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^WWd, der frisch«« Zog, der neuerdings erkennbar in d« Führung dieser Dinge zu Tag« tritt, zu d« Annahme, daß es sich um «in« «ach feste« Ziel« und großen Ge sichtspunkten zugeschnttteNe Aktion handelt. Berlin, 28. Mai. Wie au» hiesigen Hofkreisen verlautet, sind fortgesetzt Bemühungen von sehr hochstehen der und sonst auch einflußreicher Seite im Bange, um den Kaiser zu einer Entladung de» bekanntlich auf deutschem Bove« weilenden griechischen Kronprinzrnpaares nach Pots dam zu bewegen. Bisher sind sie ohne jeden Erfolg ae- wesen. Seit dem 2. Mai 1891, an welchem Tage die Kronprinzessin Sophie zur griechisch-orthodoxen Kirche über trat, hat Kaiser WUHelm alle Beziehungen zu seiner Schwe- st« sowohl, al» auch zu ihrem Gemahl, dem Kronprinzen Konstanttn, abgebrochen, obwohl er beiden bi» zu diesem Zeitpunkte seine vollsten Sympathien zugewendet hatte. Der Uebertritt erfolgte gegen den unzweldeutig kundgrge- denen Willen de» kaiserlichen Bruder», den vergebens di« Mutter und Großmutter zur Nachgiebigkeit zu stimmen ver sucht hatten, während die Angehörigen de» Herzogs von Sparta in dieser Angelegenheit die vollste Zurückhaltung beobachtet haben. Der König von Griechenland ist be- kanntlich seiner angestammten lutherischen Konfession bis auf den heutigen Tag treu geblieben. Gerade sein Beispiel beweist hmlänglich, daß der griechischen Bevölkerung wegen eine Verleugnung de» überkommenen Glaubens schlechter dings nicht erforderlich ist und daß auch sonst eine gemischte Ehe im griechischen Königshause zu keinerlei Unzuträglich, leiten den Anlaß zu geben braucht. Hierauf war beim Abschlusse der Verbindung der Prinzessin Sophie m>t dem Herzog von Sparta besonderer Nachdruck gelegt worden. Berlin, 29. Mai. Heute Abend '/,7 Uhr trafen auf dem Anhalter Bahnhofe Prinz Johann Georg von Sachsen und Gemahlin hier em, begrüßt von den Damen und Herren der sächsischen Gesandtschaft und demMilitär- bevollmächtigten. Auch eine Deputation des KriegervereinS war zur Begrüßung erschienen. Der Prinzessin wurde ein Bouquet überreicht. Im Schlosse erfolgte die Begrüßung Ihrer Königl. Hoheiten durch die Majestäten. Abends '/,10 Uhr kam auf Bahnhof Friedrichstraße Se. Maj. König Albert von Sachsen hier an. Se. Maj. der Kaiser war mit einer großen Anzahl Offiziere am Bahnhofe er schienen. Die Begrüßung der Monarchen war eine sehr herzliche. Beide Monarchen fuhren sodann in einem offenen Vierspänner nach dem Schlosse. Der ganze Weg vom Bahnhof bis zum Schlosse war von einer dichtgedrängten Menschenmenge besetzt, dre die Monarchen mit lebhaften Hurrahmfen begrüßte. Es herrscht großer Jubel. Se. Maj. König Albert sieht sehr frisch aus. — Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: In Folge der bevorstehenden Beförderung des Geh. Legationsraths v. Kiderlen-Wächter auf einen Gesandtenposten, ist zur Hülfe- leistung in die politische Abtheilung des Auswärtigen Amts der bisherige Legationssekretair bei der königlich preußischen Gesandtschaft am päpstlichen Stuhle, Dr. Mumm von Schwarzenstein «inberusen worden. — Die beiden Führer der Kamerun-Expedition, v. Uechtritz und Dr. Passarge, haben sich Ende April zu Akassa auf dem englischen Dampfer „Angola" nach Europa eingeschifft und werden noch im Laufe dieser Woche in Berl n eintreffen. Sie waren im ganzen elf Monate unter wegs und haben nach ihren letzten Berichten als äußersten nördlichen und östlichen Punkt Marrua (etwa 10° 20' nördl Breite und nach unseren bisherigen Karten 13° 45' östl. Länge) erreicht. Dort wurden sie sehr feindlich von den Eingeborenen empfangen, die durch die Züge Rabehs (oder Arabis nach v. Uechtritz) sehr aufgeregt waren und die neu angekommene Expedition für eine jenem verbündete hielten. Vom Benns aus machte die Expedition noch einen Zug südwärts nach Ngaundere und kehrte dann zur Küste zurück. Nach den Meldungen v. Uechtritz' hat Rabeh Baghirmi und Bornu erobert; die Muhammedaner haben sich ihm in jenen Gebieten größtentheils angeschlossen. Von dem Tode Rabehs, wie er über Tripolis gemeldet wurde, weiß er nichts. Di« Kamerun-Expedition hat die Gebiete erreicht, die wir schon aus den Berichten Barths, Rohlfs' und Vogels kennen; sie befand sich schon bei den Musgu oder Masa. Doch hat sie mit allen deutschen Expeditionen das gemeinsame Mißgeschick getheilt, daß sie nicht über den 14. Grad östl. Läng« hinausg«kommen ist. Indessen kön nen wir von den ausführlichen Berichten der Expeditions führer noch manches Neue erwarten. Lauterberg, a. H., 29. Mai. Nachrichten zu- folge, die Reichskommissar Major v. Wissmann an seine hier lebende Mutter hat gelangen lassen, wird derselbe mit seinen beiden Schwestern Rom, Florenz, Venedig und Nizza besuchen und dann die Schweiz bereisen. Darauf werden die beiden Fräulein Wissmann die Heimreise antreten, während Major v. Wissmann, wie der „Hann Kour." berichtet, noch einige Zeit in der Schweiz verweilen wird, um sich dort zur Herstellung seiner angegriffenen Gesund heit einer Kur zu unterziehen. Von dem Verlauf derselben wird es abhängen, wann v. Wissmann's Eintreffen hier in der Heimath zu erwarten steht. Prag, 29. Mai. Im Gemeinderath herrschte großer Lärm wegen des Verbots der Anbringung czechischer Straßentafeln gegen den Willen der betreffenden Hausbe- sitzer. In der Besprechuung über das Verbot beschimpfte der Jungccheche Klima die Juden, weil sie meistens deutsche Straßentafeln an ihren Häusern anbrächten. Der jüdische Jungccheche Jnnwald protestirte gegen diese Schimpfereien und beschuldigte einen Theil der Jungczechen, daß ste Allem den Krieg erklären, was österreichisch heiße, und sogar über di« geheiligte Person des Kaisers ungeziemend sprechen. Darauf entstand ein furchtbares Toben und Lärmen. Jnn wald wurde mit geballten Fäusten bedroht. Der Gemeinde- rath beschloß, Berufung gegen das Verbot beim Mi nisterium einzultgen. Belgien. Charleroi, 29. Mai. In Fleurus fand vergan- 2 gen« Nacht «in Dynamitattrntat statt. Auf d«r Thür- schwtll« d«S Haus«» «t««» Grubeningrnirur» »xplodirt« eine Dynamitpattone und richtet« groß«« Schad«« an. Di« ganz« Vorderseite d«» G«bäud«» ward« stark brschädigt Bon dem Thäter f«hlt «och jrd« Spur. Ffrankretch. — Ein Minist«rium Dupuy tritt au» den schwanken den Nebelwolken der französischen Kabintt-krisi» in immer schärferen Umrissen hervor. Außer Dupuy selbst und d«m bisherigen Kolonialminist« Boulanger werden einige weitere Namen grnannt, die erkennen lassen, daß die politische Nuance de» neuen Ministerium» sich von der deS abtretrnden Ministerium» nicht wesentlich unterscheiden wird. Delcassee, «in vormalig« Redakteur der „Republiaue Francaffe" und de» „Pari»", ist ein alter Gambetttst, eifrig« Verfechter de» Gedankens ein« Bereinigung aller republikanischen Gruppen und von schutzzöllnerischen An- Wandlungen nicht frei. Felix Faure, ein ehemalig« Rheder, hat schon eine längere ministerielle Vergangenheit hinter sich, er war Untrrstaatssekretär der Kolonien in den Ministerien Gambetta, Ferry, Brisson und Tirard, gehörte den wichtigsten Kamm«-Kommisstonen an und gilt als eine Autorität bezüglich all« die französische Handels marine und den französischen Außenhandel betreffenden Fragen. Barthou endlich, ein noch sehr jung« Mann (geboren 1862), ist, wie man behauptet, ein Feind der Parteip olitik, sozialen, finanziellen und wirthschaftlichen Reformen geneigt und in der Kirchenpolitik konservativ. Heute Früh wird telegraphisch gemeldet, d« ehemalige Unterrichtsminister Poincarree habe «ingewilligt, Dupuy s Finanzminister zu werden. Auch Poincarree ist noch sehr jung und schickt sich, wie es scheint, an, eine größere Rolle zu spielen. Die Freihändler haben von ihm nicht viel zu erwarten; während « einerseits früher eine gerechtere Ver- theilung der Steuern befürwortet hat, ist er andererseits für ausgiebigen Schutz des französischen Ackerbaues, Han- dels und Gewerbes gegen die ausländische Konkurrenz Paris, 29. Mai. Dem Vernehmen nach ist das von Dupuy gebildet« Kabinet folgendermaßen zusammen gesetzt: Dupuy, Präsidium, Inneres und Kultus; Guerin, Justiz; Hanotaux oder Cambon, Auswärtiges; Poincars, Finanzen; Leygues, Unterricht; Mercier, Krieg; Felix Faure, Marine; Barthou, Arbeiten; DelcassS, Kolonien; Lourties, Handel; Viger, Ackerbau. Rußland. — Aus Petersburg, 27. Mai wird der K. Z. telegr. berichtet: Auch heute sprechen sich nur einzelne Residenzblätter über die Errichtung der Jnspections-Abtheil- ung aus. Es zeigt sich in den Artikeln eine starke Zurück haltung. Zwischen den Zeilen läßt sich lesen, daß sie vor- läufig noch nicht daran glauben, daß nunmehr eine ganz unparteiische Aufsicht über alle Ernennungen gesichert sei. Es tritt vielmehr eine gewisse Besorgniß vordem „ertvdten- den Kanzleithum" zutage. So sind einzelne «„gestreute Bemerkungen recht bezeichnend, wie: „Unter Kaiser Niko laus wurde durch diese Bestimmungen alles Lebendige er- tödtet. Damals gelangten zu hohen Posten nur noch ganz alte Leute" u. s. w. Freudig erregt dürften von dem Ukas nur die untern Rangclaffen insofern sein, als ihre Stellung jetzt gesicherter erscheint als bisher. — Besondere Aufmerksamkeit infolge der nihilistischen Entdeckungen wid- met die Polizei auch allen vom Auslande einlaufenden Schiffen. — Die Nachricht ausländischer Blätter, die Smo lensker Manöver seien abbestellt oder der Kaiser werde ihnen nicht beiwohnen, ist falsch. Alexander HI. wie seine Gemahlin haben wiederholt ihre persönliche Furchtlosigkeit bewiesen, und ebensowenig wie die Kaiserin unmittelbar nach den bekannten Entdeckungen die weite Eisenbahnfahrt nach dem Kaukasus aufgab, wird dn Kaiser dem einmal angesrtzten Manöver fernbleiben. Wie verlautet, reist er seiner zurückkehrenden Gemahlin Mitte Juni bis Borki entgegen, wo das Kaiserpaar der Einweihung der für seine Errettung errichteten Gedächtnißkirche beiwohnen wird. St. Petersburg, 28. Mai. Der Zar machte dem russischen Kloster auf dem Berge Athos eine große, schwere Glocke zum Geschenk, welch« die Inschrift trägt: „Zum Andenken an die glückliche Errettung der Kaiserlichen Familie bei dem Eisenbahnunglück in Borki." Gerbte». Belgrad, 29. Mai. Ein königlicher Ukas hebt wegen der großen Gefahr d« Landessicherheit die Thätig- leit der Untersuchungsrichter in Uebertretungen auf, über trägt dieselben den Polizeibehörden und stellt für den Wirkungskreis der Präfekturen die alte Organisation vom Jahre 1869 wieder her. — In Korjascheratz sind die ra- dicalen Deputirte« Racha und Ninitsch und sechs Partei genossen verhaftet worden. Bulgarien. Sofia, 29. Mai. Dre „Agence Balcanique" meldet: Es bestätigt sich, daß das gesammte Kabinet Stambuloff seine Entlassung erbeten hat. Dieser Schritt kommt nicht unerwartet, weil das Kabinet schon seit einiger Zeit wünschte, «ine klare innere Situation zu schaffen. Wie verlautet, ist d« Minister deS Auswärtigen Grekoff mit der Neubildung des KabinetS beauftragt worden. Au» G a ch s e n« ' — Dem Personal einer Druckerei in Leipzig ist diesmal die Glücksgöttin besonders hold gewesen. Auf drei Setz« und einen Aufräumer sind gefallen von der sächsischen Lotterie Antheil« von 500000 Mark, 50 000 Mark und 30 000 Mark, sowie von der braunschweigischen Lotterie ein Antheil von 15 000 Mark. Die vier Ge winner stehen, was die Seltsamkeit noch «höht, im Setzersaal in vier Gassen hintereinander. In da» Zehntel des großen Looses theilten sich vi« Personen. — Ein auf dem Felde befindlich« Gutsbesitzer aus Leute- witz bei Riesa fand in dem an seine Flur angrenzenden Walde am 27. Mai einen am Erdboden liegenden Menschen vor, welcher in der Absicht, sich da» Leben zu nehmen, hochtragend und mi nerslag, den 31. M « trche « - N »swe««-. Freitag, den 1 und heil. Abendmahl: Tiac. Hari vb«schl«ma. Donners« ag, stunde. Ev. St. Matth Lap 2S. OertUche Angelegenheiten. ' Schneeberg, 30. Mai. Za dem heutigen Vieh" markt wurden zum Verkauf gebraucht 37 Stück Rinder, 7 Stück große und 38 Stück kleine Schweine. Hartenstein, 28. Mai. In Zschocken brannte das Reinhold'sche Haus nebst Stall und Schuppen ab. Schwarzenberg, 30. Mai. (Einges.) Das Marionetten-Theat« im Gasthaus zum Anker giebt, wie aus dem heutigen Jnseratentheil zu ersehen ist, morgen Donnerstag eine große Extra Vorstellung, bestehend in eimm reichhaltigen Gesangsprogramm und zu gleicher Zeit stellt die Direktion zum «sten Male ihr Theatrum mundi auf, auf dessen prächtige und kunstvolle Ausstattung auch an dieser Stelle besonders hingewiesen sei. Hausgrun Vorgerückten Alters bal! chudlicheS und an der Hau ck, in welchem schon seit aarengeschäft mit Erfolg bi 3 ,M,^,1, >M 'M 'MU'W Nom, 29. Mai. Na zro fand dortselbst gestern a heben statt. Di« Btwohn« ft» Orte». Rom, 29. Mat. In siel «in« Räuberbande die Po end plünderte den Wagen ar Warnung! Tine l -egmwärtig für ihre daselbsl scheinbar günstigen Bedingun, «irr«. E» w«oen z. B. «in« bhn, frei« Hinfahrt und w stete Rückfahrt zugesichert. «on drei Zimmern und Küche «mß aber in ihrem eigenen ° ftn lockenden Anerbietungen i pgnen. D« Kontrakt enthä heilt, verschiedene Klauseln, Kecht geben, die Arbeit« stet irgend welche Entschädigung, durch Unterschrift des Kontra ihr« Freiheit begeben. sich in di« Brust grschoss«« ab« nicht tüdtlich verlrtzt halt«. Während der GutSbesttz« nach d«m nah« gtlegenen Dorf« gegangen war, um ort»polizrilich« Anzeige zu er statten und die nvthigen Vorbereitungen zur Fortschaffung dr» Verletzten getroffrn worden waren, hatte dies« mit dem bei ihm später vorgefundenen Revolv« sich noch zwei Schüsse in den Kopf betgebracht, die jedoch ebettfall» dm sofortigen Tod noch nicht herbeigeführt hattm. D« Ver letzte wurde auf Anordnung der Ortspolizeibehörde nach dem Riesa'« Johannitnkrankenhause gebracht, woselbst « noch an demselben Abend verstorben ist. Dem Vernehmen nach ist e» ein Klempnermeist« au» Merschwitz. Seinen Aeußemngen nach ist d« Selbstmord in Lebensüberdruß zu suchen, hervorgerufen durch schlechten Geschäftsgang. — Wie vorsichtig jung« Leute sein müssen, die fremd nach dn Großstadt kommen, lehrt folgendes vorige Woche in Leipzig passirte Gaunerstückchen. Zu einem fremd in Leipzig zugerefftm, mit wohlgefülltem Koffer versehenen Kelln« gesellten sich zwei junge Burschen, die dem Kell- ner eine Stelle zu v«schaffen versprachen. Erfreut über dieses Anerbieten, schenkte der Kelln« seinen beiden Begleitern nicht unbedeutende Geldbeträge, was diese ver anlaßte, dem Fremdling Quarti« in ihrer Wohnung an zubieten. Der Kelln« nahm da» an, worauf er von seinen Begleit«» nach einem Hause der inneren Stadt gebracht wurve, in dem sich angeblich di« Wohnung befinden sollte. Hi« erbot sich d« eine Gauner, einstweilen den Koffer in die Wohnung zu tragen, während dn andere unten mit dem Kellner wartete. Als der erste Gauner zu lange blieb, schickte d« zweit« den Kellner nach dn dritten Etage deS Hauses, dessen Bewohner von den fingirten Namm nicht» wußten. Jetzt erst nkannte der Kellner, welch' raffinirten Betrügnn er in die Hände gefallen war. Dn eine war mit dem Koffer durch einen Durchgang deS betreffenden Hauses verschwunden, dn andne hatte sich gedrückt, als dn Betrogene in das betreffende Haus gegangen war. — In einem vor einigen Tagen im Chemnitzflusse bei Gleit» bei Burgstädt aufgefundenen Todten, den Niemand kannte und bei dem auch keinerlei Legitimation gefunden wurde, ist der ehemalige Handelsschuldirektor, spätere Privatlehrn Dostmann aus Lichtenstein sestgestellt worden. — Die 1862 gegründete Bergschule in Zwickau hat in dem gegenwärtigen Schuljahre die höchste Schülerzahl, nämlich 70, «reicht. In dieser auch von Ausländem be suchten Anstalt werden in vier aufsteigenden Klassen tüch tige Aufseher, Steig«, Werkmeister für den Steinkohlen bergbau herangebildet. Ein großer Theil derselben hat außerhalb Sachsens Anstellung gefunden und den guten Ruf der Anstalt verbreitet. Schüler aus dem Jnlande sind schulgeldfrei. Die Kosten des Schulwesens tragen die Bergwerksbesitz« und Vereine; der Staat und die Stadt Zwickau gewähren erhebliche Beihilfen. Die letzte Jahres rechnung weist 44922 Mk. Einnahme, 13167 Mk. Aus gabe, 31 755 Mk. Vermögen auf. Vermischte Breitenbach in Böhmen, 28. Mai. In den ärarischen Forsten und auf den daran grenzenden Wiesen treten wie voriges Jahr die Raupen der Graseule in gro ßen Massen auf. Berlin, 29. Mai. Dem Lehrling der hiesigen Firma Herz, Löwenstein u. Co. wurden heute Vormittag im Kassenraum d« Bank des Berliner Kassenvereins 20000 M. in Tausendmarkscheinen entwendet. Auf die Ergreifung des ThäterS hat die Bank 500 M. und für die Wiederbeschaffung des Geldes 10 Proz. des Betrages angesetzt. (Abschuß dn Wölfe in Frankreich im Jahre 1892.) DaS Decemberheft des Jahrgangs 1893 des Bulletins des französischen Ministeriums sür Landwirthschaft giebt uns den unzweifelhaften Beweis, daß es trotz der eifrigsten, durch hohe Abschußprämien unterstützten Nachstellungen noch nicht gelungen ist, die Wölfe in Frank, eich auszu- rotten. Um ihre Vertilgung -zu beschleunigen, werden näm lich für einen Wolf, der Menschen angegriffen, 200 Frcs., für eine ausgewachsene Wölfin 150 Francs, für noch nicht ausgewachsene Exemplare 100 Francs und für einen jungen Wolf unter 8 leg 40 Francs Schußprämie gezahlt. In den dichten, vielfach mit Unterholz und Domengestrüpp bestockten Waldungen Frankreichs, inSbesondeee in den Ar dennen und Vogesen haben sie sich trotzdem auch heute noch ziemlich zahlreich zu erhalten gewußt. Es wurden nämlich nach unserer Quelle allein im Jahre 1892 für 327 «legte Wölfe (6 ausgewachsene Wölfinnen, 164 nicht vollkommen ausgewachsene und 157 junge Wölfe) 23,580 Francs Abschußprämien gezahlt. Die emschlagenden Zahlen d« vorangegangeaen zehn Jahre lassen zwar eine Abnahme dieses gemeingefährlichen RaubthiereS erkennen; doch muß der Bestand nach den Abschußangaben noch imm« recht erheblich sein und eS wird fortgesetzter Anstrengungen be- dürfen, um die Ausbreitung ter Wölfe in engen Schran ken zu halten. Jnnnhalb des zehnjährigen Zeitraumes 1883—92 wurden für 6924 zur Strecke gebrachte Wölfe 505,590 Francs Abschußprämie bezahlt. feiner« drei» pro SV vrogum-, «eisen-, Emil Wei ^Utz. ii. Nr ill Kleiderstoffen, Z sind eingetroffen uni M Günstige Gelegen Hausgrund! Ein in Bernsbach g« Vers.-Summe 2080 Mk) ist Durch wen? ist in der ahren. Dresden, 29 Mai dett-Guldennnte Mk 163 31 «« Naturheilkund Wochentags vo Gann- «nd Feiertag