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Expedition, Druck und Verlag »an T. M. Gärtner in Schneeberg. «0 Phn-lne i'rei« ytertrljihrltL 2 Leschner. Zeudler, »ereln »nt umwoll- s» initz, Schroth ldtel !er. rufen. Bor- and. Schneeberg . — Auf orftand. 1 Mark eben. , Aue. HMrn Gewerbschule, dieBaugewerken-, Färber- und Seifensiederschule, sowie die Ab- theilung der Werkmeisterschule für Elektrotechnik eröffnen ihre Kurse zu Michaelis. Ge- such^n^nähereAuskunf^übe^i^ei«^elue^Abtheilungen^i^be^>esouders^^ Vorm» und Festtag«. iden, Nach- »e» Hoch- 'N und sin- hehrwürdige die während durch er- ;öht wurde, -raue» für rlayes und Ithe Mor- ündern und ß wir auS- ein reicher 2 Reumeister, D J-Hrgang. v Hüttel, e. eibche« l. g, Parterre. Bürgerschule zu Aue. Die Anmeldungen für unsere Elementar-Klassen werden erbeten für die Einfache am 22. Jan. zw. 1 und 3 Knabe«, 3 und 5 Mädchen, für die Mittlere am 23. Jan. zw. 2 und 3 für die Höhere am 23. Jan. zw. 3 und 4. Anmeldungen — hiesiger wie auswärtiger Kinder — für die übrige« Klassen der Mittlern u. Hvhern werden von dem Unterzeichneten an jedem andern Tage ent» gegengenommrn. , .. ^Dn-HSHnn-verfolgt in Klasse III die ZiM lm SrM Realgymnasiums. Aue, den 13. Januar 1894. Tage-geschickte. Deutfchlaud» — In der gestrigen (25.) Plenarsitzung des Reichs tages, welche Präsident v. Levetzow um 1 Uhr 20 Min. eröffnete, wurde nach Erledigung geschäftlicher Angelegen heiten zunächst das auf der internationalen Sanitätskon ferenz zu Dresden am 15. April unterzeichnete Ueberein kommen in dritter Berathung definitiv ohne Debatte ge nehmigt und dann die erste Berathung des Entwurfs eines Tabak st euergesetzes fortgesetzt. Der erste Redner ist heute der badische Bevollmächtigte v. Jagemann, welcher zugiebt, daß in Baden eine große Erregung wegen der Bortage herrsche, aber auch mit Befriedigung konstatirt, daß die Opposition gegen dieselbe hier im Hause sich nicht auf ein« reine Negation beschränkt habe. Ebenso sei all seitig das Bedürfniß anerkannt, daß man der Landwirth- schaft zu Hülfe kommen müsse. Das Werthsteuersystem sei entschieden ein Fortschritt auch im Interesse der Haus industrie. Die Werthsteuer lasse sich bequem abstufen und treffe die einzelnen Klassen der Konsumenten nicht so un gleich, wie die Gewichtssteuer. Die mittlere und kleine In dustrie, die hier in Frage komme, könne der vollen Sym pathie der verbündeten Regierung versichert sein. Was dir Händler betreffe, so könnten sie nach § 27 der Vorlage ihre Borräthe in öffentlichen Lagern belassen; die Ueber- wachung dieser Lager werde zudem gebührenfrei erfolgen. Denn was Abg. Frhr. von Stumm über die allgemeinen Grundsätze der Steuerpolitik der verbündeten Regierungen gesagt, rönne er nur bestätigen. Erhebliche Arbeiterent- lassungen würden überhaupt in Folge des Gesetzes nicht eintreten, und dann auch nur während des Uebergangs stadiums. Die Folge der Ablehnung des Gesetzes würde lediglich die sein, daß der Zweifel über die Entscheidung betreffs der höheren Belastung des Tabaks fortdauerte. Die Vorlage werde durch ihre zweckmäßigen Bestimm ungen zu einer Erweiterung des inländischen Tabaks- baueS führen. Die Tabaksbauer begännen auch bereits, sich immer mehr mit dem Gesetze zu befreunden. Er er kenne in dem Uebergang von dem die Landwirthschaft schädigenden und der Industrie nicht nützenden Gewichts steuersystem zu dem Werthsteuersystem eine Reform von wirthschaftlicher und sozialer Bedeutung. Auch ohne die nächsten Anlässe zu diesem Entwurf hätte man das Werth- system einführen müssen. Wolle man durch Verwerfung der vorliegenden Steuerpläne es etwa dahin bringen, daß jeder Einzelstaat für sich die Steuerbelastung regele, so daß sich die allerverschiedensten Systeme ergeben würden? Das würde doch einer Abdikation des Reichstags gleich- kommen! Er könne nach alledem, nur die Annahme der Vorlage empfehlen. Der erste Redner au- dem^Hause war der Abgeordnete gierungen sei, wenn man auch nicht mit allen Einzelheiten, namentlich bezüglich der Kontrolle, einverstanden sein könne. Die Agitation gegen das Gesetz ist erklärlich, aber Ueber- treibungen sind nicht zu billigen. (Zurufe: Bund der Landwirthe!) Der Bund der Landwirthe ist doch nur ein sanfter, schwacher Waisenknabe dagegen. (Heiterkeit.) Zwei- sellos würden Arbeiter-Entlassungen vorübergehend statt- haben und wohl 10 000 Arbeiter bettoffen. Trotz dieser und anderer Bedenken sei seine Partei der Ansicht, daß der Tabak jedenfalls mehr bringen müsse. Er glaube aller dings auch, daß noch andere, kleinere Steuern, sogenannte Luxussteuern, eingeführt werden können. Es sei eine Ano malie, daß in Deutschland die Tabaksteuer so niedrig sei. (Lachen links.) In allen Kreisen Deutschlands sei man von der Nothwendigkeit der stärkeren Heranziehung des Tabaks überzeugt. Man spreche nur immer von der Pfeife des armen Mannes, aber nicht von dem Fläschchen des armen Mannes (Widerspruch links), und doch sei der Schnaps wenigstens für die Landarbeiter gesünder als der Tabak. Abg. Meister (Soc.) führt aus, nicht die großen Fabrikanten, sondern die Tabakarbeiter seien es, denen der Brotkorb höher gehängt werde. Deutschland sei fast noch das einzige Land, wo auch der Arbeiter noch eine Cigarre sich leisten könne. Jetzt wolle man dem Arbeiter auch das noch nehmen. Die von der Regierung angenommenen Löhne seien unrichtig. Die Arbeiterkreise nehmen an, daß 50000 Arbeiter dauernd brotlos würden. Die Arbeiter- entlassungen würden auf den Lohn drücken. Die Aussicht auf billigere Arbeitslöhne veranlasse wohl auch den Frhrn. v. Stumm, für die Vorlage einzutreten, da er hoffe, daß dabei auch für ihn billigere Arbeiter abfallen würden. (Präsident ruft den Redner zur Ordnung, weil diese Aeußer- ung eine Beleidigung für den Abg. Frhrn. v. Stumm ent halte.) Die Partei lehne die Vorlage ohne Kommissions- berathung ab, befürworte dagegen die progressive Reichs einkommen- und Erbschaftssteuer. Preußischer Finanzminister Dr. Miquel erklärt gegen über dem Vorredner, daß von den Fabrikanten, die er ge sprochen habe, kein einziger aus Mannheim sei. Von den Fabrikanten habe er nie Rathschläge über die Arbeiter ein- gezogen. Hierauf wird die Berathung auf Sonnabend ver tagt. (Außerdem dritte Berathung des HandelSprovisoriumS mit Spanien.) — Prof. v. Sybel, der Direktor der Staats archive, wird, wie das „Volk" erfährt, binnen kurzem au» dem Staatsdienst scheiden. Neben dem hohen Alter von 76 Jahren soll die ablehnende Entscheidung des Kaisers gegen das zur, Prämiirung mit dem Verdun» Preis vorgeschlagene Sybelsche Werk „Die Begründung des Deutschen Reichs" den Anlaß gegeben haben. zugebeu sind wolle man an die Direktion der Technischen TtaatSlehraustal te» 1« Chemnitz r chten. Regierungsrath Professor Berndt. Bürgerschule Schwarzenberg Die Anmeldung der zu Oster« d. I. schulpflichtig werdende« Kinder — d. i. derjenigen, welche bis dahin da- 6. Lebensjahr erfüllen — soll Mittwoch, de« 31. Januar 1834, von nachm. L Uhr an stattfinden. Auf Wunsch der Eltern oder Erzieher dürfen auch diejenigen Kinder aufgenom- men werden, welche bi» zum 30. Juni a. c. das 6. Lebensjahr vollenden. Für alle Kinder ist bei der Anmeldung (nicht erst bei der Aufnahme) der Impfschein, für die nicht in der Parochie geborene« a«ch das Eeburts- ««d Taufze«gnis vorzulegen. Meldungen durch Kinder sind unzulässig. Schwarzenberg, den 5. Januar 1894. Bremens, Herr Frese (Freis. Verngg.), der den Ausführ- ungen des badischen Ministers gegenüber fachmännische Ein; Wendungen machte. Er warf den Regierungsvertreterin vor, den überaus erheblichen Unterschied zwischen der Zigarren- und der Rauchtabak-Fabrikation nirgends beachtet zu haben. Zur Verarbeitung von 36000 Zentnern Rohtabak brauche ein Fabrikant von Rauchtabak 200 Arbeiter, ein Zigarren - fabrikant 5000 Arbeiter. Die neue Vorlage treffe auch die Arbeitslöhne, Norddeutschland habe 104000, Süddeutsch land 45 000 Arbeiter, sobald eine Verschiebung der Indu strie zu Gunsten des Südens, der ja wenig ausländischen Tabak verwende, eingetteten sei, müßte eine starke rückläu fige Lohnbewegung im Norden folgen. Der Konsum werde genau um die Summe von 50 Millionen, die die Vorlage fordere, zurackgehen. Aus einem erlaubten Genußmittel werde der Tabak zu einem unerlaubten Verdruß'mittel her untersteigen. Entlassungen von Arbeitern seien schlechthin nicht zu verhindern, sobald die Vorlage Gesetz würde. Für Bremen insbesondere bedeute der Vorschlag einen schweren Schlag, wie Herr Miquel von einer Wahrung des Födera tivsystems sprechen könne in Verbindung mit diesem Gesetz, das könne er als Bremenser nicht verstehen. Mit beson derer Lebhaftigkeit eiferte der Redner gegen die Konttolvor- schriften, dabei käme man schließlich zu russischen Zuständen. Unterstaatssekretär v. Schraut erklärt, der Vorredner habe immer nur von den Tabakfabrikanten gesprochen, aber vom Interesse der Tabakpfl-nzer nichts gesagt. Die Zahl der Tabakpflanzer habe Anter der gegenwärtigen Steuer um 7000 abgenommen.-, Die jetzige Tabaksteuer belaste gerade die Tabakpflanzer; unerhört. Der Konsum sei trotz Erhöhung der Tabaksteuer im Jahre 1873 nicht zurückgegangen. Die Mehrbelastung der gangbarsten Sorten sei so gering, daß auch jetzt ein merklicher Konsumrückgang nicht zu befürchten sei. Durch die in der Vorlage vor gesehene Relation werde das Verhältniß zu Gunsten der inländischen Produzenten verschoben. Auch die vorge schlagene Besteuerung des vorzugsweise aus inländischem Tabak bereiteten Pfeifentabaks begünstige die inländische Produktion. Was die Tabakeinfuyr anlange, so beweis« die Statistik, daß dieselbe immex mehr gestiegen ist. Das Ausland hgbe eben einen Theil des Zolles effektiv über nommen und werde auch an de^ Tragung der Mehrkosten sich betheiligen. Ueber die Konttolvorschrffttn lasse sich in der Kommission reden. Bisher hätten die Fabrikanten jeder Konttole entbehrt; daher sei ihnen eine solche jetzt unbe- quem. In der Kommission werde sich Nachweis«« lassen, wie übertrieben und unbegründet alle Prophezeihungen gewesen; die sachliche Prüfung der Vorlage werde ergeben, daß der Tabak ein ^ehr steuerfähiges Objekt sei und daß der vorgeschlagene Weg der beste sei. Abg. Gescher (d.-kons.): Seine Partei sei der Ueber- zeugung, daß der Entwurf «in glücklicher Griff der Re- Gareis. W^ Technische Staatslehranstalten in Chemnitz. Am S. April I8V4 beginnt ein neuer LehrkurS der Abtheiluuge« der K ö - »igliche« Höher« Gewerbfchule für mechanische und chemische Technik, sowie für Elektrotechnik und der Abtheilnng der Königliche« Werkmeisterschule für mechanische Technik. z 7 Uhr an ithete. n tendrock. vfe!d. m Ball, nstem. Lötzsch. Sanulag, 14 Jauuar 1894 I f o- j Walch'/ GrzgebUolksfreund Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. Htt-blaU für di« königliche« ««d städtische« Behörde« i» Aue, Grüuhain, Harieastein. Jo-a««ge»rgeuft Lößnitz, Reustädtet, Gchue^rir, Schwarzenberg und Wildenfels. I wunt«« k«rtt»»t «m »«»Ick, 1894. »k»lä unä prummloe. »sth««s.) Januar: aldiui, berhanpt- ich: «e Fra«, bittet ermeier. pbe - vom 1ten t bei I, Wildeuau nberg. Speise» Di« unterzeichnete Königliche AmtShauptmannschaft nimmt Veranlassung, den nachstehenden Erlaß nochmals zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Königliche AmtShauptmannschaft Zwickau, den 12 Januar 1894 Ür. Schnorr v. Carolsfeld. Anläßlich der in nächster Zeit wieder beginnenden GeflügelauSstellungeu wird hiermit das Tabakrauche« i« de« A«Sstell««gSrS«me« verböte«. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 15 geahndet werden. Die Ortsbehörden werde» ««fgefordert, für strenge Durchführung dieses Ver bote- besorgt zu sein. Zwickau, den S. Januar 1886. Königliche AmtShauptmannschaft. (gez.) v. Bose. Die noch rückständigen Gtadtaulage« auf das Jahr 1893 sind zu Vermeidung zwangsweiser Beitreibung nunmehr bis längstens zum 18. Januar 1894 anher abzuführen. Gegen die Echulgeldrestante» wird nach dem IS. Januar d. I. mit der sofortigen Zwangsvollstreckung vorgegangen werde». Schwarzenberg, am 12. Januar 1894.