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anklangl, so dürfte die wirthschaftlich« Erschließung nach unserer Küste auf dem Landwege sich wohl mit Hülse der HaussaS bewertstellen lassen, welche bekanntlich bis nach Kaiser Wilhelmsburg vorgedrungen sind Das Häupter- forderniß hierzu ist ein auch von wenigen Personen mit Sicherheit zu begehender Weg, welcher naturgemäß von Kaiser Wilhelmsburg den Sanagafluß abwärts nach Ma- limba zu führen wäre. Berlrn, 11. Juni. DaS Schwurgericht verurtheilte . heute den Fabrikanten de la Croix, welcher am 1b. Januar den Arzt Röwer im Zweikampfe erschoß, zu zweijähriger Festungshaft. Berlin, 11. Juni. Süddeutsche und mitteldeutsche Brauereien fragten anläßlich des Bierboykotts bei hiesigen Brauereien an, ob nicht die Gründung eines Verbandes der Brauereien Deutschlands angezeigt erscheine. Die Be antwortung dieser Frage wird in nächster Woche erwartet. — Die Nachrichten aus Budapest bestätigen heute, daß die ungarische Ministerkrise ihre Lösung gefunden. Dr. Wekerle hat mit dem größten Theil der Mitglieder des bisherigen KabinetS, den Justizministrr Szilagyi mitinbe- griffen, ein Ministerium gebildet, welches die Zustimmung des Königs erhalten hat. Nur der Kultusminister Graf Albin Csaky, der Minister am kaiserlichen Hoflager Graf TiSza und der Ackerbauminister Graf Bethlen sind aus dem Kabinet auSgeschieden. An deren Stelle werden Baron Roland Eötvös, Präsident der Akademie der Wissen schaften und Professor der Physik an der Budapester Uni- versität, als Unterrichtsminister, und Graf Julius An- drassy, bisher Staatssekretär im Ministerium des Innern, als Minister am kaiserlichen Hoflager treten. Graf Julius Andrassy ist der Sohn des verstorbenen Ministers gleichen Nar ens, am 30. Juni 1860 geboren, und ungarischer ReichstagSabgeordneter. Das Ackerbauministerium ist vor der Hand provisorisch besetzt worden, indem Frhr. Fejer- vary bis auf Weiteres die Leitung dieses Departements besorgt. Heute Dienstag, wird sich das neue Mi- nisterium der Kammer vorstellen. Es verlautet, daß die Nationalpartei gleich in der ersten Sitzung des Abgeord netenhauses heftige Angriffe gegen die Regierung richten will. Andererseits hat die Opposition im Magnaten Hause bereits mehrere Konferenzen abgehalten, in welchen ein- müthig beschlossen wurde, das ablehnende Votum in Be treff der Ehegesetzvorlage aufrecht zu erhalten. Pest, 11. Juni. Heute Vormittag fand die Eides leistuug der neuernannten ungarischen Minister statt. Der Kaiser reist heute Abend 8 Uhr 40 Min. nach Wien ab. Pest, 11. Juni. Der Kaiser empfing gestern Vor mittag eine Huldigungsdeputation der Hauptstadt, bestehend aus 100 Mitgliedern der Stadtrepräsentanz. Oberbürger meister Rath sprach den Dank für die glückliche Lösung der Kasernenfrage durch die außerordentliche Gnade des Kaisers aus, versicherte jederzeit unter allen Umständen die unverbrüchliche Treue und Anhänglichkeit der Haupt stadt und bat, derselben die allerhöchste Gnade auch in Zukunft zu erhalten. Der Kaiser erwiderte, die Ent wickelung Budapests liege ihm stets am Herzen, er habe mit Freude die günstige Einlösung der Militärgebäude ge. nehmigt, nehme die Versicherung der treuen Anhänglichkeit mit Befriedigung zur Kenntniß und werde die Interessen Budapests auch in Zukunft bei jeder Gelegenheit unter stützen. Stürmische Eljenrufe. Frankreich. Paris, 11. Juni. Der Botschafter Lord Dufferin hatte heute Nachmittag mit Hanoteaux eine einstündige Unterredung in der Angelegenheit des kongo-englischrn Ver trages. Wie verlautet, ersuchte Lord Dufferin um eine schriftliche Darlegung der französischen Beschwecdepunkte. Italien. In Rom schleppt sich die Kabinetskrise noch immer hin, weil Herr Crispi die Ankunft Brins aus Mailand abwartet, um heute mit ihm zu berathen. Brin gilt als entschiedener Gegner der auf Verminderung der nationalen Wehrkraft abzielenden Bestrebungen, die neuestens in dem Marchese di Rudini einen eifrigen Anwalt gefunden haben. Dieser fordert als Preis einer Verständigung mit Crispi «ine Schmälerung der Heeresausgaben um 85 Millionen Lire, wovon 19 sofort, 16 binnen Jahresfrist erspart werden sollen, ferner Abstriche am Budget der Zivilverwaltung im Betrage von 25 Millionen; das ist ganz der Stil seiner und der Luzzattischen Finanzrettungskünste vom Jahre 1891. Außerdem schlägt er das Programm des Fünfzehneraus- schusses vor: 15 Prozent. Mobiliensteuer, Erhöhung der Salz- und der Erbschaftssteuer, ein Grundsteuerzehntel, Zündhülzchenmonopol u. dergl. m. Dabei blieben 70 Mil lionen des Defizits ungedeckt, was allein schon die Rudi- nischen Vorschläge, welche überdies Italien zu einer Macht zweiten Ranges herabdrücken würden, für Crispi unan nehmbar macht. Wie man jetzt in Rom meint, dürfte Crispi, um die 35—40 Stimmen der Agrarier zu ge winnen, auch das zweite Grundsteuer-Zehntel fallen lassen und mit dem bisherigen Kabinet vor die Kammer treten, um ein politisches Votum zu erlangen, von dessen Ausfall ihr Fortbestand abhängen würde. Spanier». — Aus Melilla «ingetroffene Nachrichten besagen, die Kabylen verhielten sich anscheinend ruhig, jedoch glaube man, daß sie die Beendigung der Ernte abwarteten, um dann Munition einzukaufen. England. London, 11. Juni. Unterhaus. Grey erklärte, die französische Regierung machte in einer Mittheilung voll sten Vorbehalt hinsichtlich des Abkommens zwischen England und dem Kongostaat, dessen Bestimmungen ihr unvereinbar scheinen mit den Arrangements zwischen Frankreich und dem Kongostaat und mit der internationalen Stellung gewisser Länder im Becken des Obernils. Eine einfach formelle Antwort sei sofort von der englischen Regierung abgesai^l worden, in welcher von dieser Mittheilung Notn genommen wurde, ohne die Gründe des Vorbehalts zu diskutiren oder zuzugeben. Seitdem sei die französische Regierung benach richtigt worden, daß England bereit wäre, die Gründe von Frankreich» Einwand zu erörtern und daß sie bereit sei, mit der französischen Regierung eine allgemeine Revision aller zwischen den beiden Regierungen schwebenden afrika nischen Fragen vorzunehmen, um die Beziehung beider Länder auf jenem Festland zu regeln und auf befriedigenden Fuß zu stellen. Glasgow, 11. Juni. Die schottischen Bergleute zeigten an, daß sie am 24. Juni die Arbeit ein stellen. Der Ausstand trifft 70 000 Mann. Rußland. — In Petersburg ist ein auffallender Um schwung der Stimmung hinsichtlich de rBe- urtheilung der bulgarischen Ereignisse bemerkbar. Während die Presse bisher sehr abweisend zu Allem sich verhielt, was die derzeitige Regierung des Fürstenthums betraf, mochte nun Stambulow gemeint sein oder der Fürst Ferdinand selbst, beginnt die „Nowoje Wremja" mit einem Male in sehr mildem Ton die Lage des Fürsten zu besprechen. Ausgehend von der Erklärung Natschewitsch," daß das neue bulgarische Ministerium Ruß- land nicht hrrausfordern werde, wie Stambulow solches gethan, führt daS Blatt aus, daß man in Ruß- land eine völlige Umkehr der bulgarischen Politik sehr wohl für möglich halte. Fürst Ferdinand habe in acht Jahren jedenfalls Gelegenheit ge habt, die nationalen Empfindungen des bulgarischen Volkes kennen zu lemen und es sei denkbar, daß er den Versuch machen werde, die bulgari che Frage mit Hilfe „gesetzlich" gewählter Volksvertreter zu lösen. Rußland müsse natür lich seine Zustimmung hierzu «rtheilen und Rußland würde solches auchthun, vorausgesetzt, daß ihm genügende Bürg schaft zur Wahrung seiner Äalkaninteressen geboten würde. Solange Fürst Ferdinand in Abhängigkeit von Stambulow gestanden, hätte er nichts von Rußland erreicht, da er aber selbstständig handele, sei ein günstiger Ausgang eines etwaigen Versuches wohl denkbar. — Es ist auffallend, daß die Auslassungen mit der Meldung von der beabsicht igten Auflösung der Sobranje zusammenfallen. Petersburg, 11. Juni. Die Gemahlin des Großfürsten Konstantin Konstantinowitsch ist gestern von einem Sohn entbunden worden. Amerika. — Die „Times" melden aus Washington: Der Sekretär des Schatzamtes verständigte den Senator Jones von den Einwänden Deutschlands gegen den Differential- zoll auf deutschen Zucker und schlug einen Zusatzanttag vor, demzufolge Zucker, der von einer deutschen Regierungs- bescheinigung begleitet ist, daß die gezahlte Prämie die Jn- landtoxe nicht übersteige, dem Differentialzoll von ein Zehntel Cent per Pfund bei der Einfuhr nicht unterliegen solle. Jones werde einen Zusatz zum Zollgesetze beantragen der, wie man glaubt, Deutschland beiriedigenlwerde. Msrika? — Die „Daily NewS" meldet aus Kairo, in dor tigengut unterrichteten Kreisen verlaute, der Khedive werde die beabsichtigte Reise nach England aufgeben, da der Sul tan sich gegen dieselbe ausgesprochen habe. — Die „Agenzia Stefani" meldet aus Tanger, daß Nachrichten aus dem Innern zufolge der Sultan von Marokko am 7. Juni zwischen Marokko und Casablanca gestorben sei. Die Armee und die Minister hätten den Sohn des Sultans, Abd el Aziz, zum Kaiser proklamirt. Sowohl in dem kaiserlichen Lager als auch in Casablanca herrscht Ruhe. Londoner Bankiersfirmen wird aus Tanger gemeldet, der Tod des Sul- Ians von Marokko sei auf Mord zurückzuführen. — Die letzte Afrikapost berichtet über eine große Heu schreckenplage in dem Küstenstreifen von Usambara. Anfang April kamen Milliarden von Heuschrecken über die Tabakplantage Lewa dahergesaust, ließen sich zeitweise nie- der, verschwanden aber alsdann wiederum spurlos. Vier zehn Tage später erschienen jedoch die Jungen, die in zwischen aus den von den Alten zurückgelassenen Eiern an der Sonne ausgebrütet waren. Wer niemals solche Schwärme sah, kann sich nicht annähernd einen Begriff davon machen. Es dauert ungefähr sechs Wochen, bis ihnen die Flügel gewachsen sind, solange bewegen sie sich kriechend oder hüpfend. Man watete streckenweise förmlich in den Heu schreckenhaufen herum. Sämmtlicher Mais der Eingebore nen, die Mitama, alle Ananasstauden und alles Zuckerrohr ist von ihnen vertilgt, sodaß die Neger auf ein Hungerjahr gefaßt sein müssen. An den Tabak gingen die Heuschrecken nicht heran, obgleich sie die jungen Pflanzen in den Saat beeten für die neue Ernte wiederholt auf ihren Wander ungen überflutheten. Indessen fiel ihnen sämmtliches Schilf gras zum Opfer, dessen kahle Strünke jetzt einen traurigen Anblick darbieten. Anfangs Mai fingen die ersten Jungen an, von Lewa nach anderen Gegenden fortzufliegen. Die von den Lewahügeln so schön übersehbare weite Ebene von Useguha jenseits des Pangani ist völlig kahl gefressen, bis nach Mombassa drängten die Heuschrecken vor. Die Straßen in Pangani selbst waren mit ihnen besäet. Seit dem Be stehen Lewas, also seit sieben Jahren, ist es das zweitemal, daß eine solche Heuschreckenplage ausgetreten ist. « Wachse«. Plauen i. V., 11. Juni. Gegen das Wahl ergebniß im 23. Reichstags-Wahlkreise wird ein Protest eingereicht werden, da ver schiedene und erhebliche Wahlverstöße vorgekommen sind. Dresden, 10. Juni. Gestern Nachmittag halb 4 Uhr wurde im Hause Nr. 1 der Gewandhausstraße der dortselbst bei dem Fleischermeister Crntner wohnhafte und in Arbeit stehende Fleischergeselle Teich, 23 Jahre alt, ge knebelt und gefesselt vorgefunden. Er lag seitwärts von der Hausflur neben dem Kellereingang. In seinem Jacket waren mehrere Löcher, anscheineno von Messerstichen her rührend, doch war sei« Körper nicht verletzt, abgesehen von „ einer unbedeutenden Stichwunde am Arme. Er will Mit tags gegen halb 2 Uhr nach Hause gekommen sein, nach dem er Gelder kasstrt hatte nnd hat in einer Ledertasch« ca. 1b 000 Mk. bei sich «habt. Auf der ersten Tnppe sei ihm ein Herr im Cylmderhut entgegengekommen, habe ihm etwas Aehnlich«« wie Sand in die Augen geworfen, gleichzeitig habe man ihn auch von hinten gepackt nnd dann habe er die Besinnung verloren. Die Tasche wurde im Keller vorgefunden, war jedoch leer. Die ganze Sache klingt sehr verdächtig. - — Aus Leipzig schreibt man: Kein Spinnengewebe zur Stillung von Blutungen verwenden! Eine m der Südstraße wohnende Waschfrau hatte sich am Sonnabend eme Schnittwunde an der linken Hand zuqezogen, die Wunde aber, um daS Blut zu stillen, mit Spinngewebe bedeckt. Schon am Sonntag früh war die Hand wie der ganze Arm unter Symptomen einer Blutvergiftung derart ange schwollen und verursachte der Frau derartigen Schmerz, daß ein Arzt hinzugezogen werden mußte, welcher auch Blutver giftung constatirte. Dieser Fall beweist wiederum, daß der Glaube, Spinngewebe seien Heilkräfte, nicht nur ein falscher, sondem die Benutzung der Spinngewebe gefahrbringend ist. — Einen ganz besonderen Anziehungspunkt in der Kur- und Touristenstadt Schandau bildet jetzt neben der Kunst- gewerbeauSstellung die seit kurzem in den RestaurationS- räumen des vielbesuchten Elbhotel (Alex. Stephan) ausge stellte Geweihsammlung. Dieselbe enthält höchst seltene, daher sehr wertbvolle Exemplar«. Hrn. A. Stephan war «S eine große Freude, auf Wunsch des Besitzers dieser Samm lung dieselbe in seinem Hotel aufstellen zu können. Diese Ge weihsammlung wird auf die Dauer der dortigen dritten Kunst gew-rbeausstellung in Stephans Elbhotel jedermann un entgeltlich zur Besichtigung und zum Studium offen stehen. — Auf dem Rothen Vorwerk bei Htrtmma mußten wegen der Lungenseuche bis jetzt 17 Rinder getödtet werden. Der Bestand im verseuchten Stalle betrug 68 Stück, 25 Proz. sind also bereits verloren. — Am 8. Juni wurde ein 16 Jahre alter Realschüler, der daheim irgend ein chemisches Experiment vornahm, durch Explosion einer Blechflasche sehr schwer verletzt. Die Blechsplitter fuhren ihm ins Ge sicht; ein Auge erscheint gefährdet. — Die Artillerieschieß- Übungen auf dem Schießplatz« bei Zeithai« nehmen das Interesse weitester Kreise in Anspruch und aus fernen Gegenden kommen oft Besucher, um die Uebungen kennen zu lernen. So waren dieser Tage der Militärverein „Al bertbund" mit ca. 90 Theilnehmern und auch der Militär verein zu Mittweida mit 117 Personen auf dem Schieß plätze anwesend. Den Besuchern wurde vom Oberst Wei chei in freundlichster Weise ein Wachtmeister und ein Ober» kanonier zur Verfügung gestellt, die die Führung über nahmen und den Besuchern eine Stelle anwiesen, von wo aus daS Schießen gut zu beobachten war Nach beendetem Schießen wurden die Herren von dem Wachtmeister an die Ziel« geführt, um sich dort die Ergebnisse und die Wirk- ungen der Geschosse anzusehen. — Einen gefährlichen Fund machten am letzten Sonntag mehrere Schulknaben in Zitta«, die gemeinschaftlich einen Ausflug nach dem nahe gelegenen Schülerthal unternommen hatten und beim Spielen in dem dortselbst gelegenen alten städtischen Steinbruch unter Steinen und Abraum eine Anzahl Dynamitpattonen fanden. Glücklicher Weise wurde dies schnell bekannt und den Knaben wurden die Dynamitpatronen, ehe sie Unheil anrichten konnten, von der Polizei abgenommen. — Am 9. und 10. Juni fand in Freibery die Jahres versammlung des Vereins Sächsischer Schuldlrektoren statt. Zu derselben, die von den BereinSvorsitzenden Herren Direktor Richter-Freiberg und Direktor Or. Lange-Plauen gut vorbereitet war und sodann trefflich geleitet wurde, hatten sich etwa 90 Personen, theils Mitglieder, theils Ehrengäste eingefunden. Die gehaltenen interessanten Vor träge und angeschlossenen ergiebigen Aussprachen bezogen sich auf einen weiten Kreis wichtiger Erziehungs- und Unterrichtsfragen. Ueber „Die Erziehung entarteter Kinder" sprach Herr Oberlehrer Schröder-Bräunsdorf, über „Sprach liche Denkübungen" Herr Direktor Albert Richter-Leipzig, über „Die Herstellung plastischer Karten in Reliefmanier" Herr Bürgerschullehrer Kühnert-Chemnitz, über „Die Be deutung geometrischer Körper als Anschauungsmittel" Herr Direktor Richter-Freiberg. Sämmtliche Vorträge wurden mit großem Beifall ausgenommen. Der Chef der Firma Müller Fröbelhaus hatte eine reichhaltige Ausstellung von den vorzüglichsten Lehrmitteln veranstaltet, unter denen neben der musterhaften „Karl Eichler'schen Stoffsammlung für den »aturgeschichüichen Unterricht" die Kühnert'schen Wandkarten besonders hervorragten. Herr Bürgermeister vr. Böhme, der Rektor des Realgymnasiums, Herr Pro fessor Pachaly, sowie Herr Schulrath Or. Winckler aus Freiberg und andere von auswärts herbeigekommene Königl. Bezirksschulinspektoren, sowie Herr Pastor Müller, Direktor der BräunSdorfer Landesanstalt, und Lehrer verschiedener Anstalten beehrten die Versammlung mit ihrer Gegenwart und nahmen an den Verhandlungen regen Antheil. Der Freiberger Lehrergesangverein erfreute die Erschienenen am Sonnabende durch überaus wohlgelungene Chor- und Herr Kantor Stein durch zündende Sologesangsvorttäge. — Die der Stadtgemeinde zu Freiberg zugesallene Erb schaft des Privatus Ewald Löscher beziffert sich auf rund 80 000 Mark, Hon welcher der Stadt nach Abzug aller Legate und sonstiger Passiva in der Gesammt- höhe von 72 000 Mark noch rund 8000 Mark verbleiben, die zu Promenadenzwecken Verwendung finden sollen. — Während daS Geschäft in Strumpfwaaren noch schwer darniederliegt und auch in Möbelstoffen so schlecht geht, wie es noch nicht dagewesen, haben die großen Maschinen fabriken in Chemnitz seit dem Abschluß des russischen Handelsvertrags ausreichend zu thun und gerade in der jüngsten Zeit sind bedeutende Aufträge aus Rußland eingelaufen. In einer einzigen dieser Werkstätten be rechnet man die infolge deS genannten Handelsvertrags erlangten Bestellungen auf 1300 000 Mark. — DaS