten ist, in ihren alten Ansprüchen auf die von den Ansiedlern besetzten Ländereien verkürzt, und erhob sich, um denselben mit Gewalt Geltung zu verschaffen. Die Stellung, welche in dem heutigen China die Mandschuren einnehmen, gehörte noch vor dreihundert Jahren den Mon golen, da die gegenwärtige mandschurische Dynastie erst Ende des 16. Jahrhunderts an die Stelle der mongolischen trat. Die Mongolen haben sich aber noch heute mit der Herrschaft der Mandschuren nicht ausgesöhnt und sind der Ansicht, daß das bei diesem Wechsel in der Herrschaft ihnen rugefügte Unrecht weder ausgeglichen noch verjährt sei. Namentlich zählten in den von den Mandschuren und Mon golen bewohnten Grenzgebieten der Mandschurei und Mon golei die ^agrarischen Streitigkeiten stets zu den alltäglichen Erscheinungen. Mit dem Eindringen der chinesischen An- siedlrr in viese streitigen Gehiete vermehrten sich auch die angeblichen Eingriffe dieser Von der Regierung und den Mandschuren begünstigten „neuen Besitzer," und deshalb haben die nomadisierenden Mongolenstämme sich zur Ab wehr dieser Angriffe auf ihren vermeintlichen Länderbesitz erhoben und nach glücklicher Verdrängung der neuen An- kömmlinge den Schauplatz ihrer kriegerischen Unternehmungen nach dem angrenzenden Südwesten der Mandschurei verlegt, wo sie dann den Kampf mit der von der Regierung gegen sie aufgebotenen, aber allem Anscheine nach viel zu schwa- chen Truppenmacht aufzunehmen hatten. Für die russischen Besitzungen jenseits der 2000 km langen Grenze bildet der Aufstand der Mongolen die Ge fahr einer ernsten Beunruhigung insofern, als daselbst früher schon zahlreich« mongolische Stämme und Geschlechter sich heimisch niedergelassen haben, und, wie russische Blätter melden, mit ihren Stammesgenossen in der Mongolei und Mandschurei stets in geschäftlichen, religiösen und sonstigen nahen Beziehungen stanoen, und eS jetzt sehr wahrscheinlich ei, daß die Schilderhebung der Mongolen in der Mand- Tage-gefchichte. D—tschku». Berlin, 13. Juni. Gestern ist der Ersatz der Südwest-AfrikanisL« Schutztruppe hier eingetroffen und hat in Stärk« von 13 U«t«roffizieren, 200 Gefreiten und Gemeinen im städtischen Oro»nnanzhause in der Neuen Königstraße Quartier genommen. Die Mannschaften sind durchwegs Kavalleristen, den verschiedensten Regimentern angehörig und auf fünf Jahre verpflichtet. Di« Einkltid- una der Leute erfolgt« im Laufe deS heutigen Tage-; die- selben erhielten vier Uniformen, davon drei Anzüge für den Kolonial-Jnfanteriedienst, sowie einen Reiteranzug aus Gummistoff in hellgrauer Farbe. Die Reitrrstiefel sind aus gelbem Leder, oie Reilschäfte werden an die Stiefel angeschnallt. Die Abtheilung, welche vor ihrer Abreise morgen noch von Sr. M. dem Kaiser besichtigt werden soll, verläßt am Freitag Berlin und begiebt sich nach Kuxhaven, von wo sie nach zweitägigem Aufenthalt nach ihrem neuen Bestimmungsort eingeschifft wird. Berlin, 13. Juni. Die Deutsch-Ostafrikanische Ge- sellschaft versendet ihren Geschäftsbericht für das Jahr 1893. Derselbe ergiebt «inen Gewinn von rund 286 000 Mark, wovon die Inhaber der VorzugSantheile 5 Proz. Dividende auf ihre Einzahlungen erhalten, während den Stammaktien eine Dividende noch mcht zu Theil wird. Der Handelsbetrieb weist eine bemerkenSwerthe Besserung auf. Der Stand der Kulturen, namentlich des Kaffees, entspricht allen Erwartungen. Berlin, 13. Juni. Der Eisenbahnminister ordnete an, daß die Bahndirektionen bereits jetzt Vorbereitungen treffen, um die angeordneten Maßnahmen bei etwaigem weiteren Vorschreiten der Cholera unverzüglich durchführen zu können. — Wie die „A.DAbdztg." meldet, ist d e Reise deS Fürsten Bismarck nach Barzin aufgeschoben. Die ungünst ige nasse Witterung könnte nicht ohne Einwirkung auf den Fürsten bleiben, der noch der Ruhe bedürfe. Schneidemühl, 13. Juni. Die Minister des Innern und der Finanzen haben sich bereit erklärt, einem an den König zu richtenden Immediatgesuch betreffs Ge nehmigung einer Lotterie zum Besten der durch das Brun nenunglück Geschädigten zuzustimmen. Nach dem aufgestell ten Plan soll für Letztere ein Reingewinn von 300000 Mar! verbleiben. Oesterreich. Pest, 12. Juni. Es wird mit größter Bestimmtheit versichert, der König habe zu den gestern empfangenen oppositionellen Magnaten entschieden geäußert, daß die Annahme der Ehegesetze im Oberhause im Interesse des Landes und der Monarchie eine politische Nothwendigkeit sei. Demnächst werden Berathungen innerhalb der Mag- natenkieise stattfinden, um sestzustellen, ob durch kleine un wesentliche Zugeständnisse im Ehegesetze, welche die obliga torische Form der Civilehe keineswegs berühren, nicht einig« widerstrebende Elemente gefügig gemacht werden könnten. Wien, 13. Juni. Die Berufung Prof. Karl Güssen- bauers in Prag an Stelle Billroths nach Wien wird heute amtlich veröffentlicht. Wien, 13. Juni. Anläßlich der fünf Choleraer krankungen und eines Choleratodesfalles in dem politischen Bezirke Borsscow (Galizien) ist seitens des Ministeriums des Innern ein den Beschlüssen der Dresdener Konferenz entsprechendes Ausfuhrverbot für gewisse Gegenstände aus diesem Bezirke erlassen worden. Fremkreich. — Die gegenwärtige französische Kammermehrheit scheint es für das Beste zu halten, wenn die Deputirten in der laufenden Session sich darauf beschränken würden, die dringendsten Finanzangelegenheiten zu erledigen, um sich dann in der Heimath Muße zur Erholung zu gönnen. Der Berichterstatter des Budgets hat der Kommission den Vorschlag gemacht, die wegen der Ministerkrists unter brochene Berathung der Steuerreform fallen zu lassen und der Kammer eine Erhöhung der Gebäudesteuer vorzuschlagen. Die Minister haben in ihren Budgets sich bedeutende Er sparnisse und Abstriche gefallen lassen. Man nimmt an, daß sofort nach Erledigung der Steuerfrage die Kammer sich vertagen werde und zwar bis zum November, wo die Präsidentenwahl stattfindet. — Auch der Senat hat gestern ohne Debatte die ge- forderten 1800 000 Fr. zum Schutz der französischen Interessen in Afrika bewilligt Wie verlautet, handelt es sich bei Verwendung der Gelder in erster Linie um eine Verstärkung durch ein Bataillon senegalesischer Schützen und ein« kleine Abtheilung Fremdenlegionaire. Zur Stunde steht die Expedition unter dem zweiten Befehlshaber Haupt mann Decazes in Albiras. Major Monteil selbst soll sich mit möglichst geringem Zeitverlust dorthin begeben. Immer- hin wird aber noch einige Zeit verlaufen, ehe der Befehls haber und seine Verstärkungen an Ort und Stelle «in- treffen und die in Aussicht genommenen neuen Stationen und Post im Mbomu-Becken einrichten können. Für die Erleichterung der Verpflegung werden zwei zerlegbare Kanonenboote an Ort und Stelle geschafft. Paris, 13. Juni. Phra-Aot, der Mörder des französischen Jnspectors Grosgurtn ist, wie der „Temps" aus Bangkok meldet, zu 20 Jahren Zwangsarbeit verur- theilt worden. — Aus Paris wird gemeldet: Ein zweites Ge- schwader, bestehend aus den Panzerschiffen „Duperrö," „Magenta" und „Devastation" und dem Kreuzer „Algier," unter dem Oberbefehl des Admirals Boissoudy wurde nach der marokkanischen Küste gesendet, wo Frankreich nunmehr über 8 Kriegsschiffe von zusammen 67 000 Tonnen mit ungefähr 4000 Mann verfügt. Nancy, 13. Juni. Französische Zimmergesellen, die «ah« dem Bahnbof Pagnv für Mosell« zwei deStsch« Ei senbahn Maschinisten angriffen und mißhandelte«, wurden verhaftet und in daS Gefänyniß nach Nanev gebracht. Sie werden wegen Gevaltthättakeiten unter Anklage gestellt werden. Die deutschen Maschinist« reicht« kein« Klage ein. Rom, 13. Juni. Die Morgenblätter bestätigen, daß Boselli das Finanzvortefeuille und Sonntno den Schatz übernimmt. Damiani werde das Handels- und Ackerbauministertum erhalt«. Nach einer Mtttheilung der „Riforma" würde der König daS Rücktrittsgesuch deS KabinetS nicht annehm« und da» letztere sich morg« mit einigen Veränderungen dem Parlamente wieder vorstellen. Bico Equense, 13. Juni. Der italienische Par- lamentarier und frühere Minister Nicotera ist heute Mittag hier gestorben. Die Kammer hob zum Zeichen der Trauer anläßlich de» Tode» NicoteraS ihre Sitzung aus. Wreglnrrd. iij—>Die „Time»" widmen den Einwänden Deutsch lands gegen daS englische Abkommen mit dem Konaostaat eine eingehende Besprechung und schließen, eS sei sehr zu bebaue«, daß Deutschland einen ernsten Anstoß genommen habe an der Weise, in welcher der Weg durch da» Kongo gebiet abgeschlossen wurde. Der Stachel scheine mehr in dem Spott der BiSmarckpartei über die Ergebnisse einer englisch-freundlichen Politik, als in dem ernsten Glauben zu liegen, daß Deutschland ein wesentlicher Nachtheil zuge- fügt werde. Wie ungeschickt auch die Methoden Lord Kimberleys gewesen sein mögen, oder so sehr er ermangelt haben dürfte, alle Verhältnisse zu berücksichtigen, so würde das deutsche Volk England eine große Ungerechtigkeit thun, wenn es nur ein« Augenblick an das Bestehen einer vor sätzlichen Absicht, eS übervortheilen zu wollen, glaubte. (Mit solch leerer Phrasen-Drescherei wird daS englische Blatt bei uns schwerlich Eindruck machen.) SPawte«. — Der „Temps" meldet aus Madrid: Wie verlautet, hat der Kriegsminister die Bereithaltung von 10 000 Mann verfügt, welche im Falle von Verwicklungen nach Ceuta abgehen soll«. Martinez Campos erbot sich, die Oberleitung einer etwaigen Operation in Afrika zu übernehmen. Es herrsche jedoch in Madrid die Ansicht, daß gegenwärtig nichts zu befürchten sei, da die Kabyl« mit den Erntearbeiten beschäftigt seien. Madrid, 13. Juni. Der Minister des Aeußern Moret empfing die Botschafter der Großmächte und er klärte ihnen, Spanien werde sich in die marokkanischen An gelegenheiten nicht «inmengen, falls der neu Sultan Abdul Aziz die Zahlung der Melilla-Entschädigung verspreche. Türkei. — Die „Köln. ZM," meldet aus Konstantinopel: Der Khedive, welcher auf Wunsch des Sultans die Reise an di« europäischen Höfe aufgegeben hat, dürste statt dessen jetzt nach Konstantinopel kommen. Marokko. — An Meldungen auS Marokko liegt heute nur wenig vor. Ob der Thronwechsel sich in Ordnung voll zieht oder ob und in welchem Umfang der drohende Bür gerkrieg zum Ausbruch gekommen ist, darüber dürfte man so bald nichts Näheres erfahren, denn da der in Tanger residirende Minister des Auswärtigen, Sidi Mahommed Ben el Arbi el Tores, ein Werkzeug Sidi el G Hamits, des Vormundes des neuen Sultans Abdul Aziz, ist, dürste er beflissen sein, Nachrichten über Unruhen im Inne« möglichst lange geheim zu ha ten. Die Situation der etwa 2000 Europäer, die in den Küstenstädten angestedelt sind, ist jedenfalls insolange eine sehr prekär«, als nicht mehrere europäische Kriegsschiffe zu ihrem Schutze eingetroffen sind; vorläufig liegt nur im Hafen von Tanger ein spanisches Kriegsschiff, der Kreuzer „Benavito". Ist schon unter gewöhnlichen Verhältnissen der Zustand Marokkos durch das Wort „Anarchie, gemäßigt durch gelegentliche scharfe Züchtigung" zu kennzeichnen, so ist jetzt dle Gefahr einer durch nichts gemäßigten Anarchie sehr wahrscheinlich. Thatsächlich wird bereits von der Plünderung einiger Karawanen auf dem Weg nach Rabat berichtet und auch aus Tanger werden bedrohliche Vorkommnisse gemeldet. In der Umgegend der Stadt sind zahlreiche Eigenthumsver brech« verübt, «in Beamter der französischen Briefpost überfallen, verwundet und der Korrespondenz, die er be förderte, beraubt worden. Die Beklommenheit der Europäer wird dadurch gesteigert, daß der Gouvemeur an die Kabyl« die auffallende Weisung ergehen ließ, zu den bevorstehenden Festtagen mit Waffen zu erscheinen. ES ist unter solchen Umständen begreiflich, daß die Ankunft weiterer Kriegsschiff« in Tanger uno den übrigen Küstenstädten mit ängstlicher Spannung erwartet wird. Wenn anderseits aus Melilla gemeldet wird, der Vertrauensmann des Sultans bei dm Rifleuten, Mulei Araaf, habe in einer Unterredung mit dem Kommandanten des spanischen Presidio versichert, die Kabylen befänden sich in Ruhe, so ist darauf um so weni ger zu geben, als Mulei Araaf erfahrungsgemäß nur in geringem Anseben bei den Rifioten steht. — Nachrichten aus Tanger melden, daß bisher die Statthalter von Fez und Mekinez die Anerkennung de» neuen Sultans Abdul Aziz verweigern. Der nm« Sultan trat bereits die Reise nach Fez an. El U G W < eh s « e«. — Aus Oelsuitz i. Erzgeb., 13. Juni wird dem „CH. T." geschrieben: Wie wir aus sicherer Quelle er fahren, circulirt gegenwärtig unter den hiesigen Bergleuten folgender Aufruf: „Nachdem in den hiesig«, wie auch in anderen Re vieren von viel« Bergarbeite« Stimmen laut gewordm sind geg« die Bestrebungen der Sozialdemokratie und des Verbandes Sächsischer Berg- und Hüttenarbeiter, beabsich tigen wir in Gemedlschaft mit Kameraden anderer Reviere die nebenstehende Eingabe an das Hohe Königliche StaatS- ministerium zu richten. Alle diejenigen Kameraden, welche mit der Eingabe einverstanden sind und den Muth hab«,