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st bereits Lpanieu. — Wie 'in einem Madrider Dresden, 8. Nov. Bereits am heutigen vierten ZiehungStage der diesmaligen K. S. Landeslotterie wurden nun auch der erste Hauptgewinn von 500 000 Mark und der zweite Hauptgewinn von 300 000 M^* gezogen. Die 500 000 Mark fielen auf Nr. 47 413 in ine Kollektion «itgetheilt, ist vom Sultan von Marokko nunmehr die erste Kundgebung über seine Stellungnahme zu dem bei Melilla ausgebrochenen Konflikt erfolgt. Auch sonst liegen heute verhältnißmäßig günstige Nachrichten aus Afrika vor. Die gestern Morgen nach den äußeren Forts von Melilla abgeschickte Proviantkolonne, welche von zwei Brigaden als Bedeckung begleitet wurde, konnte, ohne von den in Len Bergen befindlichen Kabylen angegriffen zu werden, nach Melilla zurückkehren. Im Augenblick richtet die spanische Bevölkerung ihre Aufmerksamkeit nicht mehr ungetheilt auf die afrikanischen Vorgänge. Außer dem entsetzlichen Unglück in Santander -erregt das scheußliche Attentat der Anarchisten in Barcelona die Gemüther. Der Ministerrath trat gestern zusammen, um über Maßnahmen gegen die Anarchisten zu berathen. Die Königin-Regentin ist sehr beunruhigt über das Atten tat und sandte an die Hinterbliebenen der im Theater ^Getödteten ein Beileidstelegramm. Wie nunmehr amtlich festgestellt ist, beläuft sich die Zahl der bei dem Bomben attentat umgekommenen Personen auf 22, unter denselben Befindet sich ein Deutscher. Zwei weitere Bomben wurden aufgefunden, 7 Anarchisten verhaftet. Die verhafteten Anarchisten leugnen die Theilnahme an dem Attentat im Teatro Liceo. Der Verdacht lenkt sich neuerdings auf einen Italiener Namens Maurizio Soldani, an dessen Taschentuche man Abdrücke von Zündlöchern einer Bombe bemerke, als wäre sie darin eingewickelt gewesen. Die Zahl der Verwundeten übersteigt 50, von denen wahr scheinlich noch mehrere ihren Verletzungen erliegen werden. Der Marschall Martinez Campos war, obgleich man an- sänglich ihn dort anwesend glaubte, nicht im Theater. Die geworfenen Bomben hatten die Form und das Ansehen von Apfelsinen und waren durchaus jener Bombe ähnlich, welche Pallas bei dem Attentat auf Martinez Campos zur Verwendung brachte. Griechenland. Athen, 9. Novbr. Kammer. Bei der Präsidenten wahl wurden 187 Stimmen abgegeben. Davon erhielten der Regierungskandidat Crestenito 50 und der Trikupisten- kandidat Buduris 102 Stimmen; 35 Stimmen waren zersplittert. Sortiropulo erklärte, daß durch diese Abstim mung eine Ministerkrisis herbeigeführt worden sei. Hierauf wurde die Sitzung aufgehoben. Athen, 9. Novbr. Der König nahm die Demis sion des Kabinets an und berief Trikupis, welcher den Auftrag, ein neues Kabinet zu bilden, annahm. Serbien. Belgrad, 9. November. Der Gerichtshof zu Valjevo verurtheilte den Geistlichen Milovanovic wegen Vergiftungs versuchs, begangen an dem Diakon Ljubischa bei Verab reichung des heiligen Abendmahles, zu 2 Jahren Kerker. Amerika. Dem „New-Jork Herald" wird aus Montevideo be richtet, daß das Rebellenschiff „Aquidaban" und das Fort Villegangon am Dienstag eine heftige Beschießung von Rio de Janeiro begannen. Die Beschießung, welche noch sortdauert, richtete in verschiedenen Stadttheilen beträcht lichen Schaden an Die Forts Santa Cruz und Lage er widern die Beschießung. Man glaubt, daß Mello versucht, «inen entscheidenden Schlag vor der Ankunft der für Pei xoto bestimmten Schiffe aus New-Jork zu führen. Die Föderalisten von Rio Grande do Sul drangen in Santa Catharina ein. Der brasilianische Minister des Auswärt igen telegraphirte an den New-Jork Herald", daß bei der Pulverexplosion auf der „Ilha do Governador", durch welche 3 englische Offiziere getödtet wurden, auch 60 In surgenten umkamen. T)as Unglück sei der Fahrlässigkeit der Insurgenten zuzuschreiben. -ebunge» abzustehe», da solche nicht dem Grast der Sache entsprachen und die Gegner nur herausfordern würden.- H«üe sprechen dfe Mättßr freudig übe, die lkchügenschaft und feiern m begeisterteu Worten Kaiser Frchu Josef als denjenigen, dem eS M dmckea sei, dich das kirchenpolitische Programm der BerwiMchung entgegengehe, da» Franz Dear vor zwanzig Jahren aufgestellt habe. Die heutige Sitzung de» Abgeordnetenhauses wird mtt großer Spannung erwartet. Wenngleich die adelige Opposition noch nicht die Waffen gestreckt hat, so scheint e- doch nahezu auSge- schlossen, daß sie eS wagen würde, der öffentlichen Meinung rmd der Kundgebung der Krone gegenüber die Ehereform aufzuhalten. Pest, S. November. Abgeordnetenhaus. Das sehr zahlreich besuchte Haus empfing den Ministerpräsidenten Ur. Wekerle bei seinem Erscheinen mit begeisterten Ovati onen. Auf eine Anfrage des Abgeordneten Helfy erwiderte der Ministerpräsident, daß der König der Regierung die Ermächtigung ertheilt habe, die auf die Regelung des Ehe- rechteS bezügliche Vorlage im Reichstage einzubrmgen. Auf Grund dieser Ermächtigung werde dir Regierung diesen Gesetzentwurf innerhalb der nächsten zwei Wochen, gleich zeitig mit dxn Gesetzentwürfen über die Abänderung einiger Besnmmungen des auf Mischehen bezüglichen Theiles des Gesetzes vom Jahre 1868 vorlegen. Die Mittheilung des Ministerpräsidenten wurde selbst von einem großen Theile der Opposition mit lautem Beifall ausgenommen. Das Haus trat hierauf in die Budgetdebatte ein. England. London, 8. November. Die vom Marinemi nisterium bei einer Privatfirma in Cowes auf der Insel White bestellten drei neuen Torpedoboote sollen 210 Fuß lang gebaut werden und eine Geschwindigkeit von 26 Knoten in der Stunde haben. au» Lhemnch, welcher s. At. auf de« konservative» Par teitage « Berlin de« sogenannten Tivoli-Programm bei- getreten war, einen Vortrag halten und über „Handwerker und Mittelstand, seine Freunde und seine Feinde" sprechen. (Bergk. Inserat.) Sitzung de- Bezirksausschusses der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, vom 4. November 1893. 1., der BzirksauSschuß beschließt »., wegen der Wahl de» Gemeindevorstandes in Pöhla, Ertheilung der Di». Abend im RatbSkellersaal Herr Fabrikant Eduard Ulrich pensation von der Bestimmung in 3 37 der rev. Landg.» Ord. und b., Genehmigung des Nachtrages zum OrtS- statut für Johanngeorgenstadt zu befürworten, 2., geneh migt »., den Nachttag zum Anlagen-Regulativ für Pöhla zunächst auf 2 Jahre und b., die Uebernahme einer blei benden Verbindlichkeit Seiten der Gemeinde Zelle au» Anlaß eines Legatanfalles, 3., wählt Herrn Bürgermeister Nestler in Grünhain als Stellvertreter des Vorstandes der Bezirksanstalt daselbst, 4., lehnt den Antrag auf Setzen von Flur-Grenzsteinen ab, 5., versagt dem Be schlusse des Gemeinderathes zu Hundshübel, die Abhaltung öffentlicher Sitzungen bett., die Genehmigung, 8., hinsicht lich der gegen die Heranziehung zu den Gemeindeanlagen erhobenen Recurse wird »., der des Fabrikbesitzers Gustav Tölle in Niederschlema abgewiesen, b., der der Lina verw. Serick in Carlsfeld an den Gemeinderath zur eigenen Be scheidung und v., der des Alexander Kästel's in Pöhla zur nochmaligen Prüfung durch den Sachverständigen an den Gemeinderath zurückgegeben, 7., ertheilt zu der von Hermann Uhlig in Bernsbach nachgesuchten Ueberttagung der Ernst Wilhelm Colditz in Oberaffalter zustehenden Be- fugniß zum Betriebe der Gastwirthscyaft und zum Tanz musikhalten auf seine Person, soweit nöthig Genehmigung, 8., lehnt die Gesuche »., Theodor Ernst Müller's in Carls feld um Erlaubniß zum Ausschank von Kaffee, Thee, Wein und Flaschenbier, b., Minna Marien Hedwig verehel. Vogel in Carlsfeld um Erlaubniß zum Betriebe der Gast- wirthschaft und zum Tanzmusikhalten und e., Gustav Schmidt's in Hundshübel um Ueberttagung der Carl Bret schneidern daselbst zustehenden Befugniß zum Schankwirth- schaftsbettiebe auf seine Person, sämmtlich im Mangel ört lichen Bedürfnisses ab, 9., ertheilt zu den nachgesuchten Grundstücksabttennungen »., von Fol. 42 des Grund- u. Hypothekenbuchs für Lauter und d., von Fol. 65 für Sosa Genehmigung und 10., erledigt mehrere die Bezirks - anstatt zu Grünhain und das Bezirksvermögen betreffende Angelegenheiten. Vermischt«-. Berlin, 9. November Nach einem Privattelegramm des „B. T." ist der im hannöverschen Spielerprvceß stark kompromittirte „Banquier" Lichtner in Preßburg (in Ungarn), wo er sich bei Verwandten verborgen hielt, verhaftet worden. Berlin, 7. November. — Aus dem berliner zoolo gischen Garten. — Unser zoologischer Garten hat einen in des Wortes umfassendster Bedeutung „schweren" Verlust erlitten: „Nina", die Nilpferdstute, ist eingegangen. Als am Sonntag Morgen der Wärter das Thier zum Verlassen seines Bassins aufforderte, fuhr es plötzlich mit halbem Leibe aus dem Wasser und richtete sich an der Mauer in die Höhe. Dabei stieß es dumpfe, unheimliche Laute aus. Nichts Gutes ahnend, stürzte der Wärter zu dem Ablaß hahn und öffnete diesen, um schnell den Wasserstand zu verringern. „Nina" war inzwischen wieder untergesunken und einige Schritte weiter geschwommen. Jetzt erschien sie abermals, und wieder vernahm man jenen Klageton. Dann verschwand der Körper von Neuem, ominöse Luftblasen wirbelten zur Oberfläche, und ohne besonderen Kampf war das mächtige Thier verendet. Am Montag Nachmittag wurde die Ablederung und die Section vorgenommen; sie war interessant und lehrreich für die Fachleute, die dabei Hand anlegten. Wer das nicht mit eigenen Augen ange sehen hat, kann sich schwerlich einen richtigen Begriff von der ungeheuren Masse bilden, die hier zu bearbeiten war. Wird doch, wie die „Nat.-Z." schreibt, das Gewicht der todten „Nina" auf etwa 45 Centner geschätzt! Zum Be wegen des Cadavers war es nöthig, Flaschenzüge anzu legen. Es sind grade vier Wochen verflossen, seitdem die ersten Krankheitssymptome beobachtet wurden; vier Wochen also hat das arme Vieh gefastet, gekämpft gegen den zeh renden Hunger, bis es dem Uebermächtigen endlich erliegen mußte; es fand nicht die geringste Futteraufnahme statt, weil einerseits der Magen des Thieres zum Bersten mit dem Quantum der letzten Mahlzeit vollgepfropft und an derseits der Rest des Verdauungstractus völlig leer war. Die Verbindung zwischen den beiden Organabschnitten aber hatten einen künstlichen, unheilvollen Verschluß erhalten durch einen etwa faustgroßen Gummiball. So war das Räthsel mit einem Male gelüst. Auf welche Weise aber die „tüdtliche Kugel" in den Rachen des Nilpferdes gelangt, ob sie von der Hand eines Kindes hineingeschleudert, oder auf dem Wasser schwimmend, von dem Thiere mit einem anderen Bissen verschluckt worden ist — das wird nie ans Licht kommen. Jedenfalls giebt dies bedauerliche Vorkommniß Anlaß zu gründlichem Nachsinnen über solche Schutzvorrichtungen, die eine Wiederholung derartiger „Diätfehler" nach mensch lichem Ermessen unmöglich machen. — Neben diesem be deutenden Verlust tritt ein zweiter zurück. Die drei kleinen Löwen, deren Geburt große Freude bereitet hatte, sind nur wenige Tage alt geworden. Auch sie sind Hungers ge storben. Früher hatte dieselbe Lvwenmutter ihre Jungen tadellos genährt. Und deshalb hegte man diesmal nicht den geringsten Argwohn, daß sie sich anders verhalten könne. Aus unerklärlichen Gründen hat die Mutter die Kleinen vernachlässigt. Schneidemühl, 9. November. Der Wasseraus fluß aus dem Brunnen ist wieder etwas geringer geworden, dagegen sind die Erdsenkungen sehr bedeutende und die Risse in den Häusern werden immer größer. Brunnen- d«» Herm Rich. Süßmau», in Firma Friedr. SÜß«ann d» Hainichen, und die 360000 Mark auf Nr. SS 040 in die KolleMon de» Herm R. Wekgel in Schleiz. — Lu» Dresden wich aeschriedm: Die Lffaire Gradnauer kommt immer «och nicht zur Ruhe. Der Ver haftete war hier in der letzten Zeit zweifellos die Seele der ganzen Bewegung, denn er leitete nicht nur da» Par teiorgan, sondern war auch auf politischem wie gewerk schaftlichem Gebiete der anerkannte Führer. Die Partei ist deshalb durch seine Verhaftung in «me gewiffe Per- legenheit gekommen. Ueker die Chancen seine» Prozesses sind die widersprechendsten Gerüchte verbreitet. Soviel scheint festzustehen, daß sich die Sache sehr in die Länge ziehen dürfte. Die Untersuchung, die natürlich einen streng militärischen Chararkter hat, wird offenbar ganz geheim ge führt und die wenige« Mittheilungen, die gelegentlich in die Oeffentlichteit dnngen, sind bezüglich ihrer Zuverlässig keit schwer zu konttoliren. So wird z. B. erzählt, G. habe nach seiner Verhaftung auf dem Wege ins Gefängniß sich eines Soldatenbriefes kompromittirenden Inhalts zu entledigen gesucht, indem er denselben in kleine Stücke zer rissen habe. Die letzteren seien jedoch gesammelt und wieder zusammengesetzt worden. Ob dieser Vorgang sich wirklich so zugettagen hat, war bisher nicht positiv festzustellen, er rührt jedoch aus einer glaubhaften Quelle her. Die Beamten, die bei der Sache betheiligt gewesen sind, beobachten das strengste Schweigen. — — Von einem Musiker in Meiste«, welcher kürzlich aus Chicago zurückkehrte, da sein Urlaub bei einer großen Leip ziger Capelle zu Ende ging, kann das „M. T." berichten, daß es ihm bei der dort erhaltenen glänzenden Bezahlung möglich war, in der Zeit seiner Thätigkeit bei einer in der Ausstellung beschäftigten Concertcapelle die Summe von 4000 Mark zu erübrigen. Außerdem brachte der Weltausstellungsmusiker auch zahlreiche und werthvolle Geschenke für seine Verwandten mit. — In dem Walde bei Streckenwald wurde entdeckt, daß in einer Felsenhöhle sich mehrere Personen häuslich eingerichtet hatten. Bei näherer Nachforschung wurden in der nicht mehr zeitgemäßen Wohnung zahlreiche, zu des Lebens Nothdurft und Bequemlichkeit die nende Gegenstände vorgefunden, wie Brennholz, Kar toffeln, Decken, Kochgeschirr u. s. w. Die Bewohner dieser Höhle sind bis auf einen entkommen, welch letzterer vorläufig in das Amtsgericht Wolkenstein abgeliefert wurde. — Aus dem mehrfach erwähnten Schmuggelprozesse aus Lauenstein verlautet, daß die Voruntersuchungen vorläufig auf österreichischer Seite ihren Abschluß gefunden haben. Kaufmann Rohn sen. wurde auf freien Fuß gesetzt und kehrte nach Lauenstein zurück. Keineswegs darf man aber glauben, daß ein wirklicher Abschluß erfolgt ist, denn in Oesterreich wie in Sachsen ergehen unausgesetzt Nachforsch ungen. Da liegen Fälle vor, wo seit vielen Jahren Zoll unterschlagungen stattgefunden haben, einige Geschäftsinhaber in Schönwald sind gar nicht mehr in der Lage Strafe und nachttäglichen Zoll zu zahlm, da die Bekäge zu hoch sind. Durch diesen Prozeß dürste mancher an den Bettelstab kommen. —- Aus Frankenberg, 8. November, wird gemeldet: Der freche Dieb, welcher seit einigen Wochen unsere Um gebung unsicher macht und, wie berichtet, den von ihm Be stohlenen zu dem Schaden noch den Spott fügte, indem er ihnen durch Postkarte seinen diebischen Besuch bestätigte und über die erlangte Beute seine Glossen machte, hat neuerdings weitere Schelmenstreiche verübt. Bekanntlich fiel dem Gauner bei dem Gastwirth Wittig in Hausdorf auch dessen Stempel in die Hände, welchen er zu dem gemeinen Streich benutzte, bei verschiedenen auswärtigen Firmen unter Wittig's Namen durch Postkarte größere Posten Waaren zu bestellen, so z. B. für 185 M. Konserven und Delikatessen, für über 200 M. Selterswasser rc. Selbstver ständlich sträubt sich der Bestohlene, die ihm ohne sein Wissen und Wollen zugegangenen Sendungen anzunehmen und ist, wie verlautet, daraus bereits ein Prozeß entstanden, indem eine der liefernden Firmen Klage auf Annahme der bei ihr durch den Dieb mißbräuchlich bestellten Waaren er hoben hat. Ferner ist in Mühlbach vor Kurzem während der Nacht aus einem Gehöfte der in den Bienenstöcken befind liche Honig gestohlen worden, welchen Raub man nicht mit Un recht ebenfalls aus das Konto des obenerwähnten Diebes setzt. — Am Dienstag Vormittag fand der dreizehnjährige Sohn des in der sogenannten alten Schmiede in Falkenstein wohnhaften Handarbeiters Sch. unter dem Bahnviadukt an der alten Auerbacher Straße eine bräunlich gefärbte Kugel, allem Anschein nach eine Dynamitpatrone. Vor der Restauration „Feldschlößchen" legte der Knabe die ge fundene Kugel auf die Straße und pochte mit einem Steine darauf. Hierbei explodirte das Geschoß und riß dem Kna ben den Goldfinger der einen Hand ganz ab, die an deren Finger aber theilweise, ein Steinsplitter drang ihm in das Auge und wird dadurch jedenfalls die Sehkraft des verletzten Auges verloren gehen. Im Uebrigen hat der Knabe noch starke Hautverletzungen im Gesicht davongettagen. Wie das Geschoß an die betreffende Stelle gelangt ist, ist noch unaufgeklärt, die polizeilichen Erörterungen sind im Gange. — Aus dem Vogtland« schreibt man: Das Sektenwesen entzieht der evangelisch-lutherischen Landeskirche auch in der Ephorie Oelsnitz so manches Glied, wenn auch die Aus tritte aus der Landeskirche nicht so zahlreich sind, wie beispielsweise in der Zwickauer Gegend. Es folgten im Jahre 1891: 32, im Jahre 1892: 21 Austritte aus der Landeskirche. Diesem Austritte stehen in beiden Jahren nur je 2 Ueberttitte vom römisch-katholischen zum evangelisch- lutherischen Glauben gegenüber. — Am vergangenen Mon tag feiert in Breitingen der pensionirte Schlagwärter und Hausbesitzer I. H. Krauße mit seiner Ehefrau das Fest der goldenen Hochzeit. Im Auftrage Sr. Majestät des Königs wurde dem noch sehr rüstigen Jubelpaar eine mit Allerhöchster Widmung versehene Bibel überreicht. Oertliche Angelegenheit«». Schwarzenberg, 9. Nov. (Einges.) Im deutsch socialen Reformverein wird am morgigen Sonnabend