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TMeditimt, Druck und Verrlag von T. M. Gärtner t» Schneeberg. -»V. Prri» vterteljsthrlich 1 « hme dm Donnerstag, 1. März 1894. 1* Nächsten Zwönitz, am 24. Februar 1894. Zeidler. dauern lenden Folium 228 t heüte verlautbart tptmanuschaft Zwickau, am 24 Februar 1894 lir. Schnorr von CarolSfeld. 238,099 M. 46 Pf. 8». Der Stadtrath zu NeustSdtel. Bochmann, Stadtrath. Bekanntmachung. Der erste diesjährige Biehmarkt findet Freitag, den S März 18V4 Stättegeld wird nicht ethoben. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. EiNttÄblatt für die königlich«» und -ädttsch«» vehtrd«, in Sa«, «rtnhai», Hartenstein, U,ß«nm»m«stM Lößnitz, NenstLdtel, Gchueeberg, Gchwarzeuderg und »ildeuftlö. de- Handelsregister- für Neustädtel, Aue worden, daß, an Stelle des ausgeschiedenen l stadt, der Kaufmann Bernhard Löbner ir Firma geworden ist. Schneeberg, den 22. Februar 1894. hei «laste I 210,802 M. 79 Pf., - - II 25,296 - 87 - Für einen 16'/.jährigen großen stärken Arbeiten erfahren ist, suchen wir in einem la, weder sofort oder alsbald. 2 vr. von Woydt. Ländwirthsckaftlicher Arbeiter. ' - -ist lantzwirthsch« Freitag, den S. März 18S4, von Vormittags S Uhr ab solle» auf den vormals Meyer'schen Gutswiesen in Griesbach am Damme des söge- nannten Erlenteiches eine Parthie Erlen-, Fichten- und Eichen-Aeste, sowie Birken-, über die Ergebnisse der Sterbe- und Erbecaffe im Jahre 18»». 1 ., LuSgezahlt wurden a» die Erben von 27 im Jahre 1893 gestorbene« Mit gliedern 2327 M 20 Pf., d. i. durchschnittlich 86 M. 19 W. 2 ., An ZinS- «»d Erbegeldern find bi» jetzt gulgeschrieben ». jedem der Mitglieder des Jahrgangs 1881 18 M. 86 Pf., Zu Ostern diese» Jahre» kommen im »bererHebirgifchen Wa1se«ha«se L» Pöhla durch den Abgang der zu confirmirenden Zöglinge mehrere Stellen zur Erledigung. ««ordnungsgemäß werden die Ortsarmenverbände des diesseitige» Bezirkes hierauf ««ter Hinweis auf die Bekanntmachung der Königlichen KreiShauptmannschast Zwickau vom <28. Januar 1882 — Verordnungsblatt Derselben vom Jahre 1882, S. 8 fla. — mit dem Hinzusügen aufmerksam gemacht, daß etwaige Anmeldungen von zur Aufnahme geeigneten Kindern unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse spätestens am L4. März dieses Jahre- bei der Königliche« Kreishauptmannschaft zu bewirken sind. Zwickau, de» 26. Februar 1894. Königliche Amtshauptmaunfchaft. vr. Sch«orr von CarolSfeld. W. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschuffes Mittwoch, den 7. März laufenden Jahre-, Bormittags S Uhr, im Saale des amtShauptmannschaftlichen Dienstaebäudes. Eine Kompensation würden selbst seine Freunde in einer Währungsänderung erblicken. Aber sogar die WährungS- enquetekommission sei ja so zusammengesetzt, daß mehr als die Hälfte aus Gegnern jeder Währungsäuderung bestehe. Die agrarische Bewegung bestehe nicht nur in Deutschland. Um so weniger begreife er die mangelnde Berücksichtigung der Interessen eines Stande-, welcher der sicherste Hort gegen die Sozialdemokratie sei. (Lachen links.) Er könne nur bitten, seinen Antrag anzunehmen. Darauf nahm unter großer Spannung des Hauses das Wort Reichskanzler Graf Caprivi: Er betonte, daß dieser Vertrag eine Brücke schaffen solle für einen friedlichen Verkehr zwischen uns und Rußland. Zunächst müsse er den Insinuationen in der Presse entgegentreten, als ob Streitigkeiten zwischen den Bauleuten an diesem Vertrage herrschten. Man hätte wohl am liebsten gesehen, daß (er) der Bauleiter selbst von dem Gerüste falle. (Heiterkeit.) Der Bauherr sei aber fest überzeugt von der Nothwendig keit dieses Vertrages. Auch von den angeblichen Streitig keiten innerhalb deS preußschen Staatsministeriums sei nichts wahr. Dieses habe dem Entwurf einstimmig zuge stimmt und stehe für denselben Man» für Mann. Das selbe gelte vom BundeSrath. Auch über die Stellung Oesterreichs und Italiens habe man irrige Meinungen ver- breitet. Die leitenden Staatsmänner beider Staaten hätten ihre Freude über den Vertrag au-gedrückt. Wir wollen Erhaltung des Frieden-, Wahrung der deutschen Ehre und deS deutschen Ansehens. Der Dreibund verfolge snedliche Ziele. Und man werde nicht in Abrede stellen, daß auch dieser Handelsvertrag solchen friedlichen Zielen diene. Zu seinem Bedauern habe sich gestern «in Redner darüber an- ders geäußert. Man hake den Satz aufgestellt: politische Freundschaft und wirthschaftlich«' Feindschaft wären verein bar. Er wolle di« Möglichkeit nicht leugne». Er wolle aber nicht auf auswärtige BerhSÜniffe Bezug nehmen, sondern nur auf unsere innere». Habe nicht unsere wirthschaftliche Annäherung auch der politischen Vorschub Ü - - - .. . 'n ' - Eichen- und Fichtenstämme au den Meistbietenden an Ort und Stelle gegen sofortig« Baarzahlung versttigert werden. Schneeberg, am 27. Februar 1894. König!. Amtsgericht. Müller. - R. Konkursverfahren. - I» dem Konkursverfahren über da- Vermögen des Tischlermeisters Otto Her- mann Ramsbeck in Zelle ist zur Prüfung einer nachträglich angemeldeten Forderung Terixm auf den IVten März 18S4, Vormittags 10 Uhr Nor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst anberaumt. Schneeberg, den 26. Februar 1894. Lagesgeschichte. Deutschland. — In der gestrigen (58.) Plenarsitzung des Reichs tags wurde die Berathung des Handelsvertrags mit Rußland fortgesetzt und damit die Berathung des Antrages v, Kardorff, betr. die Zollzuschläge bei Valutadifferenz, nebst den bezüglichen Unteranträgen ver bunden. Zunächst erhält da- Wort zur Begründung seines Antrages Abg. v. Kardorff (Reichsp.). Er betont, -aß mit Recht gestern schon Graf Mirbach darauf hinge- wiesen habe, wie illusorisch alle Handelsverträge gegenüber Ländern mit schwankender Valuta seien. Sein Antrag helfe den nachtheiligeu Folgen ab, welche diese Valuta schwankungen für uns mit sich brächten. Sein Antrag richte sich überdies nicht einmal so sehr gegen Rußland, als gegen ander« Länder, so gegen Argentinien und In dien, deren Getreideeinfuhr nach Deutschland in der dor« tige» unterwerthigen Valuta eine starke Exportprämie be- fitze. Die Argumentation deS Freiherrn v. Marschall, daß der russische Roggen ja doch auf den Weltmarkt gehe und so auch bei unS die Preise drücke, sei nicht richtig. Der Roggenpreis häng« nicht so sehr vom Weltmärkte ab, denn Deutschland sei, wenn auch nicht der einzige, so doch der Hauptabnehmer für russischen Roggen. Die Hoffnungen, welche die Industrie aus den Vertrag setze, gingen zu weit. Die Industriellen würden sehr bald erfahren, mit welchen Schwierigkeiten d«r Export nach Rußland überhaupt ver- knüpft sei. Daß der Vertrag der Landwirthschaft große Opfer auferlege, sei zweifellos. Wenn Herr v. Stumm das Gegentheil nachweisen zu können glaube, so werde dieser Beweis sicherlich ein sehr hypothetischer sein. Herrn Rickert müsse er erwidern: Wenn Fürst Bismarck einen solche» Vertrag vorgelegt hätte, so würden wir zu ihm da» vertrauen gehabt haben, daß Fürst Bi-marck auch für Kompmfationen für die Landwirthschaft gesorgt hätte. Akt W-stz-l, Gerichtsschreiber des Königliche» Amtsgericht-. Holz Auktion. geleistet? Dieser Vertrag sei nur die Konsequenz früherer Verträge. Ihn nicht zu schließen, hätten wir um so weniger Grund, als er die Landwirthschaft nicht schä dige. Man habe sich gestern auf Fürst Bismarck bezöge». Jndeß bis 1879 hatte derselbe ja gar keine solchen Ver träge abschließen können. Wir haben den Wunsch, daß die deutsche Stimme im europäischen Konzert gehört werde. Wir spielen bei den Handelsverträgen eine führende Rölle. Und dansit könnte doch Deutschland zuftieden sein. Mr wollen die Kultur fördern und wir glauben, dem Anseh«» Deutschlands werde damit nur genützt. Wenn der Reichs tag den Vertrag nicht annehme, was würde dann eintre- len? Sicher die Fortsetzung des Zollkrieges. Wohl kei» Gegner des Vertrages werde diesen Zustand leichten Herzen» wünschen. Wie würden namentlich unsere Ostseeprovinze» geschädigt werden l Wie würde der Schmuggel wiederanf- leben und in seiner Folge Grenzstreitigkeiten ernster Art. Unserem Handel würde eine hohe chinesische Mauer erwach sen. So günstige Umstände wie jetzt kehrten nicht witder. Der Grenzschluß würde weiter gehen, er würde sich auch auf die Menschen ausdehnen bei solchem hermetische Ver schluß. Wenn wir die Hand Rußland- jetzt werde nicht der PanslaviSmus dann erst acht ww werde dann nicht erst recht eintreten, wä- man des Vertrages und der dadurch Venne Stärke Rußlands Voraussage? Ueb.» brauche er kaum zu sprechen. WaS darüber zä W», fei schon gesägt oder werd« noch in der Kommission besser gesagt werden, als hier. Der Vertrag sei da» lttzte Glied in der Kette. Die Organe einer gewissen Partei stellen m» jetzt schon den früher geschmähte» österreichischen Tarif al» Muster hin. Aber wir thun doch nichts, al» daß wir unsern Konventionaltarif noch einmgl veckaufen, cm Ruß- land, und dafür, ohne einen, weiteren Areis za zahle», Vortheile von Rußland eintauschen. Daß wir Roggen nicht nur au» Rußland beziehen, sonder« von alle« Thei- len des Weltmarktes, zeig« doch Lie Statistik, zeig« da» d. - - - - 1882 11 7« o. - - « - S 1883 11 - 1 ck. » s - 1884 8 - 9» ». - H 1885 7 - 82 k. -- - -- - 1886 6 - 55 r- - s - - 1887 5 70 d. - - * 1888 4 - 6» i. » - - 1889 3 - 61 k. » s - 1890 2 B . 9b l. - - - s 1891 1 - 71 m. - - - - - 1892 — - 37