Volltext Seite (XML)
Ur Angehü Haus gerbe und! G zu Ulle seines t Brust c H der Elk und der kenterte. N wurden (T Domizil ten Zeil weitere sicheren Aglaste, stand, > Zett sto wer. ( Distern umzuhä hervorg S wärtig Mr di, Haussa Uchen 6 O gegen S oberen wesen k genomn esse der werde, u. a. b zum La kreisen i Aufstelli Organis den. 2 Agitatil welcher zu der - Als dicht b< lassen h den die pfeife d und ma Scherz anlassen vor deo hielt, ei und ein von 1l Begeh« ping« I gab spk -- I« Dienst» demokro tagSwal verttete <ohne 8 tagSaba Herr L mtteeS I Bureau neter K über die Der Gi — Die durch den Tod des Bauraths Professor Lip sius erledigte Stelle als Professor der Baukunst an der Akademie der Künste in Dresden wurde ab 1. Oktober dem Erbauer d«S ReichStagSgebäudeS, Wallot, übertragen. — Em Kurpfuscher schlimmster Art wurde vom Land gericht zu Dresden in der Person des allerdings längst nicht mehr arbeitenden „Arbeiters" Ruhland aus dem gleichnamigen Dörfchen bei Hoyerswerda zu 4 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Dieser Winkeldoctor hat seit Jahren in der großstädtischen Dresdner Bevölkerung zahlreiche Gläubige gefunden, an denen er für gutes Gelo seine „jede Krankheit heilenden" Mittel versuchte. Diese bestanden auS Schneckenöl, Regenwürmeröl und einigm anderen Oelen, die seit altersher, wie ein als Zeuge vernommener Apotheker aussagte, zu einer sogenannten „Schäferschmiere" zusammengemischt und noch gegenwärtig von den Bauern zu Biehkuren vielfach verwendet werden. Ruhland hat das Mittel selbst Taubstummen und Gelähmten mit vielen ge- heimnißvollen Zeichen auf dem „Recept", natürlich stets erfolglos, verschrieben. — Daß auch die kleinste Wunde nicht unbeachtet bleiben darf, ist aus folgendem Fall zu ersehen. Ein bei einem Leipziger Restaurateur bedienstetes 18 Jahre altes Mädchen hatte sich eine unerhebliche Schnitt wunde am Daumen der linken Hand zugezogen. Es hatte den verletzten Finger zwar anfänglich vorsichtiger Weise mit einem Stück Leinwand verbunden, den Verband jedoch bald wieder entfernt, da ihm derselbe beim Arbeiten hin derlich war. Das Mädchen hatte nun auch Messing- Gegenstände geputzt und hirrbei scheint Giftstoff in tue Schnittwunde gekommen zu sein, denn der ganze lmke Arm schwoll bald darauf uuter den heftigsten Schmerzen an. Ein Arzt, zu welchem sich daS Mädchen unverzüglich be gab, constatirte eine Blutvergiftung. — Ein von auswärts nach Leipzig gekommener Verwalter fiel am Montag Bauernfängern in die Häude, die ihn mit nach einem Cafö lockten und ihn hier zum Spiele verleiteten. Da nun der Verwalter früher schon einmal von Bauernfängern gerupft worden war und deren Gepflogenheiten kannte (bekanntlich lassen sie im Anfänge des Spiäs daS Opfer gewinnen), so spielte er eine Weile mit ihnen mit großem Glück und erklärte dann, als er annahm, jdaß sich nunmehr daS Glück von ihm wenden könne, er habe daS Spielen satt und wolle nun gehen. Die verdutzten Bauern ¬ bande nach stark« Gegenwehr, wobei 4 Polizisten und ü Mitglieder der Baude verwundet wurden, zu verhaften. Die Bande stellt« 10- und 20-Rub«lsch«tne her, wovon viele bereits in» Ausland gelangt sein sollen. Line große Meng« täuschend ähnlich nachgemachter Scheine ist in der Wohnung oer Falschmünzer vorgefunde« worden. — In Ganuta (Gouvernement Wilna) ist eine jüdische Familie bestehend aus 6 Personen, von Bauern ermordet worden. HlWrriku. New-Jork, 16. Mai. DaS /.Reutersch« Bureau" meldet: Nach einer auS San Salvador über Panama ein gegangenen telegraphischen Nachricht sollen bei einer Eisen bahnzugentgleisung gegen 300 Personen um» Leben gekom men sem; unter den Reisenden habe sich auch der Präsident Ezeta befunden, der jedoch unverletzt geblieben sei. — Die bisher unbesiegten Aaqui-Jndianer im nord westlichen Mexico haben einen neuen Sieg über die mexi- canischen Truppen davongetragen. Ü00 der letzteren unter dem Befehl von Luis E. TorreS verfolgten die kriegerischen Rothhäute bis in die unwegsamen Einöden der Sierra del Bacalele. Am fünften Tage der Verfolgung führte die Spur in eine lange, von 2000 Fuß hohen Felswänden gebildete enge Schlucht, worin die Triwpen vorsichtig ein drangen. Kein Feind zeigte sich, überall herrschte di« Stille des Todes; da plötzlich, als die Soldaten die Mitte der Schlucht erreicht hatten, erscholl von den Höhen der gellende KliegSschrei der JaquiS, und zugleich donnerten ungeheuere Felsblöcke aus der Höhe auf die entsetzten Reiter hernieder, die getroffenen Menschen und Rosse in eine unförmliche Masse zerschmetternd. Da und dort tauchten aus dem Gestrüpp schauerlich bemalte Wilde h«wor und sandten zwischen die in wilder Flucht dem Einchmg der Schlucht Zusturmenden ganze Salven von Gewehrkugeln, die noch manchen der Fliehenden niederstreckten. Erst im offenen Flachlande gelang eS den Officieren, ihre Truppen zu sammeln, aber eS zeigte sich, daß über 200 Leute, sowie zahlreiche Pferde todt oder verwundet in der Schlucht zu rückgeblieben waren. Die Verwundeten wird zweifellos ein noch viel schauerlicheres Gesch ck betroffen haben, da an wilder Grausamkeit die JaquiS den berüchtigten Apachen nicht nachstehen. — Am 30. April wurde im Beisein des Präsidenten Porfirio Diaz und seines gesummten Mini steriums der 11 ttm lange Tunnel vollendet, der daS wich tigste Glied in den gewaltigen, auf 10 Millionen Dollars berechneten Anlagen bildet, welche die Entwässerung des Thales von Mexico herbeiführen sollen. Ringsum von einem Kranz von Gebirgen umgeben, deren Kuppen im Winter von Schnee bedeckt sind, ist die Stadt Mexico all jährlich, besonders während der Monate Juni, Juli und August, Urberschwemmungen ausgesetzt, deren Nachtheile sich um so empfindlicher bemerkbar machen, als bei dem geringsten Steigen des nur wenige Fuß tiefer gelegenen Tezcoco-Sees, der sämmtliche Abflüsse der Stadt aufnimmt, aller in den Canälen und Abzugsschleußen vorhandener Inrath in der Stadt zurückgehalten wird, sodaß infolge der sich entwickelnden MiaSmen der Aufenthalt in der Stadt m hohem Grade unangenehm und gesundheitsgefährlich wird. Malaria und Typhus sind in der Stadt Mexico ständige Gäste und suchen besonders die Fremdlinge heim, von denen eine ansehnliche Zahl den heimtückischen Krankheiten zum Opfer fällt. Es ist zu hoffen, daß mit der Vollend- ung der Anlagen, an denen bereits seit einer Reihe von Jahren ununterbrochen gearbeitet wird, der Gesundheits stand der alten Aztekenstadt sich wesentlich bessern wird. — Währrud die erst« Sitzung d«S Bergarbeiter-Ko«- gresteS ohne bemerkenswert-« Borgäng« sich abspielt«, be- -an» di« zweit« «U «inem Zwischenfalle, d«r die „inter nationale Harmonie des Proletariates" sonderbar beleuch tet. Der «».Berichterstatter der „N. A. Z." mrldet dar- über: Für die Hentze Sitzung wählten die Engländer mm Vorsitzenden Wilson, die Franzosen Lamendkl, die Deutschen Stnmtz. Lamendin weigerte sich, seinen Platz auf der Tribüne einzuuehmen, worauf Wilson erklärte, daß gemäß der Geschäftsordnung er nunmehr de« Vorsitz führen weich«. Die Deutschen protestirten dagegen, weil die Eng- länder schon bisher den Kongreß geleitet haben. Bunte Dortmund): „Wir verlangen geschäftsordnung-mäßige Abstimmung!" (Beifall der Deutschen, Widerspruch der Engländer.) Wilson glaubt sich berechtigt, den Vorsitz zu führen. Die Deutschen rufen: Nein, nem! Wir verlangen entschieden eine Abstimmung!" Die Franzosen stimmten dem lebhaft zu. Einzelne ergreifen daS Wort zu Protesten. Wilson verbietet dem Dolmetsch Ledebour, „seine (Wilson'S) Ausführungen zu interpretiren: dies müsse er sich als Vor sitzender selbst Vorbehalten." Ledebour widerspricht heftig und erklärt, sein Amt als Dolmetsch niederzulegen, wobei er auf stürmischen Widerspruch der Deutschen stößt. Es entsteht großer Lärm und Ledebour verläßt daS Podium. Die Deutschen rufen: „Hier bei uns Platz nehmen, Ge- noffe!" Dem englischen Präsidenten Wilson aber werden allerhand wenig schmeichelhafte Namen zugerufen. Die Engländer antworten: „Geht doch hinaus!" — „Der englische Präsident soll die Beleidigungen zurücknehmen! Wir verlangen Abstimmung, Sie konservativer Mucker!" repliziren die Deutschen. Liebknecht erscheint nunmehr aus der Tribüne und versucht, die Gemücher zu beruhigen; es liege „nur ein Mißverständniß" vor; die Engländer hätten andere parlamentarische Gewohnheiten, als die Deutschen. Jetzt erscheint der oberschlesische Delegirte Waldstein und ruft : „Ich protestire gegen die sozial demokratische Einmischung auf dem Kongreß! Wir Bergleute Oberschlesiens halten treu zu Papst und Kaiser! Wir wollen unsere Forderungen auf gesetzlichem Wege er- reichen! (Große Unruhe.) Wir stimmen mit den Engländern überein!" Verschiedene deutsche Delegirte dringen auf ihn ein und suchen ihn zum Schweigen zu bringen. Waldstein beschwert sich, daß er nicht auf der Präsenzliste stehe, und berichtet, daß ihm die deutschen Delegirten gestern «in Mißtrauensvotum ertheilt hätten. (Großer Lärm.) Die Franzosen beginnen ebenfalls wieder zu lärmen und die Engländer rufen „Ordnung! Ordnung!" — Wilson hebt die Sitzung auf 10 Minuten auf. Die Engländer ziehen sich zur Berathung über die Präsidentschaftsfrage zurück. — Während des Lärmens gehen die Herren Singer und Liebknecht im Saal herum und suchen zu besänftigen. Nach Wiedereröffnung der Sitzung fungirt Liebknecht an Stelle Ledebour's als Dolmetsch, und Wilson giebt die Erklärung ab, aus den Vorsitz zu verzichten, und empfiehlt, die Prä sidentenwahl zu wiederholen. Letzteres geschieht, und es wird nunmehr Lamendin gewählt. — Die „Bost, Ztg." ersährt, daß Kanzler Leist, als der Befehl des Auswärtigen Amtes zur Rückkehr nach Berlin in Kamerun eintraf, dort nicht anwesend war, son dern in Victoria Werlte und daher den Befehl nicht so rechtzeitig erhielt, daß er den am 10. Mai in Hamburg «ingetrofienen Dampfer der Woermannlinie hätte benutzen können. Wenn Leist seine Rückfahrt nicht auf einem eng lischen Dampser antritt, würde er erst im ersten Drittel des Juni in Deutschland eintreffen können. Hamburg, 1ö. Mai. Eine Gesetzvorlage, die be rufen ist, emen schreienden Mißbrauch einzudämmen, wenn nicht ganz zu beseitigen, der sich der bedauernswerthrn, oft von den gewissenlosen Eltern dem sicheren Tode preisgege- benen natürlichen Kinder annimmt, ist soeben vom Senat der Bürgerschaft zur Annahme unterbreitet worden. Kommt es doch leider nicht selten vor, daß Kosteltern absichtlich, durch strafbare, aber schwer nachzuweisende Handlungen oder Unterlassungen, insbesondere durch mangelhafte Er nährung, den Tod der ihnen übergebenen Pfleglinge her- beiführen — ein Verbrechen, das man mit dem Namen „Engelmacherei" bezeichnet. Um diesen und ähnlichen Uebel- ständen entgegenzutreten, soll das Kostkinderwesen unter staatliche Beaufsichtigung gestellt werden. Jeder, der Kin der in Kost urst» Pflege nimmt und schon hat — einerlei ob gegen Entgelt oder gewerbs- und gewohnheitsmäßig — bedarf zur Eingehung 'oder Fortsetzung des Kostverhältnisses der obrigkeitlichen Erlaubniß und ist verpflichtet, den be treffenden Beamten jeder Zeit den Zutritt zu seiner Woh nung zu gestatten, und jede gewünschte Auskunft zu ertheilen, auch soll er auf Verlangen das Kostkind der Behörde vor stellen. Die gewerbs- und gewohnheitsmäßige Verpflegung wird nun freilich in den weitaus meisten Fällen auch eine entgeltliche sein, die Gesetzvorlage denkt dabei aber auch an die armen Geschöpfe, die unentgeltlich von den Kost eltern genommen und oft in der erbärmlichsten Weise für niedere Zwecke — Betteln, mehr oder weniger einträgliche Schaustellungen rc. — ausgenutzt werden. In der Bürger schaft wird das Gesetz aller Voraussicht nach glatt durch gehen. Vielleicht nur der Punkt, daß der Senat in seiner Vorlage die unentgeltlichen Kostkinder von der Controle ausschlirßt, dürfte Opposition erregen. Wie leicht können sich du Kosteltern der Controle entziehen, wenn sie mit den Eltern des Kindes einig sind und erklären, sie erhielten kein Kostgeld, wenn dies auch zehnmal geschieht? Oostorvotth. Pest, 16. Mai. Abgeordnetenhaus. Ministerprä- sident Dr. Wekerle erklärt, dem ablehnenden Beschlusse des , Oberhauses gegenüber verharr« di« Regierung auf ihrem ursprünglichen Standpunkte, weil sie überzeugt sei, daß die Eherechtsvorlage dem Wunsche der öffentlichen Meinung entsprech«. (Anhaltrnder Beifall, vertinzttter Widerspruch.) Darauf beantragte der Ministerpräsident, daS Oberhaus- nuatium unter Umgehung einer Ausschußberathung auf die morgige Tagesordnung zu setzen. Dieser Anttag wurde elnstnnmig angtnommrn und daraus die Sitzung geschlossen. Budapest. 16. Mai. Ein Versammlung von 800 Studenten beschloß gestern mit großer Mehrheit die An- «ahme zweier Resolution««, t« welche« die versammln«« ihr tiefes Bedauern über die Ablehnung der Civilehe durch daS Oberhaus auSdrückt und die Reorganisation d«S MagnatenhauseS auf demokratischer Grundlage verlangt. Die Versammlung beschloß ferner di« Absendung eines Huldigungstelegramms an den Kaiser. Wien, 16. Mai. Heute vormittag haben fast sämmt- liche streikenden Maurer die Arbeit wieder ausgenommen. Prag, 16. Mat. Ein Trupp halbvüchsiger Bursche durchzog gestern Abend die Straßen der Stadt und schlug an mehreren Häusern, di« deutsche Sttaßentafeln mit schwarz gelben Farben trugen, die Fensterscheiben ein. Die Ruhestörer wurden mehrmals von der Polizei zerstreut und eilten schließlich in wilder Flucht nach dem Vorort ZiSkow, wohin ihnen die Polizei folgte. Velgierr. — DaS allgemeine Tagesgespräch bildet in Belgien derzeit das neue Duellgesetz, welches unerhört strenge Be stimmungen gegen den Zweikampf enthält. Wie bekannt, hat der katholische Senator von Dixmude, Baron de Coninck, bereits vor Jahresfrist einen Gesetzentwurf eingebracht, welcher die strengsten Strafen gkgen die Duellanten, ihre Zeugen und alle übrigen Theilnehmer am Zweikampf ent- hielt. Die Strafbestimmungen lauteten so drakonisch, daß der damalige Justizminister Lejeune dagegen Einsprache er hob, was aber die Senatscommission nicht im Mindesten hinderte, den Antrag de Coninck in Bausch und Bogen anzunehmen. Nunmehr hat sich auch der Kammer-Ausschuß mit der Frage beschäftigt und die drakonischen Strafbestim mungen noch weiter erheblich verschärft. So setzen sich di« Zeugen und A«rzte bei einem selbst unblutig verlaufenen Duell einer Zuchthausstrafe von 1—2 Jahren, die Duellanten selbst einer solchen bis zu 5 Jahren auS. Derselben Strafe verfallen die Journalisten, welche eine» Zweikampfes auch nur Erwähnung thun. Bei blutig verlaufenden Duellen schreiten natürlich die Strafen entsprechend fort, bis zur Todesstrafe, welche über den Ueberlebenden verhängt wer- den kann. Ueberdies verlieren alle Theilnehmer am Duell ihre sämtlichen politischen Rechte. Auch diesmal hat der neue Justizminister Äegerend darauf hingewiesen, daß diese drakonischen Strafbestimmungen übertrieben seien, weil sie das Duell den anarchistischen und gemeinen Verbrechen gleichstellen. Aber der Kammerausschuß hat die Vorlage mit großer Mehrheit angenommen, und da die Regierung einen Conflict nicht wünscht, so wird sie dem Gesetze in Plenum keine Opposition machen. In Folge dessen wird an der Annahme des Gesetzes nicht gezweifelt. Brüssel, 16. Mai. Die Versammlung der Kongo- Eisenbahn nahm das Abkommen mit der belgischen Regier ung an, wonach die Regierung Aktien im Bettage von 10 Millionen zeichnet. Während der Erbauung der Bahn werden 3'/, Prozent Jnterkalarzinsen gezahlt. Die Regierung be hält sich das Recht vor, innerhalb 10 Jahren die Konzession unter gewissen Bedingungen zurückzukaufen, darunter, daß die Aktien in diesem Falle zu 600 FrcS. emgelöst werden. Eine neue Versammlung zu der erforderlichen Abänderung der Statuten wird demnächst «inberufen. Lüttich, 16. Mai. Heute Nachmittag legte der Anarchist Müller erst ein volles Geständniß ab, welches endlich Licht in die Angelegenheit der letzten Dynamitan schläge bringt. Müller erklärt, der geistige Urheber aller Dynamitanschläge sei ein russischer Anarchist, welcher über große Geldmittel verfügte und sich ihm gegenüber Baron Ungern Sternberg genannt habe. Derselbe habe ihm SOO Francs versprochen, falls er eine Dynamitbombe ins „Grand Cafs" werfen wolle, welches grade viele Besucher aufwies. Er (Müller) habe dies eben so verweigert, wie er die For derung deS BaronS ablthnte, eine Bombe in die Pauls kirche zu schleudern, wo grade Abendandacht war. Schließ lich habe er, um die 500 FrcS. zu verdienen, sich verleiten lassen, die Bombe in der Rue de la Paix niederzulegen, wo nach der Meinung des BaronS der Apellgerichtsrath Renson wohnte. Daselbst wohnte jedoch nur der Neffe desselben. Der Baron habe ihn zu der That begleitet. Nach dieser hätten sie beide die Flucht ergriffen Der Ba ron habe ihm 500 Frcs. eingehändigt und sei hierauf spurlos verschwunden. Die Polizei glaubt, daß er nach London geflüchtet sei. Holland. Haag, 16. Mai. Bei der Eröffnung der neuen Session der Generalstaaten erklärte der Minister des Innern van Houten, das Programm des neuen Kabinets bestehe in der Wahlreform auf breiter Grundlage, welche die Wahlen zur zweiten Kammer und die Provinzial- und Munizipalrathswahlen umfasse, sowie in der Revision der Personalsteuer und der Regelung der finanziellen Verhält nisse zwischen dem Staate und den Gemeinden. Weiter« Gesetzentwürfe seien nicht ausgeschlossen, könnten aber erst in zweiter Linie in Betracht kommen und dürften die Durchführung der bezeichneten dringenden Maßnahmen nicht verzögern. Fraakvotch» Paris, 16. Mai. Im benachbarten Jory geriethen, den Abendblättern zufolge, französische und belgische Zie- gelarbeiter in Streit; die Polizei mußte einschreiten. — Nach Meldungen aus Perpignan wurde in Estagel ein ita lienischer Arbeiter von mehreren Burschen nach einem Wort- streit durch Steinwürfe lebensgefährlich verwundet. Ein zweiter Italiener eilte zu Hülfe und verwundete drei Fran- zosen schwer durch Messerstiche, wurde aber selbst durch Messerstiche schwer verletzt. Die Gendarmerie soll sich ge- weigert haben, einzuschreiten. Eualored» London, 16. Mai. Die Londoner Droschkenkutscher haben in einer heute Nacht abgehaltenen Versammlung be- schlossen, heute in den Ausstand einzutteten. sr«ßl«»d. Moskau, 16. Mai. In Jalutorowsk gelang «S der Polizei, eine aus 30 Personen bestehende Falschmünzer Mul! Er