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Expedition, Drück mb Verlas von T. M. GiME in Schueebedg. Rr. 276. I Zeidler. Gareis, Bürgermstr. «scheint läßlich mit Ausnahme der Sorui- nnü Festtage. Breis vierteljährlich r Marl 80 Pfennige. Nutzholz - Auktion. Am Sonnabend, de« L. Dezember d. I., von Nachmittags L Uhr an, sollen vor dem hiesigen städtischen Hospitale 4» Stück lindene Nntzhölzer von 8 bis 76 Tentimeter Stärke und 1,. bis 6 Meter Länge (zusammen 6,., Festmeter), sowie LV Stück eichene Nutzhölzer von 10 bis 40 Lenümeter Stärke und 8 b» 16„ Meter Länge (zusammen 7,„ Festmeter) meistbietend gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Die BersteigerungSbedingungen werden an Ort und Stell« bekannt gemacht. Zwönitz, am 23. November 1893. Bekanntmachung. Für die bevorstehende Ergänzungswahl der Stadtverordneten in Schwarzenberg ist die Liste der stimmberechtigten und wählbaren Bürger aufgestellt worden und liegt solche vom LS. November bis 13. Dezember 18S3 in der hiesigen Rathsexpedition zur Einsicht aus. Es steht jedem Betheiligten frei, bis zum 5. Dezember d. I. gegen die Wahlliste beim Stadtrathe Einspruch zu erheben, über welchen dann vor dem 13. December dem Einsprechenden die Entschließung des Stadtraths eröffnet werden wird. Schwarzenberg, am 25. November 1893. Das Programm, mit dem das Ministerium Windisch- grätz sich dem österreichischen Abgeordneten- und Herren hause präsentirt hat, fand allgemeine Zustimmung, ausge nommen natürlich bei den Tschechen und ihrem Anhang. Eine Entwickelung ihrer Oppositionsstellung hat man den selben aber nicht gestattet, weil die Parole des neue» Ministerium „Friede" heißt, und nicht „Kampf". Vollkommen freiwillig ist das italienische Ministerium Giolitti von der Bühne abgetreten, u. z. »eit früher und aus anderen Ursachen, als man erwartete. Der Mi nisterpräsident Giolitti hat die Erregung, die durch die Verlesung des Berichtes der parlamentarischen Untersuch ungscommission für die Bankfrage hervorgerufen worden ist, zum Anlaß seines Nücktrittes genommen, um sich als einfacher Abgeordneter in voller Freiheit über den Be richt und die darin erwähnten Vorgänge aussprechen zu können. Der Bericht enthält so scharfe Spitzen gegen die Regierung und namentlich gegen Giolitti selbst, daß beide klug daran gethan haben, weiteren stürmischen Sitzungen » der Kammer durch freiwilligen Rücktritt zuvorzukomm«. Nach den vorliegenden Mittheilungen schemt der Bericht gegen Giolitti sehr streng zu sein, aber doch nichts erweis bar Belastendes gegen ihn vorzubringen, wenigstens nichts, was ihn mehr belastete wie seine Vorgänger Rudini und Crispi. Deshalb wäre es immerhin möglich, daß Giolitti die Vorlegung und Verlesung des Berichtes gleich bei Er öffnung der Kammer benutzt hat, um das Ministerin» aus den Wirren zu befreien, die eS bedrohen. Zunächst entsteht die Frage, wer die Nachfolge Giolit tis antreten wird. Es wird bekanntlich von einem neu« Ministerium Rudini gesprochen. Das erscheint indeß kau» zutreffend. Vielleicht handelt eS sich lediglich um ein Ueber- gangSministerium, einen Platzhalter für Crispi. Und ver- muthlich ist Crispi selbst auch gar nichts daran gelegen, die ferenz soll Mittwoch, den 13. December 1893, im minster Palace Hotel abgehalten werden. 2. Die Leute nehmen sofort bis zum 1. Februar 1894 die Arbeit zum alten Lohnsatz wieder auf. Alle Zech« sollen, soweit möglich, sofort wieder in Betrieb gesetzt und den Leuten keine Hindernisse bei Wiederaufnahme der Ar beit in den Weg gelegt werden. Sämmtliche Zeitung« beschäftigen sich mit dem Ende des Kohlenstrikes. Daß der größte und verhängnißvollste Streit zwischen dem Capital und der Arbeit, der je in England gewüthet hat, beigelegt ist, wird von Allem mit Freuden begrüßt. Die Arbeitervertreter begrüßen die Lös ung als den größten Sieg, den die Arbeit bis jetzt erfocht« habe. Sie nennen ihren Kampf die Schlacht von Mara thon für den Lebenslohn, und halten die Frage des Le benslohnes für erledigt, wenn auch in dem Ausgleich davon nicht ausdrücklich die Rede war. Daneben wird hervorge hoben, daß die Kohlenindustrie in Anbetracht ihrer Wich tigkeit eine besondere Stellung beanspruche, jedenfalls scheine der Waffenstillstand bis Ende 1894 gesichert. Die unbe- theiligten Zuschauer sind indessen weniger optimistisch; sie fragen, ob die zukünftige Entscheidung des Versöhnung»- amtes Zwangskraft haben werde. fühlt, wie Herr Richter, dessen bombastische Parteinahme für die Regierung sich-auSnahm^wie «in- wildes Prairie- Pferd, das die hohe Schule gehen soll. Noch wunderlicher nahm sich Herr Rickert aus, wenn er den sehr überraschen den Liebeserklärungen des Reichskanzlers an die Land- wirthschaft und den Essaies des Staatssekretärs von Mar schall auf statistischem Gebiete aufdringlichen Beifall klatschte oder sein Gefolge anleitete, die durchaus sachlich« Aus einandersetzungen des Grasen Limburg - Stirum — eines Mannes, der um seiner freien Meinung willen Amt und Karriere aufgab — durch poltronhafte Unterbrechungen und persönliche Jnvectiven zu stören. Die Vertreter der Freikonservativen und Nationalliberalen sprachen am ruhig sten zur Sache und nahmen, wenn auch keinen unbedingt zustimmenden, so doch einen versönlichen Standpunkt zu den Vorlagen ein, indem sie die durch die früheren Han delsverträge geschaffene vollendete Thatsache als bindend anerkannten. Die Frage der Gewerkschaften hat nach der Rolle, die sie auf dem Kölner Parteitage spielte, sowie nach den Erörterungen zu schließen, die ihr jetzt in der sozialdemo kratischen Presse, und namentlich von Bebel selbst, gewid met werden, für die Zukunft der deutschen Arbeiterbeweg ung anscheinend eine weit größere Bedeutung, als die Führer der „Zielbewußten" zugeben wollen. Der darüber ausgebrochene Streit dreht sich bekanntlich darum, ob die Arbeiter in der Erwartung der Segnungen des Zukunfts staates auf jeden Versuch, ihre Lage innerhalb der heutigen Wirtschaftsordnung zu verbesse«, verzichten sollen oder nicht. Den Gewerkschaftlern erscheinen die Verheißungen des Zukunftsstaates zu unbestimmt und zu fernliegend, als daß sie darüber die dringendsten Anforderungen und Be dürfnisse der Gegenwart völlig außer Acht lassen möchten. Bebel will sie deshalb schon gar nicht mehr als Sozial demokraten, sondern nur als „sozialistisch angehauchte Sozialreformer" gelten lassen. Aber da zu den Gewerk schaften gerade der tüchigere und aufgeklärtere Theil der Arbeiter gehört, so könnte ein Zerwürfniß zwischen diesem und der sozialdemokratischen Führerschaft immerhin auf die weitere Entwickelung der Arbeiterbewegung in Deutschland von großem Einfluß sein. Die unter Leitung Lord Roseberys im Londoner aus wärtigen Amte abgehaltene Conferenz zur Beilegung des Ausstandes der englischen Kohlenarbeiter hat bekanntlich ein« vollen Erfolg gehabt. Nach sechzehnwöchigem Feiern werden die großen Zechen in Uorkshire, Lancashire, Cannock Chase und überall sonst den Betrieb heute aufnehmen. Die Ausgleichsbedingungen sind die folgend« : 1) Es ist sofort wenigstens für ein Jahr ein Schieds gericht einzusetz«, aus je 14 Vertrete« der Meister und der Arbeiter bestehend. Sie haben beim ersten Zusammen treten einen unabhängigen Vorsitzenden zu erwählen und, im Falle des Mißlingens, den Sprecher des Hauses der Gemeinen zu ersuchen, ein« zu ernennen- Der Vorsitzende hat die entscheidende Stimme. Diese Behörde soll die Vollmacht haben, von Zeit zu Zeit am und vom 1. Feb ruar 1894 ab den Lohnsatz zu bestimmen. Die erste Con- Lagesgeschichte. Schneeberg, am 29. November. Wochenschau. DaS Befinden Sr. Majestät des Königs hat sich er freulicher Weise zusehends gebessert, so daß die vollkommene Genesung nicht lange mehr auf sich warten lassen wird. Die 2. Kammer hat den Etat in Angriff genommen, der freilich nicht ebenso günstige Aussichten bietet, wie in den vergangenen Jahren, aber doch weit davon entfernt ist, irgend welche Besorgnisse einzuflößen. Die Partei- Redner »ahmen im Allgemeinen eine wohlwollende Halt ung zu demselben ein, natürlich die Sozialdemokrat« aus genommen. Von mehreren einflußreichen Seiten wurde gegen den Fortfall der Dotationen für die Schulgemeinden Verwahrung eingelegt. In der Freitagssitzung gelangten die 3 Interpellation« Mehnert, Kühlmorgen und Colditz zur Verhandlung. Der Versuch der Interpellanten, die Regierung für stärkere Heranziehung de» Börsenverkehrs, für Schonung resp. Freilassung des Tabaks und Aufhebung aller indirekten Steuern zu erwärmen, hatte keine greifbare Wirkung. Nachdem der Bundesrath schlüssig darüber geworden ist, steht dm Einzelregierungen keine Einwirkung auf jene Vor lagen mehr zu. Im Reichstage ist der Platz, wo da» Wort ergriffen werden muß. Dieser hat vom Donnerstag bis Sonnabend die sog. kleinen Handelsverträge in Angriff genommen. Die Aus sicht« derselben sind sehr zweifelhaft, weil sie als Mauer brecher dienen müssen für ihren nachgeborene» größeren Bruder, den deutsch-russischen Vertrag. Herr von Plötz sagte sehr richtig: haben wir die kleinen gutgeheiß«, so sind uns für den großen die Hände gebunden. Wer weiß, ob da» nicht gerade die Absicht ist? Hat man doch schon genugsam erfahr«, wie schwer es ist, sich den Eonsequenzen der Verträge von 1891 zu entziehen. Wo wir nicht be reitwillig anderen Staaten dieselben großen Zugeständnisse machen, wie z. B. Oesterreich-Ungarn, da laufen wir Ge fahr, »ns recht ernstliche und überflüssige Feinde zu erwecken. Folgerichtig war denn eigentlich auch nur von den altemund den Lustigen Handelsverträgen, undwenig Vonden« mitSpanien, Serbien und Rumänien die Rede. Könnten diejenigen mit Oesterreich-Ungarn, Italien und der Schweiz nochmals zur Vorlage kommen, so würden sie bei dex heutigen Kenntniß der Folgen nie vom Reichstage sanktionirt werden. Darum traf Gras Kanitz auch dm Nagel der Frage auf den Kofff mit seiner freilich nicht emp gememten Aufforderung, mit Oesterreich-Uugarn behufs Aufhebung deS Vertrages in Unterhandluug zu treten. Wenn sich das überhaupt thun ließe, wäre es allerding» das beste; denn jene Verträge hab« uns die Möglichkeit freier Entschließungen unseren andere« Handelsnachba« gegenüber genommen. Eine Zwangslage wird von der anderen Überboten, und die konservativste regierungsfreundlichste Gesinnung wird, wenn sie noch das Mögliche zu retten suchen will, in die Oppo- fttion gedrängt, in der sie sich nicht so wohl und zu Hause Bekanntmachung, Len Bebauungsplan für Leitelshain betr Der Gemeinderath zu Leitelshain beabsichtigt, dm allgemeinen Ortsbebauungs- pla« für Leitelshain auch auf das westlich der Leipziger Straße gelegene Gelände aus zudehnen. Der über diese Erweiterung aufgestellte Plan liegt «bst den so»stigen Unter lag» bei der Königlichen Amtshauptmannschaft zur Einsichtnahme aus und sind etwaige Widersprüche gegen die beschlossene Erweiterung, bei deren Verlust binnen 14 Tagen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anz»bringen. Zwickau, den 23. November 1893. Königliche Amtshauptmannschast .vr. Schnorr von Carolsfeld. Korbholz Bersteigerrmg auf Sofaer Staatsforstrevier Donnerstag, de« so. November 180», von BormtttagS O Uhr a« komm« im Gasthofe „zur Sonne" in Sosa 188 Stück fichtene Korbholzstämme von 14 bis 32 em. Mittmstärke Abtheilung 8,16 u. 36 meistbietend gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen zur Versteigerung. Svnigl. Forstrevierverwaltuug Sofa u. König!. Forstrentamt Eibenstocks Höpfner. am 2b. November 1893. Wolfframm. I Dienstag, 28. Novbr. 1893. I I g-Aw« GrzgebNolksfrrund. Tageblatt für Schneeberg und Amgegend. ÄMkAhlakk für die königliche» »ad städtische» Behörde» tu Aue, Srkahai», Hartenstein, Johanngeorgenstadt» Lößnitz, Neustädtel, Echueeberg, Schwarzenberg und Wildenfels.