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gelegenen Dickicht in nächster Nähe der Boma fest und Laute für die Geschütze und guten Schützen noch im Laufe Ker Nacht Stellungen, die die Entscheidung bald herbei- Wren mußten, da sie die Bertheidiger der Boma bei einem an den nächsten Tagen beabsichtigten Sturm einem ver nichtenden Feuer aussetzten. Beim ersten Tageslicht er kannten die Bertheidiger die ihnen drohende Gefahr und hatten schon nach wenigen Schüssen fühlbare Verluste. Bevor noch die Vorbereitungen zum Angriff vollendet waren, benutzten sie eine noch nicht besetzte Stelle des Dickichts zur Flucht. Sobald mir von den hochgelegenen Beobacht ungsposten der Abzug des Feindes gemeldet wurde, sandte ich im vollsten Laufe die 500 Wasangokrieger zur Verfolgung ab und ging selbst gegen die Boma uns in diese hinein, ohne Ge genfeuer zu erhalten, da die Wanika mit Zurücklassung ihrer ganzen Habe geflohen waren. Ich bezog mit meiner Truppe die Boma. Am Abend desselben Tages kehrten die nach den vier dem Häuptling Sunda gehörigen Dörfern entsandten Streifcorps mit Beute und Gefangenen zurück. Am nächsten Tage hielt Mereres Sohn vor nur einen Kriegstanz mit der ihm vom Gouvernement zugekommenen deutschen Flagge ab, nach dessen Schluß die in Parade angetretene Truppe und die Irregulären mit einem dreimaligen Hurrah auf Seine Majestät unter Aufhissen der deutschen Flagge über der genommenen Boma den Sieg feierten. Sämmtliche gefangeneu Weiber und Kinder entließ ich, übermittelte den Wanika die Friedensbedingungen und versprach ihnen den Schutz der deutschen Flagge im Falle ihrer vollständigen Unterwerfung und Rückgabe des Merereschen Weibes, dessen Raub der Grund gewesen war zu den seit einem Jahre ununterbrochen stattfindenden Kämpfen mit Merere. Ihren gefangenen Häuptling Sunda, den ich mit einem gefangenen Krieger als Geißel zurückbehielt, versprach ich ihnen im Falle des Friedensschlusses zurückzugeben. Es hat die Ueberwindung der allen Versuchen des mächtigen Merere spottenden Boma in diesem Theile unseres Gebietes einen heilsamen Respect wieder wachgerufen, von dessen Schwinden die trotzige Dreistigkeit der Wanika gegen Bumiller bei seinem Versuch, mit ihnen friedlich zu unter handeln, ein schlagender Beweis war, und so hoffe ich, auf meinen weiteren Unternehmungen hier unser volles An sehen wieder Herstellen zu können, ohne zu weiteren Ge waltmaßregeln gezwungen zu sein. Zu erwähnen ist noch, daß meine kleine Truppe, die hier zum ersten Male in ein ernstes Gefecht verwickelt war, sich durchaus zur Zufriedenheit benommen hat. Von der Transportexpedition ist inzwischen ein Be richt des Herrn v. Eltz über den nunmehr beendigten Land ttansport über das Schirehochland eingetroffen. Dieser Bericht berechtigt mich zu der Hoffnung, von dieser Expe dition zurückgekehrt, mein Schiff auf seiner Jungfernreise selbst nach Langenburg führen zu können. Ich habe mich moralisch für verpflichtet gehalten, den katholischen Missio naren am Tanganyika und zwischen diesem und dem Nyassa freie Beförderung von Personen und Fracht zu versprechen und ihnen in Aussicht zu stellen, daß auch nach Uebernahme des Fahrzeuges durch das Reich ihnen günstigere Beding ungen gestellt werden würden, als sie zur Zeit mit der Asrik. Lak. Comp. haben, da der katholische Afrikaverein in Köln seiner Zeit für den damals für den Victoria-See in Aussicht genommenen Dampfer „H. v. Wißmann" unter gleichartigen Bedingungen 20,000 M. gegeben hat. Ebenso habe ich der englischen Mission in Likomo, die mir große Dienste geleistet hat, Erleichterungen versprochen. Selbst verständlich in erster Linie vorläufig ganz sreie Beförderung ist bereits den beiden deutschen Missionen zugesagt worden. Aus Sachsen. Dresden, 3. Oktober. Se. Majestät der König ist am Montag Abend zu den Kaiserl. Hofjagden in Mürzsteg in Steiermark eingetroffen. Der Aufenthalt da selbst ist bis zum Nachmittag des 7. dieses Monats ge plant und wird Se. Majestät voraussichtlich am 9. Sept, früh nach Dresden zurückkehren. Dresden, 3. Oktbr. Generalmajor z. D. Garten, ehemaliger Flügeladjutant des Königs Johann, ist heute gestorben. — Für die im Jahre 1894 zur Verwendung kommen den Paßkarten ist der hellgrüne Unterdrück gewählt worden. — Während am Montag ein Radfahrer in der Nicolai- ftraße in Leipzig in einem Grundstücke Besorgungen aus zurichten hatte, knüpfte ein des Weges kommender Mensch mit zwei Knaben, denen die Bewachung des Fahrrades vom Eigenthümer mittlerweile anvertraut worden war, ein Gespräch an, schwang sich plötzlich auf das Rad und verschwand damit auf Nimmerwiedersehen. — In Hart« manu-dorf bei Kirchberg ist am Montag Abend das Ebert'sche Gut niederaebrannt. — Am Dienstag Nachmittag ist das Rittergut Rievermosel bei Zwickau nievergebrannt. Oertttche Angelegenheiten. Neustädtel, 3. Oktober. Bei der am Montag Abend stattaefundenen Sitzung der Stadtverordneten wurde Herr Fabrikant H. Friedrich an Stelle deS verstorbenen Herrn C. Schwarz zum unbesoldeten Stadtrathe gewählt. Awe. Sonnabend den 30. Sept. a. c. beendete die Deutsche Fachschule für Blecharbeiter hierselbst ihr 16. Schuljahr. In den Tagen vorher, von Donnerstag, den 28. Sept, an, hatte im Fachschulgebäude eine Ausstellung der von den Schülern im Sommersemester gefertigten Zeichnungen, Modellir- und Werkstattarbeiten stattgefunden. Die Ausstellung war sehr reichhaltig und wurde aut besucht, u. a. von Herrn Gewerbeschulinspektor R. Enke-Dresden, der dieselbe sehr eingehend besichtigte, der auch Gelegen heit nahm, dem gerade stattfindenden Unterricht beizu wohnen und im verflossenen Jahre in der Werkstatt ent standene Neueinrichtungen kennen zu lernen. Der Ent lassung der Abiturienten wohnten außer Herrn Bürger meister vr. Kretzschmar-Aue und weiteren Vertretern der städtischen Behörden noch bei der Vorsitzende des Fach- schul-Vereins, Herr L. Blumer ssn. aus Zwickau, die sämmtlichen Herren des Curatoriums der Schule, sowie weiter noch Freunde der Schule und Angehörige der Schüler. Der Direktor der Anstalt sprach nach einleiten den, begrüßenden Worten allen Gönnern und Förderern der Schule für ihr Wohlwollen, den Lehrern und Meistern für ihre Mitarbeit herzliche Dankesworte aus. Besonders gedachte er der Hohen Landesregierung, die der Schule neben der seither alljährlich gewährten Unterstützung im verflossenen Schuljahre eine besondere Subvention gewährt hat. Den abgehenden Schülern gab er dann für ihren Eintritt ins Leben wohlgemeinte Winke und Rathschläge. Er betonte unter anderem, daß, wenn sie auch durch den Besuch der Schule vor vielen gleichalterigen Collegen einen Vorsprung besäßen, sie diesen zu behalten bestrebt sein müßten. Er rieth ihnen in erster Linie, ihr Können weiter zu vervollkommnen; von der richtigen Benutzung der zunächst kommenden Jahre hänge es ab, welche Stellung sie in den Mannesjahren im Leben einnähmen. Er stellte ihnen vor, daß in der heutigen Zeit das Fortkommen im Leben nicht so leicht sei, nur der Handwerker trage den Sieg davon, der nach Brauchbarkeit, Schönheit und auch Billigkeit das Beste liefere; immer müßten sie so rechnen, daß sie aus eigner Kraft sich forthelfen könnten. Er ließ es auch an Hinweisen nicht fehlen, wie sie als Menschen auftreten müßten, um endlich in späteren Jahren sich sagen zu kön nen, daß sie nach bester Kraft ihre Pflicht und Schuldig keit gethan. Nunmehr wendete sich der Vorsitzende des Fachschulvereins, Herr L. Blumer ssy. au die abgehenden Schüler und, gab ihnen noch weitere beherzigenswerthe Winke mit auf den Weg, zu welch letzterem er denselben Glück und Segen ^wünschte. Den Lehrern und Meistern dankte er für ihr, unermüdliches Schaffen im Dienste der Schule. Der Abiturient Heß sprach hierauf dem Lehrer kollegium Dank aus für die Mühe, die dasselbe für ihre Ausbildung sich gegeben und rief den dableibenden Schü lern herzliche Abschiedsworte zu, welche Schüler Franke nicht minder herzlich erwiderte. Die Ueberreichung der Zeugnisse an die abgehenden Schüler und Mittheilungen des Direktors über innere Schulangelegenheiten bildeten den Schluß der ernsten, erhebenden Feier. Das neue Schul- semester beginnt am 11. October d. I. und so viel wir hören, mit einer höheren Schülerzahl als im Sommerhalbjahr. Schwarzenberg, 2. October. Das vom hiesigen Radfahr-Verein gestern Nachmittag im Bad-Saal arran- girte Kunstradfahren hatte ein sehr zahlreiches Publikum, darunter viele Sportsgenossen, angelockt, welches die äußerst gelungenen Vorführungen mit Interesse verfolgte und leb haft applaudirte. Ohne auf das Programm näher einzu gehen, wollen wir nur constatiren, daß das Auftreten des Fußradkünstlers Herrn Däumler aus Plauen i. V., sowie der preisgekrönten Radfahrer Herren Pippig und Ehrler aus Crimmitschau ganz außergewöhnliche Leistungen bot; insonders aber erfreuten die beiden jugendlichen Duettisten, Söhne der letztgenannten Herrn, durch ihre brillanten Darbietungen auf dem Zweirad. Die Bemühungen des BereinSvorstandeS um das Zustandekommen dieser eigen artigen Unterhaltung sind mit Dank anzuerkennen, zumal auch der wohlthättge Zweck derselben erreicht ist; nach Deckung der nicht unbedeutenden Kosten kann dem hiesig« Frauenverein ein Geldbetrag überwiesen werden. Schwarzenberg. Beim Fällen eines der star ken Kastanienbäume auf der Bahnhofstraße in der Nähe des Hotels „Sächsischer Hof" hier am Montag Nachmittag riß plötzlich das Seil, an dem mehrere Arbeiter zogen, um den Baum zu Falle zu bringen; hierbei stürzten die 6 Arbeiter auf die Straße. Der Maurer MotheS au- Bermsgrün kam unglücklicherweise mit dem rechten Bein über ein gepflastertes Schnittgerinne zu Unterst zu lieg« und eS wurden ihm beide Röhren des rechten Unterschen kels zerbrochen. Eibenstock. Der Rath hierselbst hat beschloss«, einerseits die alte Anleihe bei der Communalbank zur Rück zahlung zu kündigen und die geforderte Abstandssumme von 2000 Mk. zu verwilligen, andererseits zur Tilgung der alten Anleihe an 206,000 Mk., zur Bestreitung der Schul baukosten an 50,000 Mk., der Kosten für die Herstellung der Straßen im Crottensee an rund 33,000 Mk. u. A. m. bei der Versicherungsanstalt für das Königreich Sachs« eine neue Anleihe von 300,000 Mk. zu günstigeren Be dingungen bei 35jähriger Tilgungsfrist aufzunehmen. — Das Kgl. Finanzministerium hat auf Ansuchen deS Stadt raths der Stadtgemeinde Eibenstock das übliche Armenholz deputat von 310 Raummetern weiches Astholz auf weitere Jahre, nämlich 1894, 1895 und 1896, bewilligt. Vermischte Rom, 3. Oktober. Heftige Gußregen seit der vorletzten Nacht haben in Neapel große Ueberschwemmungen verursacht. 20 Häuser müssen geräumt werden, zwei Brücken sind eingestürzt, der Tramwayoerkehr ist theilweife eingestellt. In der Umgegend ist ein Schaden von 200 000 Lire verursacht worden. In Florenz wurden viele Brücken weggerissen, in Lucca sind zwei Personen unter den einge stürzten Häusern begraben worden. Aus der Provinz Bologna wird von drei Opfern berichtet. Die Bahnlinien Faönza-Florenz und Ferrara-Modena sind überschwemmt. Privattelegramme de- Grzaeb. Volk-freunde-. * London, 4. Octover. Einer Reute«- Meldung aus Bangkok zufolge wurde Mische» Siam und Frankreich der vereinbarte Vertrag am gestrigen Tage unterzeichnet. * Rom, 4. Oktober. In der Provinz Mo renz haben verheerende Ueberschwemmunge» stattgefunden, bei Prato find fünf Arbeiter er- trunken. Der Ombrone ist ausgetreten. I« Venedig sind der Markusplatz «nd die tiefere» Stadttheile überschwemmt. * Madrid, 4. Oetober. Gestern sind hier S7 Personen an Cholera erkrankt, 7 gestorbe». * Newyork, 4. Oetober. Das Dach der Kirche in ParangarieUtero, Mexiko, wurde am Sonntag durch Feuerwerk entzündet. Die Kir- chenbefucher drängten bestürzt nach de« Ans gängen, wobei zehn getödtet nnd viele verletzt wurden. Kirchen-Rachrichten» Zschorlau. Donnerstag, den ü Oktbr. Abends Uhr Bibel stunde ir Albernan KlSfterlein-Z«». Freitag, den S. Oktbr. Vorm S Uhr Wochenkommunion. Dresden, 3. Oktober. Kurs der österreichischen Hun dert-Guldennote: Mk.161,—. Der General-Änzeiger der kgi. Haupt- und Residenz-- stadt München schreibt unter dem 20. September a. c.: Kochelbräu-Märzenbier auf der Festwiese! Welch große Beliebtheit dieses Bier sich bei den Fest besuchern mit einem Schlage errungen hat, beweist nicht nur der Umstand, daß die Buden, in denen dasselbe zum Ausschank gelangt, gedrängt voll sind, sondern daß sogar auch bei schlechtem Wetter der Besuch ein recht zahlreicher war. Hierzu mag wohl auch der Umstand beitragen, daß auf die Ausstattung der Buden Heuer eine besondere Sorg falt verwendet wurde und daß auch für gute und flotte Bedienung bestens gesorgt ist. Was das Bier selbst be trifft, so ist dasselbe ganz vorzüglich, hat einen angenehm« Wohlgeschmack und wird von Kennern als eines der best« der Festwiese bezeichnet. Krieger-Berei« Lößnitz Nächsten Sonntag, als den 8. October, beabsichtigt der Krieger- Verein zu Lößnitz seinen diesjährigen «HL««««;« »«ir verbunden mit Concert im Schnbert'schen Saale abzuhalten, wozu die geehrten Ehrengäste nebst Kameraden ergebenst eingeladen werden. Mit kameradschaftlichem Gruß der Vorstand. Beginn des Concertes Abends 6 Uhr. K Centner 3 Mark 25 Pfg. empfiehlt Louis Jansch, Wilkau finden Beschäftigung am Neubau der Klinik Hue durch Gustav Mothes Bornaer Svene Zwiebeln offrrirt » Centn« s»r 7 Mark so Pf,i Lonis Jans», Wilkau. Dis glllolrliobo Ooburt muss gssunäon Mäellvns rsigon nur bisräurob bocborlrout an ^us, ckon 4. Oktober 1893 Di- Oottol n. I'run Ein aunäudiges Fräulein sucht Lo,^ oder ein möblirtes Stüb chen. Zu erfahren in Aue Bo ckauerstraße 61. Kein Husten mehr. Ein gutes Genußmittel sind bei allen Huste«, Keuchhusten, Hals-, Brust und Lungen leiden die Heldischen Zwiebel bonbons. In Packeten ü 50, 30 und 10 nur allein bei Emil Schübel in Schneeberg. Ein älteres AIS aus guter Forulie sucht zum 1ten November m einem besseren Haus halte Stellung. Monatlich 10 Zu erfragen in der Expedition d. Bl in Aue. Heute Donnerstag Schlachtfest bei Anton Gerber, am Bahn hof Schneeberg-Neustädtel. Frische geräucherte große Aule, Kiele: pcckBück linge, Aale in Gelee empfiehlt Hugo Engelbrecht, Schneeberg, Zwickauerstraße. Frischen Schellfisch, Seehecht und Schollen, Prima Speckpöklinge, neue Bratheringe, marinirte Heringe empfiehlt C. Engelbrecht, Schneeberg. 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