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Texte der Gesänge. Rubinstein: 2. Rezitativ und Arie „O heil’ge Nacht“ aus „Feramors“. Rezitativ: Ich kann nicht ruh’n, beklommen ist die Brust, ich möchte flieh’n, ach, weit hinaus, wo kein Gedanke mehr an ihn ist, wo frei das Herz wird vom Kampf der Liebe, der in ihm tobt, frei vom Widerstreit, der es zerreißt, frei von Sehnsuchtsqualen, die in ihm brennen und es verzehren! Arie: O heil’ge Nacht in deine Kühle Tauch' ich meiner Seele Glut, In mir stürmen die Gefühle, Während alles schläft und ruht! Ach, ich kann es noch nicht fassen, Wie mir nun alles anders scheint, Ich fühle mich so tief verlassen, Seitdem sein Abschiedsblick mich traf, [Schlaf. Wachend träum’ ich und mein Lager flieht der Bald gehör’ ich dem Gemahle, Ach, der mir so fern, Mir schaudert vor dem ersten Morgenstrahle, Denn mein Herz blieb hier so gern. Lautlos wandl’ ich hin zum Throne, Schweigend trag' ich meinen Schmerz, Auf dem Haupt die gold’ne Krone Und in der Brust ein brechend Herz! Brahms: 4. a) O wüßt’ ich doch O wüßt’ ich doch den Weg zurück, Den lieben Weg zum Kinderland! O warum sucht’ ich nach dem Glück Und ließ der Mutter Hand? O wie mich sehnet auszuruh'n, Von keinem Streben aufgeweckt, Die müden Augen zuzutun, Von Liebe sanft bedeckt! b) In stiller In stiller Nacht, zur ersten Wacht, Ein’ Stimm’ begunnt zu klagen, Der nächt'ge Wind hat süß und lind Zu mir den Klang getragen. Von herbem Leid und Traurigkeit Ist mir das Herz zerflossen, Die Blümelein mit Tränen rein Hab' ich sie all’ begossen. den Weg zurück. Und nichts zu forschen, nichts zu späh'n, Und nur zu träumen leicht und lind, Der Zeiten Wandel nicht zu sehn, Zum zweiten Mal ein Kind! O zeigt mir doch den Weg zurück, Den lieben Weg zum Kinderland! Vergebens such’ ich nach dem Glück, Ringsum ist öder Strand! Nacht. Der schöne Mond will untergah’n, Für Leid nicht mehr mag scheinen, Die Sterne la’n ihr Glitzen stahn, Mit mir sie wollen weinen. Kein Vogelsang noch Freudenklang Man höret in den Lüften, Die wilden Tier’ trau’rn auch mit mir In Steinen und in Klüften. Volkslied. c) Meine Meine Liebe ist grün wie der Fliederbusch Und mein Lieb ist schön wie die Sonne, Die glänzt wohl herab auf den Fliederbusch Und füllt ihn mit Duft und mit Wonne. ist grün. Meine Seele hat Schwingen der Nachtigall Und wiegt sich im blühenden Flieder, Und jauchzet und singet, vom Duft berauscht, Viel liebestrunkene Lieder. f. s. Liebe