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er am 4. September dort eintreffe« werd«, um die Ent- hüllung de» Kaiser Wilhelm - Denkmal» persönlich vorzu- nehme«. Die An wesen heil de» Kaiser« wird bi« zum 7. September dauern. Zu der Feier werde» ferner er wartet die Kaiserin, die Könige von Sachse« und Württem berg, der russische Thronfolger, sowie mehrere preußifche Prinzen. Oesterreich. Pest, 1«. Mai. Da» Abgeordnetenhaus setzte heute die Debatte über da» Nuntium de» Oberhauses betreff» der Ehegesetzvorlage fort. Der Justizminister erklärte m Erwiderung heftiger Angriffe Ugron», die Sanktion der Vorlage sei, wenn dieselbe nicht wesentlich verändert werd«, in Aussicht gestellt, ja sogar gesichert. Die Berufung hier auf könne man nicht ein Hinernzerren der Krone in den Parteikampf nennen. Die Initiative auf dem Gebiete der Gesetzgebung stehe der Krone zu. Die Regierungspartei allein bilde die Majorität für die Vorlage, eS bedürfe hier- zu also nicht erst fremder Stimmen. DaS Hauptgewicht oer Gesetzgebung liege im Unterhause. DaS Votum des Oberhauses sei nicht der Ausdruck d«S BolkSwillenS. Wenn jedoch daS Unterhaus ein Kompromiß im Interesse des Landes für daS beste halte, stehe ihm die Bestimmung die ser Richtung zu. (Lebhafter Beifall.) Weiter erklärt der Justizminister gegegenüber dem Abq. Ugron, die Regierung könne ohne die Einwilligung der Krone keine Vorlage ein bringen. sie sei verpflichtet, falls die endgültige Sanktion einer Vorlage durch geänderte politische Verhältnisse nicht gesichert erscheine, dem Hanse selbst die Ablehnung der Vorlage zu empfehlen. Hierauf wurde die Debatte ge schlossen. Die Abstimmung erfolgt am Montag. Frankreich. Paris, 19. Mai. Kammer. Cluseret fragte bei der Regierung über die Beschäftigung italienischer Arbeiter bei den Arbeiten am Fort Farau bei Toulon an. Der Kriegsminister erklärte, eS sei nur an den Außenwelten ge arbeitet worden und daher Spionage nicht zu befürchten, auch gebe es dagegen ausreichende Schutzmittel. Jedoch sei zu hoffen, daß mit Unterstützung der Budgetkommission die Beschäftigung ausländischer Arbeiter sich noch weiter werde «inschränken lassen. Paris, 19. Mai. Die Kammer lehnte mit 267 gegen 232 Stimmen den Gesetzentwurf, betr. den Aus schluß der Oeffentlichkeit bei Hinrichtungen, ab. Der Ge- setzentwurf auf Abschaffung der Todesstrafe wurde mit 353 gegen 150 Stimmen abgelehnt. Paris, 20. Mai. Der Polizeipräfekt Lepine erhielt die Meldung, daß die Anarchisten anläßlich der auf morgen festgesetzten Hinrichtung Henrys einen Handstreich planen, insbesondere di« Sprengung des Lokals, wo die Guillotine aufbewahrt wird. In Folge dessen ordnete der Polizei- Präfekt die Bewachung der Rue de Folie Regnaux, wo der Scharfrichter Deibler wohnt, an; ferner werden bereits von heute Abend an alle Zugänge zum Hinrichtungsplatz polizeilich abgesperrt. Zwei verdächtige Personen, die gestern Nacht in die Nähe der Rue de Folie Regnaux zu gelangen suchten, wurden verhaftet. Spante«. Madrid, 20. Mai. Die republikanischen Abgeord neten übergaben der Königin-Regentin ein Gnadengesuch zu Gunsten der sechs in Barcelona zum Tode verurtheilten Anarchisten. Wie verlautet, lehnte die Königin die Begnadigung ab. Die kriegsgerichtliche Erschießung der Verurtheilten erfolgt morgen früh im Gefängniß zu Barcelona. Portugal. Lissabon, 19. Mai. Der englische Gesandte in Rio übernahm den Schutz der portugiesischen Unterthane n. Serbien. — Die „Neue Freie Presse" meldet aus Belgrad: Der Ministerpräsident Nikolajewitsch soll bereits vor einigen Tagen eine anonyme Anzeige erhalten haben, daß in Bel- grad eine geheime Gesellschaft bestehe, welche Beziehungen zu Peter Karageorgiewitsch mittels Agenten unterhalte. Als einer dieser Agenten wurde Michael Lebinac bezeichnet, welcher behufs Zusammenkunft mit Karageorgiewitsch nach Wien reisen sollte. Lebinac sei überrascht und als er vor gestern thatsächlich nach Wien abreisen wollte, verhaftet worden. Bei seiner Durchsuchung wurden mehrere an Karageorgiewitsch adressirte Briefe und ein Notizbuch mit Namen verschiedener Personen gefunden. Die Haussuch ungen bei diesen Personen hätten jedoch nichts Verdächtiges ergeben, worauf dieselben in ihrer Freiheit nicht beschränkt wurden. — Der Führer der liberalen Partei, Avakumo- witsch, ist nach Wien abgereist. Afrika. — Wie der „Agenzia Stefani" aus Tripolis vom 19. Mai gemeldet wird, scheint sich die aus Mursuk einge laufene Nachricht zu bestätigen, daß die Tuaregs von Ahaggar die Oase Kauar, die Hauptstation zwischen Kuka und Fezzan, besetzt haben. Sie würden demnach den Schlüssel zu dem bedeutenden Salz- und Gummi-Handel von Bilma in Händen haben, was Kämpfe zwischen den Tuaregs und den Araberstämmen des Aulad-Soliman von Kanem zur Folge haben könnte. Au« Sachse«. — Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Dresden, Prinz und Prinzessin Johann Georg von Sachsen würden sich voraussichtlich Ende diese« Monats zu einem mehrtägigen Besuche des Kaisers und der Kaiserin nach Potsdam begeben und auch an den beiden FrühjahrSparadeu über die Garde- truppen in Berlin und Potsdam am 30. bezw. 31. d. MtS. theilnemen. Auch der König von Sachsen werd« wahr- scheinlich zur Thtilname an den Paraden sich nach Berlin begeben — Die ehemaligen Angehörigen des Künigl. Sächs. Pionier-Bataillon Nr. 12 beabsichtigen, am 9. und 10. Juni d. I. eine gesellige Zu- sammenkmtft im Grwerbehause zu Dresden abzuhalten. Wer sich daran zu betheiligen gedenkt, möge sich an dm sehr d«, Kamm geschwollen. Dm Auöbmch eine» Kriege» zwischen dm Gltmend« w«rdm, h«i dem Mangel eine» vernünftigen Beweggrund«» dazu, die Großmächte wohl zu h indem wtffm. De«tschla«y. — Wie bereit» gemeldet, ist mit dem 15. Mai da» Ha«d«l»provisorium mit Spanien abgelaufm. Deutsche Waaren haben seitdem di« Sätze des Maximaltarif» zu zahlen. Diese sind für fast alle Waarm wesentlich, meist 10—30 Proz., höher äl» die bi»her giltigm, die auch schon gegen die bi» 1. Februar 1892 gtltigen sehr erhöht waren. Nur für einzelne Waarm bleibt sich der neue und bisherige Zoll gleich, nämlich für Mineralöle, Petroleum, Erze, Roh baumwolle, Seide in Kokons, Thiere, Dünger, Fleisch, Schalthiere, Kabeljau, Stockfisch, Getreide, Mehl, Kolonial- waarm, auch Zucker, Alkohol, Branntwein und Liqueur«, sowie für Eisenhahnbedürfnisse außer Schimm, eisernen Schwellen, Schrauben, Weichen, Laschen und Spiralfedern au- Stahl. Der Unterschied wird für die deutsche Au»- fuhr besonders fühlbar dadurch werden, daß ihr nun auch die Meistbegünstigung in Spanien fehlt, während Frank reich, Oesterreich, England, Italien, Dänemark, Schweden, die Schweiz und die Niederlande nicht nur den Minimal tarif weiter gmießen, sondern auf die infolge der Verträge mit der Schweiz, Schweden und den Niederlanden seit An fang 1894 «in getretenen Vertragssätze, die noch unter den Minimaltarif, zum Theil bedeutend, herabgehen, und zwar für Nägel, emaillirte Haushaltung-gegenstände, Staniol und Flaschenkapseln daraus, Medizinatthran, Indigo, Farben und Farbstoffextrakte, verschiedene baumwollene Garne und Gewebe, Stickereien, Sridengewebe, Bücher, Holz, Geflechte aus Stroh, Hanf oder Roßhaar, Milchkühe, Taschenuhren, land oirthschaftliche Maschinen, Motoren und Kessel, Lokomo bilen,Lokomotiven, verschiedene Maschinen, Kabel, Bahnwagen, Butter, Rum, Bier, kondensirte Milch, Suppenteige, Mehl, Brot, Zwieback, Käse, Musikdosen und verschiedene Guntmigewrbe. Frankreich ist zu allen diesen Vorzugs zöllen bis Ende 1894 gelangt, obgleich es seinerseits nur den sehr hohen Minimaltarif bietet; denn die Meistbe- günstigung hat in Frankreich, daS fast keinen Bertragstarif besitzt, fast keinen Werth. Sollte sich nun, wie zu be- fürchten steht, erweisen, daß deutsche Waarm unter den hohen und differentiellen Zöllen überhaupt beinahe auSge- schlossen sind von Spanien, so wird ernstlich auf deutscher Seite zu erwägen sein, ob unser deutscher, vielfach sehr mäßiger allgemeiner Zolltarif, der seit 15. Mai gegen Spanien angewendet wird, diesem Lande wird weiter ge währt werden können, nachdem es den Abschluß eines Vertrags dreiviertel Jahre verzögert hat oder ob nicht viel- mehr der Bundesrath von seiner Befugniß zu besonderen Zollzuschlägen Gebrauch machen soll, damit auch den Spa niern die Folgen de» vertrag-losen Zustandes recht fühl- bar werden. Gerade diejenigen, die grundsätzliche Freunde der Handelsverträge sind, werden sich, sobald seststeht, daß es für die deutsche Ausfuhr nach Spanien kaum schlechter werden kann als es seit 15. Mai geworden ist, für letzteres Vorgehm entscheiden, denn diesfalls dürften die in ihrem deutschen Absatz schwer geschädigten spanischen Weinbauern alsbald gegen die vertragsfeindlichen Barce lonaer Schutzzvllner die Oberhand gewinnen und für die baldige parlamentarische Gmehmigung des Vertrages in Spanien sorgen. Auch Rußland gegenüber hat sich ja der Zollkrieg schließlich erfolgreich für uns erwiesen, obwohl er bei diesem Lande aus wirthschastlichen und Poli- tischen Gründen viel bedenklicher war als Spanien gegen Uer. — Der „Reichs-Anz." enthält eine kaiserliche Verord nung, wonach der Reichskanzler ermächtigt wird, für die jenigen innerhalb einer deutschen Interessensphäre in Afrika gelegenen, zu dem Schutzgebiet bisher nicht gehörenden Ge- bietstheile, hinsichtlich deren der fortschreitende Einfluß der deutschen Verwaltung die Vereinigung mit dem Schutzge- biet angezeigt erscheinen läßt, die hierzu erforderlichen An- ordnungen in Betreff der Organisation der Verwaltung und Rechtspflege nach Maßgabe der für das Schutzgebiet geltenden Vorschriften zu treffen. Berlin, 19. Mai. Das Zustandekommen des Ge setzes, betreffend die Errichtung von Landwirthschaftskam- mern, erschemt nunmehr gesichert. Die Konservativen haben sich, nachdem die wiederholten Versuche, sich mit dem Cent- rum zu verständigen, als endgültig gescheitert angesehen werdm mußten, nunmehr mit den Freikonservativen und einer größeren Anzahl von Nationalliberalen auf «inen ge- meinsamen Antrag geeinigt, welcher die Errichtung von Landwirthschaftskammern von Königlicher Verordnung nach Anhörung der Provinziallandtage abhängig macht und als Wahlkörper zunächst die Kreistage bestimmt. Berlin, 19. Mai. Zu der letzten Satzung des Berg- arbetterkongresses waren auch, zwei Engländer erschienen, die jedocherklärten, an der sachlichenBerathungnicht theil nehmen zu können; sie seien nur zur Erklärung ermächtigt, daß eS nicht die Absicht der Engländer war, den Kongreß zu sprengen. Man beschränkte sich daher auf einen Höf- lichkeitsaustausch und bestimmte als nächsten Kongreßort Paris. Der Kongreß wurde sodann von dem Tagesprästden- ten Lamendin (Frankreich) ohne jede Ansprache geschlossen. Würzburg, 19. Mai. Die „Neue Bayerische Landeszeitung - theilt hmte mit, daß, nachdem auf die Anfrage de» Rechtsanwalts Dr. Schinkel-Berlin geant wortet war, daS Verfahren gegen Redakteur Memminger sei eingestellt, Memminger trotzdem heute eine Vorladung als Angeklagter zum 31. Mai, Vormittags 9 Uhr, vor das Landgericht Berlin I erhalten habe. Halberstadt, 19. Mai. Nach hierher gelangter Nachricht beabsichtigt Fürst Bismarck, in nächster Woche da» ihm verliehene Seydlitz-Kürassier-Regiment sich hier vorstellen zu lassen. — Wie aus Königsberg telegraphirt wird, meldet die „Ostpr. Ztg.", der Kaiser habe an den Vorsitzenden deS DenkmalkomiteeS di« Mitthrilung gelang n lassen, da^, Kamerad Gliemav«, Dresden, Stärkeuaaffe Nr. 1, wenden, welcher gern bereit ist, näher« Au-kuuft »u erthrilrn. Dem Vernehmen nach sieht eine reg« Betheiltgung zu erwar- t«n. — Eine praktisch« N«u«r«ng ist tm R«staurant „ViktoriahauS" i« Dresden eiugefübrt w«rd«n. Damit der Gast über di« Zahl d«r Gläs«r, die «r getrunken, g«. nau orientirt ist, werden sogenannte Bierkarten übergeb«. Zu beiden Seiten dieser Karlen laufen die Zahlen 1 bi- 18, unk» für recht» für */„ Gläser. So ost der Kellner ein Gla» bringt, durchlocht er eine der ausgezeichneten Num» mern, so daß beim Bezahlen jede Meinungsverschiedenheit ausgeschlossen ist. Für Frauen, die ein streng«» Regiment führen, hat die Neuerung den Vorzug, daß sie den Tonsum des Gatten beim Nachhausekommen eontrolliren können. — Aus der Sächsische« Schweiz, 18. Mai, wird gemeldet: Großes Aufsehen erregte eS am Sonntag, den 6. Mai unter den Besuchern der Bastei, al» sie plötzlich auf einem der merkwürdigen FelSaebilde, welch« den Wehl grund nach Nordosten begrenzen, Menschen austauchen und eine Fahne aufpflanzen sahen. ES waren die aktiven Mitglieder der Sektion Dresden des deutsch-österreichischen AlpenvereinS, welche diesen Aufstieg — übrigens nicht zum ersten Male — unternahmen. Auch unsere Sächsische Schweiz bietet Touren, die nur von geübten Alpensteigern bewältigt werden können und in kleinerem Maßstab« die selben Schwierigkeiten bieten, wie sie im Hochgebirge Vor kommen, z B. Spalten, Kamine, steile Platten u. a. An dem gedachten Tage galt es, die vordere kleine GanS zu ersteigen. Die gedachten Herren stiegen vom Wehlgrunoe aus über eine Platte bis zur Einschartung zwischen der mittleren kleineren und der vorderen kleinen GanS; dann galt eS, in einem etwa 15 Meter Hohm FelSkamin bis zu einer klemm Plattform (nach Schornsteinfegerart) em porzuklimmen; von da drangen die Bergsteiger über eine steile, 4 Meter hohe Wand zum Gipfel der vorderm keinen GanS hinauf. Eine roth und weiße Fahne — dies sind die Farben des deutsch-österreichischen Alpen- vereinS — wurde gehißt zum Zeichen, daß auch dieser Gipfel überwunden sei, und nachdem die Bergsteiger sich bei einer Flasche sprudelnden Schaumweins ihre» Erfolges gestellt, begann der Abstieg, der ebenso glücklich ohne jeden Unfall von statten ging, wie der Aufstieg. — Am Sonntag Mittag ist unter auffälligen Erschein ungen die Tochter eines auf der Barbiergasse in Piema wohnenden Kofferträgers verstorben. Die Todte hat am Sonnabend Abend Wurst gegessen, nach deren Genuß in kurzer Zeit choleraähnliche Krankheitserscheinungen einge- treten sind, deren Heftigkeit sich fortgesetzt gesteigert hat, bis Somuag Mittag der Tod die Unglückliche von qual vollem Leiden erlöst hat. Bei der Mutter, die nur in ge ringerer Menge von der Wurst genossen hatte, traten ähn liche Krankheitserscheinungm, nur in leichterem Maße, auf. — Erzgebirgische Gewerbe- und Industrie - Ausstellung zu Freiberg 1894. In Folge der landwirthschaftlichen Vorzüge, die der Ausstellungsplatz bietet, der, einem Parke gleich, mit seinen herrlichen B umen am Tage gegen die Sonnenstrahlen Schutz gewährend, auch in dm Abend stunden dm Erholungsbedürftigen ebenso wie den von au»- wärts kommenden Besuchern ein überaus angenehmer und anziehender Aufenthaltsort sein wird, hat die Ausstellungs leitung die Absicht, denselben auch Abends nach Schluß der Ausstellungshallen dem Publikum offen zu lassen. Zu diesem Zwecke wird derselbe durch 15 große elektrische Bogenlampen von je 1000 bez. 1500 Normalkerzenstärke beleuchtet werdm, außerdem aber noch von der Hohm Kuppel des Maschinenhauses aus eine ebensolche Lampe von 4000 Normalkerzenstärke ihre Lichtstrahlen weithin über den Platz werfen und «ine elektrisch beleuchtete Fontaine dem Ganzen noch einen besonderen Reiz Verl« ihm. Die Restaurations- bez. Erfrischungsräume werden natürlich auch in den Abendstunden geöffnet sein; auch soll durch Veranstaltung alltäglicher Con- certe für Unterhaltung des Publikums gesorgt werden. — Die im In- und Auslande wegen ihrer vorzüglichen Fabrikate rühmlichst bekannte C. F. Fischer'sche Porzellan fabrik in Zwickau wird aufgelöst. Die Arbeiter sind zum größeren Theile bereits in anderen Fabriken unlergebracht worden. D.e Fabrikgebäude werden abgebrochen, die Grundstücke parzellirt und für Bauzwecke veräußert. Im Monat April 1892 starb der Gründer dieser Fabrik, Stadtrath Fischer; seinem letzten Willen gemäß schenkten damals seine Hinterlassenen der Stadt Zwickau 150 000 Mark für kirchliche und gemeinnützige Zwecke. — Am ver gangenen Freitag Nachmittag verunglückte bereits wieder ein am Bau der Bahn Reichenbach - Mylau mit beschäf tigter 39 Jahre alter böhmischer Arbeiter, namens Johann Landmann, im Dorfe Rotschau wohnhaft. Derselbe war im Begriff, mit zwei Kollegen ein Bohrloch in den Felsen beim Einschnitt im Walkholz einzuhauen. Er hatte nicht bemerkt, daß der Bohrer dem Loche angemessen zu kurz wurde, infolge dessen kam sein Zeigefinger der rechten Hand auf die Schlagfläche des Bohrers und wurde von den di« Hämmer führenden anderen beiden Arbeitern vollständig zerschlagen. — Sonnabend früh kurz nach 7 Uhr wurde m Brambach ein Erdstoß in der ungefähren Richtung Südost-Nordwest wahrgenommen. Der Stoß mochte 2—3 Sekunden dauern, war von einem donnerähnlichen dumpfen Rollen begleitet und die zitternde Bewegung der Erde war deutlich wahrzunehmen. OertUche illuaalearubritru. HundShübel. Auf Beschluß d«S GemeinderathS sind seit 1. Mai dsS. IS. bei dem hiesigen Gemeinde- und Standesamt ExpeditionSstunden eingerichtet worden, waS in unserer Gemeinde mit Freuden begrüßt werden muß, weil dies schon lange ein Bedürfniß war. Har 1 enstein, 20. Mai. Heute Nachmittag wurde der Leichnam eines Sjährigen Knaben, Sohn des Stepper- Paul Tober hier, von zwei Bergarbeitern in der Nähe der Muldenbrück« bei Stein aus dem Wasser gezogen. Der Knabe war vor zwei Tagen beim Baden ertrunken.