Volltext Seite (XML)
JOHANN HERMANN SCHEIN: 2 Hirten- und Schäferliedlein für Knabenchor a ) Viel schöner Blümelein, jetztund von neuem, Jetztund von neuem hervorgewachsen sein. Von diesen Blümlein allen tun mir die zwei gefallen, Jelängrjeliebr, Vergißnichtmein. Viel schöner Blümelein" Die Blümlein beid’ aufgehen in Phyllis Herzen, Ohn’ alles Scherzen, sehr wohl geraten stehn. Die sie mir präsentieret in Ehr’n, wie sich‘s gebühret, Aus Lieb’ zu ihr’m Wurzgärtlein schön. b) Juch holla, freut euch" Juch holla, freut euch mit mir, mein Filii mich liebet, Ihr Herzlein mir gibet die edele Wälderzier. Dies ist der Tag der Freuden, ein End’ hat all mein Leiden. O ihr Hirten, Nymphen, juch holla, freut euch mit mir. Die goldenen Liebespfeil’ sind alle verscherzet, Mein Filii mich herzet, nun bin ich wieder heil. Drum laß ich mich nichts irren, kein Trauern mehr verwirren. 0 ihr Hirten, Nymphen, juch holla, o freut euch mit mir. HANS LEO HASLER: „Tanzen und springen" Tanzen und Springen, Singen und Klingen, fa la la! Lauten und Geigen soll’n auch nicht schweigen, Zu musizieren und jubilieren steht mir all mein Sinn. Fa la la! Schöne Jungfrauen in grünen Auen, fa la la! Mit ihn’ spazieren und konversieren, Freundlich zu scherzen freut mich im Herzen Vor Silber und Gold. Fa la la! VALENTIN RATH GEBER: „Der hat hingeben Der hat hingeben das ewig Leben, der die Musik nicht liebt und sich beständig übt in diesem Spiel. Wer schon auf Erden will selig werden, der kann erreichen hie durch Musik ohne Müh 4 sein hohes Ziel. Es gibt der höchste Gott den Engeln dies Gebot: es singen Cherubim, es singen Seraphim der Engel viel. Der hat hingeben das ewig Leben, der die Musik nicht liebt und sich beständig übt in diesem Spiel. Weil denn von allem, was kann gefallen, Musik erhält den Preis, die uns zu schaffen weiß Lust ohne Leid, will ich beständig, solang’ lebendig, stets lieben die Musik, mich üben in Musik, die mich erfreut. Fort dann Melancholei, es bleibt zum Schluß dabei: fort mit dem Grillenfang! Lieblicher Tönen Klang jagt weg das Leid, weil dann von allem, was kann gefallen, Musik erhält den Preis, die uns zu schaffen weiß Lust ohne Leid.