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sei« jHoch n daß di« Regierung in der Auf- e» stäherm Standpunkte» schwankend , gterung halte strikt an ihrem früheren Standpunkt« f«st und unterbrrit« dem Hause folgeuden vtschlußantrag: „Das Abge ordnetenhaus hält an dem hinsichtlich des Eherechls bereits angenommenen Ge setzentwürfe fest und sendet denselben an das Oberhaus zurück mit der Auffor derung, ihn neuerdings in Erwägung zu ziehen und annehmen zu wollen." (Lang- andauernder Beifall.) Abg. Justh erklärte namens der Acht undvierziger- und Unabhängigkeit-Partei, sie nähmen die Resolution de» Ministerium» an. Nach der Erklärung Apponyi», die Hofwürdenträger übt« bel der Abstimmung im Maanatenhause nur ihr konstitutionelles Recht au», erklärte der Justizminister, da» Prinzip de» Zweikammer system» sei, daß da» auf Privilegien basirende Magnaten- hau» sich dem Willen der Nation beuge; ein Kam- promiß in dieser Angelegenheit sei un möglich. Fall» e» sich nöthig mache, werde die Regierung behufs Durchsetzung des Willens der Nation die Zahl der lebens länglichen Mitglieder des Magnaten- Hauses vermehren. Das HauS müsse jedoch noch mals den Will« der Nation imposant demonstriren. (Leb ¬ hafter Beifall und Händeklatschen.) Belgien. — Seitdem die belgische Regierung dem Treiben der Lütticher Anarchistenpartei mit aller Enschiedenheit entgegen- tritt, ist man sich klar darüber geworden, daß die Lage in der genannten Provinz Lüttich als recht ernst betrachtet werden muß. Die Untersuchung über die vier letzten Dy- «amitanschläge hat Resultate ergeben, welche eine Durch setzung der Lütticher Arbeiterbevölkerung mit anarchistischen Elementen zeigen. DaS Hauptquartier dieser internatio- nalen Verbrecherbande ist daS Lütticher Stadtviertel Av- rov, wo die Polizeibehörde nicht weniger als 489 Anar- chistenfamili« aufstöberte. In den umliegenden Industrie- städten Seraing, Chense, Jemappe u. a. ist das anar chistische Element unter der Arbeiterbevölkerung gleichfalls stark vertreten, insbesondere unter den Bergleuten, welche die zu der Verübung der anarchistischen Verbrechen unum gänglich nothwendiaen Dynamitdiebstähle besorgen. An der Spitze der anarchistischen Partei in Lüttich stehen der Belgier Hensy und der in der letzten Zeit viel genannte deutsche Gastwirth Peter Schlebach. Beide gehören zur sogenannten Intelligenz der Anarchistenpartei, welche in Belgien nahezu ausschließlich aus jungen, materiell und moralisch herabgekommenen Burschen ohne jede geistige Veranlagung besteht. Die Hauptrolle spielte jedenfalls Peter Schlebach, dessen Gastwirthschaft den Sammelpunkt der Lütticher Anarchisten bildete. Die Polizei behauptet, daß in der erwähnten Schänke des rheinischen Anar chisten — Schlebach stammt aus Stolberg — di« Pläne zu d«n letzten Dynamitattentaten geschmiedet wurden, wo bei auch oie Gattin Schlebachs, eine geborene Hannovera nerin, welche jedoch daS belgische Staatsbürgerrecht erlangt hat, «ine verdächtige Rolle spielte. Es wurde bei ihr eine umfangreiche Korrespondenz mit einer großen Anzahl von französischen, englischen und russischen Anarchisten gefunden, und eS liegen Beweise vor, daß sie überhaupt als Schrift führerin deS Lütticher Anarchistenbundes fungirte. Alle übrigen verhafteten Anarchisten spielten lediglich eine Ne benrolle. Selbstverständlich- leugnen alle Angeklagten jede Mitschuld oder Mltwissenschaft an dem letzten Dynamitver- brechen, und bisher scheint es der Polizei auch nicht ge lungen zu sein, einen zweifellosen Beweis für ihre Schuld zu erbringen. Jedenfalls werden die Anarchisten sehr bald zur Einsicht gelangt sein, daß die Behörden ihrem gefähr: lichen Treiben nicht mehr mit verschränkten Armen Zu sehen wollen. Frarckretch. Paris, 17. Mai. Wie die Blätter melden, ent- ließ ein Ziegeleibesitzer in Ivry infolge der Intervention der sozialistischen Deputirten einen Theil seiner belgischen Ar beiter und verpflichtete sich, vom nächsten Jahre ab keine Ausländer mehr zu beschäftigen. Roubaix, 17. Mai. Gestern Abend fand hier «in blutiger Zusammenstoß zwischen der Polizei und Anar chisten statt. Letzter« durchzogen die Straßen der Stadt unter den Rufen: „Nieder mit Frankreich!", „Es lebe die Internationale!" Mehrere Manifestanten wurden verwun det; sechs Verhaftungen wurden vorgenommen. Draguignau, 17. Mai. In mehreren Ortschaf ten, wo die Obstzüchter mit Vorliebe Italiener beschäftigen, veranstalteten französische Arbeiter aufreizende Kundgebungen und riefen: „Tod den Italienern!" Dreißig Personen, meist Franzosen, wurden verhaftet. England. London, 17. Mai. Nach einer Melbourner Draht- Meldung der „Times" wird die Frage der künftigen Ver- Wallung von Samoa auf das Programm der in Ottawa (Kanada) abzuhaltenden interkolonialen Konferenz gestellt. Die Delegirten von Victoria würden den Vorschlag Neuseelands unterstützen und die Herstellung eines deutschen Protek torats beanstanden. Die britische Reichsregierung antwortet« auf den Protest der australischen Kolonien gegen das Weitrrbestehen der Dreioerwaltung auf Samoa, sie ergreife Schritte zur Revision der Berliner Schlußakte. Es verlautet, die Regierung der Vereinigten Staaten ließ in London erklären, sie wolle von der Berliner Akte zurücktreten, falls durch ein neues Abkommen alle Rechte der amerika nischen Bürger sichergtstellt würden. Bezüglich der Halt ung Deutschlands ist ein Schriftwechsel zwischen Landon und Berlin im Gange. London, 17. Mai. Die meisten Droschkenkutscher haben gestern den Streik begonnen. Die Streikenden hielt > gestern im Hydepark eine zahlreich besuchte Versammlung — Die Mannschaft« d«S BeurlaubtenstandeS, welche zu den zum Theile bereits nächster Zeit beginnenden Uebun- grn heranzuziehen sind, möchten wir daran erinnern, daß — soweit sie nicht Reich»-, StaatS- oder Kommunalbeamte sind, die wäbrend der Uebung ihr persönliches Dienstein, kommen fortveziehen —, deren Familien auf Verlangen Unterstützungen auS öffentlichen Mitteln gewährt erhalten. Der Anspruch auf solche Unterstützungen muß innerhalb von vier Wochen nach Beendigung der Uebung, unter Ver- lust des Anspruches darauf bei der Gemeindebehörde des jenigen Ortes durch den Einberufenen selbst oder diejenige Person, welcher in seiner Abwesenheit die Fürsorge für die Familie obliegt, oder endlich durch die Unterstützungsbe- recbtigten selbst angebracht werden. UnterstützungSderechtigt sind di« Ehefrau, die Kinder, Verwandte in aufsteigender Linie, welche vom Einberufenen unterhalten werden. Die Unterstützung beträgt für die Ehefran 30 Prozent, für jede sonst bezugsberechtigte Person 10 Prozent des durch die VerwaliungSbehörden festgesetzten ortsüblichen Tagelohns, doch darf der einem Haushalte zu gewährende Betrag nicht 60 Prozent des Tagelohnes überschreiten. Die Unterstütz ung ist halbmonatlich im voraus zahlbar. Eine Rückzahl ung des einmal erhobenen Betrages findet nicht statt, auch für den Fall nicht, daß der Einberufene als Ueberzähliger vom Gestellungsplatze wieder entlassen wird, noch aber, wenn derselbe vor Ablauf des Halbmonats für welchen be- reits die Zahlung geleistet wurde, aus irgend welchem Grunde von der Uebung zurückkehrt. Der Gestellungsbe fehl zur Uebung gilt als Ausweis für die Unterstützungs berechtigung. Hiernächst dürfte es für die übenden Mann- schäften wissenswerth sein, von der in Gemäßheit des Reichshaushaltsetats erlassen« neuen Bestimmung Kenntniß zu haben, wonach Stiefelprämien in Höhe von 3 Mk. an solche Mannschaften gewährt werden, welche zu den Friedens- Übungen der Infanterie, Jäger und Schützen eingezogen sind, und dazu eigene, brauchbare Fußbekleidung mitbringen. Diese Stiefelprämie wird für ein und dasselbe Paar Stiefel wie- derholt gewährt, falls dasselbe bei wiederholten Uebungen seines Eigenthümers den Anforderungen voll entspricht. Diese Einrichtung ist auch für den Fall der Einziehung bei einer Mobilmachung wirksam. Letzteren Falles, wie auch bei den Uebungen während der Friedenszeit wird es außer der zu empfangenden Geldprämie noch den großen praktischen Nutzen haben, die ungewohnten Marschleistungen in be reits angetragenen, passenden Stiefeln viel leichter über winden zu können, wie in nagelneuer, dem Fuß« sich noch nicht vollkommen anschmiegender Fußbekleidung. Es liegt mithin im eigenen Interesse der Mannschaften des Beur- laubtenstandes, schon im Frieden mit geeigneten eigenen Marschstiefeln versehen zu sein, die sich bei den Uebungen bewährt haben. — Am gestrigen 9. Ziehungstage der fünften Klasse der 125. König!. Sächs. Landeslotterie wurde der erste Haupt gewinn von 500 000 Mk. auf die Nummer 39 245 ge zogen und fiel in di« Kollektion von Heinrich Schäfer in Leipzig. — Im Depeschen-Annahme-Bureau des K. Hauptpost amts in Dresden ist am Montag ein Diebstahl ausgeführt worden, indem am Dienstag früh aus einem Schranke eine Geldsumme von über 1200 Mark als entwendet vermißt ward. — Der erst kürzlich durch Brandunglück heimgesuchte Steinbruchsbesitzer W. Sterl in Freiberg ist abermals von einem schweren Unglück betroffen worden. Derselbe pflegte seit Jahren am Pfingstmorgen Freudenschüsse ab zufeuern. Diesmal verwendete er zu seinem Vorhaben eine Dynamitpatrone. Dabei hat er sich jedenfalls einer zu kurzen Lunte bedient, so daß die ^plosion vor der Zeit erfolgte und ihn selbst mit voller Wucht traf. Hier bei wurde ihm die rechte Wange aufgerissen und das Auge verletzt, die linke Hand aber gänzlich abgerissen. Im Krankenhause mußte zur Amputation geschritten werden. — Ein« traurigen Ausgang nahm für den Ortsein wohner Dunsch in Oberoderwitz eine Pfingstpartie, die er nach dem Spitzberge unternommen hatte. Oben angekommen, wurde er von einem heftigen Gewitter über rascht, ein Blitzstrahl tr if den Bedauernswerthen und streckte ihn zu Boden. Sofort beschaffte ärztliche Hilfe- leistung war leider erfolglos. Dunsch, der einige Stunden zuvor in fröhlichster Stimmung mit seiner Familie aufge- brochen war, wurde als Leiche nach Hause transportirt. — In Reibersdorf bei Zittau brach in der Nacht zum Dienstag in der Wohnung drs Hausbesitzers Christoph Feuer aus. Während die übrigen Insassen sich in Sicher heit bringen konnten, erstickt« der sechsjährige Sohn. Die Leiche konnte geborgen werden. — In MittelherrigS- dorf wurde beim Umgraben eines Gartens ein weibliches Skelett gefunden, welches schon seit langen Jahren in der Erde gelegen halte. Man nimmt an, daß dasselbe von einer vor 25 Jahren spurlos verschwundenen Frauensperson her rührt. — Am Dienstag haben Schurkenhände versucht, den 4 Uhr 11 Min. früh von Mügeln abgehenden Zug (Sekundär bahn) zum Entgleisen zu bringen. Auf der Strecke von der Haltestelle Oschatz bis zur Bahnhofsstraße, an einer höchst gefährlichen Stelle dem Bache entlang, ist nach dem „Osch. Tagebl." der Zug an einen großen Pflasterstein, der auf die Schienen gelegt worden war, aufgefahren, was einen heftigen Anprall verursachte, ohne daß aber glück- licherweise eine Entgleisung erfolgte. Mit einigen Minuten ab, in welcher beschloss« wurd«, solang« im LuSstande zu vrrharren, bi» da» von ihn« an dir Droschkenbrsitzer zu zahlende Miethgeld herabgesetzt werde. Die Droschke eines nichtstreikenden Kutscher» wurde von d« streikenden Kutschern umgeworfen, wobei der Kutscher «inen Beinbruch erlitt. vortuaal. Lissabon, 17. Mai. Der brasilianische Geschäft»- träger, welcher infolge de» schon gemeldeten Abbruches der diplomatisch« Beziehungen zwischen stmer und der portugiesischen Regierung seine Pässe verlangt hat, ist nach Pari» abgereist. «HWWI Verspätung, durch da- Beseitiaeu drS Hindernisse» her- beigeführt, traf der Zua auf de» Bahnhof Oschatz ein. — Auf einem Steinkohlenwerke in OolSnttz t. W. ver unglückte bei der Schachtarbrit der Häuer und Schacht- maurer Robert Paul Erler aus Oberwürschnitz, Sö Jahr« alt, verheirathet und Batrr von vi«r Kind««, dadurch, daß er in d« Gchachtsumpf stürzte. Au» demselben wurde er todt zu Tage gefördert. Die Wiederbeleb ungsversuche seit«» de» augenblicklich zur Stell« ge holten Knappschaftsarztes waren leider ohne Erfolg. — AuS A«««verg wird geschrieben: Da durch die Er lebnisse der „Höhlenforscher" in der Luglochhöhl« in Steiermark da- Interesse an solch« Erdklüft« in wett« Kreisen geweckt worden ist, ist eS vielleicht werth zu er fahren, oaß auch der Pühlberg ein« Höhle aufweist, di« sich tief nach dem Inne« des Berge- zu erstrecken scheint. Selbstverständlich werden wir uns hüten, ihren Eingangs punkt anzugeb«, um Unberufene von der etwaigen „Er forschung" abzuhalten. Die Höhle verdient jedoch von berechtigter und berufener Seite einmal gründlich unter sucht zu werden. Freilich würden dazu, da sie kurz nach Tage anscheinend tief abstürzt, umfassende Vorkehrung« gehören. — In der Nacht zum Donnerstag ist die bereits schon vor einigen Jahren einmal niedergebrannte Scheune deS WirthschaftSbesitzerS Hildebrandt bel Neu-Amerika auf Schlettauer Flur abermals ein Raub der Flamm« ge» worden. Die EntstehungSursache ist unbekannt, doch dürfte, da an einer nachbarlichen Scheune auch Brand spuren zu finden war«, böswillige Brandlegung vorlieg«. — AuS dem obere« Erzgebirge wird geschrieben: Es scheint hierzulande wenig bekannt zu sein, daß der ver storbene Kronprinz Rudolf von Oesterreich seiner Zeit ein sehr großes Interesse für die Frage zeigte, ob nicht unter Umständen der Versuch gemacht werden könnte, daS Renthier aus seiner nordischen Heimath wieder nach Mitteleuropa zu bringen, hier zu akklimatistren und als Zuchtthier zu verwend«. Für «inen solchen Versuch hielt der Kronprinz insbesondere die sächsisch-böhmische Gebirgsgegend für geeignet. Durch den frühen Tod deS Kronprinzen ist dieser Plan, für den in Oester reich bereits weitere Kreis« erwärmt waren, leider vereitelt worden, inzwischen taucht er aber von Neuem in Baye« auf, wo anläßlich deS Aufenthaltes einer Lappländerkara wane in München der Vorschlag gemacht wurde, Renthiere im süddeutschen Alpengebiete zu akklimatistren. Daß die Akklimatisirung von Renthieren auch in unseren Breiten in entsprechender Höhenlage möglich ist, unterliegt gar keinem Zweifel, ob auch nützlich, das ist freilich eine andere Frage. Wir sind der unmaßgeblichen Meinung, daß eS sich dabei um eine „ernste, namentlich dem Bauernstände nützliche Zuchtsraqe", wie von einer Seite behauptet worden ist, schlechterdings nicht handeln kann. Es wäre eben nur eine Kuriosität. Als solche aber würde sie ihren Werth haben. Man hat, um immer weitere Kreise zum Besuche unseres Erzgebirges anzulocken, die Flora der Alpen am Fichtel berg« u. s. w. heimisch gemacht; in den Moor- und Wald gegenden deS oberen Erzgebirges dieSseit und jenseit der grün-weißen Grenzpfähl«, in der Gegend von Elterlein z. B., am Kranichsee oberhalb Karlsfeld u. s. w. würde auch das Renthier gedeihen. Es käme nur auf einen Ver such an. An Schaulustigen würde es dann in der be treffenden Gegend nicht fehlen. — Ein schwerer Unfall er eignete sich vorgestr« Abend in Zwickau auf der Ver einsglückstraße. Der Fuhrmann Ernst Günther aus Cains dorf führte einen mit leeren Kisten beladenen Wagen. In folge des Gepolters der Kisten scheuten die Pferde. Gün ther, welcher auf dem Wagen gesessen haben soll, wurde beim Versuche, die Pferde zu beruhigen, unter das eigene Geschirr gezogen, daS über lhn hinweg ging Er erlitt Ein- drückung des Brustkastens, Abreißring eines Fingers der linken Hand, wie mehrfache Armbrüche. Der Tod trat sofort ein. OertUche Angelegenheit«». Neustädtel, 17. Mai. Großes Leid ist über eine hiesige Familie gekommen. Der vierzehnjährige Sohn der selben war nach Aue in die Lehre zu einem Fleischermeister gebracht worden, hatte aber nach kurzer Zeit eine so tiefe Abneigung gegen seinen neuen Beruf gefaßt, daß er nicht mehr nach Aue zürückkehren wollte. Gestern entfernte er sich aus dem elterlichen Hause, und bald darauf fand man einen Theil seiner Kleidung am Filzteiche. Heute Nach- mittag wurde die Leiche des Knaben gefunden und geborgen. Grünhain. Eine der ältesten Beerdigungs-Gesell schaften in unserm Sachsenlande dürfte die hiesige „Bürger- Societät" sein, denn sie besteht seit dem 11. Äug. 1652. Interessant sind die sehr gut erhaltenen Originalstatuten, sowie die sauber geführten, bis zur Gründung zurückreichenden Protokolle. An dem herkömmlich am dritten Pfingstfeier tag Mittags 12 stattgehabten Umzuge mit nachfolgendem Balle betheiligten sich auch diesmal di« Mitglied«» vollzählig. Unter letzteren befanden sich einige, welche dem Vereine be reits über 50 Jahre angehören. — Anläßlich der Neuequipir- ung der 2. Komp, des hiesigen primlegirten JägercorpS wird der, nächsten Sonntag stattfindende erstmalige Auszug ein besonders festliches Geprägt erhalten, zumal zu er warten ist, daß ein großer Theil der um ihr Erscheinen an diesem Tag« gebetenen Nachbarvereine der Einladung Folge geben wird. Vermischte A. — Die deutsche Reichshauptstadt Berlin zählt gegenwärtig 1 700 000 Einwohner. — Aus der Provinz Schlesien, 16. Mai. Durch Blitz schlag wurden bei schweren Gewittern kurz vor den Pfingst feiertagen oder während der Feiertage gelödtet: eine Toch ter des Fleischers Scholz in Märzdorf (Kr. Grotikau) im Hause ihres VaterS, der Kutscher des Directors Bernhardi in Zalenze (Kr. Kattowitz) auf dem Wagen, eine Arbeiter frau in Ottomachau in ihrer Stube, die Frau des Bauern gutsbesitzers Schaworin (Kr. Trebnitz) am Waschfaß, ein siebzehnjähriges Mädchen in Hartliebsdorf (Kr. Haynau),