Joseph Haydn Die Sinfonie Nr. 102 von loseph Haydn ist eine von jenen Sinfonien, die er auf Grund seiner beiden Englandreisen schuf, angeregt durch die reiche Anerkennung, die ihm dabei zufeil wurde. Das Lob, das ihm die musikalische Well zollte, gab er, der in der Weltabgeschie denheit von Eslerhaz sich zum Meister musika lischen Handwerks entfaltet hatte, dankbar durch Kompositionen zurück, die Höchstlei stungen seiner Zeit darslellten und dies bis heute geblieben sind. Haydn hat den Typus Sinfonie recht eigentlich geschaffen, indem er die Vorarbeiten und Vorstöße der älteren Wiener und der Mannheimer Schule in musi kalisches Neuland zusammenlaßle und inhalt lich vertiefte. Auch die B-Dur-Sinfonie gehört dazu. Ein Largo bereitet auf den eigentlichen ersten Satz vor. Es ist für Haydn's Zeit unglaub lich kühn durch seinen Vorstoß in chromatische Bereiche, die in der Hauptsache noch ziemlich fremd waren. Das energische erste Thema des ersten Salzes steht klar und kraftvoll vor dem Hörer. Zwischen ähnlichen Orcheslertulti- Schlägen, wie sie schon in der Einleitung Vorkommen, ist das zweite, lieblichere Thema eingebettet. Dieses gewinnt im zweiten Teil die Oberhand, bis die Flöte an das erste Thema wieder erinnert und nun zu einem energischen Schluß hindrängt. Das Adagio ist schon mit