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Expedition, Drück und Verlag von T. M. Aärtn« t« Schneeberg. M. 111. Freiwillige Bersteiger««g Karl Steubers OrtSrichte'r. tor RitterSgrün, den 9. Mai 1894. 2 schulpflichtigen Alter. SLmmtliche hierzu, gestellten Thesen pmrden unter Ablehnung aller Äbänderungsanträge ange- Donnerttaa 17. Mai 1894 I »— 1 ' - - u - Ferner gelangen an demselben Tage von Na^m^ 2 Uhr an vers^iedene Wrth- schastSgegenstände zur Versteigerung. Die Bedingungen liegen beim Unterzeichneten a«S. ErMbUolksfreunL. Tageblatt für Schneeberg Md Umgegend. für die k-ätgltche» a»d städtische« vthirdeu i« Aue, GrÜuhaiu, Harteastet», Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, GPneeverg, Gchwarzeuderg nutz Wildeufelö. Sonnabend, den L6. Mai d. I, von Borm. 1V Uhr au, soll in der Behausung der Bertha verw. Kaufmau« in Rittersgrü« Cat.-Nr. 15 das derselben gehörige Wohnhaus, enthaltend 4 Miethwohnungen und 1 Material, waarenladen, sowie ca. 7 Scheffel Feld meistbietend versteigert werden. nommen. Oesterreich« P r a g, 15. Mai. Abermals ist hier ei« Gehe tue- bund entdeckt worden, der hochverrätherische Agb- tationen betrieb. Sieben Geheimbündler, zumeist 17- bi» 18jährige Lehrlinge, wurden verhaftet. «Ägte». Brüssel, 15. Mai. Nach einer: Sonderausgabe der „Jndependence belge" sind Meldungen vom Tonga eingegangen, die besagen, daß die ehemalige Expedition eine Konferenz auf den 28. d. M. «myerufeu -der bereits im Ministerium in Vorarbeit beflndlich« Fragest, vorzugs weise aus dem Gebiete pes Erbrechts und dH Kreditwesens. Eingeladen sind 32 Herren au- der W ssmschaft und Praxis, darunter Schmöller, Conrad. Adolf Wagner, der frühere M aister von Zedlitz von Lroetzow, von Hyy»e, von Schorlemrr Alst, Graf Kinitz Podangen, von Ploetz und Graf Mirbach. Zur Brratyung gelangen behufs Be kämpfung der fortwirlenden Ursachen der Berschulhung 6 Fragen betreffend die Belastung des Grundbesitze» mit Erbantheilen ; 3 Fragen betreffend, die übermäßige Belast ung des Grundbesitzes mit Krufgelderresten und Schulde» anderer Art infolge der unbeschränkten Bersch uldbarkeit; r Fragen betreffend die Beseitigung der porhandenen Ueber- schuldung. DaS beigegebene umfassende ArbeitSprogramm enthält folgende Hauptpunkte: 1. Die landw rthschaftliche LtlsiS in ihren Haupterscheinunghformen; 2. die Harptur- ach«» der Krists, darunter das , Sinken der Reinerträge und die zu starke Juausprychyamne des fremde« Kredit»; 3. die Schäden und Gefahren Lttser EnKyMung; 4. Ab hilfsmittel, darunter Sieigrrung der R ünerträge, Maßregel» gegen die Ueberschuttuug. , , Berlin, 15. Mai. Heute Abend «iste Ihre Maje stät bi« Kaiserin zur Pfleg« Mee» GchWtster der H erzogin Friedrich Ferdinand zu SHleswig-Holstein-Sottderburg- Glücksburg, welche von einer Prinzessin entbunden ist, nach Grünholz. — Berlin, 15. Mai. Die heutige Sitzung des Berg- arbeiterkongresses wurde um 10 V2 Uhr Vormittag» eröff net. Nachdem die Delegirten Woods (England), Lamendm (Frankreich) und Strunz (Deutschland) Has Präsidium übernommen, wurden die aus Nürnberg, Chemnitz, Graz eingegangenen Glückwunschtelegramme zur Kenntniß der Versammlung gebracht. Vom Delegirten Pickard (Eng land) wurde dann dir Präsenzliste verlesen, wonach im Ganzen 86 Drlegirte anwesend sind, welche 1107300 Bergarbeiter vertreten. ES wurden nunmehr die Berichte der auf dem Kongresse vertretenen Nationen über die Lage der Arbeiter, Arbeitsverhältnisse rc. verlesen. Stuttgart, 15. Mai. Einer Deputation von Synodalversammlungen gegenüber hat der König von Württemberg -ieUeberzeugung aus gesprochen, daß der Bundesrat- der Aus- Hebung des Jesuitengetzes nicht zustim- men werde. Dies entspreche sowohl seiner — des Königs — persönlicher Anschauung, wie auch der der Regierung. , , Stuttgar 1, 15. Mai. Die erste Hauptverfamm- lung de» deutschen Lehrertages, wozu 3500 Theilnehmer erschienen sinh, von denen 246 Delegirte 79612 Lehrer vertreten, wurde heute Vormittag im Festsaale der Lieder halle eröffnet. Kultusminister Dr. von Sarwey begrüßte die Anwesenden namens des Königs und der Staatsre gierung und wies dabei auf den Zusammenhang zwischen Unterricht und Erziehung hin. Di« letztere müsse sich auf religiöser Grundlage aufbauen, um ein« große nationale Aas- gäbe zu erfüllen. Oberbürgermeister Rümelin hieß die Ver sammlung namens der Stadt Willkomm«» und führte au», die Volksschule müsse ein Hort idealer Bestrebungen sein, aber auch den realen Anforderungen des Lebens gerecht werden. Honold-Langengu, der Vorstand des württem- bergischen VolkSschullehrerpereins, hiH di« Anwesende« namens des Vereins willkommen. Hieraus sprach Schramm- München über di« StaatSschule in Deutschland am Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Redner beleuchtet« Lie so zialpolitische und sozialethische Aufgabe dieser Schul«. R«L- ' --t - h über di« Fortbildung im noch iämmtliche hierzu, gestellten Thesen aller Abänderungsanträge ange An» Oftafpika. Der viel besprochenen Expedition de» Majors v. Wißmann nach dem Nyassasee ist es bekanntlich gelungen, Len ersten größeren Dampfer nach diesem zu einem Drit theile in das deutsche Schutzgebiet gehörenden See zu dringen und für die Zwecke der deutschen Kolonialpolitik verwendbar zu machen. Wir haben bereits in dem vom Gouverneur Deutsch - Ostasrikas, Oberst v. Schele, er statteten Berichte über seine Reise von der Küste nach Lem Nyassasee darauf hingewiesen, daß dies als ein be- Leutender Erfolg deutscher Thatkraft betrachtet werden muß. An dieser werthvollen Errungenschaft hat auch nicht geringen Antheil der Kapitän Präger, der jcht von Ber lin aus unter dem 10. Mai nachstehendes interessant« Schreiben den „Hamb. Nachr." zur Veröffentlichung über sandte: „Der verehrten Redaktion erlaube ich mir, einen kurz- gefaßten Bericht über die vom Major v. Wißmann geleitete «Expedition, die Vollendung des Dampfers, den Zweck des selben, sowie über die Nothwendigkeit eine» schnellen, energ ischen Borgehens am Nyassa- und Tanganyika-See zu überreichen. Soeben erst aus dem Innern Afrikas zurückgekehrt, Liu ich in der. Lage, als Leiter in derExpedition, als Erbauer des Dampfers und Führer desselben jeder vor. gefaßten Meinung, jedem parteiischen Urtheil, das oft so häufig die Oeffeüttichkeit gegen das Dampfrrunternehmen eingenommen hat, entgegenzutreten. Nicht allein, daß die Kritik so abfällig geurtheilt — dem großm Unternehmen sogar die Ausführbarkeit abgesprochen hat —, vielmehr wird durch sie mancher Freund unserer Kolonialpolitik irre geleitet, der dann kühl bis ans Herz sich nicht mehr für eine große That begeistert und dadurch sich abhalten läßt, jedem ferneren Werke seine Hülse zuzusagen. Und doch, wer an Mannes muth und Aufopferung für ein großes Werk noch glaubt, das dem deutschen Äaterlande zur Ehre unternommen, dem deutschen Volke und seinem ^kolonialen Streben ein fester Halt und Stütze im ferneren Jnnem Afrikas sein soll, der wird sich nicht so leicht be einflussen lassen, der wird der kühnen That, dem großen jetzt vollendeten Werke, seine Achtung nicht versagen können. Ich setze als bekannt voraus, mit welchen ungeheuren Schwierigkeiten Major v. Wißmann und seine von ihm geleitete Expedition zu kämpfen hatte, — wie Hinderniß auf Hinderniß überwunden werden mußte, die unser geni aler Führer durch seltene Willenskraft auch überwand. Langsam, aber sicher konnten wir nur dem fernen Ziele «ntgegengihen, und mancher, durch Strapazen und Krank- heit muthlos gemacht, wurde doch durch das Vertrauen, welches wir alle zu unserem großen Führer hatten, immer wieder zur neuen, frischen That begeistert. So nur war «s möglich, daß alles überwunden, daß unter meiner Leitung das Schiff erbaut wurde, daß, als das Werk vollendet war, nicht das Geringste fehlte, ja sogar, daß das elektrische Licht zum Staunen der Eingeborenen di« Nacht erhellte und ihnen einen Begriff gab von der Macht des weißen Mannes, der aus dem fernen Wunderlande zu ihnen gekommen war. Ich gebe offen und ehrlich Zeugniß davon, daß, was auch an einzelnen zu tadeln sein mag, bei allen doch ohne Ausnahme die Genugthung vorhanden war, mitgearbeitet zu haben an einem Unternehmen, wie es noch nie zuvor unternommen worden ist. Ein schönes stolzes Schiff ist der „Hermann v. Wißmann" geworden, LaS unter geschickter Führung für lange Jahre die deutsche Flagge mit Ehren führen wird, abgesehen davon, daß es nicht uur den unterdrückten Völkern ein starker Schutz und Schirm zu sein bestimmt ist und di« Sklaverri, daS furchtbare Joch, unter dem die wehrlosm Stämme Afrikas noch immer seufzen, möglichst zu vernichten hat, es ist auch zu gleicher Zett Fracht- und Passagierschiff und schon während des halben Jahres, als ich daS Schiff kom- mandirte, habe ich eine Summe verdient, womit ein großer Theil der Unkosten am Orte gedeckt werden konnte. Von gewisser Seit« wird eingtsehen, daß wir auf der Handels- straße Sambesi-Shire allen Ernstes jetzt vorgehen müssen wollen wir nicht ausnahmslos wie bisher dm Borthei nur allein den Engländern zukommen lassen; wa» die Eng tische Afrika» Trading Corporation heute bedeutet, das wird keinem Einsichtigen verborgen sein. Wir haben Torm» imd AKHtaaL. Leichter und Boote, sowie ernen kleinen Dampfer, vertyeut auf den Sambesi und Shire-Flüssen und einer Compagnie würde solches Material höchst willkommen sein; freilich müßte dieselbe sowohl von einem tüchtigen Kapital unterstützt sein, als auch unter der Aegide des deutschen Schutzes stehen. Tritt eine solche Compagnie ins Leben, was hoffentlich recht bald geschieht, dann wird der deutsche Linfluß schnell Raum gewinnen, und ist einst Portugals Kolonialpolitik nicht mehr im stände, sich der englischen Macht gegenüber zu behaupten, wird auch Deutschland ein Wörtchen mitzusprechen haben. Der Preis ist der Mähe und der Opfer Werth. Am Nordende des Sees, der neben bei gesagt eine Durchschnittstiefe von 1000 Fuß hat, unl ieben von 7000 bis 8000 Fuß hohen Gebirgen, auf der Landspitze Bambira hat Major v. Wißmann die Station Langenburg gegründet; sie ist bis jetzt der einzige feste Punkt, den wir auf unserem weiten Gebiete haben, und von hier aus bis zum Süden nach Fort Johnston, eine Strecke von über 300 Seemeilen, legt der „H. v. W ß- maNn" regelmäßige Touren zurück. 4 Höher im Norden weit vorgeschoben liegen die deutschen Misstonsstationen, die an den Abhängen des Livingston- Gebirges sowohl wie auch in der Condeebene, der Perle unserer Besitzungen, ein reiches Fett ihrer Thätigkeit finden. Ich selbst habr-ckaum rruf^e Erd^emm-ad Ort gefunden, als hier, wo ein fleißige» Naturvolk sich hier >ie reiche Heimatherde so zu Nutzen macht; in endlosen Bananenhainen liegen ihre sauberen, bunt bema len Hütte«. Die Anlage der Gärten, deren Regelmäßigkeit zeugen von nicht geringem Kunstsinne. Dieser von den Arabern noch nicht durch Sklavenraub vernichtete Volksstamm kann jetzt unter deutschem Schutze auch fernerhin in Frieden leben, und da sie nun wissen, daß der Sklavenraub Hart bestraft wird, so gestatten sie auch keiner Karawane den Durchzug durch ihr Gebiet. Es war im Anfänge dieses Jahres, als eine:Sklavenkarawane von den Condeleuten aufgehalten wurde, bis unter dem Schutze deutscher Soldaten dieselbe zur Station Langenburg geführt wurde. Mehr als 150 Sklaven, nur Weiber und Kinder — die Männer, Väter und Brüder lagen im fernen Innern erschlagen — wurden befreit, und nun zeigte sich das Gute der Missionen, sie nahmen über hundert der Armen auf und erziehen sie, denn in ihr Heimathland, das durch die Araberhorden eine öd« Brandstätte geworden, können sie nicht zurück. Etwa 50 aus dem englischen Hinterlande geraubte Weiber und Kinder brachte ich selbst nach Deep Bai, da sie reklanurt wurden. Wer aber diese scheuen Wesen, die wie ein ge schlagener Hund, der vor dem Zome seines Herrn zittert, vor sich Hinkriechell, steht, der nur allein kann sich von dem Elende, dem diese Geschöpfe unterworfen werden, ein Bild machen. Nicht allem, daß die deutschen Interessen es er heischen, daß wir schnell und entschieden vorwärts gehen, uns den Wrg zum Tanganyika bahnen und dort wie auf dem Nyassasee ein starkes, den Stürmen des großen Sees, sowie jeder feindlichen Macht gewachsenes Schiff erbauen, sondern vor allem muß hier der Stützpunkt der Araber vernichtet werden und so die Kultnraufgabe, die dem deut schen Volke zugefallen, zu lösen gesucht werden. Ungeheuer schwer ist diese Aufgabe, aber mit der thätigen Beihilfe des deutschen Volkes wird sie den wackeren Männem, die ihr Leben dafür wagen, sehr erleichtert. Ich spreche es hier mit vollster Ueberzeuguny aus, daß das gewaltige Gebiet der großen Seen, daß die Gebirge und fruchtbaren Thäler einst der Stützpunkt unserer ostafrikanischen Besitzungen werden wird. DaS auf diesen Höhen schon besser« Klima wird manche« unserer Nachkommen, wenn einst Verkehrs- Wege eröffnet sind, befähigen, sich hier eine bleibende Stätte zu erbauen. Möchte sich doch im deutschen Volke mehr und mehr die Ueberzeugung Bahn brechen, daß das, wofür so viele brave Männer freudig Gesundheit und Leben opfern, dieser großen Opfer auch Werth ist. Freudiger un kühner geht der Pionier der Gefahr und seiner Aufgabe entgegen, wenn er weiß, daß das Schwererrungene seinem Volk werth und nutzbar wird." rage-gefchichte. - Wie die Zeitung „DaS Volk" «M'ilt, hat der LandwtrthschaftSminister von Heyde« mittelst Schreibens