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Amtsblatt Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. für die königliche« und städtischen Behörden in Aue, Grünhai», Hartenstein, Johanngeorgenstadts Lößnitz, Reustädtel, Gchneeberg, Gchwar-euberg und Wildenfels. Expedition, Druck und Verlag von T. M. Gärtner in Schneeberg. Rr. 187. «r;H«ntt täglich mit Ausnaymr der Sonn- und Festtage. Preis vierteljäbrltch t Mark 80 Bsemitpe. Sonnlag, 13 August 1833. ^njerrtonsgevuyren: dir gesparten« Zeile LG «ff. Simmx Seirig. Montag, den 14. August erlangt worden. nur zögernd vor dem den Platz räumenden Militär zurück. Aus der Volksmenge wurden zwei Feuerwerkskörper auf das Militär geschleudert, wodurch die Husarenpferde scheu ten, wobei mehrere Personen niedergeritten wurden. Zwei Kinder sind schwer verletzt. Mehrere Verhaftungen haben Arbeitslöhnen steckt als im Spiritus. Die deutsche Aus- fuhr nach Spanien hatte 1891 einen Werth von 42 /, Millionen P., wovon 30 Millionen auf chemische Erzeug nisse und Parfümerien (7V„ Millionen), auf Werkzeuge und Maschinen (3' , Millionen), auf Eisen- uud Metall- waaren (2 Millionen), auf Papierwaaren Millionen), auf Flachs-, Hanf-, Jutegarn und Waaren (3 Millionen), ferner auf Glaswaaren, Steingut, Porzellan, Holzwaaren, Kurzwaaren, Kautschukartikel, Nahrungsmittel u. s. w. entfielen. Früher war sie in den meisten der genannten Artikel noch bedeutender. Wir beziehen von Spanien haupt sächlich Eisenerze und Eisen, Blei und Bleierze, Kupfer und Schwefelkies, sodann Südfrüchte (Rosinen, Apfelsinen, Mandeln u. s. w.) und Wein, endlich Kork und Korkstopfen, Saffran u. s. w. Spanien hat ein großes Interesse daran, den deutschen Markt für seine Südfrüchte, für Wein, Kork und Korkstopfen zu erhalten, da Portugal, Italien, Griechen land und die Türkei sofort an seine Stelle treten würden." — Noch immer weht in russischen Regierungskreisen ein scharfer Wind gegen Deutschland; der Zollkrieg erhält zweifellos durch die Ausdehnung der russischen Kampfzölle auf Finnland wieder eine Verschärfung. Dagegen ist mit Genugthunng zu konstatiren, daß Rußlands Spekulationen auf Oesterreich fehlzuschlagen scheinen. Bekanntlich hatte Rußland von Oesterreich-Ungarn verlangt, über die Meist begünstigung hinaus die Erleichterungen des Grenzverkehrs mit Serbien und Italien zu genießen. Das wäre nun einer völligen Paralisirung der deutschen Getreidezölle gegen Rußland gleichgekommen, da dann das rusische Ge treide so billig nach Oesterreich-Ungarn gelangt wäre, daß die gesammte dortige Ernte hätte nach Deuschland gehen Bekanntmachung. Bei Versteigerung der zum Nachlasse des Guts- und Ziegeleibesitzers Christian Heinrich Meyer in Crottendorf gehörigen 2 Einviertelgüter, Feld- und Wiesengrund stücke: Folien 7, 10, 354 und 602 des Grundbuchs, Nr. 7 und 10 des Brandkatasters, Nr. 17d, 18, 19, 20, 1193, 1194, 1195, 1247, 1248, 1249, 1250, 25», 25d, 1188, 1189, 1200, 1265, 1266, 1267, 1268s, 1269, 1270, 1132, 1133, 1134 und 1079 des Flurbuchs für Crottendorf ist in dem am 7. dss. Mts. abgehaltenen Versteigerungstermine 1. für das auf Fol. 7 des Grundbuchs eingetragme Grundstück ein Höchst gebot von 7000 M., 2. für das auf Fol. 10 des Grundbuchs eingetragene Grundstück ein solches von 17500 M., 3. für das auf Fol. 602 des Grundbuchs eingetragene Grundstück ein solches von 9000 M., . 4- für das auf Fol. 354 des Grundbuchs eingetragene Grundstück rin solches von 930 M. und bei dem Ausgebot der gesammten vorgenann ten Grundstücke ein Höchstgebot von 27I«« M können und namentlich hätte ja auch Mehl aus russischem Getreide, für das ein Ursprungszeugniß unschwer zu um gehen wäre, in Massen nach Deutschland geworfen werden können. Der „Pester Lloyd" meldet nun, äugen scheinlich hochofffziös, daß die österreichisch-ungarische Zoll konferenz auf die Forderung der russischen Regierung, für russisches Getreide die gleichen Zollsätze festzusetzen, wie sie im Grenz-Berkehre mit Serbien festgesetzt sind, nicht eingegangen ist. „Die Erfüllung dieser Forderung wäre für rusische Provenienzen ein solcher Vortheil, daß er durch die neuen Minimaltarife bei weitem niff hoben wird. Man müßte eher auf den Abschluß eines Ver trages verzichten und die Anwendung des russischen Maxi- maltarises hinnehmen, als den russischen Ceralien freien Uebergang über unsere Grenze gewähren. Will Rußland mit uns in ein Bertragsverhältniß eingehen, so wird es Tagesgeschia le. Deutschland. — Ueberraschend kam die Meldung aus Madrid, daß «in neuer deutsch-spanischer Handelsvertrag von dem span ischen Minister und dem deutschen Botschafter unterzeichnet worden sei. Die Verhandlungen mit Spanien haben sich länger als ein und ein halbes Jahr hingezogen. Am 1. Februar 1892 war der alte Handelsvertrag mit Spanien abgelaufen. Seitdem wurde vier Mal deutscherseits eine zeitweilige Verlängerung des abgelaufenen Vertrages zuge standen. Seit dem 1. Juli wandte Deutschland Spanien gegenüber seinen Generaltarif, Spanien gegen deutsche Waaren seinen Maximaltarif an. Die voraussichtliche Folge ist zunächst, daß jetzt von Neuem der Zustand der Meistbegünstigung zwischen Deutschland und Spanien pro visorisch bis zur Genehmigung des Handelsvertrages durch den Reichstag wieder eintreten wird. Ueber den Inhalt des Vertrages hat bisher amtlich nichts verlautet. Nach einer Darlegung in der „Köln. Ztg." die auf amtliche Quellen zurückzugehen scheint, stellt sich die Sache aber so, daß der deutsche Spiritus in die Verhandlungen nicht einbe zogen worden ist. Die einst den Markt be herrschende Spiritusausfuhr nach Spanien hat vollständig aufgehört. Schon 1892 war sie in Folge der spanischen Maßnahmen auf 14482 Cent- ner gesunken. Im ersten Vierteljahre 1893 gaben die Einfuhrlisten des kaiserlichen statistischen Bureaus 2 Centn, an. Die Ausfuhr von deutschem Spiritus nach Spanien hat also aufgehört und es ist nicht die mindeste Hoff nung vorhanden, daß sie in absehbarer Zeit wieder ausgenommen werden könnte. Die „Kölnische Zeitung" führt aus, daß Deutschland vor die Frage gestellt war, ob es angesichts dieser Sachlage auf jeden weiteren Versuch verzichten sollte, mit Spanien m ein neues Bertragsverhältniß zu treten, oder versuchen sollte, mit Beiseitelassung der Spiritusfrage auf neuen Grundlagen zu einem möglichst vortheilhaften Abkommen zu gelangen. Sie schreibt dann weiter: „Deutschland hat mit Spanien Handelsverbindungen unterhalten, ehe an eine Spritaus fuhr dorthin zu denken war. Diese Verbindungen bestehen heute noch; sie zu erhalten und zu fördern, ist Aufgabe einer guten Handelspolitik. Die dabei betheiligten Indu striezweige verdienen diese Förderung um so mehr, als sie meistens Fertigerzeugnisse nach Spanien verkaufen, in wel chen eine ganz andere Summe von Arbeitsleistungen und unseren Anttag annehmen. Lehnt es ab, so ist die An- nahme bestätigt, daß es Nußland bei Anbahnung der Ver handlungen nur um eine Diversion gegen Deutschland zu thun war." Das sind Ausführungen, die man in Deusch land nur mit hoher Befriedigung vernehmen kann. Berlin, 11. August. Die Duisburger Importeure verweigern ausnahmslos die Abnahme der von Rußland nach dem 1. August ver ladenen Getreideme na en, da die unverhofft ge kommene Zollerhöhung speziell für den Niederrhein und Westfalen als Hauptimportgegend ungefähr drei bis vier Millionen betragen würde. Man erwartet dort allgemein, daß kein deutsches Gericht die deutschen Importeure wegen Nichterfüllung der Kontrakte verurtheilen werde. — Frankfurt, a. M., 11. August. Die „Frank furter Zeitung" veröffentlicht über die auf der Minister konferenz berathenen Steuerprojekte noch folgende Details: Die bei der Tabakfabrikaffteuer einzuführende Stempelung soll an der Verpackung vorgenommen werden. Der ge plante Zuschlag zur Reichsstempelsteuer bestehe einerseits in der weiteren Ausbildung der Börsensteuer, andererseits Im Interesse der betheiligten Unmündigen werden diejenigen, wUchedie gesamm ten Grundstücke um einen höheren Preis zu erwerben gesonnen sein sollten, aufgefordert, in dem auf . ,.,,, , den 18 August 18SS Bormittags ,L1 Uhr anberaumten Mehrbietungstermine an hiesiger Gerichtsstelle zu erscheinen und ihre Gebote zu eröffnen. ' ' Scheibenberg, am 8. August 1893. Das Königliche Amtsgericht. Während der Beurlaubung des Herrn Bezirksarztes Or. Kalkoff hier vom 14. August bis 13. September dies. Js. ist die Vertretung desselben Herm Bezirksarzt vr. Schröter in Auerbach übertragen worden. Schwarzenberg, am 11. August 1893. Königliche Amlshauptmannschafr -i Frhr. v. Wirsing. Weqesperrung betr. Wegen Beschotterung und Abwalzung des Blauenthal - Neidhardtsthaler Eom- municationsweges wird letzterer vom „neuen Werke" in Neidhardtsthal bis zum Auf treffen desselben auf die Bahnhofstraße in Wolfsgrün auf die Zeit vom 14 bis 19. dieses Monats für den Fahrverkchr gesperrt. Schwarzenberg, den 12. August 1893. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. von Wirsing.K. Bekanntmachung. Durch freiwilligen Abgang des derzeitigen Inhabers ist die hiesige Schorttsteinfegermeifterstetle frei geworden und bis zum 15. Oktober 1893 wieder zu besetzen. Bewerber werden aufgefordert, ihr« Gesuche bis Ende August dieses Jahre» schriftlich m. Zeugnissen anher abzugeben. 2 Elterlein, 28. Juli 1893. , - - Der Stadtrath. R. Hofmann, Bürgermeister. Die Königliche Bangewerkenschule zu Plauen i. B. eröffnet am S Oktober einen neuen Lehrcurs. Änmeldungen sind bis zu» LV- September zu bewirken. Prospekte mit den Aufnahmebedingungen durch ' die Direktion. Löwe. Jahrmarkt in GrWhain. in der Einführung einer Quittungssteuer. Die letztere sei jedoch nicht als progressiv wirkende Steuer gedacht. Die Abstempelung der Quittungen dürfte durch Aufkleben von Stempelmarken seitens des Publikums erfolgen. Die Wein steuer solle lediglich Qualitätsweine in Bettacht ziehen, darunter die Schaumweine. Die Denkschrift werde in der jetzigen Form nicht veröffentlicht, dem Reichstage werde eine neue Denkschrift vorgelegt werden. Die Kommission für die weitere Berathung der Steuerprojekte dürfte im September in Berlin zusammentteten. Oesterreich. — Die antirumänische Volksstimmung in Ungarn hat sich, wie in einem gestrigen Drahtbericht gemeldet, neuer dings gegen den griechisch-katholischen Btschof Pavee in Großwardein gekehrt. Derselbe wird in einer von dem rumänischen Geistlichen Pitak herausgegebenen Flugschrift illoyaler und unsauberer Machenschaften beschuldigt. Die am vorgestrigen Abend stattgehabten Unruhen haben gestern Heil, daß ihre Fortsetzung gefunden. Vor dem Palais des Bischof» icht aufge- fanden abermals Ansammlungen statt. Die Menge wich