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le «g. «gp^ttto», kW«« mck Bwla, von C. M. «1»« t» Schamberg. I Dienstag, 14. Novbr. 1893. I Rr. 265 D p!I 4 -4 fert s -1 ). en, de, en, de. M 4z 4^. 2s2sss iSttchcint täglich mit Uutnahmc der Prrl» vicrteljtihrlich I Marl 80 Pfennige w Psamige, dir zweispaltig« geil» amtlicher Inserat. 85 Pfennig« Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das vermögen des Fabrikant Earl Gustav den Sturz des CabinetS Wekerle und den Zerfall der libe- ralen Partei als ein schweres Unglück betrachtet hätte, al ben Anfang unklarer Verhältnisse und einer düsteren Zu kunft. DaS Cabinet Wekerle vertraue nunmehr der eigene« Kraft und der Macht der von ihm vertretenen Grundsätze. Die Bahn sei frei, und die ungarischen Staatsmänner würden sie gewiß mit Zuversicht und Entschlossenheit be treten. Vor ihnen thürme sich kein Hinderniß auf, vor dem sie zurückweichen müßten und auf dem die bunt zu sammengewürfelte Opposition voreilig schon emporklimmen wollte. — Die magnatische Opposition hat zwar noch nicht die Waffen ganz gestreckt, aber es ist wohlkauman zunehmen, daß sie es im Widerspruche mit der öffentliche« Meinung und dem Willen der Krone wagen wird, die Ehe gesetzreform aufzuhalten. Denn wenn sie wiederum mit der Behauptung hervortreten wollte, die Ikone habe n«r widerwillig ihre Einwilligung zur Einbringung des Ehe gesetzes gegeben und die Regierung hab« die Krone in einen GewiffensconM. gebracht, dann würde Mmisterpräsi- dent Wekerle solch« Behauptungen mit vollem Recht« als das bezeichnen können, was sie sind: als Mißbrauch des Namens der Krone, die sich offen an die Seite ihrer Räthe gestellt hat. Das griechische Ministerium hat sich trotz vielen Ba- lancirens nicht halten können; es demissionirte am Don nerstag, und der König beauftragte Trikupis mit der Neu bildung des Cabinets. Deutschland. Berlin, 10. Nov. Die unerwartete Demission des Vize-Admirals Schröder ist einigermaßen aufgefallen. Die „Voss. Ztg." schreibt.dazu, es habe den Anschein, als ob die Führung der großen Flottenmanöver in diesem Herbst unter keinem guten Stern gestanden wäre. Von den die einzelnen Divisionen befehligenden Geschwaderchefs sei: 1. Vize-Admiral Schröder zur Disposition gestellt, 2. Kontre- Admiral Karcher, Chef der II. Panzerdivision, von diesem Kommando entbunden und durch Kontre-Admiral v. Diedrichs ersetzt. 3. Kontre-Admiral v. Pawelsz, Chef der lll. Division, zur Disposition gestellt worden. Nur Kontre-Admiral Thomsen, der während der Manöver die vierte Division befehligte, hab« unmittelbar nach Schluß der Manöver eine höhere Ordensdekoration erhalten. Es sei anzunehmen, daß auch die nächsten Wochen erneute Personalveränderungen in den höheren Kommandostellen bringen würden, die allerdings in erster Linie in Beförder ungen bestehen dürften. Vice-Admiral Schröder steht erst im Anfang der fünfziger Jahre. Berlin, 11. Nov. Nachdem das im Judenflinte«- Prozeß wider Ahlwardt gefällte Uriheil rechtskräftig ge worden ist, war mit den Ueberbleibseln des Prozesses auf zuräumen. In den Verwahrungskammern des Gerichtes lagen noch 50 000 beschlagnahmte Judenflinten-Hefte, die nach dem rechtskräftigen Urtheile vernichtet werden mußten. Das ganze Material wanderte, wie die „B. Pr." berichtet, in die Heizung des Gerichtsgebäudes. Zum großen Theil« waren di« Druckbogen noch nicht gefalzt und geheftet, ganze Ballen verschlang das Feuerloch eines riesigen Dampf kessels. Da Papier aber sehr langsam verbrennt, so dauerte die Verbrennung drei Tage. Der Dampfschornstein auf dem Kriminalgerichte warf zuweilen derartige Rauch- und Aschenmengen aus, daß die nächste Umgebung von weißen Flocken wie nach einem Schneefalle bedeckt war. Einmal erkundigte sich sogar die Polizei danach, ob ein Brand ausgrbrochen sei. Die Verbrennung fand unter strengster Aufsicht statt. Am Mittwoch wurden der Firma Ludwig Löwe die Bücher — ein ganzer Wagen voll — ausge händigt, die während de- Prozesses beschlagnahmt worden waren. München, 11. November. Den „Neuesten Nack richten" zufolge hat der Prinzregent den Prinzen Leopold zum Generalinspekteur der bayerischen Armee ernannt. Vi klingen, 11. Novbr. Bei der gestrigen Ersatz wahl im 2. badischen Wahlleise (Bonndorf, Donaueschin- Tagesgeschichte. Schneeberg, am 12. November. Wochenschau. Das Interesse der Gegenwart ist nicht von den Er scheinungen der Vergangenheit, sondern von den Bilder« in Anspruch genommen, die die nächste Zukunft vor uns auftollen soll. Hier und da ist schon mit dem Anschein des Halbamtlichen der Schleier gelüftet, welcher die Reichs- Finanzvorlagen vor den Augen der neugierigen Menge verbirgt, die sich gerne früh genug, so lange sie ihre Reichs boten noch zu Hause hat, eine Idee davon machen möchte, auf welche Weise sie ihr Geld z« den nothwen digen Millionen hergeben soll. Aber diese Offenbarungen geschahen leider immer nur in homöopathischen Dosen, wie solches seit einigen Jahren Mode geworden ist, und durch eine nicht verantwortliche Quelle. Uns wundert, daß Herr Miquel zu solchem Bersteckenspiel seine Zustim mung gegeben . . , Ganz vortrefflich ist das Ziel, welches der Gesetz entwurf über die anderweite Regelung des Reichsfinanz wesens im Auge hat; aber der Weg, den er einschlägt, ist wenig erfreulich. Das Ziel ist, die Einzelstaaten nicht nur von der Gefahr, zu den Ausgaben des Reiches aus ihren Mitteln beisteuern zu müssen, zu befreien, sondern ihnen auch eine Einnahme vom Reiche in einem bestimmten Mindestmaße zu sichern. Matrikularbeiträge in dem Sinne, wie ihn die Reichsverfaffung kennt, sollen nicht mehr nvthig sein; dagegen soll der seiner Zeit mit der Franckensteinschen Klausel verfolgte Gedanke einer reich licheren Versorgung der Einzelstaaten aus den Steuer quellen des Reiches durch die Einführung einer festen Dotation erst seine vollständig gesicherte Verwirklichung erlangen. Ist es aber zur Erreichung dieses Zieles noth- wendig, den schwerfälligen Apparat einander paralysirender Matrikularbeiträge und Ueberweisungen, wie er durch die Franckenstein'sche Klausel geschaffen worden, noch künstlicher und verschrobener und obendrein noch verfassungswidriger zu gestalten? Die Franckensteinsche Klausel ging gegen die Ver fassung, indem sie Erträge der Zölle und der Tabaksteuer, welche nach Art. 38 der Verfassung hätten in die Reichskasse fließen müssen, den Einzelstaaten überwies und dadurch die Forterhebung von Matrikularbeiträgen nothwendig machte, während dieselben nach dem Geiste der Verfassung gar nicht hätten in Anwendung kommen dürfen. Immerhin aber behielten die Matrikularbeiträge, nachdem die Ver fassung auf diese Weise thatsächlich abgeändert war, ihre ursprüngliche Bestimmung, der bewegliche Factor in der Balancirung des Reichsetats zu sein, die Ausgaben des Reiches je nach dem Maße des anderweit nicht ge deckten Bedürfnisses zu bestreiten. Nach dem jetzt vor liegenden Entwürfe aber wird ihnen durch ihre relative Fixirung diese Beweglichkeit zur Hälfte genommen. Nur wenn sie um mehr als 40 Millionen hinter dem Gesammt- betrage der gesetzlichen Ueberweisungen zurückbleiben, be halten sie ihre Variabilität ; ist die Differenz von 40 Millionen erreicht, so ist eine weitere Steigerung der Matrikularbeiträge ausgeschlossen, d. h. dieselben sind, falls ein noch ungedeckter Ausgabetrag vorhanden ist, nicht mehr im Stande, ihren verfassungsmäßigen Beruf zu erfüllen. Da drängt sich denn doch mit unwiderstehlicher Gewalt die Fraye auf: warum in aller Welt, wenn doch schon einmal es «me große, grundlegende Reform zu schaffen gilt, bricht man denn nicht mit einem ans Monströse streifenden System und kehrt zu dem natürlichen Verhältniß zurück, daß dem Reiche die ihm verfassungsmäßig zustehenden Einnahmen verbleiben und es aus denselben an die Einzelstaaten ab zugeben hat? Muß wiederum nur aus handelspolitischer Rücksichtnahme auf das Centrum ein offenbares Reichs interesse drangegeben und di« widersinnige Franckensteinsche Klausel geschont werden? AuS dem Steuerbouquet krystallisirt sich die Tabak steuer am klarste« heraus und erweckt bei Fabrikanten und Consumenten viel Widerspruch. Im Interesse der letzteren kann nicht oft und laut tzenug darauf hingewiesen werden, daß man damit umgeht, die theuren importirten Cigarren auf Kosten der billigeren, im Inland« gearbeiteten zu scho nen, während es nach der Meinung der Ungeheuern Mehr heit des deutschen Volkes umgekehrt sein sollte. Eine Kiste von 1000 Stück importirter Cigarren von großem Format wiegt etwa 7„ Ko., die Steuer für dieses Quantum be trägt, da 100 Ko. mit 400 M. belegt werden, 30 M., u. z. für alle Preislagen, einerlei ob das Tausend 200 oder 2000 M. kostet. Bei kleinerem Format fällt der Zoll noch billiger ans. Dahingegen sind die im Inland« fabri- zirten Cigarren ein für allemal mit einem Drittel ihres Facturawerthes belastet; das macht bei einer mittlere« Ci garre von 100 M. pro Tausend bereits 33'/, M. Steuer. Dazu kommt aber bei importirtem Tabak noch der Zoll von 40 M. auf 100 Ko.. Tabaksblätter, oder, da man aus 100 Ko. etwa 11000 Cigarren herstellt, von 3,64 M. pro Tausend. Das ergieot 37 «lg Zoll- und Steuer- Aufschlag. So viel allermindestens Müßten die Import- Raucher auch bezahlen; nach den niedrigsten Preisen für importirte Cigarren berechnet, also nicht 400, sondern 700 M. Zoll für 100 K. Es ist aber kein Grund ersichtlich, warum der Verschwender, der für eine einzige Cigarre den Preis von mehreren Mark bezahlt, geschont werden, warum der Zoll nicht auch mindestens in gleich bleibendem Pro- eentsatze von 37 mit dem Werthe steigen soll. Wenn in Folge dessen etwa der Import theurer Cigarren nach liebe, so würde sich vielleicht das bisher jene theuren Sor ten konsumirende Publikum dem inländischen Fabrikate zu wenden und damit die Gefahr beschwören helfen, die einer großen Zahl unserer Cigarrenarbeiter durch Verlust der Arbeitsgelegenheit droht. Gelingt dies letztere, so würde die Steuer so viel abwerfen, daß sie weit unter dem Satze von */, des Facturawerthes bemessen werden könnte. Die definitiven Wahlen zum preußischen Abgeordneten hause haben den konservativen Parteien in Summa eine ansehnliche Verstärkung, aber doch noch , nicht ganz die Majorität verschaft; das Centrum hat 4, die Freisinnigen haben zusammen 10 Mandate eingebüßt. Die freisinnige Volkspartei kann mit ihren 14 Mitgliedern keine selbstän dige Anträge mehr stellen. Das dankt sie allein ihrem lieben Eugen. Der künftige österreichische Premierminister Fürst Win- dischgrätz soll für sein neuzubildendes Kabinet bereits die Sanktion des Kaisers erhalten haben, nähere Nachrichten darüber stehen zur Zeit noch aus. Ungarn ist durch die königliche Zustimmung zur Ein bringung der Civilehevorlage einer schweren Krise entgangen, die nicht bloß die Regierung, sondern auch die Parteien und das Parlament bedrohte. Als sich am Mitt woch in Pest die Nachricht verbreitete, der Ministerpräsi dent Wekerle kehre Abends mit der königlichen Zustimm ung zur Civilehevorlage aus Wien zurück, war überall großer Jubel. Auch die Wiener Blätter besprechen die königliche Entschließung in sehr sympathischer Weise. Das „Fremdenblatt" betont, daß für Oesterreich die politische Seite des kirchenpolitischen Streite- in Ungarn besondere Bedeutung habe. Für Oesterreich habe es in erster Linie gegolten, die Frage zu beantworten, ob das Cabinet We kerle, das von dem Vertrauen der gesammten liberalen Partei getragen und gestärkt wird, nicht über die formalen Schwierigkeiten der Frage straucheln, ob e- im Stande sein werde, jene Zusagen einzulvsen, die es bei der Ueber- nahme der Regierungsgeschäfte gemacht hatte und auch machen mußte, um die liberale Partei innerlich zu festigen und in dem großen entbrannten Widerstreite die Autorität der Regierung kraftvoll zu behaupten. Eine Sprengung oder Auflösung der liberalen Partei käme einer Erschütter ung der Verhältnisse in Ungarn gleich, deren Rückwirkung das ganze Reich empfinden würde. Auf den Schultern der liberalen Partei ruhe die legale und ruhige Entwickel ung Ungarns, ruhe das große Gebäude de- Ausgleichs. Es gebe wohl schwerlich Jemanden in Oesterreich, der nicht HLbaer in Bernsbach ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalter-, zur Gr Hebung von Einwendungen gegen daS Schlußverzeichniß der bei der Bertheiluntz zu be rücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht ver- w«rthbaren BermügenSstücke der Schlußtermin auf den 7. De-ember 18S3, Vormittags LV Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Schwarzenberg, den 11. November 1893. Serretär Oeser, Gerichtsschreibrr des Königlichen Amtsgericht«. ist hier ein schwarze» Hand ohne Steuerzeichen. Derselbe wird, wenn nicht bis zum 16. dss. MtS. zurückgefordert, getödtet Verden. Hartenstein, am 11. November 1893. Der Stadtralk. Forberg, Brgrmstr. rrgel»Nolksfrrund. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. UnUsblaH ftr »it kt»igli»eu «Ich ftidtis-e» MHSr»*a in ««, Srilnhain, Harten»«». Uoh,imze»rge»ßE Lößnitz, Nenstädtel, Schneeberg, Dchwnrzenbeng «ud Wildenfels. 2l. owie