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Oesterreich. Buda-Pest, 21. August. Das „Ungarische Kone- Aondenzbureau" ist, gegenüber der Meldung mehrerer "Blätter über angebliche CholerafLlle im Marmaroser Komi- late, von kompetentester Sette zu folgender Erklärung er mächtigt : „ES ist «ine thatsächliche Unwahrheit, daß dort- selbst der von dem Wiener Korrespondenten eines englischen Blattes angeblich entsandte Doktor Kohn erschienen wäre. Seit dem 2b. Juli kamen im Marmaroser Komitate unter den beim Bau der 80 Kilom. langen Eisenbahn beschäf tigten 8000 Arbeitern mehrere choleraähvliche Erkrankungen vor, weshalb die Hälfte der erschreckten Arbeiter nach ihrer Heimath, Italien, Kroatien und Galizien, abreiste. Alle Erkrankungen sind jedoch bloS sporadisch aufgetreten und kamen während der Dauer eines Monates auf so ausge dehntem Gebiete vor, daß weder von einer Epidemie noch von einem Choleraherd die Rede sein kann." Norwegen. Christiania, 21. August. Die Entscheidung über die Konsulatfrage und die übrigen schwebenden Angelegen heiten ist nach offiziöser Mittheilung in der nächsten Zeit .nicht zu erwarten; die Regierung will erst in Anwesenheit des StaatSministers Gram, der am Freitag hier aus Paris eintraf, ihre Stellung gegenüber der Konsulatsache in Er wägung nehmen. Dänemark. Kopenhagen, 21. August. Für die Nordfront der Kopenhagener Landbefestigung ist eine große Menge Geschützmaterial von Krupp in Essen hierselbst ange kommen. Frankreich. Paris, 21. Aug. Der „Temps" veröffentlicht eine Note, welche besagt, die Untersuchung über die betrübenden Vorgänge in Aigues-Mortes werde mit großem Eifer be trieben. Der Präfekt des Departements Gard und der Maire von Aigues-Mortes würden, dem Rufe des Präsi denten des Ministerraths folgend, morgen in Paris ein- treffen, da die Wahlen eiu früheres Eintreffen derselben verhindert hätten. Die der Hospitalverwaltung in Marseille zugeschriebenen Handlungen entsprächen in keiner Weise der Wirklichkeit. Die italienischen Arbeiter hätten in weitestem Umfange Hülfe erhalten; die Gerüchte, wonach dieselben erneuten Gefahren ausgesetzt gewesen wären seien unbegründet. Unter solchen Umständen könne man der Hoffnung Raum geben, daß die. in Italien entstandene Erregung sich legen werde, wenn man sich daselbst darüber klar werden würde, daß die Vorgänge in Aigues-Mortes einen rein lokalen Charakter hätten und daß bei einem guten Willen der bei den Regierungen der Zwischenfall in einer für beide Nationen befriedigenden Weise leicht beigelegt werden könnte. Italien. Maddalena, 21. August. König Humbert, Prinz Heinrich von Preußen und der Prinz von Neapel wurden bei einem Besuch des Grabes Garibaldi's auf Caprera von Menotti Garibaldi empfangen und trugen ihre Namen in das im Sterbezimmer aufliegende Buch ein. Hierauf folgte die Rückkehr auf der „Savoia". Rom, 22. August. Einer Meldung der „Agenzia Stefani" zufolge beauftragte der Minister Brin den Bot schafter Reßmann, der französischen Regierung zu erklären, daß die italienische Regierung infolge der von der franzö sischen Regierung freiwillig beschlossenen Amtsenthebung des Maires von Aigues-Mortes und in Würdigung der von dem französischen Kabinet getroffenen freundschaftlichen An ordnungen, indem sie volles Vertrauen setzt in die erfolg reiche und unparteiische Thätigkeit der französischen Behörden hinsichtlich der Bestrafung der Schuldigen, sich glücklich schätze, die gegenwärtigen Zwischenfälle in zufriedenstellender Weise für abgeschlossen ansehen zu können. Rom, 21. August. Von den Demonstranten, welche sich am Sonnabend an den Kundgebungen gegen Frank- reich betheiligten, wurden sechs zu 26 bis 16 Fr. Geld buße verurtheilt und einer wegen Beleidigung der Wache mit 25 Tagen Arrest bestraft. Ein Student, welcher ein päpstliches Wappenschild vom französischen Seminar zu Santa Chiara entfernt hatte, wurde wegen Mangels eines Klageantrags der verletzten Partei freigesprochen. Eine Gruppe von 500 Arbeitern, welche auf der Piazza Co lonna demonstriren wollte, wurde zerstreut; die Polizei verhaftete mehrere der Demonstranten. Der Sindaco hat ein Manifest erlassen, in welchem er die Bevölkerung zur Ruhe und Ordnung auffordert. Rom, 21. August. Die Arbeiter der mechanischen Fabrik von Mazzocchi, welche mehrere Franzosen beschäf tigt, legten heute mit der Erklärung die Arbeit nieder, daß sie dieselbe nicht eher wieder aufnehmen würden, bevor die Franzosen entlassen wären. Ein Jnfanteriedetachement wurde nach der Fabrik entsandt; es kam jedoch zu keiner lei Ruhestörungen. Genua, 21. August. Wegen Beschädigung der der französischen Tramwaygesellschaft gehörigen Wagen sind zahlreiche Personen verhaftet und sofort dem Gericht über geben worden. Die Untersuchung hat ergeben, daß zwei gestern umgeworfene Tramwaywagen sich infolge Zerbrechens der Lampen entzündeten. England. London, 21. August. Unterhaus. Im weiteren Verlaufe der Sitzung theilte der Parlamentssekretair des Auswärtigen Grey mit, daß ein zweites Gefecht mit den Häuptlingen in Witu stattgefunden habe, bei welchem je doch nur unerhebliche Verluste zu verzeichnen seien. Der Staatssekretair des Innern, Asquith, erklärte auf eine An frage, daß auf Verlangen der Lokalbehörden von Wales dorthin Truppen zum Schutze von Personen und Eigen thum, sowie zur Verhinderung von Ruhestörungen ge gangen seien. Dieselben würden zurückgezogen werden, sobald ihre Anwesenheit nicht mehr nothwendig sei. Hier auf begründete der Premierminister Gladstone in einer 10 Minuten andauernden Rede seine Resolution, wonach der Schluß der Berathung des Berichts über die Home- rule-Bill am nächsten Freitag erfolgen solle. Gladstone führte aus, die Opposition werde selbst zugestehen, daß der Anttag eine nothweqdige Folge der früheren aus An laß Ver AuSschußberathung angenommenen Resolutton sei. Vierundsiebzig Tage seien bereits auf die Berathung der Homerule-Bill verwendet. Dies sei eine doppelt so lange Zeit, welche je auf die Berathung irgend einer wichtigen Maßregel verwendet worden fei. Der Anttag sei daher im Interesse deS Staates nothwendig. Er hege die Zu versicht, daß das günstige Urtheil der Natton, welches die selbe über die feierlichste der verfassungsmäßigen Verpflich? tungen deS Ministeriums gefällt habe, durch das, was sich seit dem ereignete, noch befestigt und auch auf das jetzige Verfahren ausgedehnt würde. Der Anttag sei absolut nothwendig für die Behauptung der Freiheit und Wirk samkeit der parlamentarischen Diskussion. (Beifall.) Da rauf ergriff Chamberlain vaS Wort, um seine Amende ments zu begründen. London, 22. August. Das Unterhaus verwarf mit 200 gegen 162 Stimmen Chamberlains Amendement und nahm hierauf Gladstones Anttag ohne weitere Abstim- mung an. London, 22. August. Einem Telegramm des „Reuterschen Bureaus" aus Cardiff zufolge nahmen heute die Bergleute in mehreren Kohlengruben die Arbeit wieder auf. Der Streik in Südwales ist nahezu als beendigt anzusehen. London, 22. August. Der „Times" wird aus Zanzibar von heute gemeldet, daß die in dem Fort bei Kismayu befindlichen arabischen Soldaten meuterten und den Vertreter der britischen ostafrikanischen Compagnie tödteten. Man hegt Befürchtungen für die Stadt, sowie für den dort liegenden Dampfer „Kenia." Das Kanonen boot „Blanche" ist heute früh dorthin abgegangen. Rußland. Petersburg, 22. August. Die „Nowosti" äu ßern sich erfreut über den Wahlsieg der Republikaner in Frankreich und über die Niederlage der Verleumder in der Panamakanal-Angelegenheit und anderer oppositionell gesinnter Kandidaten. Dabei wird der politische Taft der Franzosen betont und ihr Vermögen, sich in schwierigen Fällen zurechtzufinden. — Großfürst Wladimir nebst Familie ist gestern in das Ausland abgereist. — Nach amtlicher Meldung sind im Gouvernement Kalisch vom 13. bis zum 16. August 97 Personen an Cholera erkrankt und 33 gestorben. Petersburg, 22. August. Die Regierung ent sandte Delegirte nach Oesterreich, Italien und Frankreich mit dem Auftrage, in diesen Staaten Handelsbeziehungen anzuknüpfen, damit russisches Getreide mit Umgehung der deutschen Grenze exportirt werden kann. Amerika. Washington, 22. August. Wilson (Westvir ginia) wurde zum Präsidenten der Kommission für Wege und Verkehrsmittel ernannt; derselbe wird im Kongreß die Abschaffung des Mac Kinley Tarifes beantragen. Mac Creary wurde zum Präsidenten der Kommission der aus wärtigen Angelegenheiten -ernannt. Bland (Missouri), ein Anhänger der freien Silberprägung, ist zum Präsidenten der Silberkommission ernannt worden. Man glaubt jetzt, daß die Abschaffung der Shermanbill ohne weiteres in beiden Kammern beschlossen werden wird. New-Jork, 21. August. In der Nähe von Red- Rock (Colorado) wurden zwei mit Sprengpulver gefüllte Säcke auf die Eisenbahnschienen gelegt, um den Expreßzug zum Entgleisen zu bringen. Die Lokomotive desselben wurde durch die erfolgte Explosion gänzlich zerstört und der Lokomotivführer schwer verletzt, während die Passagiere des Zuges mit dem Schrecken davonkamen. Bon den Uebel- thätern fehlt jede Spur. — Wie aus Saltillo (Mexiko) gemeldet wird, haben dortselbst zwischen den Aufständischen und den Regierungs truppen Kämpfe stattgefunden. Beide Theile sollen große Verluste erlitten haben. Aus Sachse«. Leipzig, 22. Aug. Wie das „Leipz. Tagebl." er fährt, wird Se. Majestät König Albert kommenden Mon tag Nachmittag 2 Uhr die Internationale Jubiläums- Gartenbau-Ausstellung mit Allerhöchstseinem Besuche be ehren und gegen 6 Uhr nach Dresden zurückkehren. — Fürst Bismarck hat seine Absicht, Leipzig auf der Rück reise von Kissingen einen Besuch abzustatten, aus Ge sundheitsrücksichten aufgeben müssen, hofft aber nächstes Frühjahr das Versäumte nachholen zu können. Dresden, 22. Aug. Se. Königl. Hoheit der kom- mandirende General Prinz Georg begab sich heute Mittag nach Waldheim, um der in der dortigen Gegend statt findenden Aufklärungsübung der Kavallerie beizuwohnen. — Zur Feier des 50jährigen Militärjubiläums unseres allverehrten Königs hat die Firma Karl Horn in Dres den Medaillen anfertigen lassen, welche ihrer künstlerischen Ausführung halber viel Beifall finden. Dieselben werden in Nickelzink zu 20 Pf., Goldmessing zu 20 Pf., fein vergoldet zu 50 Pf. und fein Silber zu 4 M. für das Stück geliefert. — Arg zugerichtet wurde ein zwölfjähriger Knabe in Leipzig, der mit einem Stocke in ein Wespennest gestochen hatte. Die gereizten Insekten zerstachen den Jungen ganz fürchterlich. Dem energischen Eingreifen beherzter Männer erst gelang es, den Knaben von den gefährlichen Insekten zu befreien. Freilich wurden auch sie hierbei ganz gehörig ge stochen. Nach Anlegung kühlender Verbände brachte man den Knaben nach Hause und von da in ärztliche Behandlung. — Infolge des geplanten Baues eines Schlachthofes in Löbau macht sich die Aufnahme einer Anleihe in Höhe von 200 000 Mark nvthwendig. Der Stadtgemeinderath beschloß in seiner letzten Sitzung, diese Anleihe bei der Versicherungsanstalt für Sachsen aufzunehmen. — Be züglich der Feier des Sedan tages in Waldheim hat der Rath beschlossen, den Sedankommers in diesem und nächstem Jahre ausfallen zu lassen, den Tag über haupt nur noch in Zwischenräumen von 5 zu 5 Jahren zu feiern. — Di« 13jähriae Tochter deS Zimmerpolier- Sickert in Wallroda, welche am Donnerstag Abend durch Explosion einer Petroleumlampe schwere Brandwunden er litt, ist denselben erlegen. Am Montag fand die Beerdig ung des unglücklichen Kindes statt. — Eine hohe Freude wurde am Sonntag dem evangelischen JünglingSvereme zu Oederan dadurch, daß ihm neun werthvölle Spiele und sechs prächtige Bücher als Geschenk von Ihrer Maj. Königin Carola durch Pastor Flechsig unter dankbaren Worten für die hohe Geberin in wirklich feierlicher Weise überreicht wurden. — Am Montag Mittag brannte der Dachstuhl des zum Krvßner'schen Grundstück in Hartmannsdorf bei Burgstädt gehörigen Seitengebäudes, worin sich ein Eis keller befindet, ab. Ms Ursache des Brandes wird ange nommen, daß sich das unter dem Dache befindliche Stroh durch die jetzt herrschende große Hitze, die durch die Zinkbe dachung noch erhöht worden sein dürfte, selbst entzündet hat. — Ein Arbeiter in Burkersdorf bei Burgstädt wollte am Sonntag Abend in die noch brennende Lampe Petroleum eingießen, dieselbe explodirte aber im Nu und verbrannte in schwerer Weis« dem Unvorsichtigen das ganze Ge sicht; der Zustand deS Verletzten ist nicht unbedenklich. — Der wohlbekannte Leipziger Luftschiffer Richard Feller veranstaltete in Whemnitz am Sonntag, Abends 7'/, Uhr, bei prachtvollem Wetter und sehr ruhiger Luft seine 199. Auffahrt in die Lüfte. An derselben nahm eine dortige junge Dame Theil, die sich bei dieser Gelegenheit außer ordentlich muthig zeigte und herab aus der Höhe mit ihrem Taschentuche winkte, bis sie den Blicken der zahl reichen Zuschauer entschwunden war. Nach einstündiger glücklicher Fahrt, bei welcher der Ballon eine Höhe von 2600 Mtt. erreichte und dort eine Temperatur von -j- 2 Grad Celsius vorfand, landeten Feller und seine Beglei terin ohne Unfall an einem Walde in der Nähe des Dorfe- Schlegel bei Hainichen. Nächsten Sonntag wird Luft schiffer Feller von dort aus seine 200. Fahrt unternehmen. — Nachdem am Sonnabend der Exerzirplatz in Scheiben berg vermessen und abgesteckt worden ist und auch die auf den Feldern anstehenden Früchte mit Hülfe der Mannschaf ten aus den Cantonnements eingebracht worden sind, hat am Montag das Exerzieren begonnen, an welchem alle dort, in Schlettau, Crottendorf und Mittweida-Markersbach ein- quartirten Truppen theilnehmen. Das Exerzirfeld liegt recht- von derScheibenberg-Schwarzenbergerstt., westlich vom Stein bruch am sog. „Knöchel", uno reicht bis an die Bahnstrecke. — Am Sonntag Abend brach in Reichenbach in dem Gelb gießer Lorenz gehörigen Hausgrundstück ein Schadenfeuer aus, welches sich in kurzer Zeit über das gesammte An wesen verbreitete und mit Ausnahme des vor Kurzem neu errichteten Gießereigebäudes dasselbe in Asche Elegie. — Die Zahl der Staare, die schon seit mehreren Wochen auf dem 10 Minuten von Bad-Elfter entfernt liegenden sogenannten „Wolfsberg" nachten, wird aus etwa 40000» bis nahezu eine halbe Million geschätzt. Die Staare ziehen täglich in den Stunden von 5 bis 8 Uhr Abends aus allen Himmelsrichtungen in Zügen von 200 bis 1000 Stück nach dem genannten Ort. Täglich beobachten Leute von dort und den umliegenden Ortschaften in der 8. Abend stunde die fast unglaubliche Menge der Vögel. Gegen 5 Uhr Morgens, wenn sämmtliche Vögel auffliegen, treten wahre Verfinsterungen am Himmel ein. Alle Leute, welche sich bis jetzt diese ungeheure Schaar Vögel und ihren Nacht ruheplatz besehen haben, konnten ihrem Erstaunen kaum Ausdruck geben. Der etwa 4 bis 5 Acker große, in Ab- theilung 23 des dortigen königlichen Staatsforst-Reviers befindliche Platz, auf welchem 15- bis 20-jähriger Fichten bestand steht, liegt in unmittelbarer Nähe des Weges, welcher von dort nach dem V, Stunde entfernt liegenden böhmischen Orte Grün über den sogenannten „Goldbrunnen" führt. In einer Entfernung von mehreren 100 Meter schon kann man das Schwirren der Vögel hören; es klingt furchtbarem Wasserbrausen ähnlich. Kommt man dem Platze näher, so verräth schon der Geruch des Vogeldüngers den Aufenthaltsort. Tritt man in das fast unzugängliche Ge büsch, so glaubt man sich in einen Geflügelhof versetzt. Flaum-, Deck-, Schwanz- und Flügelfedern hängen und liegen in unglaublichen Mengen durcheinander. Schüttelt man einen Baum bei eintretender Dunkelheit, so fliegt die Schaar auf den nächstgelegenen Baum; da aber jeder Baum dicht besetzt und nicht genügend Platz auf den Aesten vor handen ist, fallen sie wieder hernieder und flattern unter großem Geschrei ängstlich im Gebüsch umher. Die Mauser dürste bei diesen Vögeln bald ihr Ende erreichen, dann werden dieselben wahrscheinlich andere Gegenden — beson ders die Weingegenden — aufsuchen. — Am Sonntag Abend vor 11 Uhr wurde Mühlsdorf von einem heftigen Gewitter heimgesucht. Dasselbe ent wickelte sich, vom Porsberge herkommend, mit großer Ge schwindigkeit und bald folgte ein Schlag dem anderen. Ein Blitzstrahl fuhr dabei in das dem Wirthschaftsbesitzer Ufer gehörige Wohnhaus und setzte dasselbe in Brand. Wiewohl bald Hilfe an Ort und Stelle war, so vermochte man doch nicht, des Feuers Herr zu werden, sodaß auch das anstoßende Nebengebäude sowie die mit Erntevor- räthen wohlgefüllte Scheune bis auf die Umfassungsmauern ein Raub des Feuers wurden. — Am Montag Abend schlug der Blitz in Scheune und Wohnhaus des Wirth- schastsbesitzers Kahrich in Merschwitz bei Mutzschen und legte beides in Asche. Von dem Mobiliar konnte wegen des schnellen Umsichgreifen des Feuers nur wenig gerettet werden. Eine Kuh, eine Kalbe und sechs Schweine sind in den Flammen umgekommen. — Bei dem am Montag Abend über Berthelsdorf ziehenden Gewitter schlug der Blitz in die massive Scheune des Herrn Gutsbesitzers Möbius und brannte dieselbe bis auf die Umfassungs mauern nieder. Auch das danebenstehende, noch mit Stroh gedeckte Haus des Herrn Kohlenhändlers Bellmann, wel ches von 4 Familien bewohnt war, wurde von den Flam men ergriffen und vollständig eingeäschert. — Nachdem in Frankenberg bei einer vorangegangenen Temperatur von 29 Grad R. nn Schatten und 36 Grad in der Sonne